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Verfahren zur Herstellung neuer Azofarbstoffe Es wurde gefunden, daß
man zti wertvollen neuen Azofarbstoffen gelangt, wenn man Diazoverbindurgen von
Aminen der allgemeinen Formel
in welcher R einen Alkvl- < der Aryliest bedeutet, mit Azokoinponc#nten kuppelt,
welche in Nachbarstellung zu einer Hydrox5-lgruppe kuppeln, und gegebenenfalls auf
die so erhältlichen Farbstoffe metallabgebende Mittel läßt. Die der nebenstehenden
Formel entsprechenden Verbindungen lassen sich z. B. durch Reduktion, beispielsweise
katalytische Reduktion, aus den entsprechenden Nitroverbindungen herstellen. Solche
Nitroverbindungen sind z. B. beschrieben im Journal of the American Chemical Society,
Bd.68, S.872 (1g46), und in der amerikanischen Patentschrift 1654 287. Als Beispiele
von Aminoveibindungen, welche der nebenstehenden Formel entsprechen und beim vorliegenden
Verfahren mit Vorteil als Ausgangsstoffe verwendet werden können, seien genannt:
3-Amino-4-oxy-i-acetophenon, (3-Amino-4-oxyphenyl)-n-propylketon, (3-Amino-4-oxyphenyl)-n-butylketon,
(3 Amino-4-oxyphenyl)-n-amylketon, 3-Ami"o-4-oxy-2'-carboxydipheny lketon.
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Die nach vorliegendem Verfahien als Ausgangsstoffe dienenden Azokomponenten
können ihre Kupplungsfähigkeit z. B. eines aromatischen Hydroxylgruppe oder einer
reaktionsfähigen Ketomethylengruppe vcrdanken.
Je nach Wahl der
Azokomponenten lassen sich auf diese Weise z. B. metallisierbare, in Wasser schwer
bis unlösliche, in Celluloseesterlacken lösliche Monoazofarbstoffe oder wasserlösliche,
vorzpgsweise sulfonsäuregruppenhaltige und in erster Linie zum Färben tierischer
Fasern geeignete Monoazofarbsfoffe, aber auch zum Färben cellulosehaltiger Materialien
geeignete Azofarbstoffe, z. B. solche mit mehreren Azogruppen, vorzugsweise Disazofarbstoffe,
herstellen.
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Zur Herstellung von in Wasser schwer- bis unlöslichen Monoazofarbstoffen
nach dem vorliegenden Verfahren sind als Azokomponenten z. B. Oxynaphthaline, welche
in Nachbarstellung zu einer Hydroxylgruppe kuppeln, oder 5-Pyrazolone sehr gut geeignet.
Als Beispiele solcher Verbindungen seien genannt: 2-Oxynaphthalin, 6-Brom-2-oxynaphthalin,
5, 8-Dichlori-oxynaphthalin, Oxymethoxynaphthaline, wie 1,4-, 2,6-oder 2, 7-Oxymethoxynaphthalin,
Alkyloxynaphthaline,wie 4-Methyl-,4-Äthyl-oder 4-Butyl-i-oxynaphthalin, Dioxynaphthaline,
wie 2, 6- oder 2, 7-Dioxynaphthalin, Acylaminooxynaphthaline, wie 2-Acetylamino-6-
oder -7-oxynaphthalin, Ketoverbindungen von Oxynaphthalinen, wie (4-Oxy-i-naphthyl)-phenylketon
oder (4-Oxy-i-naphthyl)-methylketon, 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäurearylide, wie 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäureanilid;
3-Methyl-5-pyrazolon, i-Aryl-3-methyl-5-pyrazolone, wie i-Phenyl-, 1-(2'-Chlor)-phenyl-,
i-(2'-Methyl)-phenyl-, i-(3'-Sulfamido)-phenyl-, 1-(2', 5'-Dichlor)-phenyl-oder
i-(3'-Nitrophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, Diphenylpyrazolone, wie 1, 3-Diphenyl-5-pyrazolon.
Ferner eignen sich auch Azokomponenten der Benzolreihe sowie solche der offenkettigen
Reihe, wie 1, 3-Dioxybenzol, i-Oxy-4-methylbenzol, i-Oxy-4-tertiäramylbenzol, Acetessigarylamide,
wie Acetessiganilid, 2, 4-Dioxychinolin usw.
