DE929459C - Verfahren zur Herstellung von Diazotypiekopien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiazotypiekopienInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 27. JUNI 1955
GS438 ΙΓα/?ΐΙ>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Diazotypiekopien durch selektive
Belichtung (d. h. Belichtung mit Licht örtlich verschiedener Intensität) von Einkomponenten-Diazufilmschiehten,
die mit einer p-Aminohenzol-diazoverbindung
sensibilisiert worden sind.
Die Entwicklung von Diazotypiematerialien kann
in bekannter Weise durchgeführt werden, indem das Material in ein Bad aus einem Entwickler eingetaucht
oder indem auf das Material eine dünne Schicht der Entwicklungsilüssigkeit aufgetragen
wird (sog. »halbnasse Entwicklung« ). Das letztere
Λ'erfahren wird im praktischen Betrieb im allgemeinen auf mechanischem Weg durchgeführt.
Diese Verfahren zur Entwicklung von DiazoiypL-kopien
werden gewöhnlich angewendet, wenn d·;-Diazoschicht
vom Einkomponententyp ist. d. h. keine Azokupplungskomponente enthält: der Entwickler
enthält dann außer Puffersalzen eine oder mehrere Kupplungskomponenten, die durch Reaktion
mit der uuzersetzten Diazoverbiudung Azofarbstoffe
bilden.
Bei diesem Diazotypieverfahren werden vorzugsweise Diazoverbindungen und Azokupplungskompoiienten
benutzt, die ein verhältnismäßig hohes Rtippliingsvermögen besitzen, oder es können auch
starls: alkalische Entwickler benutzt werden (was
iedoch oft nicht ratsam ist). Es können natürlich auch Diazoverbindungen mit etwas geringerem
Kupplungsvermögen in Kombination mit einer sehr aktiven Azokomponente benutzt oder umgekehrt
eine Azoiarbstoffkomponente mit geringerem Kupplungsvermögen
mit einer Diazoverbindung mit größerem Kupplungsvermögen kombiniert werden.
Die gebildeten Azofarbstoffe sollen in den Entwickler nicht ausbluten.
Verbindungen, die im allgemeinen ein genügendes Kupplungsvermögen für die praktische Anwendung
der Dünnschichtentwicklung besitzen, sind beispielsweise p-Diazodiphenylamin, p-Diazoäthylbenzylanilin,
ρ - Diazo-di-norm.-butylanilin, p-Diazo-o-chlordiätlaylanilin,p-Diazo-2,5-dialkoxyacylanilide
und viele andere. Die p-Diazo-2, 5-dialkoxy-acylanilide sind sehr reaktionsfähig und
selbst für die Entwicklung bei einem pjj-Wert von etwa 7 brauchbar.
Beispiele von Diazoverbindungen, die, da sie nur ein ungenügendes Kupplungsvermögen besitzen,
zweckmäßig für das Diazotypieverfahren mit Dünnschichtentwicklung nicht verwendet werden,
sind p-Diazoanilin, p-Diazo-monomethylanilin und
p-Diazo-dimethylanilin. Verbindungen wiep-Diazodiäthylanilin
und p-Diazodipropylanilin stehen für die Anwendung nach der Dünnschichtentwicklung
auf der Grenze.
Als Azokupplungskomponenten mit genügendem Kupplungsvermögen für die Dünnschichtentwicklung
können erwähnt werden: /(-Naphthol, Phloroglucin, Resorcin, i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
(sehr aktiv) und Acetoacetanilid; Azokomponenten mit ungenügendem Kupplungsvermögen sind Phenol
und 2, 3-Dioxynaρhthalin-6-sulfonsäure.
Unter dem Ausdruck »Diazofilmschicht«, wie er nachstehend benutzt wird, wird eine besondere Art
der »Diazoschicht« verstanden. Der allgemeine Ausdruck »Diazoschicht« wird nämlich benutzt,
wenn die Diazoverbindung einfach auf die Fasern einer Papierfläche als aufgetrockneter Überzug aufgestrichen
ist, wie beispielsweise in Form einer sehr dünnen, unebenen und möglicherweise nicht
zusammenhängenden Diazofläche. Eine Diazofilmschicht gemäß vorliegender Erfindung hat jedoch
den Charakter einer echten Schicht meßbarer Dicke. Eine Diazofilmschicht braucht nicht durchgängig
von gleicher Dicke zu sein, sondern sie kann z. B. auch Unregelmäßigkeiten aufweisen. Eine derartige
Diazofilmschicht besteht aus einem Material, das nachstehend als »filmbildendes Material« bezeichnet
wird.
