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Siebgewebe mit Kautsehuküberzug.
Bei den bekannten gummierten Faserstoffgeweben füllt der Kautschuk die Maschen des Gewebes vollständig aus, um das Gewebe vollständig wasserdicht zu machen. Zur Herstellung gummielastischer, geformter Textilgegenstände, unter Benutzung von Geweben mit runden Maschen, ist ferner vorgeschlagen worden, die Gewebe mit einer Gummilösung in an sich bekannter Weise zu imprägnieren und unter Offenhaltung ihrer Poren nach dem Trocknen zu vulkanisieren. Das Offenhalten der Poren des Gewebes soll durch Durchblasen von Luft erzielt werden.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Siebgewebe mit Kautschuküberzug, bei dem die Maschenweite mehr als das doppelte der Stärke des Kautschuküberzuges beträgt, so dass in den Maschen eine Öffnung freibleibt und welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ketten-und Schussfäden in einer aus einer wässerigen Kautschukdispersion auf das Gewebe aufkoagulierten gemeinsamen Kautschukhülle eingehüllt sind.
Ein solches Sieb ist nicht nur gegen mechanische, abrasive, sowie chemische Einwirkungen äusserst widerstandsfähig, sondern hat im Gegensatz zu den bekannten, mit Kautschuküberzug versehenen Drahtgeweben den Vorteil einer erhöhten Biegsamkeit, die es ermöglicht, derartige Gewebe als endlose Wandersiebe auch in dem Falle zu benutzen, wenn das Gewebe Biegungsbeanspruchungen in wechselndem Sinne unterworfen ist. Unter solchen Umständen würden die Drähte bereits nach kurzem Gebrauche brechen und die den Kautschuküberzug durchstehenden freien Drahtenden können die zu behandelnde Ware beschädigen.
Zum Überziehen des Gewebes kann man Organosole oder wässerige Dispersionen von natürlichem oder künstlichem Kautschuk, Guttapercha, Balata, oder anderen kautschukartigen Stoffen, insbesondere eine mehr oder weniger konzentrierte Kautschukmilch verwenden, die bereits beliebige Zusätze, wie Ersatzmittel, Harze, aktive und inaktive Füllstoffe, Vulkanisationsmittel, Vulkanisationsbeschleuniger, Farbstoffe usw. enthalten kann.
Bei Verwendung von Organosolen wird meistens ein mehrfach wiederholtes Tauchen erforderlich sein, während bei Anwendung von wässerigen Dispersionen durch Anwendung von Koagulationsmitteln die Anzahl der Tauchungen, selbst im Falle von starken Niederschlägen auf ganz wenige, oder sogar auf eine einzige Tauchung vermindert werden kann.
Zu diesem Zwecke kann man beispielsweise das Gewebe vor dem Tauchen in die Kautschukdispersionen mit einer koagulierenden Lösung, z. B. Chlorkalziumlösung tränken. Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, dass der Kautschuk weniger tief in das Gewebe eindringt.
Aus diesem Grunde ist es zweckmässiger, eine dünne Unterschicht aus Kautschuk durch Tauchen z. B. in ein Kautschukorganosol oder in Kautschukmilch herzustellen und in dem genügend getrockneten Kautschuküberzug eine koagulierend Flüssigkeit aufsaugen zu lassen, die in den Kautschuk eindringt, also ein Quellmittel des Kautschuks bildet. Als solche kann z. B. eine Lösung von Essigsäure in Benzol benutzt werden. Nach Behandlung des Kautschuküberzuges mit dieser koagulierenden Flüssigkeit und zweckmässig nach Verdunstung des Lösungsmittels, taucht man das Gewebe in die wässerige Kautschukdispersion, wodurch eine je nach der Eintauchzeit mehr oder weniger starke Kautschukschicht niedergeschlagen wird.
Um die Maschenöffnungen von der diese verschliessenden Flüssigkeitshaut zu befreien, spiilt man das aus dem Tauchbad herausgehobene Gewebe mit Wasser oder man setzt
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