-
Verfahren zum Herstellen bemusterter Gummihohlkörper Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung bemusterter Gummihohlkörper, insbesondere
von Badehauben u. d,gl., auf einem Hohldorn.
-
Es ist bekannt, Gummiwaren, beispielsweise Badehauben, Badeschuhe
u. dgl., in der Weise mit einem erhabenen Muster zu versehen, daß die zu Platten
ausgewalzte, gegebenenfalls gefärbte Gummimischung in eisernen Preßformen unter
Druck vulkanisiert werden. Die Innenflächen der Preßform, die gegebenenfalls einen
Formkern enthalten kann, wird, wenn die Gummiwaren mit einem Preßmuster versehen
werden sollen, graviert oder auf andere Weise mit dem gewünschten Muster in erhabener
Form mit einer Matrize versehen. Während der Vulkanisation unter Preßdruck wird
das Muster in die Gummiplatte cingepreßt.
-
Diese bekannten Verfahren zeigen verschiedene Nachteile. Die erforderlichen
Preßformen sind sehr kostspielig und können nur schlecht ausgenutzt werden, da für
jeden Gegenstand eine besondere Form während der ganzen Vulkanisationszeit verwendet
werden muß. Insbesondere muß aber für j edes Muster eine besondere Form zur Verfügung
stehen und infolge der Kostspieligkeit der Formen und der Abhängigkeit von den zur
Verfügung stehenden Matrizen war man bisher in der Auswahl der verschiedenen Muster
ziemlich beschränkt. Ein weiterer Nachteil ist, daß in diesen Preßformen nur ganz
bestimmte Gummimischungen verarbeitet werden können, die keine gasentwickelnden
Bestandteile enthalten, da eine Gasentwicklung in der Prellform während. der Vulkanisatiön
Blasenbildung - und Fehlfabrikate ergibt. Außerdem .können. in Prellformen nur Muster
mit glatter oder glänzender Oberfläche erhalten werden, so daß man auch in dieser
Hinsicht beschränkt ist: Ferner ist. es bekannt, Kautschukplatten oder -schlauchen
eine webstoffähnliche Oberflächenmusterung durch Einwickeln in einen solchen Stoff
zu geben. Durch Wickelstreifen hat man auch schon die sonst übliche starre Außenform
ersetzt, insbesondere bei der Herstellung von Schläuchen. Es wäre nun naheliegend,
dieses Wickelverfahren auch bei der Herstellung einseitig offener Kautschukhohlkörper,
wie Badehauben, auf einem Hohldorn anzuwenden; dieses Wickeln mit Stoffstreifen
kann aber nicht ohne weiteres zum Ziel führen, weil die Streifen keinen genügenden
Halt haben. Dieser übelstand wird nun gemäß der Erfindung dadurch behoben, daß über
den auf dem Hohldorn sitzenden Kautschukrohling eine straff sitzende und entsprechend
geformte Gewebehülle gezogen wird, welche ebenso wie die Streifen bei der Schlauchherstellung
die Gegenform ersetzt. Demgemäß wird nach der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von bemusterten Gummihohlkörpern, vorzugsweise von Badehauben, über einen offenen
Kern geschaffen, das dadurch ausgezeichnet ist, daß über eine mustergebende, auf
den. Hohldorn gezogene und dem Enderzeugnis
der Form nach im wesentlichen
entsprechende auswechselbare Hülle ein entsprechend vorgeformter Rohling und darüber
als Gegenform eine weitere entsprechende Textilhülle gezogen wird. Die innere auswechsielbare
Hülle kann aber auch fortfallen und der Kern nur mit dem Rohling umhüllt und darüber
die Textilhülle gezogen werden.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispieAA ,eise veranschaulicht.
-
In.Fig. r ist ein Schnitt durch eine Hohlform nach der Erfindung mit
darüberliegender Textilhülle o. dgl. dargestellt.
-
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung.
-
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, wird das Verfahren nach der Erfindung
in der Weise ausgeführt, daß man einen hohlen oder einen massiven Kern I aus wärmedurchlässigem
Werkstoff, beispielsweise- aus Eisen, Aluminium o. dgl., mit geschlossenen oder
mit Öffnungen versehenen Wandungen mit einer Hülle 2 bedeckt. Die Hülle 2 besteht
aus einem Textilgewebe, beispielsweise aus einem Jutegewebe a. dgl., einem Metallgeflecht
o. dgl.
-
Der so vorgerichtete Vulkanisierkern wird mit dez zu einem Gebrauchsgegenstand
konfektionierten aus einer unvülkanisierten Kautschukmischung hergestellten - rlatte
3 überzogen, beispielsweise mit einer Badehaube, wie.in der Zeichnung dargestellt.