Die verwendeten Schichtbildner müssen der Behandlung mit der dünnen Schicht des wäßrigen
Entwicklers gegenüber beständig sein, d. h., das benutzte Material darf keine ernsten Schwierigkeiten
machen, wenn es mit einer wäßrigen Flüssigkeit behandelt wird, d. h„ es darf sich beispielsweise
nicht lösen oder schmelzen oder sehr klebrig werden, wie es bei Schichten aus Gummi, Alkylcellulose,
Weichgelatine u. ä. Stoffen der Fall ist. Andererseits muß es aber die dünne Schicht des
Entwicklers leicht annehmen und absorbieren. Die Diazofilmschicht wird gewöhnlich auf einem
Träger angeordnet; in besonderen Fällen kann sie jedoch auch selbständig sein.
Es wurde nun gefunden, daß durch Belichten von verschiedenen ρ - Aminobenzol - diazoverbindungen
gewisse Produkte gebildet werden (nachstehend als »Lichtzersetzungsprodukte« bezeichnet), die bei
Zimmertemperatur mit wäßrigen Lösungen von Diazoverbindungen bei einem pH-Wert über 7
reagieren, während die Lichtzersetzungsprodukte von anderen ρ-Aminobenzol-diazoverbindungen
diese Wirkung nicht oder nur wenig besitzen. Die genannte Wirkung verläuft, wenn sie überhaupt
stattfindet, um so schneller, je höher der p^-Wert der Lösung ist, und erfolgt in einem meßbaren
Ausmaße, beispielsweise bei p^-Werten von 9 bis 10.
Ob die Lichtzersetzungsprodukte der verschiedenen p-Aminobenzol-diazoverbindungen für das
Verfahren gemäß der Erfindung verwendbar sind, kann festgestellt werden, wenn sie mittels einer
Verbindung dieser Klasse geprüft werden, die selbst, falls überhaupt, nur sehr geringen Veränderungen
unterliegt, wenn sie unter den nachstehend beschriebenen Bedingungen aufbewahrt wird.
Es wurde gefunden, daß p-Diäthylaminobenzoldiazoniumchlorid
für diesen Versuch als Standardverbindung sehr gut geeignet ist. Wenn eine 0,002
normale Lösung dieser Verbindung in Wasser, der Natriumcarbonat zugesetzt worden ist, um den
pH-Wert auf 9,5 zu bringen, 15 Minuten bei iS°
(ohne Belichtung) stehengelassen wird, so verändert sich der Gehalt der Diazoverbindung in der Lösung
nur sehr wenig. Die Abnahme des Diazogehaltes beträgt etwa 2%, was als Kontrollmittel benutzt
wird.
Die Wirkung der Lichtzersetzungsprodukte von p-Aminobenzol-diazoverbindungen kann nun geprüft
werden, indem das Lichtzersetzungsprodukt der zu prüfenden p-Aminobenzol-diazoverbindungen
einer gleichen Lösung wie bei dem Kontrollversuch zugesetzt wird. Um vergleichbare Resultäte
zu erhalten, wird der Versuch in der folgenden Weise durchgeführt.
Eine schwach saure, 0,004 normale Lösung der in Frage stehenden Diazoniumverbindung wird
belichtet, bis die gesamte Diazoverbindung zersetzt worden ist. Die erhaltene Flüssigkeit wird mit
einer gleichen Menge einer 0,004 normalen p-Diäthylaminobenzol-diazoniumchloridlösung
gemischt und durch Zusatz von Natriumcarbonat auf einen pH-Wert von 9,5 gebracht. Das Gemisch wird nun
15 Minuten bei iS° stehengelassen, worauf die
zurückgebliebene Menge p-DiäthylaminobenzoI-diazoniumverbindung
bestimmt wird.
