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Klebeverfahren Es ist bekannt, lineare Polyamide als Verklebungsmittel
zu verwenden. Die Anwendung der typischen faserbildenden Polyamide für Verklebungszwecke
ist jedoch wegen ihrer geringen Löslichkeit und geringen Plastizität beschränkt.
Mit den üblichen Lösungen in Ameisensäure oder Phenolen kann nur in verhältnismäßig
seltenen Fällen gearbeitet werden. Die leichter löslichen Polyamide, z. B. die alkohollöslichen
Mischpolyamide oder alkohollöslichen Polyamide mit Seitenketten, sind an sich besser
verwendbar. Verklebungen mit solchen sind aber lösemittelempfindlich und in vielen
Fällen auch nicht heißwasserbeständig. Oft ist auch die Haftung noch nicht ausreichend.
Es wurde gefunden, daß sich die löslichen Methylolderivate von linearen Polyamiden,
insbesondere Mischpolyamiden, z. B. Polycarbonamiden, Polyurethanen, Polyharnstoffen,
wesentlich besser für Verklebungszwecke eignen. Diese Polyamidabkömmlinge sind einerseits
verhältnismäßig gut löslich, andererseits lassen sie sich durch thermische Nachbehandlung
oder durch Behandlung mit chemischen Mitteln saurer und insbesondere alkalischer
Natur gegebenenfalls in der Wärme härten.
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Die Methylolverbindungen werden vorwiegend aus Lösungen, insbesondere
alkoholischen Lösungen, verarbeitet. In manchen Fällen kann man aber auch ohne
Lösungsmittelzusatz
die primär erhaltenen Reaktionsprodukte aus Polyamiden und Formaldehyd verwenden,
namentlich solche aus Mischpolyamiden, die in schleimiger bzw. gummiartig zäher
Form anfallen und beispielsweise noch 4o bis 6o % Wasser enthalten.
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Die Härtung kann derart durchgeführt werden, daß die Löslichkeit nicht
nur in den Lösungsmitteln für die Methylolpolyamide, gewöhnlich Alkoholen oder Mischungen
von solchen mit Halogenkohlenwasserstoffen, sondern auch in typischen Polyamidlösern,
wie Ameisensäure oder Kresol, aufgehoben wird. Sie kann aber auch so geleitet werden,
daß nur die Löslichkeit in Alkoholen oder Pyridin verschwindet bzw, auf den Grad
der Löslichkeit der formaldehydfreien Ausgangspolyamide herabgesetzt wird, während
die Löslichkeit in den üblichen sauren Polyamidlösern, z. B. Ameisensäure, noch
bestehen bleibt. Im letzteren Fall ergeben sich besonders geschmeidige und elastische
Verklebungen.
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Als Ausgangsmaterialfür das Verfahren der Erfindung eignen sich mehr
oder weniger alle löslichen Methylolderivate von linearen hochpolymeren Polyamidverbindungen,
z. B. Polycarbonamiden oder Polyurethanen. Ganz besonders wertvoll sind solche,
die sich ableiten von Polyamidverbindungen, die ursprünglich in Alkoholen nicht
oder für praktische Verwendungszwecke ungenügend löslich waren. Verklebungen mit
derartigen Stoffen zeichnen sich durch besonders hohe Heißwasserbeständigkeit und
Hitzebeständigkeit aus. Methylolverbindungen von Mischpolyamiden geben im allgemeinen
elastischere und haftfestere Verklebungen als solche aus einheitlich aufgebauten
Polyamidverbindungen.
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Eine Reihe typischer Polyamide, die in Form ihrer löslichen Methylolderivate
für das Verfahren der Erfindung in Betracht kommen, sind die folgenden: Polyamid
aus s-Caprolactam, Polyamid aus adipinsaurem Hexamethylendiamin, Polyamide aus 7o
bis 92 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 3o bis 8 Teilen E-Caprolactam,
Polyamide aus 6o bis 85 Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 40 bis 15 Teilen
s-Caprolactam, Polyamid aus 7o Teilen adipinsaurem ß, ß'-Diaminodiäthylsulfid und
3o Teilen e-Caprolactam, Polyamid aus 7o Teilen s-Caprolactam und 3o Teilen terephthalsaurem
Hexamethylendiamin oder isophthalsaurem Hexamethylendiamin, Polyamid aus 3o Teilen
adipinsauremTetramethylen-bis-co-aminopropylätherund 7o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin,
Polyurethan aus 2 Mol Butandiol-z, 4, r Mol Methyladipol (Gemisch der durch Reduktion
aus technischem Methyladipinsäuremethylester erhaltenen Glykole) und 3 Mol Hexamethylendiisocyanat.