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Als Azokomponenten, welche sich zur Herstellung sulfonsäuregruppenhaltiger,
wasserlöslicher Monoazofarbstoffe nach dem vorliegenden Verfahren besonders gut
eignen, sind zu erwähnen:- Oxynaphthalinsulfonsäuren, welche in Nachbarstellung
zu einer Hydroxylgruppe kuppeln, und i-Sulfoaryl-, insbesondere i-Sulfophenyl-5-pyrazolone.
Hier können als Beispiele erwähnt werden: i-Oxynaphthalin-3-, -4-, -5- oder -8-sulfonsäure,
2-Oxynaphthalin-4-, -6- oder -7-sulfonsäure, i-Oxynaphthalin-3, 6- oder -3, 8-disulfonsäure,
2-Oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure, Acylaminooxynaphthalinsulfonsäuren, wie 2-Acetylamino-6-oxynaphthalin-8-sulfonsäure,
i-Acetylamino-8-oxynaphthalin-4-sulfonsäure, Arylaminooxynaphthalinsulfonsäuren,
wie i-Phenylamino-8-oxynaphthalin-4-sulfonsäure, i-(3'-Sulfo)-phenyl-, 1-(4'-Sulfo)-phenyl-
oder 1-(2'-Methyl-4'-sulfo)-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon.
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Bei der Herstellung von Azofarbstoffen, welche sich insbesondere zum
Färben cellulosehalt'iger Materialien eignen, wählt man beim vorliegenden Verfahren
mit Vorteil solche Azokomponenten, welche erfahrungsgemäß die Substantivität der
Farbstoffe bedingen oder erhöhen. Hierbei kommen vor allem Derivate der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
in Betracht, insbesondere zweimal kupplungsfähige Derivate dieser Verbindung, wie
z. B. 5, 5'-Dioxy-2, 2'-dinaphthylamin-7, 7'-disulfonsäure, 5, 5'-Dioxy-2, 2'-dinaphthylharnstoff-7,
7'-disulfonsäure sowie Kondensationsprodukte, in welchen 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
durch eine heterocyclische Brücke, z. B. einen Cyanur- oder Chinazolinrest, aneinander
gebunden sind. Als Beispiele für Verbindungen der letzteren Gruppe können genannt
werden: das Kondensationsprodukt aus i Mol Cyanurchlorid, 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
und i Mol Aminobenzol; das Kondensationsprodukt aus i Mol 2, 4-Dichlorchinazolin
und 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäute. Mit solchen zweimal kuppelbaren
Derivaten der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure und den Diazokomponenten der
eingangs erwähnten Formel können beispielsweise symmetrische Disazofarbstoffe hergestellt
werden. Besonders gute Eigenschaften besitzen die nach dem vorliegenden Verfahren
aus zweimal kupplungsfähigen Derivaten der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
erhältlichen asymmetrischen Disazofarbstoffe, welche man erhält, wenn man i Mol
eines solchen Derivats einerseits mit i Mol einer Diazoverbindung eines Amins der
eingangs erwähnten Formel und anderseits mit i Mol einer anderen Diazoverbindung
vereinigt, vorzugsweise einer solchen, die in Nachbarstellung zur Diazogruppe eine
Gruppe enthält, die befähigt ist, sich an der Bildung von Schwermetallkomplexen
zu beteiligen, z. B. eine Hydroxylgruppe. Hierbei kommen z. B. Diazoverbindungen
folgender Amine in Betracht 2-Amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure, 6-Chlor-2-aminoi-oxybenzol-6-sulfonsäure,
2-Amino-i-oxybenzol-4-carbonsäureanilid, 2-Amino-i-oxybenzol-4-carbonsäuren-butylamid,
die i-Aminobenzol-2-carbonsäure und ihre Kernsubstitutionsprodukte, 2-Amino-i-methoxybenzol-4-sulfonsäure.