Die Versuchsergebnisse von einer Anzahl Diazoverbindungen sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Lichtzersetzungsprodukt von: | Zersetzung |
p-Diazo-o-chlordiäthyianilin | 3°/o |
p-Diazo-m-chlordiäthylanilin | 5Ο°Ό |
p-Diazo-äthylbenzylanilin | >So% |
p-Diazo-diäthylanilin | > 8o°/0 |
p-Diazo-di-norm.-butylanilin | > 80% |
p-Diazo-di-norm.-amylanilin | > 80% |
p-Diazo-di-norm.-hexylanilin | > 80% |
Aus der Tabelle geht hervor, daß sie im oben angegebenen Sinne praktisch unwirksame, wenig
wirksame und sehr wirksame Lichtzersetzungsprodukte von ρ - Aminobenzol-diazoverbindungen
enthält. Für die Zwecke vorliegender Erfindung werden die Liehtzersetzungsprodukte »aktiv« oder
»wirksam» genannt, wenn sie unter den Bedingungen des vorstehend beschriebenen \ersuches den
Diazogehalt um wenigstens 50% verringern.
ICs wurde ferner gefunden, daß unter gewissen Bedingungen sehr wertvolle Wirkungen bei der
Reproduktion von Halbtönen durch p-Aminobenzoldiazoverbindungen
erhalten werden können, deren Liehtzersetzungsprodukte im obigen Sinne aktiv
sind. Die Halbtöne entstehen hierbei wahrscheinlich durch konkurrierende Reaktion einerseits zwi-
sehen aktivem Lichtzersetzungsprodukt und unveränderter
Diazoverbindimg und andererseits zwischen letzterer und Azokomponente.
Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung von Diazotypiekopien
darin, dal.i ein Einkomponenteii-Diazofilmschiclitmaterial
selektiv belichtet wird, das für die Entwicklung mit einer Flüssigkeit geeignet ist und eine
ρ - Aminobenzol- diazoverbindimg enthält, die ein aktives fotochemisches Zersetzungsprodukt (wie
vorstehend definiert) liefert (wozu beispielsweise ein Diapositiv mit Halbtönen verwendet wird»,
worauf die Kopie alkalisch gemacht und diese darauf durch Behandlung mit einer wäßrigen
Lösung einer Azokupplungskomponente entwickelt wird.
Xach diesem Verfahren geben die in der Diazolilmschicht erhaltenen Bilder die Mitteltöne und
insbesondere die in den dichteren Flächen des Hildes in einer reicheren Gradation (Tonabstufung)
wieder, als sie ohne die Zwischenbehandlung, nämlich
das Alkalischmacheii des Materials, erhalten wird oder als sie unter Verwendung von p-Aminobenzol-cliazoverbindimgen
erhalten wird, deren Liehtzersetzungsprodukte im angegebenen Sinne inaktiv sind. Das erhaltene Resultat besteht also
mit anderen Worten in einer wesentlich weicheren Gradation oder geringeren Kontrastwirkung, als
sie bisher erzielt werden konnten, so daß von im Ton gleichmäßigen Originalen ausgezeichnet getönte
Reproduktionen hergestellt werden können.
In der Beschreibung der Erfindung sollen unter dem Ausdruck »Diazoverbindungen« auch Mischungen
derartiger Verbindungen mit verstanden werden, die ähnliche Eigenschaften besitzen.
Besonders gute Resultate werden erhalten, wenn das erfindungsgemäße Verfahren bei Diazofilmschichten
benutzt wird, die Diazoverbindungen der folgenden allgemeinen Formel
X N,-s
>— X
enthalten, in der X ein Anion und R1 und R, Alkylreste
mit zusammen 10, 11 oder 12 Kohlenstoffatomen
bedeuten, von denen jeder Alkylrest wenigstens 4 und höchstens 7 Kohlenstoffatome enthält
und höchstens einer der beiden Reste eine an das a-Kohlenstofratom gebundene Seitenkette besitzt.
