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Vorrichtung zur Herstellung nahtloser Behälter u. dgl. aus Leder und ähnlichem Material.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, mittels welcher die Ober-und Unterteile von Koffern, Kassetten, Reiseartikeln und andern Behältnissen verschiedener Art aus einem Stück Leder oder anderm ähnlich stanzbaren Material aus einem Stück hergestellt werden können. Bisher wurden derartige Behältnisse in der Weise hergestellt, dass die einzelnen Teile, die eine oder mehrere Flächen des Behältnisses bilden, miteinander verbunden werden mussten, z. B. durch Nähen, Kleben, Nieten oder durch Metallstreifen.
Bei der Herstellung kleinerer Gegenstände aus einem Stück, wobei aber vorzugsweise dünnes Material verwendet werden konnte, blieb das beim Legen überschüssige Material in Form von gelegten Falten zurück, da diese Gegenstände bisher nur mittels Patrize und Matrize erzeugt wurden und die geschlossene Matrize ein Ordnen des Materials während des Arbeitsganges nicht zulässt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäss der Erlindung abgebildet, mittels welcher es möglich ist, Behälter aller Art so aus einem Stück herzustellen, dass sie nur nach einer Seite offen bleiben, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch diese Vorrichtung, Fig. 2 die Draufsicht, Fig. 3, 4 und 5 Ausführungsbeispiele des Kernes a.
Die Vorrichtung besteht aus einem Kern a, der die inneren Masse und Form des zu stanzenden Gegenstandes besitzt, und aus einem Rahmen b, dessen Innenmasse den Aussenmassen des zu stanzenden Gegenstandes entsprechen. Die Kante c muss zweckmässig so geformt sein, dass sie während des Arbeitsvorganges eine entsprechende Führung für das Material bietet. Der Formrahmen b kann zweckmässig mit einer Armierung ri versehen sein, die ihm einesteils grössere Festigkeit gibt und anderseits eine geeignete Auflagefläche f auf den Tisch der Stanzpresse besitzt.
Verwendet wird die Vorrichtung folgendermassen : Über den Formrahmen b, der auf dem offen n Tisch einer langsam arbeitenden Presse befestigt ist, wird das entsprechend eingeweichte und gewalkte Leder e oder anderes stanzbares Material gelegt und mittels des Kernes a in den Formrahmen b gepresst. wobei das Material während des langsamen Einpressens in den Formrahmen so verteilt wird, dass es in den Ecken und Kanten "geschlossen", d. h. zu einem Ganzen gelegt wird und keinerlei Falten zurückbleiben. Das so gestanzte Stück wird auf dem Kern a trocknen und erhärten gelassen und dann das zur Weiterbearbeitung bereits fertige Stück auf die gewünschte Höhe zugeschnitten.
Kern und Formrahmen können je nach dem zu verarbeitenden Material und nach der Grösse des zu erzeugenden Stückes aus verschiedenen Materialien hergestellt werden.
In Fig. 1-3 ist ein hölzerner Kern dargestellt, der nach Fig. 3 beispielsweise durchgehende Löcher g zur Abfuhr der zwischen dem Kern und dem zu verarbeitenden Material befindlichen Luft enthält. Fig. 4 und 5 stellen einen aus Metall hergestellten Kern dar. Der Kern kann die Schablone eines Musters oder einer Aufschrift enthalten, die im gleichen Arbeitsgang dem erzeugten Stück eingeprägt werden. Nach der Erfindung kann die Einrichtung auch derart getroffen werden, dass der Formrahmen bewegbar eingerichtet ist und der Formstempel feststeht, schliesslich können sowohl Rahmen als auch Stempel gegeneinander bewegbar eingerichtet sein.
Die mit Hilfe dieser Vorrichtung erzeugten Artikel zeigen gegenüber solchen nach den früheren Herstellungsverfahren bedeutende Vorteile. Vor allem ist z. B. ein so erzeugter Kofferteil vollkommen staubund wasserdicht, er zeigt eine bedeutend grössere Festigkeit und Dauerhaftigkeit, da das Aufgehen von
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und Versteifungsmaterial ein geringeres. Die so erzeugten Stücke lassen sich ferner im fertigen Zustande leicht färben, besonders auch durch das Spritzverfahren, da keinerlei Fugen, Falten, Nähte u. dgl. mehr die Gleichförmigkeit des Materials stören und die Farbe verschieden aufnehmen.
Vor allem aber ist die Herstellung der verschiedenen so erzeugten Gegenstände mit einer bedeutenden Ersparnis der Kosten gegen früher verbunden, da die ganze Herstellung in einem Arbeitsgang vor sich geht und verschiedene zeitraubende Manipulationen, wie das Zusammenpassen, Nähen, Kleben oder Nieten, Adjustieren usw., überhaupt entfallen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Herstellung nahtloser Behälter u. dgl. aus Leder oder ähnlichem Material, gekennzeichnet durch einen Formrahmen (b) und einen Formstempel (a) im. Abstande von dem mit Leder od. dgl. umgebenen Formrahmen, wobei Formrahmen oder Formstempel an sich oder beide gegeneinander bewegbar sind.