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Fahrzeug.
Die Erfindung bezieht sich auf Fahrzeuge und, wenn auch allgemeiner anwendbar, insbesondere auf solche Fahrzeuge für Volksbelustigungen, die auf mit Schrägflächen bzw. überhöhten Kurven versehenen Fahrbahnen Verwendung finden.
Das wesentliche Merkmal des Fahrzeuges gemäss der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass es aus gelenkig miteinander verbundenen, auf schwenkbaren Rollen ruhenden Teilen besteht, die sieh beim Befahren der mit Schrägflächen bzw. überhöhten Kurven versehenen Fahrbahn der Gestalt der Fahrfläche anpassen.
In den Zeichnungen veranschaulichen Fig. 1 eine Oberansicht auf eine mit Schrägfläehen bzw. mit überhöhten Kurven ausgestattete Fahrbahn, Fig. 2 eine Seitenansicht der Fahrbahn nach Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht eines nach der Erfindung hergestellten Wagens, wobei ein Teil weggebrochen ist, um das Antriebsmittel zu zeigen, Fig. 4 eine Oberansieht auf den Wagen, Fig. 5 eine Unteransicht des Wagens, Fig. 6 eine weitere Ausführungsform des Wagens, der durch Schwerkraft betätigt werden kann, wobei zwei Wagen miteinander gekuppelt dargestellt sind.
Fig. 7 eine schematische Ansicht der
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einen Schnitt durch die Bahn nach der Linie 9-9 der Fig. 1 und Fig. 10 schematisch mehrere zur Bildung eines Zuges miteinander gekuppelte und durch Schwerkraft betriebene Wagen.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Bahn 10, die an einem Ende zu einer geeigneten Höhe ansteigt und dann mittels einer steilen Spirale zu einem langen ebenen geraden Abschnitt herabsteigt. Die Wagen können mittels ihrer eigenen Kraft zum obersten Teil der Spirale hinaufsteigen, oder sie können durch ein fremdes Mittel dort hinaufgezogen werden. Die Schwerkraft ermöglicht den Wagen, beim Herabfahren auf dem Spiralteil eine sehr hohe Geschwindigkeit anzunehmen, die infolge einer geringen Reibung im wesentlichen über den grösseren Teil des geraden Bahnabschnittes aufrechterhalten wird.
Die Geschwindigkeit der Wagen wird vermindert, wenn sie eine allmählich ansteigende Kehre am andern Ende der Bahn ersteigen, worauf die Wagen eine sanfte Schräge zu einer Ladebühne herabgelten ; an der letzteren können die Wagen durch irgendein geeignetes Anhaltemittel oder im Falle selbst angetriebener Wagen durch Anlegen ihrer eigenen Bremsen zum Halten gebracht werden.
Wie die Fig. 8 und 9 veranschaulichen, weist die Fahrbahn 10 muldenförmige Querschnittsform
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wagen ähnelt. Der Wagenkörper bestellt aus zwei Teilen, die drehbar miteinander verbunden sind, um eine horizontale Biegsamkeit zu schaffen. Der vordere Teil 1 J ist an der Stelle 16 am hinteren Teil 17 angelenkt. Auf der unteren Seite des vorderen Teiles ist eine Querstange 18 befestigt, an der Rollen 19 angebracht sind. Von den Rollenrahmen 20 erstrecken sich einwärts Arme 21 (Fig. 5), an denen Federn 2. 3 befestigt sind, deren anderes Ende an einer an der Querstange 18 angeordneten Konsole 23 angebracht ist.
Eine verschiebbar in der Stange 18 angeordnete Zugstange.' ist drehbar an einer Querstange 25 angebracht, welch letztere an der Unterseite des hinteren Teiles 17 in der Nähe seines vorderen Endes
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die Rollen 38 und 39 angebracht sind. Zwischen den einwärtsragenden Armen 47 der Rollentragrahmen. 36 und 37 und den einwärts von den Rahmen 27 und 28 ragenden Konsolen 42 sind Federn 40 gespannt.
Hintere Rollen 4. 3 sind in an einer Querstange 45 angebrachten Tragrahmen 44 angeordnet. Die Querstange 45 ist drehbar an einer Konsole 46 angebracht, die am Boden des hinteren Wagenkörpers
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der Querstange 45 sind Federn 47 gespannt.
Dntckfedern 50'hindern den vorderen Teil 15 des Wagens daran, dass er gegen den hinteren Teil 17 zurüekgeklappt wird. Die Federn 30 sind in Röhren 51 eingeschlossen, die am hinteren Wagenteil ange-
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gedrückt, welch letztere an Verlängerungen 55 (Fig. 4) des vorderen Körperteiles drehbar angebracht sind.
