AT130638B - Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender Verbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender Verbindungen.

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AT130638B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender Verbindungen. 



   Es wurde gefunden, dass man zu einer neuen Gruppe von technisch wertvollen synthetischen Gerbstoffen gelangen kann, wenn man Phenolalkohole mit Resorcin oder seinen Homologen unter milden Bedingungen kondensiert. Man erhält so Produkte von sehr guten gerberischen Eigenschaften, die sieh vor der grossen Menge der bisher üblichen künstlichen Gerbmaterialien durch das Fehlen der Sulfogruppe auszeichnen. 



   Die Darstellung der Phenolalkohole kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. gemäss den Angaben der deutschen Patentschrift Nr. 85588 durch Kondensation von einwertigen Phenolen der Benzolreihe mit Formaldehyd, wobei man bis zu 5 oder 6 Mol Formaldehyd auf 1 Mol Phenol zur Einwirkung gelangen lassen kann. Die entstandenen Phenolalkohole brauchen zur weiteren Verarbeitung gemäss vorliegendem Verfahren aus den wässerigen Lösungen nicht isoliert zu werden, vielmehr können die Lösungen auch unmittelbar mit dem Resorcin bzw. dessen Homologen zur Reaktion gebracht werden. Die Menge des auf je 1 Mol Phenolalkohol anzuwendenden Resorcins ist   zweckmässig   so gross zu wählen, dass auf jede im Phenolalkohol enthaltene Methylolgruppe 1 Mol Resorein entfällt ; sie kann aber auch geringer sein. 



   Man gewinnt auf die angegebene Weise, je nach der Art und Menge der Ausgangsstoffe, z. B. der
Menge des Resoreins und der Menge des zur Herstellung des Phenolalkohols benutzten Formaldehyds, verschiedene Produkte, die sieh voneinander durch den Grad ihrer Wasserlöslichkeit unterscheiden. Die mit grösseren Mengen Resorcin und mit an Methylolgruppen reicheren Phenolalkoholen hergestellten
Gerbstoffe sind in   Wasser leicht löslich   ; sie liefern ein helles Leder von vorzüglichem Griff und hohem
Rendement, dass dem mit gewichtsgebenden   vegetabilischen   Extrakten erhaltenen praktisch gleichkommt. Die mit kleineren Mengen   Resorein   und mit weniger Methylolgruppen enthaltenden Phenolalkoholen dargestellten Gerbstoffe sind in Wasser schwer löslich und etwa dem schwerlöslichen Quebrachoextrakt vergleichbar.

   Insbesondere die letzterwähnten Kondensationsprodukte werden   zweckmässig   in Gegenwart von dispergierend wirkenden Sulfonsäuren zum Gerben verwendet, wobei ebenfalls ein volles Leder von ausgezeichneter Beschaffenheit resultiert ; man kann indessen mit ihnen auch ohne dispergierende Zusätze brauchbare Leder gewinnen. Die neuen Gerbstoffe lassen sich vorteilhaft auch in Mischung mit andern gerbenden oder nicht gerbenden Stoffen verwenden. 



   Man hat bereits gerbende Stoffe hergestellt, indem man Phenolmono-oder-polyalkohole mit sulfonierten oder nicht sulfonierten aromatischen bzw. aliphatischen Oxyverbindungen kondensierte und gegebenenfalls in die so erhaltenen Produkte Sulfogruppen einführte (s. Patentschrift Nr.   78 395   und deutsche Patentschrift Nr.   386 012).   Bei dem vorliegenden Verfahren entstehen aus Phenolalkoholen mit   Resorein   od. dgl. ohne weiteres Produkte, die nicht   wasserunlöslich   sind, sondern einen deutlich hydrophilen Charakter besitzen.

   Oftmals ist es beim Gerben vorteilhaft, die weniger leicht   löslichen   Kondensationsprodukte dieser Art in Gegenwart von Dispersionsmitteln zu verwenden, eine Massnahme, die an sich bekannt und bei andern Gerbstoffen, beispielsweise auch bei   wasserunlöslichen   synthetischen Gerbstoffen, bereits benutzt worden ist. 



