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Verfahren zur Verbesserung pflanzlicher Textilfaserstoffe.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von imprägnierten Textilfaserstoffen und Appreturen verschiedener Art und bezieht sich insbesondere auf die Erfindungen der früheren Patente Nr. 114429 und Patent Nr. 125496.
In Patent Nr. 114429 hat der Erfinder die Behandlung von Faserstoffen durch Einverleibung einer Lösung beschrieben und beansprucht, aus welcher Cellulose regeneriert oder ausgefällt werden kann
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der bei oder während der Koagulierung Gasentwicklung verursacht.
In Patent Nr. 125496 ist die Herstellung von vegetabilischen Faserstoffen beschrieben, bei der
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werden.
Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausbildung der Verfahren der genannten früheren Patente dar, welche mit einem bemerkenswerten technischen Fortschritt verbunden ist. Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht darin, dass man dem Werkstoff, aus welchem Cellulose gefällt oder regeneriert werden kann, das eine oder andere jener Derivate einverleibt, die nach dem Verfahren gemäss der britischen Patentschrift Nr. 25246/1911 hergestellt werden können, z. B. den Körper, welcher in der genannten Patentschrift als 2-Oxytrimethylen-1. 3-Sulfid bezeichnet ist.
Das vorliegende Verfahren wird in der gleichen Weise ausgeführt wie die Verfahren gemäss den Patenten Nr. 114429 und 125496 mit dem Unterschiede, dass eine angemessene Menge eines der Schwefelderivate, welche im britischen Patent Nr. 25246/1911 beschrieben sind, z. B. der Körper, welcher dort als 2-Oxytrimethylen-1. 3-Sulfid bezeichnet ist, zugesetzt wird.
Das Verfahren wird durch die folgenden Beispiele erläutert, welche natürlich in weitem Masse abgeändert werden können ; es ist demnach auf die besonders angegebenen Verhältnisse und Arbeitsweisen in keiner Weise beschränkt. Die Teile sind Gewichtsteile :
Beispiel la-d. a) 100 Teile Holzzellstoff, Wassergehalt 9-10%, oder 100 Teile Linters, Wassergehalt 7-8%, werden bei 150 C mit 2000 Teilen 18% iger Natronlauge imprägniert. Nach 3 Stunden wird die Alkalicellulose abgepresst, bis das Gewicht im Falle von Holzzellstoff 300 Teile und im Falle von Linters 340 Teile beträgt, und in einem Zerfaserer 2-3 Stunden zerkleinert.
Daraufhin werden 40-60 Teile Schwefelkohlenstoff zugesetzt und das Gemisch 8 Stunden bei 15-180 C reagieren gelassen ; nach dieser Zeit wird der etwa vorhandene überschüssige Schwefelkohlenstoff abgeblasen und das erhaltene Cellulosexanthat mit Hilfe einer solchen Menge Wasser, Ätznatron und Natriumcarbonat gelöst, dass die erhaltene Lösung ungefähr 1220 Teile Wasser, ungefähr 107 Teile Ätznatron und ungefähr 150 Teile Natriumcarbonat (gerechnet als wasserfreies Salz) enthält. Nach dem Lösungsvorgang werden der Viskose 100 bis 140 Teile des Körpers zugesetzt, welcher in der britischen Patentschrift Nr. 25246/1911 als 2-Oxy- trimethylen-1. 3-Sulfid bezeichnet ist.
Ein passendes Baumwollgewebe wird mit der so dargestellten und gegebenenfalls 48-96 Stunden bei 150 C gealterten Viskose ein oder mehrere Male in einer Baekfillingmaschine imprägniert. Der imprägnierte Stoff wird dann sogleich oder nachdem er getrocknet wurde in 10-20% ige Schwefelsäure oder in eine 20-30% ige Lösung von Natriumbisulfat oder in irgendein Fällbad, welches aus der
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Viskosetechnik bekannt ist, z. B. das sogenannte Müllerbad bei 16 oder 450 C, eingeführt, wo'er einige Minuten verbleibt und schliesslich gewaschen und getrocknet.
