DE383431C - Verfahren zum Impraegnieren von Fasern, Faser- und Zellstoffen, Geweben, Papier und aehnlichen Stoffen mit Kautschuk - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von Fasern, Faser- und Zellstoffen, Geweben, Papier und aehnlichen Stoffen mit Kautschuk

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DE383431C
DE383431C DER47332D DER0047332D DE383431C DE 383431 C DE383431 C DE 383431C DE R47332 D DER47332 D DE R47332D DE R0047332 D DER0047332 D DE R0047332D DE 383431 C DE383431 C DE 383431C
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Description

  • Verfahren zum Imprägnieren von Fasern, Faser- und Zellstoffen, Geweben, - Papier und ähnlichen Stoffen mit Kautschuk. Die Imprägnierung von Fasern, Faserstoffen und Geweben, von Papier und ähnlichen Stoffen mit Kautschuk wird bisher dadurch bewirkt, daß man Gemische von Rohkautschuk mit Ersatz- und Füllstoffen in einem Lösungsmittel aufquellen läßt und die gewonnene Aufquellung auf die zu imprägniere--den Materialien, meist mittels der sogenannten Spreadingmaschine, aufträgt. Solche in der Technik »Lösungen« genannten Kautschukaufquellungen sind keine wirklichen Lösungen, sondern dickbreiige, nicht fließende :Nassen. Auch im stark verdünnten Zustand stellen sie sehr visköse Flüssigkeiten dar, die, wenn man sie zum Tränken von Geweben benutzen wollte, selbst bei Anwendung des Vakuums nicht in das Innere der Faser eindringen, sondern nur eine äußerliche Auflagerung von Kautschuk auf die Faser bewirken. Die Faser selbst wird nur von kautschukfreiem Lösungsmittel durchtränkt, weil die Oberfläche der Faser dem gequollenen Kautschuk gegenüber gewissermaßen als Filter wirkt. Beim Trocknen des so behandelten Gewebes entweicht das Lösungsmittel, und es hinterbleibt, sofern das Gewebe beiderseitig mit Kautschuk behandelt worden ist, ein von einer Kautschukhaut eingeschlossenes, im Innern aber kautschukfreies Gewebe. Solche auf der Spreadingmaschine mit Kautschuk überzogenen Gewebe werden beispielsweise als Einlagestoffe für die Kraftwagen-und Fahrradbereifung benutzt. Das geschilderte Verhalten einer Kautschukquellung der Faser gegenüber bedingt den folgenschweren Mißstand, daß die Faser des Gewebes für Wasser aufnahmefähig bleibt. Die Feuchtigkeit der Straße kann deshalb schon nach kurzem Gebrauch der Reifen durch Haarrisse oder aus anderer Ursache an die Gewebeeinlage gelangen und in das Innere der Faser eindringen. Die vorhandenen Kautschukschichten erschweren dann das Wiedertrocken-,verden der Gewebe, so daß für Fäulnis und ein verhältnismäßig schnelles Verrotten der Gewebeeinlagen besonders günstige Bedingungen gegeben sind. Tatsächlich ist die Neigung der Gewebeeinlagen, in Fäulnis überzugehen, in der Mehrzahl der Fälle die Ursache für einen vorzeitigen Verschleiß der Automobil- und Fahrraddecken. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei vielen anderen Gegenständen aus mit Kautschuk behandelten Faserstoffen, wie Dichtungsmaterialien, Schläuchen u a. m.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem statt der erwähnten Aufquellungen von Kautschuk wirkliche Lösungen von Kautschuk verwendet werden, wie man sie erhält, wenn man Aufquellungen von Kautschuk in Kautschuklösungsmitteln, mit oder ohne Zusatz von Depolymerisierungsmitteln, längere Zeit auf höhere Temperaturen erhitzt. Am zweckmäßigsten ist es, unmittelbar die Lösungen zu verwenden, die bei der Herstellung von Kautschukregeneraten nach einem Lösungsverfahren als Zwischenprodukt erhalten werden. Im Gegensatz zu den gewöhnlicheil technischen, sogenanntenRobkautschuk-»Lösuligen« handelt es sich bei den hier verwendeten Lösungen nicht um visköse Aufquellungen, sondern um wahre dünnflüssige Lösungen, die sich auch physikalisch wie wirkliche Lösungen verhalten.
  • Die Herstellung der Lösung geschieht in der folgenden Weise: s. Wechselnde Mengen Rohkautschuk werden mit Benzol oder anderen Kautschuklüsttngsmitteln zunächst in der Kälte in der ül)licllen Weise in Kautschtikquellungen übergeführt. Diese Quellungen werden in Druckgefäße eingebracht und unter Rühren auf Temperaturen von ioo his i @o" erhitzt. Die Zeitdauer des Erhitzens ist abhängig voll der Stärke der Lösungen. B; i i bis 5 prozentigen Lösungen genügt bereits einstündiges Erhitzen, stärkere Lösungen müssen. längere Zeit erhitzt werden, bis sie nicht mehr schleimig, sondern leicht beweglich, wie Wasen, sind.
  • 2. Vulkanisierte Kautschukabfälle, beispielsweise Autonlohildecken, werden in geschlossenen Gefäßen finit Kautschuklösungsinitteln auf etwa i 5o0 erhitzt, bis die Kautschttksubstanz völlig in Lösung gegangen ist. Hierzu ist in der Regel eine mehrstündige Erhitzung erforderlich, die ausreicht, uni gleichzeitig den Viskositätsgrad der Lösung in der gewünschten Weise herabzusetzen. Sollte die Lösung dann noch zu zähflüssig sein, muß die Erhitzung noch einige Zeit fc,rtgesetzt werden.