   Beispiel l : Eine Lösung von 94 Gewichtsteilen Phenol in 400 Volumteilen 10% iger Natronlauge wird mit 220   Gewiehtsteilen   30% igem wässerigem Formaldehyd versetzt und mit Wasser auf   1100 Volum-   teile verdünnt. Nach mehrtägigem Stehenlassen, wobei der Formaldehydgeruch verschwindet, wird mit verdünnter Schwefelsäure genau neutralisiert, worauf man eine Lösung von 220 Gewichtsteilen Resorcin 
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 mehrtägigem   Stehenlassen w ird   das Wasser im Vakuum bei gelinder Temperatur weitgehend entfernt, wobei das Reaktionsprodukt in Form einer nur teilweise   wasserlöslichen   blassrotgelben Masse von wachsartiger Beschaffenheit anfällt. 



     Man verreibt   nun 400 Gewichtsteile dieser Substanz mit 800 Gewichtsteilen einer   50% igen wässerigen   Lösung der nach dem in der   deutschen Patentschrift Nr. 433292, Beispiel 2, beschriebenen Verfahren   erhältlichen Sulfonsäure. Die so gewonnene zähe Paste ist mit Wasser beliebig verdünnbar und liefert beim Gerben ein blassgelbbraunes, griffiges Leder von guter Fülle. Die Gerbstoffanalyse nach der   Schüttel-   methode zeigt einen Zuwachs an Gerbstoff von   110%   an, bezogen auf den Gerbstoffgehalt der Sulfonsäure. 



   Beispiel 2 : Eine mit 330 Gewichtsteilen 30% igem wässerigem Formaldehyd versetzte Lösung von 94   Gewiehtsteilen   Phenol in 400 Volumteilen 10% iger Natronlauge wird mit Wasser auf 1200 Volumteile gestellt und nach mehrtägigem Stehenlassen mit verdünnter Schwefelsäure neutralisiert.

   Man gibt dann eine Lösung von 330 Gewichtsteilen Resorcin in 400 Gewichtsteilen Wasser und 10 Volumteilen konzentrierte Salzsäure hinzu und entfernt nach mehrtägigem Stehenlassen das Wasser weitgehend im Vakuum, wobei man ein Produkt von   ähnlicher   Beschaffenheit wie das im Beispiel 1 beschriebene gewinnt
Durch Verreiben von 400 Gewichtsteilen dieser Substanz mit 1200 Gewichtsteilen der nach Beispiel 1 der deutschen Patentschrift Nr. 262558 erhältlichen anneutralisierten hochmolekularen   Sulfonsäure   entsteht eine   gut wasserlösliche sirupöse   Masse, die beim Gerben ein hellrötliches Leder von gutem Griff und guter Fülle liefert. Die Gerbstoffanalyse nach der Schüttelmethode weist einen Zuwachs an Gerbstoff von   54%,   bezogen auf den Gerbstoffgehalt der Sulfonsäure, aus. 



   Beispiel 3 : In eine Lösung von 94 Gewichtsteilen Phenol in 600 Gewichtsteilen   30% igem wässe-   rigem Formaldehyd werden 158 Gewichtsteile feingepulvertes Barythydrat eingetragen. Man fällt nach mehrtägigem Stehenlassen den Baryt durch Einleiten von Kohlensäure aus, filtriert vom abgeschiedenen Bariumcarbonat ab und gibt zu dem Filtrat eine Lösung von 550   GewichtsteilenResorcin   in 600 Gewichtsteilen Wasser und 10 Volumteilen konzentrierter Salzsäure. Nach weiterem mehrtägigem Stehenlassen engt man die Lösung im Vakuum zur Extraktdieke ein, wobei eine sirupartige,   blassrötliche Masse   entsteht, die sich mit Wasser gut verdünnen lässt.

   Die Gerbstoffanalyse eines Produktes von ungefähr   320 Bé   zeigt nach der Filtermethode :
Gerbstoffe   50'4%   ;   Nichtgerbstoffe 15-6%   ;   Wasserunlösliches     6'2%.   Man erhält beim Gerben ein blassrötliches Leder von vorzüglichem Griff und hohem Rendement. 



   Ganz entsprechend verfährt man bei der Herstellung von Gerbstoffen aus Homologen des Resorcins, z. B. aus   Kresorein.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender Verbindungen durch Kondensation von Phenolalkoholen mit aromatischen Oxyverbindungen in Gegenwart von Kondensationsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensation der Phenolalkohole mit Resorcin bzw. dessen Homologen erfolgt.
AT130638D 1927-08-23 1928-08-06 Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender Verbindungen. AT130638B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE933784C (de) * 1952-01-24 1955-10-06 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Kondensationsprodukte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE933784C (de) * 1952-01-24 1955-10-06 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Kondensationsprodukte

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