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Verfahren zur Behandlung von Textilstoffen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Textilmaterialien (in Gestalt von Geweben oder Gespinsten, z. B. Garnen) durch Appretieren, Überziehen, Imprägnieren, Füllen, Schlichten, Beschweren, Bedrucken od. dgl. mit Hilfe von Cellulose oder von Cellulosederivaten oder von Cellulose- verbindungen. Sie beruht auf der Wahrnehmung, dass die Textilmaterialien hervorragende Eigenschaften erlangen, wenn die Cellulose oder das betreffende Cellulosederivat oder die betreffende Celluloseverbindung auf oder in den Fasern der Textilmaterialien aus einem Schaum abgelagert wird, in den die Celluloselösung oder die Lösung des Cellulosederivates oder der Celluloseverbindung verwandelt wird, bevor sie dem Textilmaterial zugeführt wird.
Die vorteilhaften Eigenschaften der nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Überzüge, Appreturen, Füllungen, Schlichten, Drucksehichten u. dgl. sind : gefälliges Aussehen, angenehmfr, warmer und fülliger Griff, grosse Voluminosität, flaumiger Charakter und niedriges spezifisches Gewiel. t. Die Endprodukte der Erfindung übertreffen in diesen Richtungen z. B. die Produkte, welche man nach
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anderen Gasen in Lösungen oder Pasten von Cellulose oder Celluloseumwandlungsprodukten oder Cellulosederivaten erzielt.
Da das kennzeichnende Merkmal der vorliegenden Erfindung-der Schaumzustand der Lösungen oder Pasten-den nach den bisher bekannten Verfahren hergestellten Emulsionen fehlt, stehen die Voluminosität, das spezifische Gewicht, die Weichheit und der Griff der nach den bekannten Verfahren hergestellten Endprodukte der Voluminosität, Weichheit, dem Griff und dem spezifischen Gewicht der nach der vorliegenden Erfindung erhältlichen Endprodukte in beträchtlichem Masse nach.
Die Fähigkeit der Erfindung, ihren Werkstoffen (d. h. den Lösungen bzw. Pasten der Cellulose bzw. ihrer Umwandlungsprodukte oder Derivate) und, was noch wichtiger sein mag, ihren Endprodukten das denkbar grösste Volumen zu verleihen, steht im Bereiche der einschlägigen Anwendungsgebiete unerreicht da.
Der technische Fortschritt des vorliegenden Verfahrens besteht ferner darin, dass, trotz seines ganz ungewöhnlich schwammigen bzw. schaumigen Charakters, der erfindungsgemäss in oder auf dem Textilmaterial abgelagerte Cellulosekörper mit dem Textilmaterial so innig verbunden ist, dass die Reibechtheit und Kniekeehtheit und Waschechtheit der Endprodukte auch dann überaus gut sind, wenn das normale Mass weitübersteigende Mengen von Mineralfüllstoffen (z. B. Talkum oder Kaolin) dem Schaume oder der in den Schaum zu verwandelnden Lösung bzw. Paste einverleibt werden.
In der Erfindung können z. B. folgende Ausgangsstoffe zur Verwendung gelangen : eine geeignete Celluloselösung (z. B. in Kupferoxydammoniak oder in Chlorzinklösung oder in einer Mischung von Alkalilauge mit Guanidin oder Harnstoff oder Thioharnstoff oder mit einem andern geeigneten Ammoniakderivat von CO2 oder CS, oder in einer Thiocyanat-, z. B. Calziumthioeyanatlösung) oder eine geeignete Lösung eines Umwandlungs-, Oxydations-oder Abbauproduktes der Cellulose oder eine geeignete Lösung mereerisierter Cellulose, kurz Lösungen aller Celluloseprodukte, welche für die Herstellung von Celluloselösungen vorgeschlagen wurden, oder eine Lösung eines geeigneten Cellulosederivates, z. B. eines geeigneten Celluloseesters niedriger Esterifizierungsstufe, oder eines geeigneten Celluloseäthers,
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z..