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Die aus den Kondensationsp odukten aus 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
und i Mol eines heterocyclischen Brückengliedes in der oben angegebenen Weise erhältlichen
Farbstoffe lassen sich auch so herstellen, daB man zuerst die Vereinigung der Diazoverbindung
mit 2-Amino-5-oxynaphthalinsulfonsäure vornimmt und hierauf nacheinander oder gleichzeitig
die Verknüpfung von 2 Mol Aminoazofarbstoff mit i Mol des heterocyclischen Brückengliedes
durchführt, worauf, falls noch ein freies Halogenatom vorhanden ist, z. B. bei Kondensation
mit Cyanurchlorid, eine weitere Umsetzung z. B. mit Aminobenzol erfolgen kann. Auf
diese Weise lassen sich gleichfalls symmetrische und asymmetrische Farbstoffe herstellen.
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Die Diazotierung der beim vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe
dienenden Amine der allgemeinen Formel
worin R einen Alkyl- oder Arylrest bedeutet, kann
nach den üblichen,
an sich bekannten Methoden erfolgen, z. B. in salzsaurem Medium mit Hilfe von Natriumnitrit.
Die Kupplung erfolgt in der Regel zweckmäßig in alkalischem, z. B. alkalicarbonat-
bis alkalihvdroxvdalkalischem 'Medium. Bei der Kupplung mit zweimal kuppelbaren
Derivaten der 2 Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure ist es im allgemeinen von Vorteil,
in calciumhydroxydhaltigem Medium zu arbeiten. Gegebenenfalls kann die Kupplung
auch in Anwesenheit geeigneter Lösungsmittel, wie Alkohol oder Pyridin, durchgeführt
werden.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Azofarbstoffe sind
neu und entsprechen der allgemeinen Formel
in welcher R einen Alkyl- oder Arylrest und R, einen von einer Azokomponente herstammenden
Rest bedeutet, der in Nachbarstellung zur -N = N-Gruppe eine Hydroxylgruppe enthält.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen neuen Azofarbstoffe
können zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Materialien verwendet werden.
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Die Farbstoffe können mit metallabgebenden 'Mitteln behandelt werden.
Diese Behandlung kann in an sich bekannter Weise erfolgen.
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So können beispielsweise die sulfonsäuregruppenfreien Monoazofarbstoffe
der allgemeinen Formel
in welcher R einen Alkyl- oder Arylrest und R, den Rest einer in Nachbarstellung
zu einer Hydroxylgruppe an die - N = N-Gruppe gebundenen Azokomponente bedeutet,
durch Behandlung in Substanz mit metallabgebenden Mitteln in die komplexe Metallverbindung
übergeführt werden. Als metallabgebende Mittel kommen hierbei z. B. Eisen, Nickel,
Kobalt, Aluminium, Mangan, Kupfer und vor allem Chrom abgebende Mittel in Betracht.
Dabei kann die Bebandlung mit dem metallabgebenden Mittel mit Vorteil in neutralem
bis alkalischem Medium in Gegenwart von aromatischen o-Oxycarbonsäuren bzw. deren
Salzen und in der Weise erfolgen, daß auf eine komplexbildende Gruppe weniger als
i Atom des die Komplexbildung bewirkenden Metalls angewendet wird. Die so erhältlichen
komplexen Metallverbindungen sind in der Regel in Alkohol, Aceton und auch in Nitrocelluloseesterlacken
gut löslich und eignen sich daher zur Herstellung gefärbter Anstriche, welche sich
durch gute Lichtechtheit auszeichnen können.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen wasserlöslichen Monoazofarbstoffe
der allgemeinen Formel
in welcher R einen Alkyl- oder Arylrest und R, den Rest einer sulfonsäuregruppenhaltigen,
in Nachbarstellung zu einer Hydroxylgruppe an die - N = N-Gruppe gebundenen Azokomponente
bedeutet, können ebenfalls in Substanz oder auch auf der Faser mit metallabgebenden
Mitteln behandelt werden. Hierbei führt insbesondere die Behandlung mit chromabgebenden
Mitteln zu wertvollen Ergebnissen. Die Behandlung auf der Faser kann z. B. nach
dem bekannten Nachchromierungsverfahren erfolgen. Auf diese Weise erhält man sehr
echte Färbungen. Bei der Behandlung dieser sulfonsäuregruppenhaltigen Monoazofarbstoffe
mit chromabgebenden Mitteln in Substanz kommen als solche praktisch alle Chromverbindungen
in Betracht, die üblicherweise zur Überführung von Azofarbstoffen in komplexe Chromverbindungen
verwendet werden, so insbesondere Salze des dreiwertigen Chroms, wie das Acetat,
das Formiat und vor allem das Fluorid oder das Sulfat. Die Behandlung kann vorzugsweise
in wässerigem Medium, in Gegenwart oder Abwesenheit organischer Lösungsmittel, wie
Alkohol oder Pyridin, in alkalischem, neutralem oder saurem Medium, offen oder unter
Druck erfolgen. Bei diesen Farbstoffen ist es in den meisten Fällen zweckmäßig,
auf i Mol des Farbstoffes i Atom Chrom bzw. einen gewissen Überschuß zu verwenden.
