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Verfahren zur Erzeugung von Sicherheitszilndschnilren.
Bei den bekannten Sicherheitszündschnüren mit einer unmittelbar auf die Zündmittelseele folgenden Zwischenlage, beispielsweise aus Papier, ergeben sich Schwierigkeiten bei der Herstellung sowie nachteilige Eigenschaften der Zündschnur selbst. Die bekannte Bildung der Zwischenlage durch Übereinanderlegen der Ränder eines Streifens zu einem geschlossenen Mantel, ist nur bei Anwendung besonderer Massnahmen durchführbar, die das gleichmässige Übereinanderlegen der Ränder gewährleisten, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit beschränkt. wird.
Trotzdem ergeben sich leicht Störungen (Einklemmen von Pulver zwischen den Rändern u. dgl.). Auch führt diese Ausbildung des Mantels dazu, dass man in der Wahl des Zündmittels bezüglich dessen Brisanz beschränkt ist, wenn man nicht für den Mantel besondere Stoffe wählt, die ein Ausströmen der Gase in höherem Masse gestatten, oder sehr dünne Streifen verwendet, wobei sich wieder Schwierigkeiten bei der Herstellung ergeben.
Gemäss vorliegender Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, dass aus einem Streifen ein Mantel in solcher Weise geformt wird, dass ein Schlitz zwischen den Streifenrändern gebildet wird. Die Ausführung kann in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise mit mehreren Streifen, Verwendung eines Deckstreifens usw.
Eine Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung besteht darin, dass ein Streifen Papier, von einer Rolle ablaufend, durch den Pulverbehälter und durch die an demselben angebrachte Düse geführt wird. Die Breite dieses Streifens ist kleiner als der innere Umfang dieser Düse, und es erfolgt die Zuführung des Streifens zur Düse in solcher Weise. dass aus dem Streifen beim Durchlaufen des Behälters allmählich ein rinnenförmiges Gebilde entsteht,
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Der Streifen nimmt beim Durchgang durch den Behälter Pulver auf, u. zw. mehr als zur Ladung der Schnur bestimmt ist. Je mehr sich ein Stück Streifen der Düse nähert, desto mehr biegen sich seine Ränder gegeneinander, und es wird dadurch der Überschuss an Pulver wieder herausgedrückt. Da erfindungsgemäss in dem sich bildenden Mantel ein Schlitz offen gelassen wird, kann der erwähnte Überschuss an Pulver leicht und ohne Gefährdung des Streifens austreten, und ein Einklemmen von Pulverkörnchen kann überhaupt nicht in Betracht kommen.
Es ist leicht ersichtlich, dass unter diesen Umständen der Papierstreifen mit verhältnismässig grosser Geschwindigkeit fortbewegt und dadurch die Leistungsfähigkeit der Maschine gesteigert werden kann und dass durch die ständige Darbietung eines Pulverüberschusses vor Fertigbildung des Mantels das Auftreten von pulverleeren Stellen praktisch mit vollkommener Sicherheit vermieden wird. Der Streifen wirkt dabei gewissermassen wie ein sich selbsttätig über den Messrand füllendes Hohlmass, wobei der Überschuss fortlaufend selbsttätig zur Abstreifung kommt.
Während bei der bekannten Herstellung mit übereinandergelegten Rändern einerseits leere oder ungenügend gefüllte Stellen (mangelnde Pulverdarbietung) und anderseits übermässig gefüllte Stellen (Einschliessung zu grosser Pulvermengen) auftreten und letztere bei Eintritt in die Düse zum Abreissen des Streifens führen können. ist dies bei der erfindunggemässen Herstellung ausgeschlossen.
An Stelle eines einzigen Streifens zur Bildung des Mantels können natürlich auch mehrere Streifen verwendet werden, wobei die Breite dieser Streifen bzw. deren relative Lage zueinander derart bestimmt ist, dass zumindest ein sich über die ganze Länge der Zündmittel-
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seele erstreckender Schlitz freibleibt. Es können aber auch mehrere solche Schlitze dabei ausgebildet werden.
In der fertigen Zündschnur, in welcher dieser Mantel (Zwischenlage) gewöhnlich durch mehrere Garnlagen umwickelt und das'Ganze mit Imprägniermasse überzogen ist, wirkt der Schlitz in solcher Weise, dass ein Teil der Verbrennungsgase entweichen kann. Man kann also selbst bei Verwendung brisanter Zündmittelladungen (beispielsweise Schiesspulver) zur Bildung des Mantels Streifen aus dickem und daher entsprechend festem Material verwenden, wodurch man sowohl grössere Arbeitsgeschwindigkeit bei der Herstellung als auch grössere Festigkeit der fertigen Schnur erreicht.
Unter Umständen kann es erwünscht sein, den zunächst gebildeten Schlitz nachträglich abzudecken, u. zw. je nach dem angestrebten Zweck (Gasdichtheit) durch Aufbringung eines Deckstreifens entweder unmittelbar über dem Schlitz, gegebenenfalls sogar unter Verklebung mit dem Mantel, oder über einer vorausgegangenen Umwicklung der Zwischenlage.
Die Streifen können aus Papier oder einem andern dünnen biegsamen Material bestehen, beispielsweise auch aus besonders leicht brennbarem oder zu diesem Zweck besonders imprägniertem Material.
Auch wenn man nicht nach dem als Ausführungsbeispiel beschriebenen Verfahren arbeitet. sondern etwa in der bekannten Arbeitsweise mit sanduhrartiger Zuführung des Pulvers durch ein Füllröhrchen, so ergibt sich immer noch der Vorteil, dass der Mantel leichter zu bilden ist, weil ja ein Übereinanderlegen der Ränder, welches die Fabrikation immer erschwert, nicha eintritt. Dieser Vorteil bleibt auch dann bestehen, wenn bei der Umspinnung durch die zu- sammenschnürende Wirkung der Garnfäden der Schlitz ganz oder teilweise geschlossen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Sicherheitszündsclmüren mit einer unmittelbar auf die Zündmittelseele folgenden Zwischenlage (Mantel), beispielsweise aus einem Papierstreifen, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bildung des Mantels aus dem Streifen die Formung in solcher Weise erfolgt, dass zwischen den Rändern des Streifens ein Schlitz gebildet wird.