B. einer Äthylcellulose oder einer Methylcellulose niedriger Ätherifizierungsstufe, oder eine Lösung eines geeigneten N-substituierten Thiourethans der Cellulose, z. B. Cellulosephenylthiourethan, oder eine Lösung von Cellulosexanthat (Viskose) (wobei der Ausdruck"Cellulosexanthat"alle Xanthate der Cellulose, ihrer Umwandlungs-, Abbau-oder Oxydationsprodukte, kurz alle Cellulosekörper, welche als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Cellulosexanthaten oder andern Celluloseverbindungen in Betracht kommen, bzw. vorgeschlagen wurden, umsch4èsst) oder eine Lösung eines andern geeigneten die CSS-Gruppe enthaltenden Cellulosederivates (z. B. einer Cellulosexanthogenfettsäure) oder ein im Sinne der österr.
Patentschrift Nr. 130200 durch Zusammenbringen von Cellulosexanthat (Viskose) oder einer andern die CSS-Gruppe enthaltenden Cellulose verbindung mit einem Halogenderivat eines zwei-oder mehrwertigen Alkohols erzielbares Produkt oder ein Produkt dès Zusammenbringens von Viskose mit einem oder mehreren in den österr. Patentschriften Nr. 135318 und 133110 sowie den britischen Patentschriften Nr. 357526, 357154, 357121, 385979 und 385980 vorgeschlagenen Körpern oder eine Lösung eines Produktes, der Xanthogenierung eines hiefür geeigneten Celluloseäther oder einer andern Celluloseverbindung, z. B. eines oder mehrerer der in den österr. Patentschriften Nr. 126567, 134616 und 132684, der britischen Patentschriften Nr. 357167 und 390519, 357595, 368288 beschriebenen Produkte.
Die Verwandlung der Lösung (bzw. Paste) des Cellulosekörpers in Schaum, kann durch mechanische Mittel, beispielsweise durch heftiges Bewegen oder Schlagen der Lösung (bzw. Paste) oder durch Einbzw. Durchblasen eines überaus heftigen Luft-oder Gasstromes, kurz mittels irgendeiner für Schaumbildung bekannten Methoden bewerkstelligt werden. Die bisher gesammelte Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es sehr schwierig und in manchen Fällen sogar unmöglich ist, durch rein mechanische Mittel die Lösungen oder Pasten in einen so voluminösen, steifen und beständigen Schaum zu verwandeln, den sie liefern, wenn man schaumbildende Substanzen, beispielsweise Körper aus der Gruppe der Saponine, z. B. Saponin, Quillajin (Quillaja-Saponin), Githagin (Saponin von Agrostemma githago) od. dgl.
Proteine, Abbauprodukte der letzteren, wie Peptone oder Albumosen, Seifen od. dgl., Solvenol in Anoder Abwesenheit von Soda, Monopolöl, Türkischrotöl, Monopolseife oder schaumbildendeFarbstoffe usw., in Verbindung mit geeigneten mechanischen, schaumbildenden Mitteln verwendet.
Es muss ausdrücklich hervorgehoben werden, dass nachdem der Schaumzustand der Werkstoffe nicht nur das kennzeichnende Merkmal der vorliegenden Erfindung, sondern auch ausschlaggebend
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Weichheit, den ausgezeichneten Griff usw. der Endprodukte ist, eine wirklich und tunlichst durchgreifende Verschäumung der Lösungen (bzw. Pasten) und eine mehr oder weniger grosse Steifheit des Schaumes wesentlich. Es ist daher empfehlenswert, die Überführung der Lösungen bzw. Pasten in den Schaumzustand mit Hilfe von Schaumbildnern in Verbindung mit mechanischen Mitteln zu bewerkstelligen, die für sich allein nicht vermögen, Ergebnisse von einer im Beisein von Schaumbildnern erreichbaren Vollkommenheit zu zeitigen.
Es ist ferner zweckmässig, die Schaumbildung so zu leiten und so weit zu treiben, dass die in Schaum verwandelten Lösungen (bzw. Pasten) eine gewisse Steifheit erlangen und ihren Schaumzustand, ihre Steifheit und ihr Volumen durch längere Zeit beibehalten.
Da in einem Schaum die Flüssigkeit nur das Dispersionsmittel ist, während die disperse Phase aus einem Gas besteht, muss bei der Verwandlung der Lösung (bzw. Paste) in Schaum ein Gas zugegen sein. Zweckmässig wird dazu Luft verwendet, doch kann, wenn gewünscht, auch jedes andere Gas, wie Stickstoff oder Wasserstoff oder Kohlensäure od. dgl., verwendet werden.