Die aus diesen sulfonsäuregruppenhaltigen Monoazofarbstoffen erhältlichen komplexen
Metallverbindungen, insbesondere die Chromverbindungen, eignen sich vor allem zum
Färben tierischer Textilfasern, wie Seide, Leder und vor allem Wolle. Die damit
erhältlichen Färbungen zeichnen sich durch gute Wasch-, Walk- und Lichtechtheit
aus.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen und zum Färben cellulosehaltiger
Fasern geeigneten Farbstoffe, welche metallisierbare Gruppen enthalten, insbesondere
die bereits erwähnten Disazofarbstoffe, welche aus zweimal kupplungsfähigen Derivaten
der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure erhalten werden, können ebenfalls in Substanz,
auf der Faser oder im Färbebad mit metallabgebenden, vorzugsweise mit kupferabgebenden
Mitteln behandelt werden. Die
Behandlung mit metallabgebenden, z.
B. kupferabgebenden Mitteln in Substanz ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
die komplexe Metallverbindung noch eine genügende Löslichkeit besitzt. Sie kann
in alkalischem, neutralem oder saurem Medium mit oder ohne Zusatz von die Komplexbildung
befördernden oder löslichkeitssteigernden Zusätzen. erfolgen. Besitzen die Farbstoffe
nicht genügend löslichmacherdu Gruppen, so daß ihre komplexen Metallverbindurgtn
zum Färben weniger gut geeignet sind, so kann in manchen Fällen die Behandlung mit
metallabgebei;d:,ii, insbesondere kupferabgebenden Mitteln vorteilhaft auf des Faser
oder einbadig zum Teil im Färbbad und zum Teil auf der Faser erfolgen, wie dies
beispielsweise in derfranzösischeit PatI-ntschrift 8098g3 beschrieben ist. In vielen
Fällen können auch sehr wertvolle Färbungen erhalten werden, wenn man nach dem Verfahren
arbeitet, gemäß welchem die mit den metallfreien Farbstoffen hergestellten Färbungen
mit solchen wässerigen Lösungen nachbehandelt werden., die basische Formaldehydkondensationsprodtikte
aus Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
im Molekül aufweisen oder, wie z. B. Cyanamid, leicht in solche Verbindungen übergehen
können und wasserlösliche, insbesondere komplexe Kupferverbindungen enthalten.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Dabei bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
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Beispiel i 15,1 Teile 3-Amino-4-oxyacetophenon werden in 22 Teilen
3o°/oiger Salzsäure und 15o Teilen-Wasser suspendiert und bei 2 bis 5° mit eines
konz. Lösung von 7 Teilen Natriumnitrit dianotiert. Die Diazoverbindung geht hierbei
vollständig in Lösung. Die klare, hellgelbe Diazolösung läßt man einlaufen in eine
Lösung von 25,4 Teilen 1-(3'-Sulfo)-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 5,6 Teilen Kaliumhydroxyd,
13,8 Teilen Kaliumcarbonat in Zoo Teilen Wasser, wobei man durch Außenkühlung die
Temperatur der Kupplung bei o bis 5° hält. Nach beendigtem Einhopfen rührt man weitere
4 Stunden bei gleicher Temperatur. Nach dieser Zeit ist die Farbstoffbildung beendet.
Der entstandene Farbstoff wird durch Zusatz von Kaliumchlorid abgeschieden, filtriert
und getrocknet. Er stellt ein oianges Pulver dar, das sich in Wasser mit rotorangen,
in verdünnter Natiiumhydroxydlösung mit gelber und in konz. Schwefelsäure mit goldgelber
Farbe löst. Der Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bad in gelborangen Tönen, die beim
Nachchromieren in ein braunstickiges Orange von guter Walk- und Lichtechtheit übelgeführt
werden.
