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Verfahren zur Herstellung von Kautsehukniedersehlägen durch Tauehen einer Unterlage in wässerige
Kautschukdispersionen unter Anwendung von koagulierenden Mitteln.
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Kautschukdispersion und in die koagulierende Flüssigkeit erzeugt \5 ira. Bei beiden Verfahren ist jedoch die Verwendung von wässerigen, koagulierenden Lösungen von Nachteil. Bei einem einmaligen Tauchen ist die Notwendigkeit einer wasseraufsaugungsfähigen Tauchunterlage mit gewissen Schwierigkeiten verknüpft. Die porösen Tonformen sind kostspielig und zerbrechlich, ausserdem besitzen sie keine polierte, glatte Oberfläche, wie dies manchmal erforderlich ist. So z.
B. benutzt man bei Herstellung von Kautsehukhäuten durch koagulierendes Tauchen, mit koagulierenden Flüssigkeiten getränkte Gewebe als Niedersehlagungsunterlage, von der die koagulierte Schicht abgezogenwird, wobei jedoch keine glatte Haut erhalten werden kann, da diese die Struktur des Gem ebes auf" eist. Bei Verw endung von nicht aufsaugungsfähigen Tauchformen mit glatter Oberfläche ist jedoch ein wiederholtes Tauchen erforderlich, wobei bei jedem Tauehen nur sehr geringe Schichtstärken erzielt werden.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass man bei dem koagulierenden Tauchen zwecks Niederschlagens einer weiteren Kautsehukschieht auf eine Kautschukunterlage diese mit einem flüssigen mit Wasser unvermischbarem organischen Quellmittel des Kautschuks befeuchtet, das auf die wässerige Kautsehukdispersion koagulierend wirkende Stoffe gelöst enthält.
Versuche haben ergeben, dass z. B. Benzol, w elches 5% Essigsäure gelöst enthält, gute Ergebnisse liefert. Man kann aber auch Lösungen anorganischer Säuren, z. B. eine 5%ige Lösung von Salzsäuregas in Chloroform, mit Erfolg verwenden.
Da die meisten Quellmittel des Kautschuks mit Wasser nicht mischbar sind, so wird durch die in den wasserfreien Kautsehukschichten aufgesaugte koagulierende Lösung beim Eintauchen in die wässerige Kautsehukdispersion kein Wasser aus dieser letzteren in die bereits wasserarmen oder m asserfreien Kaut- schuksehichten eingezogen, worin ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens liegt.
Im nachstehenden sind einige Beispiele der Ausführungsmöglichkeiten des neuen Verfahrens angegeben.
Die Tauehunterlage wird aus guter quellfähiger Kautschukmischung, z. B. in einer Zusammensetzung wie sie zur Herstellung von Luftsehläuehen geeignet ist, erzeugt. Der Vorteil der Verwendung derartiger Tauehformen besteht darin, dass sie leicht in beliebiger Gestalt hergestellt werden können.
Dabei können die Tauchformen dünnwandige, aufblasbare Hohlkörper bilden, die m ährend des Tauchens durch einen Gas-oder Flüssigkeitsdruck straff gehalten und nach dem Tauchen und Trocknen in schlaffem Zustande leicht aus dem durch Tauchen erzeugten Hohlkörper herausgezogen m erden können. In dieser Weise können komplizierte Hohlkörper, z. B. Puppen oder Tiergestalten, aus verhältnismässig hartem Gummi, sogar aus Hartgummi erzeugt werden.
Die Gummiformen werden zunächst je nach der gewünschten Niederschlagungsstärke während einer kürzeren oder längeren Zeit in die Essigsäure. Benzol-Lösung getaueht, und dann taucht man die
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Formen, nachdem der Überschuss der Lösung teilweise mechanisch, teilweise durch Verdunsten beseitigt worden ist, in eine wässerige Kautschukdispersion, zweckmässig eine hochkonzentrierte, z. B. 45% igue Kautschukmilch, die bereits auch die erforderlichen Zusatzstoffe enthält. Wurde beispielsweise die Kautschukform während 20 Sekunden in die koagulierende Lösung gelassen und dann während zwei Minuten in eine Latexmischung mit 45% Trockensubstanzgehalt getaucht, so konnte ein koagulierter Niederschlag von 0'7 mm Stärke erzielt werden.
In dieser Weise können auch endlose Gummihäute mit glatter oder gemusterter Oberfläche her-
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führt und den Niederschlag nach Erreichung einer genügenden Festigkeit von der Unterlage abhebt.
Die Vulkanisation kann vor oder nach dem Abheben von der Unterlage vorgenommen werden.
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gegebenenfalls unter vorhergehendem Benetzen mit einem koagulierenden Mittel, zunächst durch Tauchen in eine wässerige Kautschukdispersion, etwa natürliche oder konzentrierte Kautschukmilch und teilweises oder vollständiges Trocknen mit einem ganz dünnen Kautschuküberzug versieht. Der in dieser Weise gebildete ganz dünne Kautschukniederschlag bildet nun die eigentliche Unterlage für das weitere Verfahren, da sie in frischem Zustande für das koagulierende Kautschukquellmittel sehr aufnahmefähig ist, so dass die ganz dünne Kautschukschicht bereits eine nennensv erte Menge der koagulierenden Flüssigkeit aufsaugt.
Wird nun die in dieser Weise vorbereitete Tauclform in die zur Herstellung der Kautschuk- ware bestimmte wässerige Kautschukdispersion getaucht, so wird schon eine Kautsehuekschicht bedeutender Stärke'auf die Form niederschlagen. Nach Herausheben der Form wird der Niedersehlag getrocknet. Soll der Niederschlag weiter verstärkt werden, so wird die Form wiederholt abwechselnd in die Essig-
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Der erhaltene Niederschlag kann entweder vor oder nach der Vulkanisation von der Unterlage abgehoben oder aber auf diese als ständiger Überzug belassen werden. In diesem letzteren Falle kann es wünschenswert sein, dafür zu sorgen, dass der Überzug auf der Unterlage gut haftet.
Zu diesem Zwecke wird die mit dem dauernden Überzug zu versehende Unterlage zunächst mit einer dünnen Schicht eines kautsehukartigen thermoplastischen Stoffes, wie Guttapercha, Balata oder aber eines diesen Stoffen ähnlichen Produktes (Kautschukisomers), überzogen, das aus Kautschuk durch Wärmebehandlung in Gegenwart von Schwefelsäure, Phenylsulfonsäuren oder andern entsprechenden Reagenzien in bekannter Weise erhalten wird. Diese Stoffe können in beliebiger Weise, z. B. auch nach
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Guttapercha, Balata, Regeneraten, Faktissen, aus Kautschuk erhaltenen thermoplastischem Produkten u. dgl. in natürlichem oder konzentriertem, gegebenenfalls vulkanisiertem Zustande oder mit Zusatzstoffen versetzt oder auch künstliche Dispersionen dieser Stoffe verarbeitet werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kautschukniederschlägen durch Tauchen einer Unterlage in wässerige Kautschukdispersionen unter Anwendung von koagulierenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet. dass die Tauchform aus porösem oder glattem Material oder eine zum Niederschlagen einer weiteren Kautschukschieht geeignete Kautschukunterlage mit einem flüssigen organisehen mit Wasser unvermischbarem Quellmittel des Kautschuks befeuchtet wird, das auf die Kautschukdispersion koagulierend wirkende Stoffe gelöst enthält.