<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Bisher pflegte man Glimmoszillographenröhren mit einer stab-oder drahtförmigen Kathode auszurüsten. Dieser Kathode waren die Anode sowie gegebenenfalls noch eine Hilfsanode einseitig genähert, so dass die Glimmlichtbedeckung sich bei geringen Spannungen auf das betreffende Ende der
Kathode beschränkte, um sich mit steigender Spannung fortschreitend über die ganze Länge des Kathodenstabes auszudehnen (sogenannte Gehrkesche Röhre).
Röhren der genannten Art haben in letzter Zeit wesentliche Bedeutung als Abstimmungsmittel für Radioempfangsgeräte gewonnen. Gerade bei dieser Anwendung erweisen sieh jedoch einige Nachteile der bisherigen Konstruktion als besonders ungünstig : Erstens verfallen Röhren der beschriebenen bisher bekannten Art überaus leicht in Kippschwingungen ; zweitens unterliegt eine Drahtkathode besonders starker Zerstäubung (geringe Lebensdauer) und drittens ist das Glimmlieht an den Seitenrändern unscharf begrenzt und wirkt damit unschön.
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Nach der Erfindung wird an Stelle der bisher üblichen drahtförmigen Kathode eine Kathode verwendet, die nach dem Vorbilde gewisser, aus der Tonfilmaufnahme und Fernsehtechnik her bekannter Röhren aus zwei gegenüberstehenden gekrümmten Flächen besteht. Um jedoch hiebei ausreichend geringe Stromstärken zu erhalten, werden diese Flächen einander nicht so weit genähert, dass die vor ihnen entstehenden Glimmschiehten sich berühren oder durchdringen, sondern es wird der Kathode die Gestalt eines einzigen, mit Beobachtungslängsschlitz versehenen, konzentrisch zur Röhrenwandung angeordneten und sich praktisch nur auf der Innenseite mit Glimmlicht bedeckenden Rohres gegeben.
Bei der einfachsten Ausführungsform der Erfindung dient als Kathode lediglich ein mit schmalem Längsspalt (Beobachtungs öffnung) versehener Blechzylinder, dem Anode und Hilfselektrode einseitig genähert sind, und der fast zügig in das Entladungsrohr passt. Als besonders zweckmässig hat es sich erwiesen, auch die dem Beobachtungsspalt gegenüberliegende Seite des Kathodenzylinders spaltförmig (aber breiter) auszuschneiden und die Glaswand dieses Röhrenteiles zu schwärzen ; auf diese Weise werden unliebsame Spiegelungen vermieden, und das Glimmlieht erscheint auf schwarzem Hintergrund.
Schliesslich kann man für Messzwecke den Beobachtungsschlitz noch durch querliegende Markierungsschlitze ergänzen, so dass das Glimmlicht dann mit steigender Spannung wie an einer graduierten Thermometerskala emporsteigt.
Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung. Gemäss Fig. 1 ist in dem mit verdünntem Edelgas gefüllten Glasgefäss 1 die langgestreckte zylinderförmige Kathode 2 angeordnet, deren einem Ende die Anode 3 und die Hilfsanode 4 genähert sind. Der Kathodenzylinder 2 besitzt einen zur Beobachtung des Glimmlichtes dienenden schmalen Längsspalt 5 und ist zweckmässig so weit gewählt, dass er nahezu den vollen Querschnitt des Rohres 1 ausfüllt. Um ihn innerhalb des Rohres 1 genügend stosssicher zu lagern, sind die Häkchen 6 vorgesehen, die ihn in einem so geringen Abstand gegen die Gefässwandung abstützen,
dass das Glimmlicht nicht auf seine Aussenwand vorzudringen vermag. Einen Querschnitt des in Fig. 1 dargestellten Rohres nach der Schnittlinie a-b zeigt Fig. 1 a.
Gemäss Fig. 2 sind in dem Kathodenzylinder 2 ausser dem Längsspalt 5 noch die skalenartigen Querspalte 7 vorgesehen. Steigt das Glimmlicht im Innern des Kathodenzylinders 2 empor, so leuchtet nacheinander einer dieser Querspalte 7 nach dem andern mit auf.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Spalt 8 vorsieht. Man erhält eine solche Anordnung in einfachster Weise, indem man von einem Kathoden- blech ausgeht, das etwa in der Form der Fig. 4 ausgestanzt und dann entsprechend umgebogen wird.
Bei geeigneter Wahl der Stanzschnittmasse bleibt hiebei zwischen den aufeinander zugebogenen Kanten der beschriebene Schlitz 8 frei. Man vermeidet auf diese Weise störende Lichtreflexe auf der dem
Beobachtungsschlitz gegenüberliegenden Kathodenfläche.
Die bestehenden optischen Verhältnisse für die Beobachtung werden am günstigsten, wenn man die Rückwand der Röhren nach Art des gestrichelt angedeuteten Belages 9 mit einer lichtabsorbierenden (insbesondere mit einer schwarzen) Lackschicht überzieht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Glimmoszillographenröhre, insbesondere für Zwecke der Abstimmung von Radiogeräten, mit langgestreckter, aus zwei gegenüberstehenden, gekrümmten Flächen bestehender Kathode und dem einen Ende dieser Kathode genäherter Anode, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathode (2) die Gestalt eines einzigen mit Beobachtungslängsschlitz (5) versehenen, konzentrisch zur Röhrenwandung ange- ordneten und sich praktisch nur auf der Innenseite mit Glimmlicht bedeckenden Rohres besitzt.