Damit das Muster gut eingeprägt wird, ist es erforderlich, über den Gummihohlkörper
vor dem Vulkanisieren eine Textilhülle stramm überzuziehen. Diese äüBere Textilhülle
4. ersetzt gewissermaßen die Gegenform und bietet ,den Vorteil., daiß sie durchlässig
ist. Sie dient ferner zum Wärmeschutz. Die Badehaube legt sich eng und stramm an
den Kern bzw. ,an. das Gewebe an und wird nun zusammen mit dem. Kern in eine übliche
Vulkanisiervorrichtung gebracht und bei höherer Temperatur und/Oder Überdruck vulkanisiert
Dabei- drückt sich das Gewebe o. dgl., 2 in die Gummimasse 3 hin, so daß der- vulkanisierte
Gegenstand auf der Innenseite ein der Ober= flache des verwendeten Gewebes o. -dgl.
entsprechendes erhabenes Muster zeigt. - Wird nun die Badehaube umgestülpt, so liegt
das Muster an der Außenseite.
-
In gleicher Weise kann auch das Muster unmittelbar auf der Außenfläche
-der Gummiwaren erzeugt. werden, wenn der Gummibelag unmittelbar auf den Kern belegt
und außen mit dem Gewebe bzw. der Hülle stramm umgeben wird.
-
Soll der Gegenstand auf beiden Seiten mit einem Muster nach der Erfindung
versehen werden, so wird vorzugsweise in der in Fig. 2 dargestellten Weise verfahren.
über den Kern z' wird wiederum ein Textilgewebe 2' o. dgl. gespannt und hierüber
der konfektionierte Gegenstand 3' aus unvulkanisierter Gummimischung gezogen. Über
die Gummimasse 3' wird eine zweite Hülle q.' aus Gewebe o. dgl. stramm gezogen,
und das Ganze in heißer Luft, Dampf, Wasser oder einem anderen üblichen Heizmittel,
gegebenenfalls unter Überdruck, vulkanisiert.
-
Werden für die innere und die äußere Textilhülle 2' und 4 verschiedenartige
Gewebe, beispielsweise verschiedene Muster, verschiedene o. dgl., verwendet, so
-werden Gummiwaren- erhalten, die innen und außen verschiedene Muster aufweisen.
Das Verfahren nach der Erfindung gestattet eine Herstellung von gemusterten Gegenständen
amf matter Oberfläche, undiesgestauet die Herstellung von einer Vielzahl von ansprechenden,
künstlerischen erhabenen Mustern. Da die benötigten Kerne und die zum Abdruck der
reliefartigen Muster verwendeten =Gewebe sehr billig und leicht zu beschaffen sind,
kann nach der Erfindung mit geringen Mitteln eine große Anzahl neuartiger und sehr
verschiedenartiger erhabener Muster auf, Gummiwaren angebracht werden. Durch den
Wegfall der teuren Preßformen wird eine große Ersparnis an Arbeitszeit und Kraft
erzielt und ein Verfahren geschaffen. Es sind auch keine teuren Maschinen, wie Pressen
u. dgl., erforderlich, so daß das Verfahren in jeder Beziehung einfacher und wirtschaftlicher
ist.
-
Da die Unterlagen bzw. die Gewebe porös und durchlässig sind, können
nach der Erfindung auch solche Gummimischungen verarbeitet werden, die gasentwickelnde
Stoffe enthalten und die sich für die Vulkanisation in geschlossenen Preßformen
nicht eignen. So können beispielsweise nach der Erfindung faktishaltige Mischungen
mit bestem Erfolg benutzt werden. Die sich aus Faktis entwickelnden Chlörwasserstoffgase
o. dgl. -können durch die durchlässigen Textilunterlagen der Vorrichtung nach der
Erfindung entweichen, während derartige -Mischungen in den bislang zur Herstellung
erhabener Muster verwendeten geschlossenen Preßformen wegen der Blasenbildung und
Entstehung von Fehlfabrikaten nicht verwendet werden konnten.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung- ist, daß kein Abfall entsteht.
Bei den zur Herstellung gemusterter Gummiwaren bislang benutzten Preßformen erweicht
die Gummimischung bei der Vulkanisatiön und treibt und füllt die Hohlräume der Preßformen
aus. Da die Gummimenge nicht genau bemessen werden kann, quillt die überschüssige
Gummimasse aus der Form heraus, so daß bei den bisherigen Verfahren verhältnismäßig
große Mengen
vulkanisierter Abfälle erhalten werden. Nach der Erfindung
entsteht kein Abfall, so daß das neue Verfahren auch aus diesem Grunde den bisherigen
Verfahren wirtschaftlich überlegen ist.
-
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist auch, daß die Herstellung
mehrfarbiger Gummiwaren, beispielsweise bunter Muster, möglich ist, da die Farben
nicht zusammenlaufen, wie es bei den bisherigen Verfahren eintrat, weil die Gummimasse
in den Formen erweichte und die einzelnen. Farben durcheinanderliefen. Außerdem
können die Erzeugnisse nach der Erfindung jederzeit vor, während und nach der Vulkanisation
beobachtet werden, was natürlich bei geschlossenen Preßformen nicht möglich war,
so daß auch das Entstehen von Ausschuß weitgehend ausgeschlossen wird.
-
Zur Erzeugung der Muster können entweder Gewebe, Geflechte, Schichten
aus Band oder Fasergut aus anderen Textilstoffen, aus Papier, Metall u. dgl. verwendet
werden. Auch kann das Muster in die äußere Oberfläche der Hohlform eingeprägt oder
auf sonst bekannte Weise angebracht sein.