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Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften werden erhalten, wenn man an
Stelle von 1-(3'-Sulfo)-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon von 1-(4'-Sulfo)-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
oder von Z-(2'-Methyl-4'-sulfo)-pheriyl-3-methyl-5-pyrazolon ausgeht und im übrigen
nach den obigen Angaben verfährt.
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Beispiel 2 15,1 Teile 3-Amino-4-oxyacetophenon werden wie im Bri_piel
i beschrieben dianotiert. Die Diazolösung wird z-i einer Lösung von 22,4 Teilen
i-Oxynaphtbalin-4-slilfoi.säure, 5,6 Teilen Kaliuinhydroxyd, 13,8 Teilen Kaliumcarbonat
in 16o Teilen Wasser bei o bis 5° zug._geben. Man rührt wcitc,rc 4 Stunden, wobei
man die Temperatur langsam auf 2o° ansteigen läßt. Nach beeilclcter Kupplung wird
der erhaltene Farbstoff durch Ansäuern oder durch Zusatz von Kaliumchlorid vollständig
abgeschiedcil, filtriert und eventuell durch Umlösen gereinigt. Er stellt ein grünbronzierendes
Pulver dar, das sich in Wasser mit violetter, in konz. Schwefelsäure mit blaustichigroter
Farbe löst. Der Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bade in bordoroten Tönen, die beim
Nachchromieren in ein rotstickiges Violett übergeführt werden.
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Ein Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften, dessen nachchromierte Färbungen
jedoch blaustichiger sind, wird erhalten, wenn man an Stelle der i-Oxynaphthalin-4-stilfonsäure
die i-Oxynaphthalin-5-sulfonsäure wählt.
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Beispiel 3 32,8 Teile "Natriumsalz des Farbstoffes aus dianotiertem
3-Amino-4-oxyacetophenon und 2-Oxynaphthalin werden in Zoo Teilen Wasser aufgeschlämmt.
Dazu gibt man 204 Teile einer Lösung von chromsalicylsaurem Kalium-Natrium mit einem
Chromgehalt von 1,530/0. Die Lösung von chromsalicylsaurem Kalium-Natrium erhält
man z. B. durch Aufkochen von 43,4 Teilen einer Chromsulfatlösung mit einem Chromgehalt
von 7,2°/o mit 16,6 Teilen Salicylsäure und ioo Teilen Wasser, Lösen des entstandenen
Niederschlages durch ,Zusetzen von 22 Teilen 33°/oiger Natriumbydroxydlösung und
22 Teilen 37°/oiger Kaliu:mltydroxydlösung. Nach 6stündigem Kochen ist die Chromierung
beendet, Man gibt Essigsäure zu bis zur lackmussauren Reaktion, filtriert den Farbstoff
ab, wäscht und trocknet. Der chromierte Farbstoff stellt ein .violettes, in Wasser
schwerlösliches Pulver dar, das sich in Alkohol mit weinroter Farbe löst. Aus einer
Lösung des Farbstoffes in Nitrolack erhält man auf geeigneten Unterlagen rotstichigviolette
Anstriche.
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Beispiel 4 35,8 Teile Natriumsalz des Farbstoffes aus dianotiertem
3-Amino-4-oxyacctophenon und i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden wie in Beispiel
3 angegeben chromiert. Dei getrocknete Farbstoff stellt ein orangebraunes Pulver
dar, das sich in Wasser schwer, in Alkohol mit orangen Farbe leicht löst. Aus einer
Lösung des Farbstoffes in Nitrolack erhält man auf geeigneten Unterlagen orange
Anstriche.