Alle weiteren Einzelheiten der praktischen Ausführung des zweiten Teiles der Erfindung, nämlich der Aufarbeitung der in Schaum verwandelten Lösungen (bzw. Pasten) der Cellulosekörper auf Appreturen, Füllungen, Überzüge, Schichten jeder Art (Druckschichten inbegriffen) oder auf Buchbinderleinwand oder Kunstleder, z. B. der mechanische Teil, oder die Fällbäder oder die Wasch-und Bleichmethoden oder die Entschweflungsmethoden (wenn als Ausgangsmaterialien Verbindungen verwendet werden, welche die CSS-Gruppe enthalten) oder die Fertigstellungs-und Trocknungsmethoden u. dgl. oder die Methoden der Lösungsmittelverdampfung, wenn Trockenverfahren verwendet werden, gehören in das wohlbekannte und oft beschriebene Gebiet der Methoden der Herstellung von Überzügen bzw.
Schichten jeder Art oder Schlichten, Druckschichten und Appreturen bzw. Füllungen oder Kunstleder oder Buchbinderleinwand od. dgl. mit Hilfe der genannten Cellulosekörper.
Es versteht sich von selbst, dass im Verlaufe der Behandlung von Textilmaterialien gemäss der Erfindung in allen Fällen, in denen von Lösungen von Cellulose oder Lösungen von in Wasser oder flüchtigen Lösungsmitteln unlöslichen Celluloseumwandlungsprodukten oder Cellulosederivaten ausgegangen wird, die Cellulose oder ihre Umwandlungsprodukte oder ihre Derivate mit Hilfe von geeigneten Fäll-bzw. Koagulationsmitteln ausgefällt oder regeneriert werden müssen. Wenn gewünscht, können hiefür auch solche Fäll- bzw. Koagulierungsmittel gewählt werden, die auf das frisch koagulierte Material plastizierend wirken.
Es soll noch erwähnt werden, dass in den österr. Patentschriften Nr. 114429 und 125496 Methoden beschrieben sind, die gut geeignet sind für das Überziehen, Imprägnieren, Appretieren, Schlichten
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oder Bedrucken von Textilmaterialien mit der Absicht, auf oder in den Fasern des Textilmaterials von
Hohlräumen bzw. Gasblasen durchsetzte Cellulose niederzuschlagen. Manche Stellen dieser Patent- schriften können daher als brauchbare Leitfäden für manche untergeordnete Einzelheiten der einschlägigen
Ausrüstungskunst dienen.
Die folgenden Beispiele sollen die praktische Ausführung der Erfindung veranschaulichen, die jedoch an die Einzelheiten dieser Beispiele keineswegs gebunden ist. Man kann demnach die ihnen zugrunde liegenden Arbeitsbedingungen innerhalb weiter Grenzen abändern, ohne vom Erfindung- grundsatz abzuweichen.
Beispiel la) bis d). a) 18 Gewichtsteile Marseillerseife werden in 720 Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit 1428 Teilen einer Viskose vermischt, die aus 100 Teilen Cellulose hergestellt ist und ungefähr 6'5% fällbare Cellulose und 8% Ätznatron enthält. Die Mischung wird zwei-bis dreimal durch Baumwolle filtriert, worauf die
Lösung so lange geschlagen wird, bis sie einen dichten und steifen Schaum bildet.
Mit diesem Schaum wird ein Baumwollgewebe in bekannter Weise auf einer Backfilling-oder
Paddingmaschine ein oder mehrere Male (gegebenenfalls mit Zwischentrocknung) appretiert und das appretierte Material im nassen Zustande oder nach vorheriger Trocknung in irgendein aus der Viskose- technik bekanntes Fällbad (z.
B. in ein sogenanntes Müllerbad), wie ein Bad, welches im Liter 160 g
Schwefelsäuremonohydrat und 320 g Natriumsulfat oder 100 Teile Schwefelsäuremonohydrat und
160 Teile Natriumsulfat, oder in ein Bad, welches aus 64 Teilen Wasser, 10 Teilen Schwefelsäure, 9 Teilen
Glukose, 12 Teilen Natriumsulfat, 12 Teilen Ammoniumsulfat und 1 bis 3 Teilen Zinksulfat besteht, oder in ein Bad, bestehend aus 10- bis 20%iger Schwefelsäure. Die Temperatur des Bades beträgt zweck- mässig 45 bis 500 C oder 4 bis 8 C oder Zimmertemperatur.