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Mit den Methylolpolyamiden oder Gemischen von solchen unter sich oder
mit anderen löslichen methylolgruppenfreien Polyamiden lassen sich die verschiedenartigsten
Stoffe oder Gebilde haltbar verkleben, z. B. Papier, Pappe, Gewebe, Cellulose- und
Kunststofffolien, Vollholz, Fourniere, Sperrholz und stärkere Schichthölzer, z.
B. solche für Luftschrauben, Zahnräder, Gewehrschäfte, Flugzeugplatten, ferner Leder,
Korkklein, Glas (Sicherheitsglas), Porzellan und andere keramische Stoffe, natürliche
und künstliche Borsten, z. B. für die Herstellung von Pinseln oder Bürsten. Auch
Metalle, insbesondere Leichtmetalle, können unter sich und mit anderen Materialien,
z. B. Holz, oder Kunststoffen, z. B. Polyamidkunststoffen, haltbar verbunden werden.
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Besonders wertvoll sind die Methylolpolyamide als Klebmittel für Gebilde
aus linearen Polyamiden, z. B. Platten, Folien, Geweben, Borsten, Kunstleder, Treibriemen.
Vor allem eignen sie sich auch für Gebilde aus orientierten Polyamiden, z. B. in
Form von Geweben, weil die Anwendung der Lösungen der Methylolpolyamide ohne oberflächliche
Desorientierung durch Anquellung mit Polyamidlösern möglich ist. Es soll jedoch
die zusätzliche Anwendung solcher Mittel nicht ausgeschlossen sein. Die Methylolverbindungen
können in beliebiger, in der Verklebungstechnik üblicher Weise zur Anwendung kommen,
z. B. als Streichlösungen und als Klebefilme. Die Klebefilme können ausschließlich
aus Methylolpolyamiden bestehen oder eine tragende Einlage, z. B. ein lose eingestelltes
Gewebe aus Textilfasern oder feinem Metalldraht oder auch Papier, enthalten. Auch
lose Fasern, namentlich Polyamidfasern, können in die Folien eingebettet sein. Tragende
Einlagen kommen vor allem dann in Frage, wenn es sich um sehr weiche gummielastische
Methylolverbindungen handelt. In vielen Fällen genügt die Kaltverleimung, zumal
beim Lagern in der Regel eine Nachhärtung eintritt. In der überwiegenden Zahl der
Fälle ist es aber zweckmäßig, die Härtung durch Temperaturerhöhung und bzw. oder
durch chemische Mittel zu beschleunigen und zu verstärken. Zur thermischen Härtung
werden die verleimten Gebilde auf Temperaturen zwischen etwa 7o und 15o° erhitzt,
je nach Reaktionsfähigkeit und gewünschter Härtung. Gegebenenfalls können aber auch
zur Abkürzung der Härtungszeit noch höhere Temperaturen zur Anwendung kommen, da
die Polyamide in Abwesenheit von Luftzutritt gewöhnlich Temperaturen bis etwa 28o°
aushalten. Für die Anwendung hoher Temperaturen kommen vorzugsweise solche Polyamide
in Frage, die nur einen mäßig hohen Gehalt an gebundenem Formaldehyd enthalten,
z. B. 3 bis 6 °/o.
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Die thermische Härtung flächiger Gebilde wird in den üblichen Heizpressen
vorgenommen. Es kann aber auch nach Art des Drahtleimverfahrens durch Widerstandserhitzung
gehärtet werden.
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Der Härtungsvorgang kann durch saure oder alkalische Mittel erheblich
beschleunigt und in seiner Richtung beeinflußt werden. Die Beschleunigung kann so
wirksam sein, daß man schon bei Raumtemperatur eine vollkommen ausreichende Wirkung
erzielt. Für diese milden Härtungsverfahren, vor allem mit alkalischen Beschleunigern,
eignen sich besonders Methylolpolyamidverbindungen mit verhältnismäßig hohem Gehalt
an gebundenem Formaldehyd und entsprechend leichter Löslichkeit. Von den bevorzugten
alkalischen Beschleunigern wirken die Alkalien am schnellsten. In der Anwendung
praktischer sind aber organische Basen, z. B. Piperidin, Dicyclohexylamin, Triäthylentetramin
und andere Rückstandsbasen von der Äthylendiaminherstellung sowie Polyäthylenimin.
