DE383019C - Verfahren zur Herstellung horn-, elfenbein-, hartgummiartiger Massen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung horn-, elfenbein-, hartgummiartiger Massen

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DE383019C
DE383019C DEL44546D DEL0044546D DE383019C DE 383019 C DE383019 C DE 383019C DE L44546 D DEL44546 D DE L44546D DE L0044546 D DEL0044546 D DE L0044546D DE 383019 C DE383019 C DE 383019C
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RICHARD MAX LEHNERT
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J1/00Fibreboard
    • D21J1/16Special fibreboard

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung horn-, elfenbein-, hartgummiartiger 1Viassen. Man hat bereits versucht, horn- und hartgummiartige Massen durch Verbindung von Papierschichten herzustellen, die mit geeigneten Mitteln imprägniert und gegebenenfalls unter Anwendung von Klebmitteln unter Druck zu einem Körper vereinigt werden. Die auf diese Weise gewonnenen Massen zeigen die Neigung, sich entsprechend der Schichtung aus Papierlagen aufzublättern. Außerdem wird die Herstellung verhältnismäßig teuer. Ferner hat man auch bereits derartige Massen in amorpher Struktur aus loser Masse hergestellt, wie z. B. Galalith u. dgl. Derartige Massen besitzen eine geringe Widerstandsfähigkeit und sind besonders spröde.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird unter Vermeidung der erwähnten Nachteile der bekannten Massen, aber unter Beibehaltung der Schichtung, eine wesentliche Verbilligung in der Herstellung dadurch - erreicht, daß die Masse aus abwechselnden Schichten von Papier und loser Fasermasse hergestellt wird. Hierbei dient das Papier einerseits als Träger für die lose Masse beim Herstellungsverfahren und zur Erzielung von Maserungswirkungen, anderseits hauptsächlich auch zur Erhöhung der Haltbarkeit gegenüber solchen Massen, die ohne Verwendung von Papierlagen hergestellt sind. Je nach der Wahl der Imprägnierungs- und sonstigen Zusatzstoffe kann man eine Masse erhalten, die sich für verschiedenartige Zwecke, z. B. für elektrische Isolierungszwecke, wo es auf Feuersicherheit und Wasserbeständigkeit ankommt, eignet. In der Praxis wird zweckmäßig wie folgt verfahren: Eine Papierbahn wird in der üblichen Weise durch die zur Imprägnierung dienenden Lösungen geleitet, mit denen sie bis zur Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit durchtränkt wird, und hierauf getrocknet. Auf diese Papierbahn wird dann die mit den gleichen Lösungen getränkte Faserstoffmasse in entsprechender Schicht aufgetragen, was durch Durchführen durch die Masse, durch Aufstreichen, Aufwalzen, Aufgießen oder Aufspritzen geschehen kann, worauf die derart beladene Papierbahn zweckmäßig auf Walzen aufgewickelt wird, bis man die gewünschte Stärke erhält. Das Aufwickeln kann je nach Bedarf unter Anwendung von Druck, evtl. starkem Preßdruck, und Wärme erfolgen. Den' Mantel des so erhaltenen Hohlzylinders kann man in einer Erzeugenden aufschneiden und flach ausbreiten, trocknen und glatt walzen, sodann in einem Bad bekannter Art, wie Formalinlösung, Lösungen von Chromsalzen, Aluminiumverbindungen, Gerbsäure u. dgl., härten und erneut trocknen, um schließlich hydraulisch zu pressen. Man kann aber auch unter Verwendung einer möglichst dünnen Wickelwalze eine verhältnismäßig dicke Rolle mit einer nur engen mittleren Öffnung wickeln und diesen Körper nach dem Trocknen dann nach Art eines Baumstammes durch Längsschnitte in Platten oder Stangen zersägen, die dann in den Bädern gehärtet und wasserdicht gemacht und schließlich hydraulisch gepreßt werden. Bei diesem Verfahren erreicht man eine ganz natürliche Holzmaserung.
  • Selbstverständlich kann inan auch in der Weise vorgehen, claß man die -lasse von vornherein in l-#orni von Platten oder Stangen erli=ilt. Handelt es sich tiin (lie Herstellung von Platten, so kann inan einzelne der Platlengröße-entsprechende Papierbogen, die finit der losen -lasse beladen sind, einfach aufeinanderschichten. -Man kann zti dein gleichen Zweck auch in der Weise vorgehen, daß man mehrere entsprechend belegte Papierbahnen vereinigt. Schließlich kann inali auch die geschichtete -lasse vor dein Erstarren zu fertigen Gebrauchsgegenständen formen.