Die alkalische Zwischenbehandlung kann zweckmäßig durchgeführt werden, indem die Kopie einige
Zeit feuchten Ammoniakdämpfen ausgesetzt wird. Es kann aber auch zwischen dem Belichten und
dem Entwickeln eine dünne Schicht einer alkalisehen Flüssigkeit auf die Kopie aufgetragen werden.
Bei dieser Zwischenbehandlung ist natürlich noch keine Azokomponente anwesend. An die Zwischenbehandlung
kann fast sofort die Entwicklung mit einer dünnen Schicht eines Entwicklers angeschlossen
werden, der eine aktive Azokupplungskomponente enthält. Die Zwischenbehandlung mit Alkali
wird, selbst wenn sie mit Ammoniakdämpfen durchgeführt wird, vorzugsweise auf die geringste Zeit
beschränkt, die notwendig ist, um das gewünschte Resultat sicherzustellen. Wenn die Zwischenbehandlung
mit einer alkalischen Flüssigkeit durchgeführt wird, so soll sie so durchgeführt werden,
j daß das Diazobild infolge »Ausblutens« so wenig ! wie möglich von seiner Schärfe verliert. Aus diesem
Grunde wird diese Behandlung vorzugsweise nach dem Dünnschichtverfahren mit einer Flüssigkeitsschicht durchgeführt, die so dünn wie möglich ist
(beispielsweise /g/m2). Für die Endentwicklung mit dem die Azokomponente enthaltenden Entwickler
soll die vorausgegangene alkalische Behandlung bei der Festlegung des Alkaligehaltes des genannten
Entwicklers mit berücksichtigt werden. Die alkalische Zwischenbehandlung kann sogar so durchgeführt
werden, daß die gesamte Menge des für die Kupplung erforderlichen Alkalis der Kopie zugesetzt
wird, in welchem Falle das Alkali aus dem Entwickler weggelassen werden kann, eine Abänderung
des Verfahrens, die den Vorteil hat, daß der Entwickler dann weniger zur Zersetzung neigt. lo°
Für die Herstellung von Diapositiven und kinematografischen Filmen kann die Diazofilmschicht
auf einem klar durchsichtigen Filmträger angeordnet werden. In dieser Form bildet die Erfindung
einen völlig neuen Beitrag für die Technik der Anwendung des Diazotypieverfahrens für diese
Zwecke. Besonders kräftige Bilder mit guten Tonabstufungen (Gradationen) in den dichteren Halbtönen
werden erhalten, wenn der Diazogehalt der Diazofilmschicht 0,8 bis 2,0 Millimole je Quadratmeter
beträgt.
Das filmbildende Material für die Diazofilmschicht besteht vorzugsweise aus einem hydrolysieren
Celluloseester mit einer mittleren, an die OH-Gruppen gebundenen Anzahl von Acylgruppen
von ο bis 1,5 (Triacetat = 3,0). Vorzugsweise wird ein hydrolysiertes Celluloseacetat benutzt;
aber andere Ester oder Mischungen von Estern oder gemischte Ester, wie beispielsweise Acetat-Butyrate,
sind auch sehr geeignet. Besonders gute Resultate werden erhalten, wenn das filmbildende
Material der Diazofilmschicht aus einem Celluloseester besteht, dessen Acylgehalt von der Außenseite
nach innen zunimmt, und der Teil der Schicht, der in siedendem trockenem Aceton unlöslich ist, wenigstens
3 g und höchstens 15 g/m2 beträgt.
Für die Diazonlmschicht können auch andere hydrophile Produkte benutzt werden, wie Gelatine
mittlerer Weichheit, teilweise hydrolysierte Polyvinylester
oder Cellulosefilme (Cellulosehydrat), die auf einem Träger befestigt sind.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher veranschaulicht.