Auch Calciumhydroxyd, das gleichzeitig als Füllstoff dienen kann, ist gut brauchbar.
Als
saure Beschleuniger kommen in Frage z. B. Phosphorsäure,Ammoniumbifluorid, Zinkfluorid,
Harnstoffnitrat, ferner in der Hitze säurebildende Stoffe, wie Toluolsulfonsäureester
oder Äthyltartrat. Zur Entwicklung von Säure während des Erhitzens können auch Oxydationsmittel,
wie Wasserstoffsuperoxyd oder Persalze, zugefügt werden.
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Bei der Wärmehärtung kann man mit Vorteil solche Stoffe als Beschleuniger
zusetzen, die erst in der Hitze und gegebenenfalls in Gegenwart von Feuchtigkeit
stark alkalisch reagierende Stoffe abgeben, z. B. Alkalicyanate, Alkali oder Erdalkalitrichloracetate,
Salze leicht decarboxylierbarer Säuren mit Basen, wie Piperidin oder Piperazin,
z. B. Salze der Resorcincarbonsäure und der Malonsäure.
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Ein Gehalt der Klebefolie oder des Klebervorstriches an Wasser und
bzw. oder flüchtigen Lösungsmitteln erleichtert und verbessert (besonders bei saugfähigen
Unterlagen) die Verklebung unter Druck bedeutend. Die zur Erzielung eines guten
Abbindens erforderliche Temperatur kann erheblich herabgesetzt werden, ja man kann
in manchen Fällen bei starkem Druck, z. B. unter der hydraulischen Presse, auch
ohne Temperaturerhöhung auskommen. Soll ein Nacherhitzen überhaupt vermieden werden,
so gibt man der Kleberlösung am besten einen alkalischen Härter zu oder setzt die
Base der zum Tränken der Filme oder Überzüge benutzten wäßrigen oder wäßrig alkoholischen
Flüssigkeit zu. Saugfähige Unterlagen kann man auch mit dem Härter oder einer Lesung
des Härters, gegebenenfalls in Gegenwart von gelöstem Methylolpolyamid, einstreichen.
Im letzteren Fall empfiehlt es sich, die endgültige Verklebung zeitlich gleich anzuschließen.
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Um eine Versprödung zu verhindern, kann man den Klebelösungen oder
Folien noch Weichmachungsmittel in angemessener Menge zufügen, z. B. Stoffe wie
Octadecylphenol, Resorcin-mono-«)-chlorbutyläther, Dioxybenzoesäureäthylester, Dibutylbenzolsulfamid,
Tri-resorcin-monophosphat, Formanilid, s-Caprolactam.
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Die Mitverwendung von Weichmachern ist besonders dann geboten, wenn
verhältnismäßig elastische Gebilde, z. B. Polyamidfolien oder Gewebe, verklebt werden
sollen, deren Formänderungen die verklebende Schicht mitmachen muß, ohne zu reißen
oder sich zu lösen. In solchen Fällen ist oft auch eine Mischung von Methylolverbindungen
verschiedener Weichheit und Härtbarkeit z. B. infolge verschiedenen Gehalts an gebundenem
Formaldehyd oder eine Mischung aus Methylolpolyamiden mit löslichen formaldehydfreien
Polyamidverbindungen am Platze.
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Zur Bindung des bei der Härtung sich abspaltenden Formaldehyds kann
man den Klebelösungen und Klebeschichten noch Formaldehyd aufnehmende Stoffe zufügen,
z. B. Harnstoff- und Thioharnstoffverbindung, ferner Eiweißstoffe, wie Gliadin,
Zein, Kasein.
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Die Haftung der zu vereinigenden Flächen kann gegebenenfalls durch
Anrauhen oder Anätzen verbessert werden.
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Zur Verbesserung der Haftung können die zu verklebenden Gebilde, z.
B. Polyamidformlinge, mit hochpolymeren aromatischen Polyoxyverbindungen vorbehandelt
werden, z. B. mit löslichen Phenolharzen, Tannin und ähnlichen Verbindungen.
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In bekannter Weise können die Kleb- und Bindemittel für das Verfahren
der Erfindung noch Füllmittel oder Pigmente enthalten, z. B. Holz- und Asbestmehl,
Kalk, Aluminium, Bronze.
