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Gloekenläutemasehine.
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Glockenläutemaschine für Kirchengloeken, die mit einem, zu ihrem Antrieb dienenden Elektromotor vermittels eines Zugorgans (Kette) zwangläufig verbunden ist.
Bezweckt wird, solche Glockenläutemaschinen konstruktiv möglichst einfach zu gestalten, und denselben eine hohe Betriebssicherheit zu verleihen.
Zu diesem Zweck wird an der Glockenläutemaschine, bei welcher an dem der Antriebsseite entgegengesetzten Ende der Motorantriebswelle ein Zahnradgetriebe angeordnet ist, mit welchem zwangläufig eine Steuerscheibe verbunden ist, die anhebend auf einen lose gelagerten, den Elektromotor periodisch ein-und aussehaltenden Steuerhebel einwirkt, erfindungsgemäss eine kraftschlüssig mit dem Zahnradgetriebe verbundene Friktionsseheibe angeordnet, die eine Sperrung des Steuerhebels in seiner angehobenen Stellung während des Zurückschwingens der Glocke veranlasst.
Der Steuerhebel ist zu einem Kniehebel ausgebildet, dessen längerer Arm eine Gleitrolle trägt, auf der Steuerscheibe aufliegt, gleitet, und das Ein-und Ausschalten bewirkt, während der kürzere Arm die Sperrung des Steuerhebels während des Zurückschwingens der Glocke herbeiführt, indem er mit einem Arm der Friktionsseheibe zusammenarbeitet. Weiters erfolgt die Ein-und Ausschaltung des Elektromotors erfindungsgemäss über einen Quecksilberkontakt, der pendelnd an der Grundplatte des Steuerschalters angebracht, und durch den Steuerhebel betätigt wird. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit werden zwei Quecksilberrohre am Kontaktträger angebracht.
Dieser Quecksilberschalter hat die Aufgabe, der Magnetspule des Motorschalters (Ölschütz) Strom zuzuführen, um sich dann bei der Einund Ausschaltbewegung der Quecksilberkontakte zu öffnen bzw. zu schliessen.
Bei grossen Glocken (über 3000 kg) ist der Steuerschalter so ausgeführt, dass der Motor auf beiden Seiten (nach rechts und links) zieht, und'besitzt der doppelwirkende Steuerschalter dann linksseitig angeordnet dieselben Teile, wie sie der einfach wirkende besitzt, aber für die entgegengesetzte Drehrichtung ausgeführt. Zur Anbringung der linksseitigen Teile ist die Grundplatte entsprechend vergrössert.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes für einseitig zu ziehende Glocken unter Verwendung zweier Quecksilberkontakte durch
Fig. 1 in einer Vorderansicht und durch Fig. 2 in einer Draufsicht mit teilweisem Schnitt dargestellt.
Auf zwei auf einer Grundplatte befestigten Achszapfen ist ein Stirnzahnradgetriebe d, e und f drehbar gelagert, von dem die Räder d, e die fest miteinander verbunden sind, auf dem Achszapfen a sitzen, während das Zahnrad f sich auf dem Achszapfen b befindet. Das Zahnrad d greift in das auf der Motorachse sitzende Ritzel ein (in Fig. nicht ersichtlich).
Auf dem Achszapfen a ist ferner lose drehbar ein Kniehebel g, h gelagert, dessen längerer Arm die Gleitrolle k trägt, die auf der Kurvenscheibe (Steuerscheibe) i liegt, und von dieser periodisch in die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Ausschaltstellung ! angehoben wird. Das periodische Zurückfallen des Hebels erfolgt durch die eigene Schwere und einen zusätzlichen Pendelkörper m. Die Steuerscheibe i ist zwangsläufig mit dem Zahnrad f verbunden, folglich auch durch das Zahnradgetriebe mit der Achse des Motors. Am entgegengesetzten Ende der Motorachse ist das Antriebskettenrad befestigt ; auf diesem läuft die Antriebskette, die Motor und Glocke miteinander verbindet,
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wegung mit.
An der Vorderfläche der Steuerscheibe i liegt zwischen zwei Fibrescheiben eingeschlossen die Friktionsscheibe s. Dieselbe ist lose drehbar auf einem Halsansatz t der Steuerscheibe i gelagert und mit einem Seitenarm u versehen. Eine Anpressfeder l'ist an dem Lagerzapfen b angeordnet und wirkt über eine auf dem Halsansatz t axial verschiebbar-sitzende, jedoch gegen Drehung gesicherte Druckscheibe v auf die Friktionsscheibe ein. Der Seitenarm u wirkt mit dem kürzeren Arm h des Steuerhebels g h so zusammen, dass der Arm g desselben während des Zurückschwingens der Glocke in seiner angehobenen
Stellung gesperrt gehalten wird.