Beispiel 5 Die nach Beispiel i erhaltene Diazolösung
aus i5,iTeilen 3-Amino-4-oxyacetophenonwird bei 5 bis8° in eine Lösung von 22,4
Teilen 2-Oxynaphthalin-6-sulfons;iiire, 4,2 Teilen hatriumhydroxyd und i2 Teilen
Natriumcarbonat in 16o Teilen Wasser gegeben und bei gleicher Temperatur bis zur
Beendigung der Farbstoffbildung gerührt. Der entstandene Farbstoff wird abgenutscht
und gewünschtenfalls durch Lösen in Wasser, Wiederausfällen mit Natriumchlorid gereinigt
und getrocknet. Er stellt ein graues Pulver dar, das sich in Wasser mit violetter,
in konz. Schwefelsäure mit gelbstichigroter Farbe löst und Wolle aus saurem Bade
in braunroten Tönen fäibt, die beim Nachchromieren in ein Violett von guter Walk-
und Lichtechtheit übergehen. Beispiel 6 41,6 Teile des nach Beispiel i, Absatz i
erhaltenen Farbstoffes werden in i5oo Teilen Chiomfluoridlösung, welche 6,6 Teile
Cr enthält, am Rückflußkühler längere Zeit gekocht. Aus der klarfiltrierten Lösung
wird die komplexe Chromverbindung durch Zusatz von Natriumchlorid abgeschieden,
abfiltriert und getrocknet. Der Farbstoff stellt ein braunrot^s Pulver dar, das
sich in Wasser mit orangen in konz. Schwefelsäure mit grünstichiggelber Farbe löst
und Wolle aus schwefelsaurem Bade in orangen Tönen von guten Echtheitseigenschaften
färbt.
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Komplexe C Bromverbindungen mit ähnlichen Eigenschaften erhält man,
wenn man von den in Beispiel i, Absatz 2 beschriebenen Farbstoffen ausgeht und die
Chromierung nach den obigen Angaben durchführt. Beispiel 7 42 Teile des nach Beispiel
2, Absatz i erhältlichen Farbstoffes werden in 12oo Teilen einer Chromsulfatlösung,
welche 6,6 Teile Cr enthält, 24 Stunden am Rückflußkühler gekocht. Die entstandene,
in üblicher Weise aufgearbeitete komplexe Chromverbindung ist in trockenem Zustand
ein graues Pulver, das sich in Wasser mit blaustichigroter, in konz. Schwefelsäure
mit violetter Farbe löst und Wolle aus schwefelsaurem Bade in reinen blauvioletten
Tönen von guten Echtheitseigenschaften färbt.
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Zu einer komplexen Chromverbindung mit ähnlichen Eigenschaften gelangt
man, wenn man von dem im Beispiel 5 beschriebenen Farbstoff ausgeht und die Chromierung
wie oben beschrieben durchführt. Beispiel 8 15,1 Teile 3-Amino-4-ox5-acetophenon
werden wie in Beispiel i angegeben diazotiert, und die Diazoverbindung wird mit
36,8 Teilen des ternären Kondensationsproduktes aus i Mol Cyanurchlorid, 2 Mol 2-Amino-5-ox5-naplithalin-7-sulfonsäure
und i Mol Aminobenzol, das als Natiiumsalz unter Zusatz von 5o Teilen 2o°/oigem
Calciumhydroxyd in 5oo Teilen Wasser gelöst wurde, gekuppelt. Nach 4 Stunden wird
der gebildete Farbstoff mittels Salzsäure abgeschieden und abfiltriert. Der Filterrückstand
wird als Natriumsalz gelöst. Aus der Lösung wird der Farbstoff mit Kochsalz abgeschieden,
filtriert und getrocknet. Er stellt ein schwarzes Pulver dar, das Baumwolle aus
schwach alkalischem Bade in roten Tönen färbt. Durch Versetzen des Färbebades mit
Kupfersalz-Lösung aus Kupfersulfat und weinsaurem Natrium schlägt der Farbton nach
Rubinrot um. Die Färbung ist wasch- und lichtecht.
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Ersetzt man in obigem Beispiel das 3-Amino-4-oxyacetophenon durch
das (3-Amino-4-oxyphenyl)-propylketon oder durch das 3-Amino-4-oxy-2'-carboxydiphenylketon,
so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften. Beispiel 9 Die Mischung der
Diazotierungsprodukte, die in üblicher Weise hergestellt wird aus 22,3 Teilen 6-Chlor-2-amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure
und 15,1 Teilen 3-Amino-4-oxyacetophenon, wird mit 50,4 Teilen des Harnstoffs der
2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, der als Natriumsalz unter Zusatz von ioo
Teilen 2o°/oigem Calciumhydroxyd in iooo Teilen Wasser gelöst wurde, vereinigt.