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Beispiel i a) Hartholzplatten wurden mit einer i5 °/oigen Lösung der
Methylolverbindung des Mischpolyamids aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin
und 2o Teilen e-Caprolactam in Methanol-Methylenchlorid i : i, die 30 °/o Wasser,
bezogen auf Polyamid, enthielt, eingestrichen, noch feucht übereinandergelegt und
3 Stunden bei Raumtemperatur gepreßt. Die Holzplatten sind haltbar verklebt und
lassen sich erst nach 35 Minuten langem Kochen in Wasser wieder trennen.
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b) Hartholzplatten gleicher Art wurden wie unter a) verklebt, 3 Stunden
bei Zimmertemperatur gepreßt und anschließend 2 Stunden in einem auf i2o° erhitzten
Trockenschrank gehärtet. Die so verklebten Platten ließen sich selbst nach 3stündigem
Kochen in Wasser nicht trennen.
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Vergleichsweise wurden dieselben Holzplatten mit einer io°/oigen Lösung
des Polyamids aus 5o Teilen a-Caprolactam, 25 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin
und 25 Teilen adipinsaurem q., 4.'-Diaminodicyclohexylmethan in einer Mischung aus
8o Teilen Alkohol und 2o Teilen Benzol bestrichen und 3 Stunden bei Zimmertemperatur
gepreßt. Auch in diesem Fall waren die Platten fest verklebt, lösten sich aber schon
nach io Minuten langem Kochen ohne mechanischen Zug. Beispiel 2 Zwischen zwei Sperrholzplatten
wurde eine mit Wasser befeuchtete Folie aus der im Beispiel i erwähnten Methylolverbindung
(Gehalt an gebundenem Formaldehyd etwa 701,) eingelegt und unter einer Presse
25 Minuten auf i3o° erwärmt. Die Platte war fest verklebt. Nach 3 Stunden langem
Kochen in Wasser ließen sich die mit der Klebfolie vereinigten Flächen nicht trennen,
während die ursprüngliche Sperrholzverleimung sich gelöst hatte. Beim Versuch, die
Folienverklebung mechanisch zu trennen, wurden die Holzflächen beschädigt. Beispiel
3 Zwei Sperrholzplatten wurden mit derselben Lösung wie im Beispiel i bestrichen
und das Lösungsmittel verdunsten gelassen. Die Platten wurden dann an den überzogenen
Stellen mit Wasser befeuchtet, Schicht gegen Schicht aufeinandergelegt und 25 Minuten
bei 15o° gepreßt. Das verleimte Stück verhielt sich wie die Verbundplatte im vorausgehenden
Beispiel. Beispiel q.
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Zwei Sperrholzplatten wurden mit einer 5o°/oigen wäßrigen Pyrrolidinlösung
bestrichen und darauf eine
Lösung der Methylolverbindung des Mischpolyamids
aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen s-Caprolactam aufgetragen.
Hierauf wurde 7 Minuten bei 15o" im Trockenschrank gehärtet.
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Nach i stündigem Kochen des Verbundstückes in Wasser waren die ursprünglichen
Sperrholzverleimungen gelöst, während der durch das Methylolpolyamid erzielte Verband
unverändert geblieben war. Beispiel 5 Zwei Hartholzplatten -.carden mit einer 15o/oigen,
etwa 60/, gebundenen Formaldehyd enthaltenden Methylolverbindung aus polymerem
a-Caprolactam, bestehend aus 309 Methylolverbindung mit 500/,
Wasser,
.4o g Methanol und 3o g Methylenchlorid, eingestrichen, ohne Zwischentrocknung Schicht
gegen Schicht aufeinandergelegt und 3 Stunden bei Zimmertemperatur in der Presse
belassen. Dann wurde noch 2 Stunden bei i 2o' ohne mechanischen Druck im Trockenschrank
gehärtet. Das Verbundstück ließ sich erst nach 3o Minuten langem Kochen in Wasser
durch Zug von Hand trennen. Beispiel 6 Orientierte Folien aus polymerem a-Caprolactam
werden an den Enden übergreifend mit einer i5 °/oigen Lösung der hlethylolverbindung
aus polymerem e-Caprolactam bestrichen und überlappend unter Druck bei Raumtemperatur
verklebt. Die an sich schon verhältnismäßig gute Verklebung wird durch 2stündiges
Nachhärten bei 120" ohne Druck noch wesentlich verbessert. Beispiel 7 Folien aus
polymerem a-Caprolactam wurden mit einer 15°/oigen Lösung der Methylolverbindung
aus 75 Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 25 Teilen e-Caprolactam in Methylenchlorid-Methanol
40 : 6o an dell Kanten bestrichen und überlappend verklebt. Schließlich, wurde noch
2 Stunden auf 12o' erhitzt. Das Ergebnis ist ungefähr dasselbe wie im Fall des Beispiels
6.