An Stelle eines Bades, welches auf Viskose nur koagulierend wirkt, kann auch ein sogenanntes
Lilienfeldbad verwendet werden, d. h. ein Bad, welches Viskose koaguliert und auf die frisch koagulierte
Viskose plastizierend wirkt. Ein diesem Zwecke dienendes, wirksames und recht wohlfeiles Bad ist eine Flüssigkeit, die nicht weniger als 40% Schwefelsäuremonohydrat enthält und die neben der Schwefel- säure auch noch eine oder mehrere andere anorganische Substanzen, wie Salze oder organische Sub- stanzen, enthalten kann.
Das Lilienfeldverfahren kann auch in Form eines Zweibadverfahrens gehandhabt werden, in welchem Falle das appretierte Material vorerst in ein Bad, welches auf die Viskose nur koagulierend wirkt, und dann in ein Bad geleitet wird, welches auf die frisch koagulierte Viskose plastizierend wirkt.
Soweit Viskose in Betracht kommt, werden in dem Ausdrucke "Fällbäder" oder "koagulierende
Bäder"alle geeigneten aus der Viskoseteehnik, der Technik anderer alkalilöslicher Cellulosederivate und der Technik alkalilöslicher Celluloseumwandlungsprodukte bekannten Bäder zusammengefasst, welche den frisch gefällten Werkstoff nur wenig oder gar nicht plastizieren.
Demgemäss kommen für das Verfahren nicht nur das sogenannte Müllerbad und alle seine Varianten und die in den einschlägigen Ausführungsbeispielen angegebenen Bäder, sondern auch alle in der Viskose- technik bekannten Bäder in Betracht, u. zw. unabhängig davon, ob sie neben ausschliesslich fällend wirkenden Bestandteilen, z. B. Säuren oder sauren oder neutralen Salzen, noch andere anorganische oder organische flüssige, z. B. ölige, oder feste kristallisierte oder kolloidale Substanzen enthalten oder nicht.
Soweit plastizierende Bäder in Betracht kommen, sind solche am zweckmässigsten, welche nicht weniger als 30 bis 40%, vorzugsweise nicht weniger als 45% Schwefelsäuremonohydrat oder eine wir- kungsgleiche Menge einer andern Mineralsäure enthalten. Aber auch andere, eine ähnliche Wirkung ausübende Mittel können in dieser Ausführungsform der Erfindung als koagulierende und plastizierende
Bäder verwendet werden, z. B. Bäder, die für sich oder in Mischung mit andern organischen oder anorganischen Substanzen eine erhebliche Menge eines oder mehrerer folgender Körper enthalten, z. B. saure Ester entstanden aus mehrbasischen, anorganischen Säuren und einwertigen oder mehrwertigen aliphatischen oder aromatischen Alkoholen (z.
B. Methylschwefelsäure oder Äthylschwefelsäure oder eine Mischung von Methyl-oder Äthylalkohol oder einem ihrer Hydrate mit konzentrierter Schwefelsäure) oder Glycerinphosphorsäure oder Clycerinschwefelsäure oder eine Mischung von Glycerin mit konzentrierter Schwefelsäure oder eine oder mehrere Sulfonsäuren aliphatischer oder aromatischer
Kohlenwasserstoffe (z. B. Oxy (Hydroxy) methylsulfonsäure oder Methionsäure oder Äthylsulfonsäure oder eine Sulfonsäure eines Mineralöles oder Benzolsulfonsäure oder Phenolsulfonsäure selbst oder in
Verbindung mit Schwefelsäure) oder Carboxymineralsäuren, z. B.
Sulfodiessigsäure oder Sulfoessigsäure für sich oder im Gemisch mit Schwefelsäure, oder aromatische, stickstoffhaltige Sulfosäuren für sich oder im Gemisch mit Schwefelsäure oder Bäder, die neben Schwefelsäure von weniger als 55% HjiSO4-
Gehalt, wie Bisulfate, z. B. Ammoniumbisulfate enthalten, oder starke Schwefelsäure, der Formaldehyd oder Pyridin oder eine andere geeignete organische Substanz beigemischt ist, oder Lösungen von Zinkhaloiden für sich oder in Anwesenheit einer Säure oder eines andern Salzes oder beider oder andere Plastizierungsmittel oder Äquivalente starker Mineralsäuren.