Wenn gewünscht, kann der getrocknete Stoff z. B. 3-15 Minuten lang bei 105-115 C gedämpft werden. Es ist selbstverständlich, dass der Stoff in irgendeiner bekannten Weise (z. B. mittels einer Lösung von Natriumsulfid) entschwefelt oder gebleicht werden kann, bevor oder nachdem er getrocknet worden ist. b) Arbeitsweise wie in Beispiel a, jedoch mit dem Unterschiede, dass als Koagulations-bzw.
Celluloseregenerierungsbad Schwefelsäure von 45-55 Bé bei 0 C verwendet wird. Nachdem der Stoff eine halbe bis eine Minute lang in der Schwefelsäure belassen wurde, wird er mit Wasser gewaschen und getrocknet. e) Arbeitsweise wie in Beispiel b, jedoch mit der Abweichung, dass die Behandlung mit der starken Schwefelsäure bei 16 C erfolgt und dass der Stoff in der Schwefelsäure nur 30 Sekunden belassen wird. d) Arbeitsweise wie in Beispiel a oder b oder c, jedoch mit dem Unterschiede, dass 100-200%
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Beispiel II a-c.
a) Man imprägniert einen Baumwollstoff ein oder mehrere Male hintereinander in bekannter Weise in einer Backfillingmaschine mit einer Viskose, welche ungefähr 6'5% analytisch bestimmbare Cellulose und ungefähr 8% Ätznatron enthält und der nach dem Lösungsvorgang 10% (gerechnet auf das Cellulosegewicht) eines Körpers zugesetzt worden sind, der in der britischen Patentschrift Nr. 25246/ 1911 als 2-Oxytrimethylen-1. 3-Sulfid bezeichnet ist.
Der Stoff wird unmittelbar nach dem Imprägnieren oder nachdem er getrocknet wurde in
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bleibt. Schliesslich wird er gewaschen und in halbgestrecktem Zustand bei 600 C getrocknet. b) Arbeitsweise wie in a, jedoch mit der Abweichung, dass 100-200% Talcum (gerechnet auf die Ausgangseellulose) der Viskose zugesetzt werden.
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lauge verwendet wird.
Beispiel 111 a-c.
Baumwollstoff wird mit einem Gemisch von Viskose mit 2-Oxytrimethylen-1. 3-Sulfid, gemäss Beispiel la, imprägniert, worauf er, wie in Beispiel II a-c beschrieben, behandelt und fertiggestellt wird.
Beispiel IV.
Arbeitsweise gemäss irgendeinem der vorangehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschiede. dass die Alkalieellulose, bevor sie mit CSa behandelt wird, während 48-72 Stunden bei 15 oder 20 C reifen gelassen wird.
In den vorangehenden Beispielen kann das Gewebe nach dem Überziehen, Imprägnieren oder Bedrucken in nassem oder getrocknetem Zustande vor dem Waschen, z. B. während 3-15 Minuten, bei 105-115 C gedämpft und hierauf mit einem Säurebad, wie in Beispiel 1, behandelt, gewaschen und getrocknet werden.
Beispiele für das Schlichten von Garn ergeben sich aus den vorangehenden Beispielen von selbst.
In den vorangehenden Beispielen kann der Körper, welcher in der britischen Patentschrift Nr. 25246/1911 als 2-0xytrimethylen-1. 3-Sulfid bezeichnet ist, entweder im wasserfreien, d. h. getrocknetem Zustande oder, nachdem er gewaschen wurde, ohne Trocknung zugesetzt werden. In letzterem Falle müssen die Mengen der Substanz, welche im Beispiel I a und II a angegeben sind, auf den Trocken- rückstand des gewaschenen, aber ungetrockneten 2-0xytrimethylen-1. 3-Sulfid gerechnet werden.
Wo es der Sinn zulässt, umfasst in der Beschreibung und den Patentansprüchen der Ausdruck "Cellulose" Cellulose als solche und ihre Umwandlungsprodukte oder Oxydationsprodukte (Cellulosehydrat, Hydrocellulose oder Oxycellulose).
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verbesserung pflanzlicher Textilfaserstoffe gemäss Patent Nr. 114429 oder PatentNr. 125496, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder das andere jener Derivate, welche gemäss britisches Patent Nr. 25246/1911 erhalten werden können, dem Werkstoff, aus welchem Cellulose ausgefällt oder regeneriert wird, einverleibt wird.
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