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Vergleichsweise wurde dieselbe Folie mit einer io°/oigen Lösung des
Polyamids aus 5o Teilen E-Caprolactam, 25 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin
und 25 Teilen adipinsaurem q, 4.'-Diaminodicyclohexylmethan in Alkohol-Benzol 8o:
2o verklebt. Diese Verklebung war nicht haltbar und wurde schon durch mäßigen Zug
gelöst. Beispiel 8 Streifen aus starkem Köpergewebe aus polymerem e-Caprolactam
wurden auf eine Länge von 2 cm mit einer i5o/oigen Lösung des Methylolpolyamids
aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen a-Caprolactam in einem
Lösungsmittelgemisch, bestehend aus 5o Teilen Methanol, q.o Teilen Methylenchlorid
und io Teilen Wasser, bestrichen und überlappend verklebt. Nach 2stündigem Nachhärten
bei no' ist eine sehr feste Verklebung entstanden.
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Beispiel g Zwischen zurechtgeschnittene Kragenteile (Zellwolle) wird
ein mit einer 5 a/oigen Lösung der Methylolverbindung des Mischpolyamids aus 65
Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 35 Teilen a-Caprolactam in Methanol
imprägniertes, bei Raumtemperatur getrocknetes und dann perforiertes Gewebe (Zellwolle)
in wasserfeuchtem Zustand eingelegt und dann 5 Minuten bei iio' gepreßt. Die aus
den so vorbereiteten Zuschnitten gefertigten Kragen sind waschecht und bügelfest
versteift. Beispiel io Falzfugen in Karosserieteilen aus Schwarzblech werden mit
einer Paste, die 2o Teile der Methylolverbindung des Mischpolyamids aus 7o Teilen
adipinsaurem Tetramethylendiamin und 3o Teilen e-Caprolactam, 2 Teilen Aluminiumbronze,
8 Teilen Wasser, 4.o Teilen Methanol und 3o Teilen Chloroform besteht, ausgestrichen
und dann bei 5o bis 12o' getrocknet. Man erzielt einen mechanisch festen elastischen
Verband. Beispiel ii Bei der Herstellung von Schwarzblechkanistern durch Falzen
werden in die Falzstellen Streifen der Methylolverbindung des Mischpolyamids aus
8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen e-Caprolactam eingelegt.
Die gefalzten Teile werden dann i Stunde auf iio' erhitzt. Der Verband ist elastisch
und weitgehend chemikalienfest. Beispiel 12 Ein dichtes Gewebe aus Kunstseide aus
polymerem e-Caprolactam vom Titer q.0/16 wird mit einer Antragwalze streifenförmig
mit einer Lösung von 2o Teilen der Methylolverbindung des Polyamids aus 75 Teilen
adipinsaurem Tetramethylendiamin und 25 Teilen e-Caprolactam in einem Lösemittelgemisch,
bestehend aus 45 Teilen Methanol, q.o Teilen Chloroform, 5 Teilen Trichloräthanol
und io Teilen Wasser, bestrichen, über eine Trockenstrecke geführt und dann maschinell
in der Mitte der aufgetragenen Streifen durchgetrennt. Die imprägnierten Kanten
werden mit einer ioo/oigen wäßrigen Lösung von Dipropylentriamin befeuchtet, umgefalzt
und 8 Minuten bei 140' gepreßt. Der erzielte Verband ist kochfest und läßt sich
mechanisch ohne Beschädigung des Gewebes nicht wieder lösen. Beispiel 13 Ein lose
eingestelltes leinenbindiges Gewebe aus Kunstseide aus dem Polyamid aus g2 Teilen
adipinsaurem Hexamethylendiamin und 8 Teilen a-Caprolactam wird mit einer 2o°/Qigen
Lösung der Methylolverbindung des Polyamids aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin
und 2o Teilen e-Caprolactam in einem Gemisch aus 35 Teilen Methanol, 35 Teilen Äthylenchlorid,
2o Teilen Tetrahydrofurfuralkohol und io Teilen Wasser in einem feinen Punkt- oder
Gründelmuster bedruckt. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels
wird
gedämpft und bei 16o° kalandert. Das Gewebe ist waschbeständig und schiebefest geworden,
ohne daß der Griff wesentlich verändert wäre. Beim Färben mit Acetatfarbstoffen
wird das Muster nicht sichtbar.
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Beispiel 1q.