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Die starke Schwefelsäure oder die andern Mineralsäuren oder die andern vorstehend erwähnten plastizierenden Mittel können für sich allein oder (soweit dies mit den gewählten Arbeitsbedingungen vereinbar ist) im Gemisch untereinander oder mit einem oder mehreren anorganischen Körpern verwendet werden, z. B. mit einer andern starken Mineralsäure, wie Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, oder mit einem neutralen oder sauren Salz, wie Natriumsulfat, Natriumbisulfat, Ammoniun.- bisulfat, Ammoniumsulfat, Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Natriumbisulfit, Natriumsulfit, Natriun : - nitrit oder Borsäure.
Den plastizierenden Mitteln (wie starke Schwefelsäure oder eine andere Minen 1- säure oder die andern vorstehend erwähnten plastizierenden Substanzen) oder ihrer Mischung mit einer andern starken Säure oder mit einer oder mehreren der genannten anorganischen Substanzen kann auch (sofern dies mit den Arbeitsbedingungen, unter denen die Mineralsäuren oder anderen Plastizierungsmittel verwendet werden, vereinbar ist) eine geeignete Menge einer oder mehrerer organischer Substanzen, z. B. Glycerin oder ein Zucker, wie Glukose, oder ein Alkohol oder ein Salz einer organischen.
Base, z. B. ein Anilinsalz oder Pyridin oder ein Pyridinsalz oder ein Aldehyd oder eine organische Säure, z. B. Essigsäure oder Ameisensäure oder Milchsaure oder Oxalsäure, zugesetzt werden.
Die Rückbildung der Cellulose kann in dem appretierten Material auch durch andere Mittel, z. B. durch Dampf oder Hitze oder dadurch, dass man das appretierte Material bei Zimmertemperatur sich selbst so lange überlässt, bis Regenerierung der Cellulose stattfindet, bewirkt werden.
Das Material wird schliesslich in gewohnter Weise gewaschen, getrocknet und fertiggestellt.
Selbstverständlich kann das Material vor oder nach dem Trocknen in bekannter Weise entschwefel bzw. gebleicht werden. b) Arbeitsweise wie in a, jedoch mit dem Unterschiede, dass nur 5 Teile Marseillerseife verwendet werden. e) Arbeitsweise wie in a, jedoch mit dem Unterschiede, dass 50 bis 70 Teile Marseillerseife verwendet werden. d) Arbeitsweise wie in a oder b oder c, jedoch mit dem Unterschiede, dass an Stelle der 1\18r- seillerseife irgendeine andere gewöhnliche Seife, z. B. gewöhnliche Rasierseife oder Monopolseife, oder Solvenol und Soda oder Monopolöl oder Türkischrotöl oder eine Mischung von Türkischrotöl und Seife oder ein Pepton oder eine Albumose oder Albumin oder Saponin verwendet werden.
Beispiel 2 a) bis d).
Arbeitsweise wie in den Beispielen l a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass man der Viskose 100 bis 300% (bezogen auf den Cellulosegehalt der Viskose) Talkum oder KQalin zusetzt, bevor sie in Schaum verwandelt wird.
Beispiel 3 a) bis d).
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 1 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose 8'26% fällbare Cellulose und 9'4% Ätznatron enthält und dass die schaumbildende Substanz in 300 Teilen Wasser gelöst wird. Das Volumen des fertigen Schaumes ist ungefähr dreimal so gross wie dasjenige der Viskose vor ihrer Verwandlung. in Schaum.
Beispiel 4 a) bis d).
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 3 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass an Stelle von 18 Teilen nur 5 Teile Marseillerseife verwendet werden. Das Volumen des fertigen Schaumes ist ungefähr dreieinhalbmal so gross wie das Volumen der Ausgangsviskose.
Beispiel 5 a) bis d).
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 3 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose 8'26% Cellulose und 5'9% Ätznatron enthält.
Beispiel 6 a) bis d).
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 3 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose 8'26% Cellulose und 3'8% Ätznatron enthält.
Beispiel 7 a) bis d).
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 3 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose 10% Cellulose und 1'5% Ätznatron enthält.
Beispiel 8 a) bis d).
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 1 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Viskose aus einer hochviskosen und an a-Cellulose reichen Cellulose (z. B. sehr viskose Baumwollinters oder die sogenannte a-Fibre-Cellulose) hergestellt wird und dass die schaumbildende Substanz in 1905 Teilen 2'7% iger Natronlauge gelost wird.
