DE915654C - Verfahren zur Beeinflussung der Gradation von im Eisenbad zu tonenden photographischen Silberbildern - Google Patents

Description

• Geg,-ns-an:l d-s Patents ist ein Verfahren, durch Veränderung der Aktivierungssäure das Blaugamma im Eisenblauprozeß eines photographischen Silberbildes zu steuern, wozu sich erfindungsgemäß als Aktivierungssäure besonders die Monochloressigsäure und die Orthophosphorsäure eignen, und zwar die Monochloressigsäure für weiche bis mittlere, die Orthophosphorsäure für harte Blaugradation.
• Die beiden genannten Säuren sind als Zusätze für Blautonungsbäder bisher unbekannt. Hinsichtlich ihres Aktivierungsvermögens gegenüber den chemisch stärkeren Komplexbildnerbasen liegen sie im Unterschied zu stärkeren Säuren auf einem wesentlich tieferen Potential, so daß sie beispielsweise nur eine um etwa 30 °/o von der maximalen Durchtonung zurückbleibende Blaudichte erreichen.
• Es hat sich gezeigt, daß die Verwendung dieser beiden Säuren als Aktivierungssäuren, und zwar sowohl jeder für sich allein oder beider zusammen, dort von besonderem Vorteil ist, wo es gilt, entweder klare Lichter des Blaubildes oder besondere Haltbarkeit des Blaubades oder beides zu erreichen. Je größer der Zusatz bei gleichbleibender Gesamtaktivierung an Monochloressigsäure oder Orthophosphorsäure im Verhältnis zur Schwefelsäure oder einer entsprechenden Säure ist, um so klarer sind die Lichter und um so haltbarer die Bäder, aber um so geringer ist die erreichbare Dichte.
• Das Wesen der Erfindung sei an folgenden zwei Ausführungsbeispielen erläutert Man stellt folgende Grundlösung her: io 1 destilliertes Wasser, 450 g Ammoniumoxalat, 240 g Eisenammoniakalaun, ioo g Ferrizyankalium.
• i. Man gebe zu 3 1 dieser Grundlösung a) zum Zwecke weicher Blaubäder 61 Monochloressigsäure (200joig) hinzu, b) zum Zwecke harter Blaubäder 6 1 Orthophosphorsäure (25°/oig).
• Beide Blaubäder sind außerordentlich haltbar. Die blaugetonten Bilder sind in den Lichtern erkennbar klarer als das Silberbild und in den Schatten erheblich dunkler. In der Abbildung ist die Kurve i die Schwärzungskurve eines Silberbildes, die Kurve des in dem Bad a) getonten Blaubildes ist finit 2, die Kurve des in dem Bad b) getonten Bildes mit 3 bezeichnet. Für eine Silberdichte von beispielsweise 0,75 ergibt das weiche Bad a) die komplementär gefilterte Blauextinktion von 0,70 und das harte Bad b) den Wert 0,50. Bei der Dichte o,9 bzw. i;o schneidet sich dann die Silberkurve mit der Kurve von a) bzw. b), und bei einer Silberdichte von 1,3 ergibt a) bereits die Dichte i,8 und b) die Dichte 2,o. Aus diesen Kurven geht also hervor, daß das Bad b), also die Aktivierung mit Orthophosphorsäure, fast den gleichen Gradationsverlauf wie den in Kurve .4 dargestellten Gradationsverlauf bei Aktivierung mit Salzsäure ergibt, aber dichtenmäßig um so viel erniedrigt, daß es sich zum Kompensieren für Schleierwerte unterhalb der Dichte von o,9 eignet, wie etwa für Tonspuren von Tonbildfilmen.
• z. Man gebe zu 3 1 Grundlösung a) 6 1 Wasser und i8o ccm Schwefelsäure (D = 1,8q.), b) 4,5 1 Wasser und 120 ccm Schwefelsäure (D =i,84) und 3 1 Monochloressigsäure (2o°/,ig), c) 6,5 1 Wasser und ioo ccm Schwefelsäure (D = 1,84) und 2,5 1 Monochloressigsäure (zo°(oig) und 30 ccm Orthophosphorsäure (250./0i9) Die mit Bad a) erhaltene Kurve ist in der Abbildung mit 5, die mit Bad b) erhaltene mit 6 und die mit Bad c) erhaltene Kurve mit 7 bezeichnet. Alle drei Blaubäder ergeben fast die gleiche Kurve an Dichte und Gradation: Für eine Dichte des Silberbildes von etwa o,6 wird die Dichte von a) etwa i,o, von b) etwa 0,95 und von c) etwa o,85. Von der Silberdichte von i,o an ist die Blaukurve von a), b) und c) dann identisch, d. h. man hat je nach Wunsch bei möglichst gleicher Charakteristik und Dichte geschlossenere oder klarere Lichter.
• Ein besonderer Vorteil der gemäß der Erfindung hergestellten Eisenblaubäder gegenüber den gemäß dem Hauptpatent hergestellten Bädern ist ihre größere Haltbarkeit. Das Bad a), das wegen seiner gleichzeitig weichen Gradation und der guten Deckung an und für sich recht günstig ist, ist nicht sehr haltbar, es bleibt im Durchschnitt etwa 12, Stunden frisch. Das Bad b) hingegen hält sich unter den gleichen Bedingungen etwa 2 Tage und das Bad c) sogar eine Woche unzersetzt. Jedenfalls sind die Bäder b) und c) stets bedeutend haltbarer als das Bad a) unter gleichen Umständen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beeinflussung der Gradation von im Eisenblaubad zu tonenden photographischen Silberbildern, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundlösung Monochloressigsäure oder Phosphorsäure oder beide Säuren zugesetzt werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundlösung außer Monochloressigsäure und bzw. oder Phosphorsäure noch Schwefelsäure oder eine entsprechende Säure zugesetzt wird.