Beispiel ι
Auf einen Film aus Celluloseacetat im Gewicht von 140 g/m2 mit einem Acetylgehalt, berechnet als
gebundene Essigsäure, von etwa 53 Gewichtsprozent Centsprechend einer Anzahl von Acylgruppen
von etwa 2,3) wird bei 300 eine Emulsion der folgenden Zusammensetzung aufgegossen:
p-Diazo-di-n-amylanilinchlorid .... 9 g
Zitronensäure 0,5 g
Thioharnstoff 2 g
Fotografische Gelatine (z. B. Kr. J 05
of S. A. Soc. des Produits Chimiques Coignet, Division Gelatines, Hasselt und Vilvorde) 90 g
of S. A. Soc. des Produits Chimiques Coignet, Division Gelatines, Hasselt und Vilvorde) 90 g
Wasser 1000 ecm
Diese aufgegossene Schicht wird bei io° verfestigt und dann in einem Luftstrom bei 500 getrocknet.
Die Schicht hat eine Dicke von etwa 8 ητμ und enthält etwa 1,5 Millimole Diazoverbindung je
Quadratmeter. Auf der so gebildeten lichtempfindlichen Diazofilmschicht wird ein Diapositiv kopiert,
indem sie dem Licht einer Hochdruck-Quecksilberdampflampe von 50 W je linearer Zentimeter Lichtlänge
ausgesetzt wird. Nach dem Belichten wird die Kopie durch eine Kammer geschickt, die feuchte
Ammoniakdämpfe von 400 enthält. Der Film wird 5 Sekunden in dieser Kammer gelassen. Hierauf
wird der Film 60 Sekunden in die folgende Lösung getaucht:
Phloroglucin 4 g
Resorcin 4 g
Kalium-tetraborat-pentahydrat .... 40 g
Thioharnstoff 20 g
Wasser 1000 ecm
mit kaltem Wasser gewaschen und getrocknet. Der Film zeigt ein kräftiges braunes positives Bild mit
einer reicheren Gradation in den Halbtönen, insbesondere in den dunklen Flächen, als sie ohne die
vorstehend beschriebene Zwischenbehandlung mit Ammoniakdämpfen erhalten worden wäre.
Papier im Gewicht von 210 g/m2, das auf einer
Seite mit einer Celluloseacetatschicht (etwa 53% gebundene Essigsäure) von etwa 10 m/t Dicke
überzogen worden ist, die auf dem Papier mittels eines Bindemittels befestigt und bis zu einer Tiefe
von etwa 4 // auf einen von der Außenseite nach innen zunehmenden Acetylgehalt desacyliert worden
ist und der, berechnet als gebundene Essigsäure, im Mittel etwa 20% beträgt (was einer Durchschnittszahl
von an die OH-Gruppen gebundenen Acetylgruppen
von etwa 0,7 entspricht), wird auf der desacylierten Seite der Celluloseacetatschicht
30 Sekunden mit der folgenden Lösung imprägniert:
Zinkchlorid-Doppelsalz von p-Diazo-
di-norm.-hexylanilin 22 g
Zitronensäure 3 g
Ammoniumchlorid 3 g
Äthylalkohol (96%) 50 ecm
Wasser 900 ecm
Die überschüssige Flüssigkeit wird von der Celluloseacetatfläche entfernt und das Material
dann getrocknet. Es enthält etwa 0,8 Millimole der Diazoverbindung je Quadratmeter. Nach dem Belichten
unter einem Diapositiv wird die Kopie 5 Sekunden bei 400 der Wirkung von feuchten
Ammoniakdämpfen ausgesetzt. Fast unmittelbar hierauf werden etwa 9 g/m2 des nachstehenden
Entwicklers auf die Kopie aufgetragen.
Phloroglucin 8 g
Resorcin 8 g
Thioharnstoff 30 g
Natriumthiosulfat 50 g
Natrium-isopropylnaphthalin-
sulfonat 3 g
Mononatrium-mono-2-äthylhexyl-
sulfat 3 g
Natriumcarbonat 10 g
Wasser 1000 ecm
Es wird ein schwarzes positives Bild erhalten, das insbesondere in den dichteren Halbtönen eine
bessere Tonabstufung (Gradation) aufweist, als sie ohne die oben beschriebene Zwischenbehandlung
mit Ammoniak erhalten worden wäre.