Die an den schwenkbaren Rollen des Fahrzeuges angreifenden Federn 88.. 34. 40 und 47 lassen zwar das Verschwenken der Rollen und deren selbsttätiges Einstellen auf der muldenförmigen Fahrbalm zu, bringen jedoch die Rollen immer in ihre Normalstellung zurück und verhindern die Wagen am Hüpfen und Aus-der-Linie-Wippen. Die Spannung dieser Federn ist sorgfältig derart eingestellt, dass die hinteren Federn eine grössere Spannung als die vorderen erhalten, d. h. die Federn 40 haben etwas geringere Spannung als die Federn 47, die Federn.'34 haben geringere Spannung als die Federn 40 usw.
Wenn ein Wagenzug von einer schrägliegenden Kehre nach der Seite gleitet, gestatten diese Federn allen Wagen seitwärts zu gleiten, wobei sie gleichzeitig gewährleisten, dass jeder Wagen seine Linie im Zug
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ragenden Bolzen 60 drehbar ist. Zwischen den vom hinteren Teil der Plattform 67 abwärtsragenden Armen 62 ist ein Antriebsrad 61 angebracht.
Am Triebrad 61 ist ein Kettenrad 6. 3 befestigt, das mittels einer Kette 64 von einem Zwischenkettenrad 65 (Fig. 3 und 7) in Umlauf gesetzt werden kann, welch letzteres auf einer in einer an der Plattform 57 angebrachten Konsole 67 gelagerten Welle 66 angeordnet ist. Auf der Welle 66 ist ferner ein Kettenrad 68 befestigt, das mittels einer Kette 69 von einem auf der Motorwelle 71 festsitzenden Kettenrad 70 in Umlauf gesetzt wird. Das Gewicht des Motors 56 und der Plattform 67 ergeben für das Trieb-
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Der Motor 56 und die Triebverbindungen sind in einem Gehäuse 72 eingeschlossen. dessen Form dem hinteren Ende einer Raketenantriebsvorrichtung für Fahrzeuge ähnelt.
Wenn mehrere Wagen miteinander gekuppelt werden, so können sie alle gleichzeitig von irgendeinem Wagen, zweckmässig vom letzten Wagen des Zuges gesteuert werden. Diese Steuerung kann durch Luftdruck oder ein anderes geeignetes Mittel, beispielsweise Elektrizität, erfolgen. Dies umfasst die gleichzeitige Steuerung von Vergasern, Getrieben, Kupplungen und Bremsen aller Wagen eines Zuges.
Bei der in den Fig. 3-5 und 7 dargestellten Ausführungsform wird komprimierte Luft zur Betätigung dieser Steuerungen durch zwei Kompressoren 7-3 zugeführt, die in dem Steuerlngswagen zur Betätigung durch einen Zugbegleiter angebracht sind.
Röhren 74 führen die unter Druck stehende Luft von den Kompressoren 7. 3 zu einem Vorratsbehälter 75 (Fig. 3 und 7), der im vorderen Teil des Wagens angebracht ist. Eine Röhre 76 (Fig. 7) ver-
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das Ventil 79 betätigt die Getriebeeinriehtung für alle Wagen, und das Ventil 80 steuert die Kupplungen.
Röhren 81, 82, 8. 3 und 84 verbinden die Ventile 77, 78, 79 und 80 mit der jeweils zugehörigen von ihnen gesteuerten Vorrichtung. Röhren 53. 86, 87 und 88 führen von den Ventilen 77, 78, 79 und SO gemäss Fig. 7 durch eine biegsame Kupplung 89 zu den Bremsen, Vergasern, Getriebeverschiebemeehanis- men und Kupplungen aller Wagen, so dass bei Betätigung irgendeines der Steuerventile 77-50 gleich- zeitig die entsprechenden Mechanismen in allen Wagen des Zuges betätigt werden.
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Die in Fig. 7 allgemein mit 90 bezeichneten Bremsen werden normalerweise durch nicht dargestellte Federn in gelöster Stellung gehalten und werden durch Steuerung des Ventils 77 vermittels Luftdruck angelegt. Wenn die Bremsen in Anliegelage gehalten werden sollen, bringt der Zugbegleiter das Ventil 77 in die Stellung"Halt". Sobald der Luftdruck aufhört, werden die Bremsen durch ihre (nicht dargestellten) Federn gelöst.
Das Vergasersteuerventil oder Drosselventil 78 ist ein Zweiwegventil mit einer Stellung "Ein" und einer Stellung "Aus". Wenn das Ventil 78 in die Stellung., Ein"gebracht wird, öffnet der Luftdruck den Vergaser 91 (Fig. 7) und beschleunigt die Motoren. Wenn das Ventil 78 in die Lage "Aus" gebracht wird, wird der Lauf der Motoren verlangsamt, die Motoren können alsdann mit Leerlaufgeschwindigkeit umlaufen.
