DE887605C - Verfahren zur Nachbehandlung von hydratisierter Fasermasse - Google Patents

Verfahren zur Nachbehandlung von hydratisierter Fasermasse

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DE887605C
DE887605C DEW3753D DEW0003753D DE887605C DE 887605 C DE887605 C DE 887605C DE W3753 D DEW3753 D DE W3753D DE W0003753 D DEW0003753 D DE W0003753D DE 887605 C DE887605 C DE 887605C
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Germany
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nitric acid
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DEW3753D
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Alois Brossette
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H17/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
    • D21H17/63Inorganic compounds
    • D21H17/65Acid compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Nachbehandlung von hydratisierter Fasermasse Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von hydratisierten Fasermassen, wie Pergament od. dgl.
  • Pergament oder allgemein Erzeugnisse aus hydratisierter Fasermasse haben bekanntlich die Eigenschaft, Wasser aufzunehmen und zu. quellen. Beim Trocknen erfolgt,dagegen eine entsprechend Schrumpfung. Infolge dieser Eigenschaften ist dieser Werkstoff für verschiedene Zwecke nur bedingt verwendungsfähig, auch reicht die Festigkeit in manchen Fällen nicht aus.
  • Um eine Beeinträchtigung durch Wasser oder auch .durch die Atmosphäre us-w. zu vermeiden, hat man bisher Überzüge aus Lack. usw. verwendet. Solche Überzüge schützen aber auch nur wieder beschränkt, weil diese Überzüge einmal angegriffen -,werden können und auch nicht die erforderliche Haftfähigkeit aufweisen, so daß im Gebrauch ein Abblättern erfolgt.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, durch eine einfache und mittelbare Behandlung Pergamenterzeugnisse mit hervorragenden Eigenschaften für die verschiedensten Anwendungsgebnete herzustellen. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß auf die hydratisierte Fasermasse Salpetersäure zur Einwirkung gebracht. Das hierbei anfallende Erzeugnis wird ,dann nach dem Trocknen mit einem Lösungsmittel behandelt, welches das Nitrierungsprodukt zu lösen vermag.
  • Es ist an sich bekannt, Pergament der Behandlung von Salpetersäure auszusetzen und sogenanntes Nitropergament herzustellen. Letzteres war jedoch praktisch nicht verwendbar, da es einmal sehr spröde und hart und weiterhin leicht entflammbar ist.
  • Die Erfindung beruht nun besonders auf der Erkenntnis, daß mit Salpetersäure behandeltes Pergamentmaterial eine besondere Lös'ljichkeit, insbesondere in organischen Lösungsmitteln, besitzt. Beispielsweise kann man mit Hilfe von Aceton das nitrierte Material auflösen. Als Lösungsmittel kommen praktisch alle organischen Lösungsmittel in Betracht, wie Aceton, Chlorkohlenwasserstoffe, Ester und esterhaltige Gemische derselben. Durch Behandlung mit diesen Lösungsmitteln ist es nun möglich, in einfacher Weise eine Verbesserung !des vorbehandelten Pergamentpapiers zu erzielen, indem hierdurch eine Egalisierung unter Aufhebung der ursprünglichen Struktur, insbesondere -an der Oberfläche, erzielt wird. Man erhält auf diese Weise ein Erzeugnis, das. eine :gute Wässerfestigkeit und mechanische Widerstandsfähigkeit besitzt.
  • Unter Vermittlung solcher Lösungsmittel ist es nun weiterhin auch möglich, .das mit Salpetersäure vorbehandelte Pergament mit -artfremden Stoffen zu durchtränken und zu füllen. Als einzuverleibende Stoffe kommen in Frage Polymerisate, Harze, Kunstharz, Kautschuk, Guttapercha u. dgl. und als Pigmente Aluminiumpulver, Bronzepulver, Gips usw.
  • Je nach den Eigenschaften dieser Füllstoffe kann man entsprechende Erzeugnisse herstellen, wobei man unter Benutzung von elastischen Füllstoffen auch mehr oder weniger biegsame und geschmeidige Produkte erhält. Dies ist insofern bedeutsam, weil das mit Salpetersäure behandelte Pergament an und für sich sehr steif und spröde ist. Die einzuverleibenden Stoffe können sowohl in dem Lösungsmittel unmittelbar gelöst sein oder auch als Aufschwemmung zur Anwendung kommen.. Unter Umständen kann es hierbei zweckmäßig sein, das zu behandelnde Nitropergament vorher mit dem gleichen. Lösungsmittel oder auch einem anderen Lösungsmittel vorzubehandeln bzw. zu quellen und .dann die Lösung oder Aufschwemmung mit dem Füllkörper aufzubringen.
  • Diese Behandlung kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß sich im wesentlichen ein Überzug oder Film bildet, welcher mit der Grundschicht fest und innig verankert ist. Es ist natürlich auch möglich, beide Maßnahmen anzuwenden, & h. Füllstoffe in .das vorbehandelte Pergamentmaterial einzubringen und einen Überzug bildendes Material unter inniger Verankerung aufzubringen. Als Überzugs- und Schichtmaterial kommen hierbei Hochpolymere, wie Vinylderivate, Celluloseester und -äther, Kunstharze u. dgl., zur Anwendung.