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Beispiel 9 a) bis d).
Arbeitsweise wie in den Beispielen 8 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose 7% fällbare Cellulose und 11"3% Ätznatron enthält und dass 5 Teile Marseillerseife, gelöst in 1905 Teilen Wasser, zugesetzt werden.
Beispiel 10 a) bis d).
Arbeitsweise wie in den Beispielen 1 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose ungefähr 14% fällbare Cellulose und 10% Ätznatron enthält (um trotz des hohen Cellulosegehaltes einen Viskositätsgrad zu bekommen, der die Handhabung der Viskose gestattet, ist es ratsam, die Viskose aus einer längeren Zeit, z. B. 96 bis 120 Stunden, vorgereiften Alkalicellulose herzustellen) und dass die schaumbildende Substanz in 714 Teilen Wasser oder in 714 Teilen 3% niger Natronlauge gelöst wird.
Beispiel 11 a) bis d).
Arbeitsweise wie in den Beispielen 1 a bis d, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Ausgangsviskose 8% Cellulose und 12% Ätznatron enthält und dass die schaumbildende Substanz in 750 Teilen Wasser gelöst wird.
Beispiel 12.
Eine Alkalicellulose, die etwa 100 Teile Ausgangscellulose, 18 bis 36 Teile Ätznatron und 82 bis 164 Teile Wasser enthält, wird in üblicher Weise sulfidiert und das so erzielte Produkt in einer 5-bis 10% eigen Lösung einer der im Beispiel 1 genannten schaumbildenden Substanzen in 1068 Teilen Wasser oder in 1068 Teilen 2'8%iger Natronlauge oder in 1068 Teilen 6'5%piger Natronlauge oder in 2973 Teilen 4'2%piger Natronlauge gelöst und diese Lösung durch energisches Schlagen in Schaum verwandelt.
Der Schaum wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, zur Imprägnierung von Baumwolle verwendet.
Beispiel 13.
400 bis 600 Teile 20% iger Natronlauge werden zu 100 Teilen Cellulose, die sich in einem Zerfaserer oder in einem Werner-Pfleiderer-Vakuum-Xanthat-Kneter befinden, in kleinen Portionen gefügt und die Mischung bis zur vollkommenen Gleichförmigkeit geknetet bzw. zerfasert, worauf 60 Teile Schwefelkohlenstoff zugesetzt werden. Das Kneten bzw. Zerfasern wird noch 2 bis 3 Stunden fortgesetzt, wonach der Schwefelkohlenstoffüberschuss abgeblasen und 5 bis 50 Teile einer der im Beispiel 1 angeführten schaumbildenden Substanzen, gelöst in 668 Teilen Wasser oder in 868 Teilen Wasser oder in 1240 Teilen Wasser oder in 1440 Teilen Wasser oder in 1740 Teilen Wasser oder in 1940 Teilen 2-3% piger Natronlauge, zugesetzt werden.
Die Mischung wird dann, wie im Beispiele 1 beschrieben, in Schaum verwandelt und zur Imprägnierung eines Baumwollgewebes gemäss Beispiel 1 verwendet.
Beispiel 14.
Arbeitsweise wie in irgendeinem der vorhergehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschiede, dass an Stelle von Viskose eine Lösung eines Phenylthiourethans der Cellulose (hergestellt z. B. nach dem Verfahren der Patentschrift Nr. 102306), gelöst in Natronlauge der in dem als Vorlage gewählten Beispiele für die Cellulosexanthatlösung verwendeten Stärke.
Beispiel 15.
Arbeitsweise wie in irgendeinem der vorhergehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschiede, dass das imprägnierte Material statt in ein koagulierendes oder ein koagulierendes und plastizierendes Bad gebracht zu werden, getrocknet und dann 3 bis 10 Minuten gedämpft wird, wonach es ausgewaschen und getrocknet wird. Nach dem Waschen kann das Material durch eine verdünnte Säure genommen werden, worauf es wieder gewaschen und getrocknet wird.
Beispiel 16.
Arbeitsweise wie in irgendeinem der vorhergehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschiede, dass das Material in einer der Koagulation folgenden beliebigen Herstellungsphase in eine Lösung eines Schrumpfung bewirkenden Mittels, z. B. 7% ige Natronlauge oder 22% igue Natronlauge, eingeführt und dann gewaschen und getrocknet wird.