Das Ventil 79 steuert die allgemein mit 92 bezeichneten Getriebe, durch die die Kraft des Motors auf das Triebrad M übertragen wird. Die Getriebe werden durch eine (nicht dargestellte) Feder in der
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Stellglied so lange gehalten werden, als der richtige Luftdruck aufrechterhalten wird. Die Getriebe werden durch Anwendung vollen Luftdruckes in eine Lage für niederes Übersetzungsverhältnis verschoben.
Der mit 9. 3 bezeichnete Kupplungsmechanismus kann beliebiger Art sein ; die Kupplung wird normalerweise durch eine (nicht dargestellte) Feder entkuppelt gehalten und durch Steuerung des Kupplungsventils 80 (Fig. 7) unter Anwendung von Luftdruck in die eingekuppelte oder treibende Lage gebracht. Die Kupplung wird durch Anwendung eines schwachen Luftdruckes in schleifende Eingriff gehalten, welcher Luftdruck durch Drehen des Ventils 80 in seine Lage "Halt" aufrechterhalten wird.
Die Kupplung wird durch Anwendung grösseren Luftdruckes in vollen Eingriff gebracht.
Um den Zug zu starten, werden alle Motoren gestartet und mit Leerlaufgeschwindigkeit laufen gelassen ; die Kupplung, Bremsen und Vergaser werden hiebei durch ihre zugehörigen (nicht dargestellten) Federn in unwirksamer Lage und die Getriebe durch Anwendung des richtigen Luftdruckes in neutraler Lage gehalten.
Der Zugbegleiter verschiebt zuerst die Getriebe in eine Lage für geringes Übersetzungsverhältnis. indem er den Luftdruck vom Getriebebetätigungsmechanismus nimmt, so dass die Getriebe durch Federspannung in die Lage für geringes Übersetzungsverhältnis verschoben werden können. Die Kupplungund Vergaserventile 80 und 78 werden alsdann von Hand betätigt, um die Kupplungen in Eingriff zu bringen und gleichzeitig die Drosseln zu öffnen. Sobald der Zug genügende Geschwindigkeit erreicht, werden durch Betätigung des Kupplungssteuerventils 80 die Kupplungen gelöst, worauf durch Betätigung des Getriebesteuerventils 79 die Getriebe in hohes Übersetzungsverhältnis verschoben werden und alsdann die Kupplungen durch Betätigung des Kupplungsventils 80 wirksam gemacht werden.
Der Zug kann nun innerhalb der gegebenen Grenzen mit jeder beliebigen Geschwindigkeit betrieben werden.
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Fig. 3,4 und 5 dargestellte, nur dass die Triebmittel und Steuervorriehtungen weggelassen worden sind. Zur Erzielung einer besseren Stromlinienwirkung ist die Kupplung dieses Wagens durch die Konstruktion des Wagenkörpers verborgen. Der Wagen kann durch Schwerkraft betätigt werden, und wenn mehrere solcher Wagen gemäss Fig. 10 miteinander gekuppelt sind, sind sie selbststeuernd und die Stabilisierungsfedern 22, 34, 40 und 47 verhindern ein Hüpfen und Aus-der-Linie-Wippen.
Selbstverständlich können durch Vergrösserung des Ausmasses und Fassungsvermögens der weiter oben beschriebenen Wagen Züge, welche mehrere solcher Wagen enthalten, zum Transport von Fahrgästen und Fracht zwischen entfernten Punkten bei einer sehr hohen Geschwindigkeit benutzt werden.
Solche Züge würden den Vorteil einer leichteren und weniger kostspieligen Konstruktion besitzen, und die Mulden, in denen sie fahren, könnten wesentlich billiger konstruiert werden als die übliche Eisenbahnkonstruktion mit Stahlschienen und Bettungskörpern. Ausserdem könnten Züge mit Wagen gemäss vorliegender Erfindung vollkommen stromlinienförmig ausgebildet werden und könnten bei grosser Sicherheit sehr hohe Geschwindigkeiten entwickeln.
Der beschriebene und dargestellte Mechanismus ist zwar besonders zur Erfüllung seines Zweckes geeignet, doch soll die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausfiihnmgsformen beschränkt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass es aus gelenkig miteinander verbundenen, auf schwenkbaren Rollen ruhenden Teilen (15, 17) besteht, die sich beim Befahren einer mit Schrägtlächen bzw. mit überhöhten Kurven versehenen Fahrbahn der Gestalt der Fahrfläche anpassen.