Nach 4 Stunden wird der gebildete Farbstoff durch Zusatz von Salzsäure abgeschieden
und abfiltriert. Der Filterrückstand wird in bekannter Weise durch Behandeln mit
einer Lösung von 5o Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in Zoo Teilen 25°/oigem
Ammoniak und Zoo Teilen Wasser bei 7o bis 75° in die komplexe Kupferverbindung übergeführt.
Die gebildete Kupferbindung fällt beim Zusatz von 5o Teilen Kochsalz aus, wird filtriert
und getrocknet.
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Der neue kupferhaltige Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das
Baumwolle in Bordotönen färbt. Die Färbung ist wasch- und lichtecht.
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Verwendet man statt der 6-Chlor-2-amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure
2-Amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure oder deren Sulfamid oder 2-Amino-i-oxybenzol-4-carbonsäurephenylamid,
so erhält man Farbstoffe mir ähnlichen Eigenschäften. Ersetzt man in obigem Beispiel
den Harnstoff der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure durch das ternäre Kondensationsprodukt
aus i Mol Cyanurchlorid, 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure und i Mol Aminobenzol,
so erhält man ebenfalls Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften.
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Einen blaustichigvioletten Farbstoff erhält man, wenn man statt des
erwähnten Harnstoffs der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure die 5, 5'-Dioxy-2,
2'-dinaphthylamin-7, 7'-disulfonsäure verwendet.
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Beispiel io Die Mischung der Diazotierungsprodukte, die in üblicher
Weise hergestellt wird aus 22,3 Teilen 6-Chlor-2-amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure
und 17,9 Teilen (3-Amino-4-oxyphenyl)-n-propylketon, wird mit 50,4 Teilen des Harnstoffs
der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, der als Natriumsalz unter Zusatz von
ioo Teilen 2o°/@gem Calciumhydroxyd in iooo Teilen Wasser gelöst wurde, vereinigt.
Nach 4 Stunden
der gebildete Farbstoff durch Zusatz von |
t ure abgeschieden und abfiltriert. Der Filter- |
tand wird in bekannter Weise durch Behandeln |
tt e jl |
iner Lösung von 5o Teilen kristallisiertem |
Kupfersulfat in Zoo Teilen 25°/jgem Ammoniak und Zoo Teilen Wasser bei 7o bis 75°
in die komplexe Kupferverbindung übergeführt. Die gebildete Kupferkomplexverbindung
fällt beim Zusatz von 5o Teilen Kochsalz aus, wird filtriert und getrocknet.
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Der neue kupferhaltige Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das
Baumwolle in Bordotönen färbt. Die Färbung ist wasch- und lichtecht.
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Verwendet man anstatt der 6-Chlor-2-amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure
2-Amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäureamid oder 2-Amino-i-oxybenzol-4-carbonsäureanilid
oder 2-Amino-i-oxybenzol-4-carbonsäure-n-butylamid, so erhält man Farbstoffe mit
ähnlichen Eigenschaften.
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- Beispiel ii Die Mischung der Diazotierungsprodukte, die in üblicher
Weise hergestellt wird aus 22,3 Teilen 6-Chlor-2-amino-i-oxybenzol-4-sulfonsäure
und 15,1 Teilen 4-Oxy-3-aminoacetophenori, wird mit 60,4 Teilen des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol 2, 4-Dichlorchinazolin und 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
das als Natriumsalz unter Zusatz von ioo Teilen 2o°/@gem Calciumhydroxyd in 2ooo
Teilen Wasser gelöst wurde, vereinigt. Nach 4 Stunden wird der gebildete Farbstoff
durch Zusatz von Salzsäure abgeschieden und filtriert. Der Filterrückstand wird
als Natriumsalz gelöst. Aus der Lösung wird der Farbstoff mit Kochsalz abgeschieden,
filtriert und getrocknet. Er stellt ein schwarzes Pulver dar, das Baumwolle aus
schwach alkalischem Bad in roten Tönen färbt. Durch Versetzen des Färbebades mit
Kupfersalzlösung aus Kupfersulfat und weinsaurem Natrium schlägt der Farbton nach
Rotviolett um. Die Färbung ist wasch- und lichtecht.
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Ersetzt man in obigem Beispiel die 6-Chlor-2-aminoi-oxybenzol-4-sulfonsäure
durch das i-Oxy-2-aminobenzol-4-carbonsäurephenylamid, so erhält man einen Farbstoff
mit ähnlichen Eigenschaften.