An Stelle von Viskose kann man auch eine Celluloselösung oder eine Lösung eines Umwandlungsproduktes der Cellulose verwenden, z. B. eine Lösung von Cellulose in einer Thiocyanatlösung, z. B.
Caleiumthioeyanatlösung oder eine Lösung von Cellulose in Kupferoxydammoniak oder eine Lösung von Cellulose in Alkalilauge in Gegenwart von Harnstoff, Thioharnstoff oder Guanidin (siehe österr.
Patentschriften Nr. 101001 und Nr. 105033).
Beispiel 17.
Arbeitsweise wie in irgendeinem der Beispiele 1 bis 16, jedoch mit dem Unterschiede, dass zur Viskose 10 bis 30 Teile (gerechnet auf die in der Viskose enthaltene Cellulose) a-Dichlorhydrin oder
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a-Monochlorhydrin oder Äthylenchlorhydrin oder 20 bis 50 Teile eines der in der britischen Patentschrift Nr. 385980 oder Nr. 385979 verwendeten Produkte oder 20 Teile a-Dichlorhydrin und 20 Teile eines der in der britischen Patentschrift Nr. 385980 beschriebenen oder in der britischen Patentschrift Nr. 385979 verwendeten Produkte oder 20 Teile a-Dichlorhydrin und 20 bis 50 Teile eines der in der britischen Patentschrift Nr. 390516 beschriebenen oder in der britischen Patentschrift Nr.
390518 verwendeten Körper oder 20 bis 30 Teile eines oder mehrerer der den in der österr. Patentschrift Nr. 130200 beschriebenen Typen angehörenden Einwirkungsmittel zugesetzt werden.
In der Beschreibung und in den Patentansprüchen soll, wo es der Sinn zulässt, der Ausdruck "Cellulose" nicht nur Cellulose selbst, sondern auch ihre Umwandlungsprodukte, z. B. Hydrate oder Abbauprodukte und Oxydationsprodukte, umfassen.
In der Beschreibung und den Ansprüchen soll "zuführen" jede Art von "Zuführung" bedeuten, u. zw. sowohl durch Hand-wie durch Maschinenarbeit erfolgte Zuführung, wie sie beim Appretieren, Schlichten, Füllen, Imprägnieren, Überziehen, Beschweren oder Bedrucken von Texcilmaterialien üblich ist, gleichgültig ob es sich um Gewebe oder Gespinste handelt.
Der in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendete Ausdruck Schaum"ist nicht an die gleichzeitige Anwesenheit von Seife usw. gebunden.
Der Ausdruck Textilmaterial"bedeutet in der Beschreibung und den Patentansprüchen überall, wo es der Sinn zulässt, jedes gesponnene oder gewebte Fasermaterial tierischer oder pflanzlicher Her- kunft (z. B. Flachs, Leinen, Hanf, Ramie, Jute, Wolle und insbesondere Baumwolle sowie künstliche Fäden, wie Kunstseide und aus ihnen bestehende oder sie enthaltende Gewebe bzw. Garne) in Form von reinen oder gemischten Geweben oder in Form von Gespinsten, wie Strähne, Kopse oder Ketten.
Der Ausdruck "starke Mineralsäure" bedeutet Schwefelsäure, die nicht weniger als 30%, vorteilhaft nicht weniger als 45% H2SO, enthält, oder andere Mineralsäuren wirküngsgleicher Stärke.
Der Ausdruck "starke Schwefelsäure" oder "Schwefelsäure, die mindestens ungefähr 30% Schwefelsäuremonohydrat enthält"bedeutet Schwefelsäure von 30 bis 98% HaSOi-Gehalt.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Behandlung von Textilstoffen durch Überziehen, Imprägnieren, Füllen, Appretieren, Beschweren, Schlichten, Bedrucken od. dgl. mit Hilfe von auf oder in den Fasern abgelagerte Cellulose bzw. einem Cellulosederivat oder einer Celluloseverbindung, dadurch gekennzeichnet, dass Cellulose oder ein Derivat oder eine Verbindung von Cellulose oder eine Mischung solcher Substanzen auf das Textilmaterial aus einer Schaummasse abgesetzt wird, die in eine Lösung von Cellulose oder eines Derivates oder einer Verbindung derselben umgewandelt wird, bevor sie mit dem Textilmaterial in Berührung gebracht wird.