  • Durch Aufwickeln auf einen Kern kann man auch Röhren beliebiger Weiten und Wandstärken herstellen, die zum Durchleiten von Flüssigkeiten dienen können. -Man verwendet dabei zweckmäßig haseinmasse, die durch Härtung firn F:)r:nalinhal wasserdicht wird. Durch Ausübung eines gehörigen Preßdruckes heim Wickeln erhält inan dab:i gleichmäßige feie Wandun gen von hoinU-211 genein Gefüge.
  • Zum Imprägnieren der Papierhahnen und \-ersetzen der dazu ische-ii gescliicliteten Faserstoffniasse können die verschiedenartigsten Lösungen bzw. Stoffe verwendet werde-]. Z. B. kann man eine Lösung von Kasein in Aimnoniak verwenden, der zwecks Erhöhung der Geschmeidigkeit ein Harz, wie Kolophonium, in wässeriger Aninioniaklösung und zur Erzielung der Wasserbeständigkeit eine Kieselsättrelösung, z. B. Wasserglas, zugesetzt werden kann. Ferner können in an sich bekannter Weise Eiweißstoffe, Lehnlösungen mit Glvzerinztisatz zwecks Erhöhung der Geschmeidigkeit und finit Zusatz von Chromsalzen, Tonerde usw. zwecks Erzielung der Wasserunlöslichkeit Anwendung finden. Handelt es sich um die Herstellung von Isolierrrasse, so kann man mit Vorteil Kautschuk oder Guttaperchalösungen zusetzen, die außerdem der Masse eine gewisse Geschmeidigkeit und Elastizität geben. Zu dein gleichen Zweck sowie zur Herabsetzung der Brennbarkeit kann man in die zwischen die einzelnen Papierlagen zti schichtende -lasse Asbest, Braunsteinpulver, Gliinmerpulver u. dgl. einschließen. Durch Verwendung von keratinhaltigen Lösungen läßt sich eine hornartige -Masse erzielen, die vermöge ihrer Zusammensetzung eine dem Naturhorn ähnliche -Maserung aufweist. Auch Lösungen von "Zellulose können vorteilhaft Verwendung finden. Natürlich kann nian je nach den besonderen verfolgten Zwecken Kombinationen der genannten Stoffe und Lösungen zur Anwendung bringen.
  • Sämtlichen Lösungen können auch andere harze, Öle, z. B. oxydiertes Leinöl, Paraffin tisw. zugesetzt werden; ebenso auch Schwefel, Schwefelverbindungen, geschwefelte Harze und ()Je zwecks Vulkamsation. Durch Zusatz von Farbstoffen kann man der -lasse eine beliebige Färbung geben. -lall kann mich farbige 1Masertingseifekte erhalten, inrlein man die Papierlagen und die Zwischenschichten verschiedenartig färbt. Als Faserstoffmasse für die Zwischenschichten können Zelhilose, Holzstoff sowie Leliehige andere geeignete pflanzliche oder tierische Farl:stoffe Verwendung finden.
  • Beispiel i.
  • Man mischt 6o Teile Kasein und 2o Teile Zellulose gut miteinander, verrührt dann diese Mischung mit 8o Teilen Wasser, dein io Prozent Ammoniak (o,96) zugesetzt sind, und läßt diesen Brei 2.I Stunden quellen. Hierauf erwärmt man die Masse iin Wasserbad, damit Sie leicht streichfähig wird. -Mit ihr bestreicht man dünn und gleichmäßig einen Papierbogen, am besten gutes .Ianilahanfpapier, legt dann einen zweiten gleichen Bogen darüber, streicht ihn glatt un=7 trägt eine neue dünne Masseschicht auf tisf. his zur gewünschten Tafelstärke. Etwa auftretende Luftblasen müssen jeweils durch Streichen filier den zuletzt aufgelegten Bogen entfernt werden, bevor man eine neue Schicht aufträgt. -Man läßt alsdann die erhaltene Tafel 2 Tage trocknen und setzt sie etwa eine 1- iertelstunde lang in einer Wärinekainmer einer Temperatur von etwa 8o°C aus, wol:ei eine Art Verkleisterung der Kaseinmischung eintritt. Nach einigen Tagen legt man die Tafel zum Härten 2.4 Stunden lang in eine wässerige Formalinlösung, bestehend aus 3 Teilen Forinalinlösung 3oprozentig und 7 Teilen Wasser, läßt sie dann 8 Tage trocknen und gibt ihr schließlich in einer eisernen Form einen hydraulischen Preßdruck von .4oo Atm.
