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Verfahren zur Herstellung ehromhaltiger Farbstoffe.
Es wurde gefunden, dass wertvolle chromhaltige Farbstoffe hergestellt werden können, wenn mindestens eine Sulfogruppe enthaltende Azofarbstoffe aus solchen diazotierten o-Aminoarylkarbonsäuren, die in der andern o-Stellung zur Aminogruppe keine Hydroxylgruppe tragen und 3-Methyl- pyrazolonen mit chromabgebenden Mitteln in Abwesenheit organischer Basen behandelt werden.
Die für das vorliegende Verfahren dienenden Ausgangsfarbstoffe können durch Kuppeln diazotierter o-Aminoarylkarbonsäuren, die in o-Stellung zur Aminogruppe keine Hydroxylgruppe enthalten, mit den verschiedensten 3-Methylpyrazolonen erhalten werden, wobei die o-Aminoarylkarbonsäuren bzw. die 3-Methylpyrazolone derart gewählt werden, dass die erhaltenen Azofarbstoffe mindestens eine Sulfogruppe enthalten.
Als Diazokomponenten, die für die Herstellung dieser Ausgangsfarbstoffe in Betracht kommen, können beispielsweise die Diazoverbindungen der 2-Aminobenzol-l-karbonsäure, der 2-Aminonaphthalin-3-karbonsäure, der 5-Chlor- bzw. 5-Brom-2-aminobenzol-I-karbonsäure, der 4- bzw. 5-Sulfo-2-amino- benzol-l-karbonsäure, der 4-Methoxy-bzw. 4-Äthoxy-2-aminobenzol-l-karbonsäure, der 4-0xy-2-amino-
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Als Kupplungskomponenten, die für die Herstellung der für das vorliegende Verfahren dienenden Ausgangsfarbstoffe in Betracht kommen, können beispielsweise das 3-Methyl-5-pyrazolon, das 1.3-Dimethyl-5-pyrazolon verwendet werden, wie auch die 1-Aryl-3-methyl-5-pyrazolone, die beispielsweise aus den folgenden Aminen nach den in Meyer & Jacobson, Organische Chemie, Berlin & Leipzig, 1920, II. Band, 3. Teil, 1. und 2. Auflage, S. 355, beschriebenen Methoden hergestellt werden können : Anilin,
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2-aminobenzol-1-karbonsäure, 2-Oxy-3-amino-5-sulfobenzol-1-karbonsäure und 2-0xy-3-sulfo-5-amino- benzol-1-karbonsäure.
Als chromabgebende Mittel, mit denen die Azofarbstoffe der obigen allgemeinen Formel behandelt werden, können sowohl anorganische Chromsalze, wie z. B. Chromfluorid, Chromsulfit, Chromchlorid, als auch organische Chromsalze, wie z. B. Chromazetat oder Chromformiat, verwendet werden.
Die Behandlung mit den chromabgebenden Mitteln kann in saurem, neutralem oder alkalischem Medium, mit oder ohne geeignete Zusätze, wobei jedoch keine organischen Basen anwesend sein dürfen, offen oder unter Druck, erfolgen.
Die erhältlichen chromhaltige Farbstoffe färben in den verschiedensten Farbtönen ; sie können sich durch hervorragende Echtheiten, insbesondere Walk-und Lichtechtheit, wie auch durch sehr gutes Egalisierungsvermögen auszeichnen. Diese Farbstoffe können zum Färben von Materialien jeglicher Art, wie Wolle, Seide, Baumwolle, Leder, Kunstseiden, die sich von regenerierter Cellulose ableiten, Celluloseester und-äther, Lacken, die auf Cellulose-, natürlicher oder künstlicher Harzbasis hergestellt worden sind, oder als Pigmente oder im Drucke verwendet werden.
Beispiel 1. 25-3 Teile des Azofarbstoffes aus diazotierter 5-Chlor-2-aminobenzol-1-karbonsäure und 1- (2'. 5'-Disulfo-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 200 Teilen Wasser gelöst und etwa 12 Stunden mit einer Lösung von Chromfluorid, enthaltend 4'6 Teile Chromoxyd, unter Rückfluss gekocht.
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Man fällt aus der heissen Lösung mit Alkali das überschüssige Chrom als Hydrat aus, filtriert und verdampft das Filtrat zur Trockene. Die so erhaltene Chromverbindung bildet ein dunkelgelbes Pulver, das sich in Wasser mit gelber Farbe löst. Sie färbt Wolle aus saurem Bade in goldgelben Tönen und die Färbung zeichnet sich bei guter Walkechtheit durch sehr gute Egalität und vorzügliche Lichtechtheit aus.