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Ein Teppichgewebe, hergestellt aus Kunstseide aus polymerem e-Caprolactam
im Grundgewebe und einem Garn aus einer Fasermischung aus polymerem £-Caprolactam
und dem Polyurethan aus Butandiol-(i, q.) und Hexan-i, 6-diisocyanat im Verhältnis
i : 2 im Pol, wird auf der Rückseite mit einer io°/oigen Lösung der Methylolverbindung
des Mischpolyamids aus So Teilen adipinsaurem Tetrametbylendiamin, io Teilen adipinsaurem
Pentamethylendiamin und ioTeilen e-Caprolactam in einer Mischung aus 45 Teilen Methanol,
q.o Teilen Chloroform, 5 Teilen Tetrahydrofurfuralkohol und io Teilen Wasser bestrichen.
Nach dem Trocknen wird der Auftrag durch 30 Minuten langes Einlegen des Gewebes
in q °/oige Natronlauge bei 25° gehärtet, dann wird gespült und getrocknet. Das
Gewebe ist haltbar fixiert und verträgt ohne Schaden Behandlung mit heißem oder
kochendem Wasser. Beispiel 15 Aus Kunstseide aus polymerem s-Caprolactam wird eine
Webkette hergestellt, wobei die Leistenfäden in einer Breite von 1,5 cm vorher mit
einer io°/oigen Lösung der Methylolverbindung des Mischpolyamids aus 75 Teilen adipinsaurem
Tetramethylendiamin und 25 Teilen s-Caprolactam überzogen werden. Zum Einschließen
verwendet man dieselben Fäden wie in der Kette. In bestimmten Abständen werden in
einer Breite von 3 cm, wie oben, imprägnierte Fäden verwendet. Das Gewebe wird mit
einer 5°/oigen wäßrigen Lösung von Dipropylentriamin benetzt und im feuchten Zustand
über auf 16o° geheizte hochglanzpolierte Trommeln gezogen. Die Temperatur soll 21/2
Minuten lang einwirken. Dann werden die einzelnen Abschnitte an den verklebten Stellen
durchgetrennt. Die geklebten Abschnitte sind an den Kanten haltbar fixiert.
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Die Fixierung wird erleichtert, wenn die Kantenfäden und die Einschußfäden
an den zu verklebenden Stellen teilweise, z. B. zu 30 °/a, aus bei niederer Temperatur,
z. B. bei i50°, schmelzenden Polyamidfäden gefertigt sind. Beispiel 16 Zwischen
Spiegelglasplatten wird eine Folie aus der Methylolverbindung des Polyamids aus
8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen s-Caprolactam, die noch
io °/o Wasser und io °/o Tetrahydrofurfuralkohol enthält, eingelegt. Man preßt dann
1/2 Stunde lang bei i30°. Es wird eine gute Adhäsion erzielt. Die verklebende Schicht
neigt nicht zum Vergilben im Licht. Die Lichtbeständigkeit kann noch durch Zusatz
bekannter Mittel, z. B. von Mangansalzen, verbessert werden.
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Beispiel 17 Plane Formteile aus Aluminium werden durch Behandeln mit
verdünnter Natronlauge leicht angeätzt ; die zu vereinigenden Flächen werden dann
mit einer i2°/oigen Lösung des Methylolpolyamids aus 7o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin
und 25 Teilen e-Caprolactam in go°/oigem Methanol bestrichen, nach leichtem Antrocknen
vereinigt und io Minuten bei i45° gepreßt. Man erhält einen mechanisch festen Verband,
der sich im kochenden Wasser nicht löst. Beispiel 18 5 cm breite Streifen eines
Köpergewebes aus Kunstseide aus polymerem s-Caprolactam wurden an den Enden zur
Anquellung der Faser mit einer io°/oigen Lösung von Ameisensäure in Methanol bestrichen,
dann unter Zwischenlage eines mit Wasser angefeuchteten Films aus der Metha.nolverbindung
des Mischpolyamids aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen
e-Caprolactam auf eine Länge von 2 cm überlappend verklebt. Die Bänder wurden durch
Walzendruck vereinigt und dann ohne mechanischen Druck 3o Minuten lang auf i5o°
erhitzt. Beim Zerreißversuch trat Gewebebruch außerhalb der Klebestelle bei einer
Belastung von 114 kg ein.
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Ein mit einer ameisensauren Lösung von polymerem s-Caprolactam verklebter
Streifen des gleichen Gewebes zerriß schon bei 22 kg Belastung an der Klebestelle.