  • Durch Behandlung der nitrierten Schichten mit Lösungsmitteln in Verbindung mit Füllstoffen und Pigmenten wird auch die leichte Entflammbarkeit des Nitropergaments praktisch beseitigt.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der Erindung wird die Behandlung mit Salpetersäure in der Weise durchgeführt, daß keine vollständige Umwandlung der hydratisierten Fasermasse erfolgt. Je nach der Einwirkungsdauer der Salpetersäure erhält man ein Umsetzungsprodukt, .das mehr oder weniger in den genannten Lösungsmitteln löslich ist.-Beson-ders vorteilhaft ist es jedoch, die Behandlung mit Salpetersäure vorzugsweise auf die Oberfläche zu beschränken. Man erhält dabei praktisch ein einheitliches Erzeugnis., welches jedoch in zwei Schichten eine, verschiedene Zusammensetzung aufweist. Beispielsweise ergibt sich so ein übliches Pergament mit einer Auflage aus Nitropergament. Hierbei 'kann die Einwirkung ,der Salpetersäure bei einer Bahn auf beide Seiten oder auch nur auf eine Seite erfolgen.
  • Es wurde nun festgestellt, .daß einmal diese Erzeugnisse an der nitrierten. Schicht eine höhere Wasserfestigkeit besitzen, daß andererseits sich aber der Einfluß von Wasser auf die nichtnitrierte Schicht praktisch nicht auswirken kann. Während gewöhnliches Pergament bei Wasseraufnahme seine Form .durch Quellung verändert und beim Trocknen wieder schrumpft, nimmt zwar ein annitriertes Pergament auch Wasser auf, wenn auch nur in geringen Mengen, ohne daß jedoch seine Form praktisch verändert wird. Bei einem Produkt, welches oberflächlich behandelt ist, d. h. welches aus einem Kern aus hydratisiertem Material mit einem Außenmantel aus Nitropergament besteht, ist die Wasserempfindlichkeit weiterhin wesentlich verringert. Praktisch ausgeschaltet wird jedoch diese Eigenschaft, wenn die obenerwähnte Behandlung mit entsprechenden Füllstoffen angewendet wird.
  • Durch das Verfahren der Erfindung erhält man so einen neuen Werkstoff von hervorragenden Eigenschaften. Ein wesentlicher Vorteil besteht aber auch darin, Pergamenterzeugnisse aus Rohstoffen herzustellen, welche man bisher nicht zu Pergament mit den gewünschten Eigenschaften verarbeiten konnte. Bekanntlich muß man zur Pergamentherstellung, um entsprechende Festig,-keiten zu erzielen, als Cellulosematerial in der Hauptsache Baumwohle, Lumpen u. dgl. verwenden. Aus demgegenüber minderwertigen Cellulosearten, z. B. bestimmte Holzzellstoffe, läßt sich kein brauchbares Pergament erhalten. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es aber auch, aus .diesem Rohstoff Pergamenterzeugnisse zu erhalten, die in ihren Eigenschaften zum mindesten den Produkten aus den hochwertigen Ausgangsmaterialien gleichwertig sind. In besonderem Maße machen diese Vorteile sich .bemerkbar, "nenn geschichtete Erzeugnisse, wie beispielsweise Vulkanfiber, hergestellt werden. Hierfür verwendet man in erster Linie Baumwolle. Bei der Herstellung solcher geschichteter Erzeugnisse kann man in .der üblichen Weise vorgehen, indem man während der Hydratisierung die verschiedenen Bahnen zusammenbringt und vereinigt und dann die mehr oder weniger oberflächliche Behandlung mit Salpetersäure und Lösungsmitteln -anschließt. Nach einer weiteren Ausführungsform ,der Erfindung kann man jedoch die Vereinigung der verschiedenen Bahnen auch während der Nitrierungsbehandlung vornehmen. hie mit Salpetersäure behandelten Bahnen werden vereinigt, solange noch das Nitropergament sich im plastischen Zustand befindet, worauf dann das Produkt in seiner Außenfläche mit den Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Zusatz von Füllstoffen, behandelt wird. Es ist aber auch möglich, die einzelnen nitrierten Bahnen im trockenen Zustand .durch Vermittlung von Lösungsmitteln oder Füllstoffen zu vereinigen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE. - i. Verfahren zur Nachbehandlung von hydratisierter Fasermasse, dadurch gekennzeichnet, daß Salpetersäure zur Einwirkung gebracht wird und das anfallende Erzeugnis nach dem Trocknen mit Mitteln, welche das Nitrierungsprodukt lösen, behandelt wird. Ausführungsform .des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von organischen Lösungsmitteln, welche Ester enthalten. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und a, da=durch gekennzeichnet, daß vermittels der organischen Lösungsmittel gelöste oder aufgeschwemmte, dem Pergament artfremde Stoffe eingebracht werden. d.. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, .daß auf das vorbehandelte Gebilde vermittels des Lösungsmittels Überzugsschichten aufgebracht und verankert werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., .dadurch gekennzeichnet,. daß die Salpetersäure derart zur Einwirkung gebracht wird, daß keine vollständige Umwandlung der hydratisierten Fasermasse erfolgt. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine oberflächliche Einwirkung der Salpetersäure erfolgt. 7. Verfahren nach Anspruch i bis @b, insbesondere zur Herstellung von Erzeugnissen durch Vereinigung mehrerer Bahnen oder Lagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinigung während der Behandlung mit Salpetersäure erfolgt. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die trockenen, mit Salpetersäure vorbehandelten Produkte aus hydratisierter Fasermasse durch Vermittlung von Lösungsmitteln verbunden werden.
DEW3753D 1939-10-28 1939-10-28 Verfahren zur Nachbehandlung von hydratisierter Fasermasse Expired DE887605C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE956906C (de) * 1952-05-29 1957-01-24 Alois Brossette Kunstdarm

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DE956906C (de) * 1952-05-29 1957-01-24 Alois Brossette Kunstdarm

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