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Gelochte Bleche mit abgerundeten Lochkanten Die gelochten Bleche werden
durch Stanzen erzeugt, so daß die Löcher mehr oder weniger scharfe Kanten, oft auch
Grate aufweisen.
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In vielen Fällen, insbesondere wenn diese gelochten Bleche als Siebe
benutzt «-erden sollen (Flachsieb oder Trommelsieb), können die scharfen Kanten
der Lochungen die mit den Blechen in Berührung kommende Ware l:eschädigen. Die Abrundung
der Lochkanten durch Bearbeitung des Metalls läßt sich aber nur schwer und umständlich
durchführen, so (laß bei Massenerzeugung diese Art der Abrundwig nicht in Betracht
kommen kann.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß man durch n- )erziehen der gelochten
flachen oder aber bereits geformten Bleche mit Kautschuk aus einer wässerigen Kautschukdispersion
einen L`berzug erhält, der mechanischen Beanspruchungen jeder Art gut widersteht
und an den Löchern gut abgerundete Kanten aufweist.
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Das Tauchen kann z. B. in mit den üblichen Zusätzen, wie Füllstoffe,
Vulkanisationsmittel und Vulkanisationsbeschleuniger, versetzte Kautschukmilch erfolgen,
die gegebenenfalls konzentriert sein kann. Uni einen genügend starken Überzug in
einer einzigen Tauchung zu erhalten, kann man zweckmäßig das gelochte Blech vor
dein Eintauchen in die Kautschukdispersion niit einem koagulierend wirkenden Überzug,
z. B. einem chlorcalcium- oder essigsäurehaltigen Gelatineüberzug versehen.
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Noch zweckmäßiger ist es, den Kautschuk in an und für sich bekannter
Weise elektrophoretisch auf das gelochte, gegebenenfalls bereits geformte Blech
niederzuschlagen, wobei man z. B. das Blech bzw. den gelochten Formkörper im Falle
einer negativ geladenen Kautschulzdispersion als Anode schaltet und zur Vermeidung
der Gasbildung das Blech bzw. den gelochten Formkörper, falls er selbst nicht leicht
oxydierbar ist, mit einem L'berzug aus einem solchen Metalle, z. B. Zink, versieht.
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Bei Verwendung einer Kautschukdispersion mit genügend hohem Schwefelzusatz
kann man in dieser Weise gelochte Bleche mit Hartgummiüberzug erzeugen, was u. a.
den Vorzug guter Polierfähigkeit ergibt. Die finit einem Gummiüberzug versehenen
gelochten Bleche bzw. gelochten Formkörper bewähren sich insbesondere in chemischen
Industrien wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischen Einwirkungen besonders
gut.
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Solche mit Gummi, insbesondere Hartgummi, .überzogenen, teilweise
oder auf ihrer ganzen gelochten Spulen können ranz besonders in der Kunstseideerzeugung
als Aufwickelspulen benutzt werden und sind bezüglich ihres geringen Gewichtes,
ihrer vollständig glatten Oberfläche, gro:ic@n Formbeständigkeit und praktisch unbegrenzten
Dauerhaftigkeit des gegen die in Betracht kommenden chemischen Einwirkungen vollkommen
widerstandsfähigen Kautschuküberzuges allen bisher benutzten
Spulen
überlegen. Derartige Spulen weisen auch bei längerem Gebrauch keine blanken Metallstellen
auf, so daß ein Beüecken der Kunstseide nicht zu befürchten ist, außerdem kann -
wegen der guten Abrundung der Lochkanten ein Aufrauhen, sogenanntes Frisieren der
liunstseidefäden nfcht eintreten.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, Aufwickelspulen aus gelochtem
Blech mit verschiedenen Lacken zu überziehen. Die meisten Lacke besitzen nicht die
erforderliche chemische Widerstandsfähigkeit, insbesondere um den Ansprüchen der
Kunstseidenindustrie zii genügen. Es könnten lediglich Lacke aus Phenol-.Forinaldehyd-Kondensationsprodukten
bezüglich ihrer chemischen Widerstandsfähigkeit in Betracht kommen, doch sind diese
Überzüge zu spröde, so daß sie zu Rißbildungen neigen und auch infolge ihrer Empfindlichkeit
gegen mechanische Beschädigungen im Betriebe keine sichere Gewähr dafür bieten,
daß die Flüssigkeiteri nicht mit dem Metall in Berührung kommen können. Genügende
chemische Widerstandsfähigkeit und Nachgiebigkeit besitzt zwar der Kautschuk, doch
konnten die üblichen Kautschuklacke, also Kautschukorganosole aus dem Grunde nicht
verwendet werden, weil Lösungen, die bei einmaligem Tauchen einen genügend starken
Überzug liefern würden, eine so hohe Viskosität aufweisen, daß die Löcher der Bleche
durch Häute überbrückt werden, die infolge ihrer "Zähigkeit sich nicht recht ausblasen
lassen. Dünnflüssigere Lösungen, die schwer trocknen, rinnen jedoch während ihrer
Trocknungszeit zum Teil ab, so daß der Überzug aus diesem Grunde ungleichmäßig wird.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, aus gelochtem Blech hergestellte
Spulen an beiden Außenflächen mit je einem Kautschukblatt zu überziehen und die
beiden Kautschukblätter an den Löchern miteinander zu vereinigen und durchzustoßen,
so daß die äußere und innere Kautschukverkleidung der Spule am Rande eines jeden
Loches mittels einer Naht miteinander vereinigt sind. Abgesehen von den praktischen
Schwierigkeiten einer derartigen Erzeugungsweise, bilden die unzähligen Nähte der
Spule unzuverlässige Stellen, zumal die zwischen den beiden Kautschukplaften eingesperrte
Luft sich meistens bei den Löchern ansammelt und leicht zu undichten Stellen Veranlassung
gibt, auch wird beim Durchstoßen der Löcher an vielen Stellen Metall freigelegt.
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Alle diese Vorteile werden durch den Erfindungsgegenstand behoben,
weil der Überzug aus einer wässerigen Kautschukdispersion hergestellt wird, die
keine so hohe Viskosität aufweist, daß die Gefahr des Verschließens der Löcher der
Bleche eintreten würde, und trotzdem die Erzielung genügend starker Überzüge in
einem Tauchvorgange gestattet.
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Die Kautschukdispersion kann aber nicht nur aus natürlicher Kautschukmilch,
sondern auch aus einer künstlichen Kautschukdispersion bestehen, die gegebenenfalls
zum Teil oder auch gänzlich aus vulkanisiertem Abfall oder auch aus regenerier tein
Kautschuk erzeugt werden kann, auch können Gemische von natürlicher Kautschukmilch
und künstlicher Kautschukdispersion verwendet werden. Es kann gegebenenfalls auch
eine vulkanisierte Kautschultdispersion verwendet werden.
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Gute Ergebnisse sind mit einer Dispersion erreicht worden, die bei
einem Gesamttrockensubstanzgehalt von 30 Prozent auf ioo Teile Kautschuk
5o Teile Schwefel enthält.