In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, daß der obige Entwickler nur eine kleine
Menge Alkali (nur ι % Natriumcarbonat) enthält,
da eine gewisse Menge Alkali bereits dem Bild durch die vorausgegangene Z\vischenbehandlung
mit Ammoniak zugesetzt worden war. Wenn es zum Vergleich gewünscht wird, diese Zwischenbehandlung wegzulassen, so würde es erforderlich
sein, dem Entwickler eine weitere Menge Alkali (beispielsweise in Form von Natriumcarbonat) zu- no
zusetzen, um eine vollständige Entwicklung zu erzielen.
Mit Baryt überzogenes Papier im Gewicht von 170 g/m2 mit einer matten weißen Oberfläche wird
mit der mitBarvt überzogenen Seite in eine i5°/oige
Lösung von Polyvinylacetat in Methylalkohol eingetaucht und getrocknet. (Das Polyvinylacetat
besaß einen Erweichungspunkt von etwa 1300 und ein Molekulargewicht von etwa 60 000 gemäß
osmotischer Bestimmung.) Auf diese Weise wird eine hydrophobe Schicht in einer Dicke von etwa
5 μ auf die mit Baryt überzogene Fläche aufgetragen, durch die das Eindringen der später auf-
zubringenden Diazolosung in die Barytschicht verhindert
wird. Auf diese Schicht werden nun bei 40 etwa
120 ecm einer (kolloidalen) Lösung von
Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt,
entsprechend etwa 2S11H
gebundener Essigsäure (was einer
durchschnittlichen Anzahl von an
die O H -Gruppen gebundenen
Aeylgruppen von etwa 1,1 entspricht) -5 S"
gebundener Essigsäure (was einer
durchschnittlichen Anzahl von an
die O H -Gruppen gebundenen
Aeylgruppen von etwa 1,1 entspricht) -5 S"
Zinkchlorid-Doppelsalz von p-Diazo-
di-norm.-Butylanilin 2 g
Alaun 0.15 g
Äthylalkohol (960Oi 500 ecm
Wasser 500 ecm
aufgegossen.
Das Material wird dann auf etwa kv abgekühlt,
wodurch sich der Überzug verfestigt. Es wird dann in einem Luftstrom bei etwa 50" getrocknet. Der
so gebildete Celluloseacetatfihii hat eine Dicke von
etwa 3 α. Die Schicht enthält etwa 0,7 Millimol
der Diazoverbindung je Quadratmeter. Xach dem Belichten unter einem Diapositiv werden auf die
Bildfläche je Quadratmeter etwa 9 g der folgenden Flüssigkeit A aufgetragen:
K.iliumtetraborat-pentahydrat 50 g
XatriumisopiOpyl-naphthalin-
sulfonat 3 g
Moiionatrium-mono-2-ätrrylhexyl-
sulfat 3 g
Wasser Jooo ecm
Fast unmittelbar hierauf werden auf dieselbe Seite je Quadratmeter etwa 9 g des folgenden Entwicklers
B aufgetragen:
Phloroglucin Sg
Resorcin Sg
Thioharnstoff 3° g
Kalium-hydiOcliinon-monosulfoiiat . 1 g
X'atrium-isopropyl-naplithaliii-
X'atrium-isopropyl-naplithaliii-
sulfonat 3 8'
Mononatrium-mono-2-äthylhexyl-
suliat 3 g
Wasser 1000 ecm
Es wird ein positives schwarzes Bild erhalten.
dessen Gradation besser als die ist. die erhalten werden würde, wenn die obige alkalische Zwischenbehandlung
mit der Flüssigkeit A weggelassen und die Entwicklung ausschließlich mit der Flüssigkeit
B. der das Alkali aus der Flüssigkeit A zugesetzt wird, durchgeführt worden wäre.
Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß in diesem Falle das alkalische Puffersalz, das
gewöhnlich in den Entwicklerlösungen vorhanden ist, aus dem eigentlichen Entwickler, der die Azokomponente
enthält, weggelassen werden kann, da das genannte Puffersalz bereits dem Bild durch die
vorausgegangene alkalische Behandlung zugesetzt worden ist.
Eine Cellulosehvdratfolie einer Dicke von 20 a
und sehr gleichförmiger Struktur wird 5 Alinuten in die folgende Lösung eingetaucht:
Zinkchlorid-Doppelsalz von p-Diazo-
di-noriii.-butylanilin 10 g
Zitronensäure 2 g
Thioharnstoff 2 g
Äthylalkohol (960Zo) 100 ecm
Wasser 000 ecm
Die überschüssige Lösung wird dann abgestrichen und die Folie unter Spannung getrocknet.