Hiezu ist der Seitenarm M der Friktionsscheibe s mit einem Fangstift w und der Arm h des Kniehebels mit einem Fangschlitz x versehen, der in der Mitte bei-gegen die
Steuerscheibe offen ist.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Einrichtung ist folgende :. Vor Beginn des Läutens, d. i. bei Ruhelage der Glocke nehmen die Teile der Steuervorrichtung die in Fig. 1 mit vollen Linien dargestellte Stellung ein, dabei sind die Quecksilberkontakte o p geschlossen. Wird nun die Läutevorrichtung eingeschaltet, so zieht der Motor die Glocke so weit, bis der Steuerhebel g mit der Gleitrolle k auf die äussere Kurvenbahn y der Steuerscheibe i, die sich in der Richtung des Pfeiles 2 dreht, aufläuft, und den Körper m mit den beiden Quecksilberröhren o p anhebt, bis die Unterbrechung des Quecksilbers stattfindet. Durch das Anheben des Armes g bewegt sich der Arm h gegen den Fangstift w, so dass dieser in den Fangschlitz x gelangt.
Vom Zeitpunkt des Eintrittes des Fangstiftes w in den Fangschlitz x ist der Steuerhebel gegen ein Zurückfallen gesichert, die Glocke schwingt durch ihre eigene Schwere zurück und nimmt den Anker des ausgeschalteten Motors mit. Bei dem Umkehren der Glocke wird der Fangstift w durch die Friktionsscheibe aus seinem Sitz im Fangschlitz herausgezogen, der Steuerhebel g wird frei und fällt in die in Fig. 1 mit vollen Linien gezeichnete Stellung zurück, wobei der Fangstift w wieder in den offenen Teil z des Fangschlitzes x gelangt und der die Kontakte tragende Pendelkörper m in die Einschaltstellung zurückkehrt. Dadurch erhält die Glocke einen neuen Bewegungsimpuls bis der Steuerarm g wieder so weit angehoben wird, dass erneut ein Unterbrechen der Kontakte o und p stattfindet.
Entsprechend dem Grösserwerden der Schwingungen der Glocke, wird bei der Bewegung der Steuerscheibe i in der Richtung des Pfeiles 2, die Laufrolle k immer weiter auf der äusseren Kurve y aufgelaufen sein ; der Bewegungsimpuls wird der Glocke jedoch erst in dem Zeitpunkt mitgeteilt, in dem die Gleitrolle k des Steuerhebels g in die kurvenförmige Ausnehmung der Steuerscheibe i eintritt. Im Moment des Eintretens der Gleitrolle k in die Ausnehmung der Steuerscheibe i hat die schwingende Glocke ihre höchste Geschwindigkeit erreicht, und wird dieselbe durch den inzwischen eingeschalteten Motor noch erhöht um die Glocke in ihrer grössten Sehwingungshöhe zu erhalten.
Um die Zugkraft des Motors länger oder kürzer auf die Glocke einwirken lassen zu können, ist hinter der Steuerscheibe i eine zweite Scheibe in derselben Ausführungsform wie erstere verstellbar befestigt, und wird durch Verdrehen dieser Scheibe die kurvenförmige Ausnehmung in der Steuerscheibe i verkürzt oder verlängert (es ist diese Ausführung auf Fig. l bei der Steuerscheibe iin gestrichelten Linien eingezeichnet).
Um grosse Glocken beiderseitig ziehen zu können, ist der doppeltwirkende Steuerschalter so ausgeführt, dass ein zweiter Steuerhebel g h auf dem Achszapfen a angebracht ist und mit seinem längeren Arm g entgegengesetzt des auf Fig. 1 dargestellten Hebels g (nach links) ausladet. Mit dem Zahnrad e in Wirkungsverbindung und im gleichen Abstand vom Achszapfen a, aber linksseitig auf der Steuer-
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PATENT-ANSPRUCHE :
1. Glockenläutemaschine für Kirchenglocken, die mit einem Elektromotor mittels eines Zugorgans zwangsläufig verbunden sind, bei welcher an dem der Antriebsseite entgegengesetzten Ende der Motorantriebswelle ein Zahnradgetriebe angeordnet ist, mit welchem zwangsläufig eine Steuerscheibe verbunden ist, die anhebend auf einen lose gelagerten, denElektromotor periodisch ein-und aussehaltenden Steuerhebel einwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass eine kraftschlüssig mit dem Zahnradgetriebe verbundene Friktionsscheibe eine Sperrung des Steuerhebels in seiner angehobenen Stellung während des Zurückschwingens der Glocke veranlasst.