Beispiel 2. 24-3 Teile des Azofarbstoffes aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-l-karbonsäure
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stellt sie ein dunkelgelbes Pulver dar, das sich in Wasser mit gelber Farbe löst. Der Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bade in rötlichgelbem Tone von guter Walkeehtheit, ausgezeichneter Egalität und ganz hervorragender Lichtechtheit.
Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften werden erhalten, wenn die Chromierung mit andern Chromsalzen durchgeführt wird.
Beispiel 3. Eine Lösung von 21-6 Teilen des Azofarbstoffes aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-l-karbonsäure und 1- (2'-Chlor-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon in 400 Teilen Wasser wird nach Zugabe einer Lösung von Chromfluorid, enthaltend 4'6 Teile Chromoxyd, etwa 12 Stunden unter Rückfluss gekocht. Die Chromverbindung wird mit Kochsalz abgeschieden ; sie bildet in trockenem Zustande ein dunkelgelbes Pulver, das sich in Wasser mit gelber Farbe löst und Wolle aus saurem Bade in rötlichgelben Tönen färbt, die sich durch eine hervorragende Lichtechtheit auszeichnen.
B eispiel4. Man löst 25'3 Teile des Azofarbstoffes aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-1-karbon- säure und 1- (2'-Chlor-5'-sulfo-) 3-methyl-5-pyrazolon in etwa 200 Teilen Wasser und kocht nach Zusatz von 4'6 Teilen Chromoxyd in Form einer Chromsulfatlösung mehrere Stunden unter Rückfluss. Der chromierte Farbstoff wird ausgesalzen ; er bildet nach dem Trocknen ein dunkelgelbes Pulver, das sich in Wasser, in 10% iger Sodalösung, in 10% iger Natronlauge sowie in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe löst und Wolle aus saurem Bade in rötlichgelben Tönen von sehr guter Lichtechtheit färbt.
Beispiel 5. 18'9 Teile des Azofarbstoffes aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-l-karbonsäure und l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 500 Teilen Wasser gelöst und mit 4'6 Teilen Chromoxyd in Form von Chromfluorid mehrere Stunden rüekfliessend gekocht. Man scheidet sodann den chromierten Farbstoff mit Kochsalz aus, Dieser löst sich in Wasser mit gelber Farbe und färbt Wolle aus saurem Bade in rotstichigen Gelbtönen von guten Echtheitseigenschaften.
Beispiel 6. Eine konzentrierte wässerige Lösung von 22'9 Teilen des Azofarbstoffes aus diazo- tierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-1-karbonsäure und 1- (4'-Sulfo-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon wird mit 4'6 Teilen Chromoxyd in Form von Chromioxalat mehrere Stunden unter Rückfluss zum Sieden erhitzt.
Das vom Farbstoff nicht aufgenommene Chrom wird durch Alkalizusatz entfernt und das Filtrat zur Trockene verdampft. Das zurückbleibende, dunkelgelbe Pulver löst sich in Wasser mit gelber Farbe.
Der chromierte Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bade in rötlichgelben Tönen, die sehr gut egal und vorzüglich licht-sowie gut walkecht sind.
Ebenfalls in sehr echten rötlichgelben Tönen färbende Chromverbindungen werden erhalten, wenn der Azofarbstoff aus diazotierter 2-Aminobenzol-l-karbonsäure und 1- (2'-Methyl-4'-sulfo-) phenyl- 3-methyl-5-pyrazolon bzw. aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-1-karbonsäure und 1- (2'. 4'-Di- methyl-6'-sulfo-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon bzw. aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-1-karbon- säure und 1- (3' -Sulfo-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon bzw. aus diazotierter 4-Sulfo-2-aminobenzol-l-karbon- säure und 1- (2'-Methyl-5'-sulfo-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon mit chromabgebenden Mitteln behandelt wird.
Beispiel 7. Der, aus 181 Teilen 4-Äthoxy-2-amino-1-benzoesäure und 340 Teilen 1- (2'. 5'-Disulfo-) phenyl-3-methyl-5-pyrazolon in üblicher Weise hergestellte Azofarbstoff wird mit 5000 Teilen Wasser und 800 Teilen einer Chromsulfatlösung, die 84 Teile Chromoxyd enthält, längere Zeit unter Rückfluss zum Sieden erhitzt. Nach beendeter Chromierung wird die Farbstofflösung mit Soda schwach alkalisch gemacht, filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der erhaltene Farbstoff ist ein gelbbraunes Pulver, das sich in Wasser, 10% iger Sodalosung oder Natronlauge und in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe löst. Er färbt Wolle aus schwefelsaurem Bade sehr gleichmässig in grünstichig gelben Tönen an.
Die Färbungen zeichnen sich durch eine sehr gute Licht-und gute Walkeeht- heit aus.