Der Gehalt an Diazoverbindung beträgt etwa j,ο Millimol je Quadratmeter über die ganze bestrichene
Filmschicht.
Xach dem Belichten unter einem Diapositiv wird das Material bei 40- 15 Sekunden mit Ammoniakdämpfen
behandelt und hierauf in einem Bad der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
Phloroglucin Sg
Resorcin 8 g
Thioharnstoff 30 g
Xatrium-hydrochinon-monosulfonat 1 g
Xatrium-isopropvlnaphthalin-
.. l l ■ v
siuronat 3 g
Mononatrium-mono-2-äthylhexyl-
sulfat 3 g
AA'asser 1000 ecm
Es wird ein positives Bild erhalten, dessen Gradation besser ist als die. die erhalten werden
würde, wenn die obige Zwischenbehandlung mit den Ammoniakdämpfen weggelassen wird und das
Material ausschließlich mit dem angeführten Entwickler entwickelt worden wäre.
In diesem Beispiel bildet die Diazofilmschicht
eine vom Filmträger unabhängige Schicht.
Claims (9)
1. A erfahren zur Herstellung von Diazotypiekopien, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Material mit einer Einkomponenten-Diazofilmschicht
verwendet, die für die Entwicklung mit einer Flüssigkeit geeignet ist und einep-Aminobenzol-diazoverhindung
enthält, deren Lichtzersetzungsprodukt in schwach saurer, 0.004 normaler wäßriger Lösung bei iSJ auf eine
gleiche Menge einer wäßrigen 0,004 normalen p-Diäthvlaminobenzol-diazoniumchloridlösung
bei einem pH-Wert von etwa 9,5 derart einwirkt, daß diese Diazoniumverbindung in einer Viertelstunde
mindestens zur Hälfte zersetzt wird, daß die beschriebene Schicht selektiv belichtet
wird, die Kopie alkalisch gemacht und hierauf durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung
einer Azokupplungskomponente entwickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopie zwischen der Belichtung und der Entwicklung feuchten Ammoniakdämpfen
ausgesetzt wird.
3· Verfahren nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Belichtung und der Entwicklung eine dünne Schicht einer alkalischen
Flüssigkeit auf die Kopie aufgetragen wird.
4. Verfahren nach i\nspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Diazofilmschicht auf einem transparenten Schichtträger verwendet
wird und darauf Bild-Diapositive und Kinofilme kopiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Diazofilmschicht verwendet
wird, deren Gehalt an Diazoverbindung etwa 0,8 bis 2,0 Millimole je Quadratmeter
beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als filmbildendes Material
eine Diazofilmschicht aus einem hydrolysierten Celluloseester verwendet wird, dessen durchschnittliche,
an die OH-Gruppen gebundene Anzahl von Acylgruppen ο bis 1,5 beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als filmbildendes Material
der Diazofilmschicht ein Celluloseester mit einem von der Außenseite nach innen zunehmenden
Acylgehalt (ausgehend von der zugänglichen Seite) verwendet wird und der Teil der
Schicht, der in trockenem siedendem Aceton unlöslich ist, wenigstens 3 g und höchstens
15 g/m2 wiegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Zwischenbehandlung
so durchgeführt wird, daß die für die Entwicklung des Bildes erforderliche Menge
Alkali in der Kopie zurückbleibt und ein alkalifreier Entwickler verwendet wird.
9. \^erfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Diazofilmschicht benutzt wird, die eine p-Aminobenzol-diazoverbindung
der Formel
XN„—<f
>—ν;
enthält, in der X ein Anion und R1 und R.,
Alkylreste mit zusammen 10, 11 oder 12 Kohlenstoffatomen
bedeuten, von denen jeder Alkylrest wenigstens 4 und höchstens 7 Kohlenstoff atome
enthält und höchstens einer der beiden Reste eine an das a-Kohlenstoffatom gebundene
Seitenkette besitzt.
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