  • Beispiel 2.
  • -lall läßt ioo Teile Lederleim in ioo Teilen Wasser 24 Stunden lang quellen, fügt ioo Teile Glyzerin ioprozentig und i Teil Kaliumbichroniat zu und läßt diese -Mischung im Wasserbad zergehen. Sodann gibt man .I Teile Tannin und 6o Teile einer Harzlösung zu, die man durch Verseifen von io Teilen Kolophonium in einer Lösung von 3 Teilen Ammoniaksoda in 18 Teilen Wasser erhalten hat. Nun rührt man gut durcheinander und setzt dabei noch 6 Teile Zellulose hinzu und arbeitet das Ganze so lange durcheinander, bis die Masse völlig homogen ist. Im heißen Wasserbad erhält man die Masse dünn und streichfähig genug, um sie mit einem harten Borstenpinsel gleichmäßig auf Papierbogen (dünnes Manilahanfpapier) zu verteilen. Die Bildung einer Platte geschieht ebenso wie bei Beispiel i. Nach dem Erkalten ist die Platte sofort transportfähig und kann in einem erwärmten Raum schnell getrocknet werden, so daß man nach etwa 5 Tagen mit der Weiterbearl:eitung fortfahren kann. Die Tafel wird nun in erwärmte gesättigte Alaunlösung gelegt, in der sie wieder erweicht und während 12 Stunden genügend Tonerde aus der Alaunlösung aufnimmt, um nach dem Trocknen wasserbeständig zu sein. Schließlich härtet und preßt man die Tafel genau wie bei Beispiel i.
  • Beispiel 3.
  • Zur Gewinnung einer hartgummiartigen Masse läßt man 38o Teile Lederleim 24. Stunden lang in 45o Teilen vv asser quellen, läßt ihn im Wasserbad zergehen, fügt 4 Teile Kaliumbichromat, in 3o Teilen Wasser gelöst, hinzu und dann unter kräftigem Umrühren hintereinander 15 Teile Zellulose, 2o Teile einer Lösung von 12 Teilen Harz in 18 Teilen Azeton, Zoo Teile Glyzerin ioprozentig und zuletzt 2o Teile Kaßlerbraunpulver. Das Ganze wird nun in erwärmtem Zustand so lange durcheinander gearbeitet, bis die Masse völlig homogen erscheint. In gleicher Weise wie bei Beispiel i und 2 wird wieder aus abwechselnden Papierlagen und dünnen Schichten der gut erwärmten Masse eine Platte von gewünschter. Stärke gebildet, die nach dem Erkalten genau wie beim Beispiel 2 weiterbehandelt wird.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung horn-, elfenbein-, hartgummiartiger Massen u. dgl. unter Verwendung von miteinander vereinigten Papierlagen, dadurch gekennzeichnet, daß Schichten von Papier und von mit geeigneten Lösungen versetzter breiiger Faserstöffinasse unter Druck vereinigt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierlagen, vor der Vereinigung mit den Faserstofflagen, selbst mit den gleichen Lösunge i getränkt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die getränkten Papierlagen vor dem Auftragen der Faserstoffmasse getrocknet werden, um sie tragfähig zu machen.
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Faserstoffmasse beladene Papierbahn zu einem Zylinder aufgerollt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kautschuk- oder Guttaperchalösungen.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Herstellung einer zu Isolierzwecken geeigneten Masse die Zwischenschichten mit Asbest, Braunsteinpulver, Glimmerpulver oder ähnlichen, die Isolierfähigkeit und Feuersicherheit erhöhenden 1litteln durchsetzt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, claß die Papierlagen und die Zwischenlagen verschiedenartig gefärbt werden zur Erzielung bunter Maserungen.
DEL44546D 1916-09-19 1916-09-19 Verfahren zur Herstellung horn-, elfenbein-, hartgummiartiger Massen Expired DE383019C (de)

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