  • Itn Gegensatz zu den bisher als Imprägnierungsmittel benutzten Kautschukaufquellunren erschöpft sich ihre Wirkung nicht damit, die Faser finit einem äußerlichen L'herzug zu versehen, sondern sie ermöglichen die Gewinnung eines kautschukierten Gewebes, bei dein die Faser bis ins Innerste von Kautschuk durchsetzt ist; denn die mit wirklicher Kautschuklösung getränkte Faser saugt die Lösung als solche nicht nur. wie hei den Rolikautschukaufquellungen, das Lösungsmittel begierig auf. ?Nach dein Abdunsten des Lösungsmittels lagert sich dann der gelöst gewesene Kautschuk nicht nur, wie bei den Roiikautschtikaufquellungen, als äußere Haut auf der Faser ah, sondern er durchdringt die Faser his ins Innerste. Infolgedessen können die vorstehend erwähnten L'belstände, die sich bei der Imprägnierung mit Kautschtikaufquellungen ergeben, nicht mehr auftreten: denn selbst wenn die oberste Schicht, beispielsweise bei einer Automobil- oder Fahrraddecke, durch Beschädigung wasserdurchlässig geworden ist, kann doch das zutage tretende Gewebe, da es vollkommen voll Kautschuk durchsetzt ist, ebensowenig Wasser aufnehmen wie der unbeschädigte äußere Kautschukbelag. Auch bei der Herstellung von Hochdruckpackungen, Schläuchen für Wasser und Dampf, Isoliermaterialien, Lederersatz und zahlreichen ähnlichen Hilfstoffen bedingt die Möglichkeit, in der angegebenen Weise von Kautschuk völlig durchtränkte Fasern als Füllstoff oder Gewebeeinlagen zu verwenden, wesentliche technische Vorzüge. In vielen Fällen wird man auch die nach dem vorliegenden Verfahren behandelten Gewebe ohne weitere Kautschukauf- oder -zwischenlagen zur Herstellung der betreffenden Fertigprodukte verwenden können. Beispielsweise werden vorteilhaft Schläuche, etwa Feuerwehr- und Gartenschläuche, durch Behandeln der bekannten Schlauchgewebe, beispielsweise Hanfschläuche, nach dein vorliegenden Verfahren hergestellt. Hierbei wird gegenüber den bisher üblichen Gummischläuchen eine große Ersparnis an Kautschuk erzielt sowie die Lebensdauer der Schläuche infolge der vollständigen Durchdringung der Fasern mit Kautschuk erhöht.
  • Es können mit Kautschuklösungen der angegebenen Art imprägnierte Fasern auch zu Garnen versponnenwerden, oderGarne können imprägniert und zu Geweben verwebt werden', die durch Wasser nicht benetzbar sind und infolgedessen Wasserundurchlässigkeit mit Gasdurchlässigkeit verbinden, eine Eigenschaft, die sie für mannigfache Zwecke weit besser verwendbar macht als die in der üblichen Weise mit Rohkautschuk imprägnierten Gewebe.
  • Es lassen sich auf diesem `Fege Kleidungsstücke, beispielsweise Regenmäntel, herstellen, «-elche lieben vollkommenem Regenschutz die Ausdünstung des Körpers gestatten und damit die für viele Menschen unerträgliche, die Ausdünstung verhindernde Eigenschaft vier bisherigen Kautschukregenmäntel beseitigen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, für Iitrprägnierungszwecke aus Kautschukregenerat, Wasser und Spuren von Lösungsmitteln bestehende Massen zu verwenden, die bei der Herstellung von Lösungsregeneraten gleichfalls als Zwischenprodukte erhalten «erden. Hier handelt es sich aber nicht um wirkliche i Kautschuklösungen, sondern um breiige Masseil, die in ihrem Verhalten den gebräuchlichen technischen Katitschukaufquellungen völlig entsprechen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Imprägnieren von Fasern, Faser- und Zellstoffen, Geweben, Papier und ähnlichen Stoffen mit Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß anstatt der üblichen Aufquellungen als Iinprägnierungsmittel wirkliche Lösungen von Kautschuk verwendet werden, die dadurch erhalten sind, daß man Aufquellungen von Kautschuk in Kautschuklösungsmitteln mit oder ohne Zusatz von Polymerisierungsmitteln längere Zeit auf höhere Temperaturen erhitzt. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschuklösungen benutzt werden, welche bei der Herstellung von Kautschukregeneraten nach einem Lösungsverfahren als Zwischenprodukt erhalten werden. _ 3. Verfahren zur Herstellung von wasserdichten Geweben, Kleidungsstücken o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß Fäden aus den üblichen Spinn- oder Ersatzfasern, Papier o. dgl. mit wahren Kautschuklösungen gemäß Anspruch i und z imprägniert oder daß Fasern so imprägniert und zu Fäden verarbeitet werden, worauf die imprägnierten Fäden in üblicher Weise verwebt werden.
DER47332D 1919-03-22 1919-03-22 Verfahren zum Impraegnieren von Fasern, Faser- und Zellstoffen, Geweben, Papier und aehnlichen Stoffen mit Kautschuk Expired DE383431C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE963467C (de) * 1941-08-22 1957-05-09 Horst Guenter Wacker Verfahren zur Herstellung eines luftdurchlaessigen, impraegnierten Verbandstoffes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE963467C (de) * 1941-08-22 1957-05-09 Horst Guenter Wacker Verfahren zur Herstellung eines luftdurchlaessigen, impraegnierten Verbandstoffes

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