DE481817C - Verfahren zum oertlichen Einfaerben von Textilgut, insbesondere von Garnwickeln - Google Patents
Verfahren zum oertlichen Einfaerben von Textilgut, insbesondere von GarnwickelnInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
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Description
Es sind bereits Verfahren und Einrichtungen
zum örtlichen Einfärben von Textilgutmassen, insbesondere von auf einen Kern aufgewundenen
Garnwickeln bekannt, bei weldien die Farbflüssigkeit von der Oberfläche
zum Kern des Wickels eingeführt wird. Die hierfür bisher bekannten Verfahren und Einrichtungen
arbeiten meist mit einem Überschuß von Farbflüssigkeit, so daß entweder
besondere Hilfsmaßnahmen technischer Natur, z. B. Abdecken der nicht einzufärbenden Stellen
des Garnwickels beim Eintauchverfahren notwendig waren oder beim Durchsaugen der
Farbflotte in radialer Richtung von außen nach innen des in der Flotte teilweise eingetauchten
Wickels zur Erzielung im Querschnitt des Wickels sektorförmiger Einfärbungen
von der Oberfläche zum Kern besondere Geschicklichkeit des die Einfärbung durchführenden Arbeiters erforderlich war.
Trotz dieser Hilfsmaßnahmen und bei allergrößter Geschicklichkeit des Arbeiters sind
die Einfärbungen nach den bisher bekannten Verfahren und mit den bisher bekannten Einrichtungen
unregelmäßig und schwer kontrollierbar.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum örtlichen Einfärben von
Textilgutmassen, insbesondere von Garnwikkeln, bei welchem das Ausmaß der Einfärbung
durch planmäßige Beschränkung der Menge der in den Garnwickel eingebrachten Flüssigkeit geregelt wird, indem in den Garnwickel
gerade nur eine solche Menge von Farbflüssigkeit eingebracht wird, als zur Erreichung
des gewünschten Färbeeffektes (Größe der eingefärbten Stellen) notwendig ist. Hierdurch wird der Vorteil einer restlosen
Ausnutzung der Färbeflüssigkeit für Einfärbezwecke sowie auch der Vorteil der einfachen Bestimmung des Einfärbeeffektes
ohne Heranziehung von Hilfsmaßnahmen gewährleistet. Der Erfindung gemäß besteht das Verfahren darin, daß die Menge der eingeführten
Farbflüssigkeit so bemessen wird, daß sie zum zonenmäßigen Einfärben des vorher bestimmten Teiles des Wickels unter
Verbleiben im Wickel gerade ausreicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens dargestellt.
Abb. ι zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines gemustert eingefärbten Garnwickels.
Abb. 2 zeigt einen Querschnitt nach Linie 2-2 der Abb. 1.
Abb. 3 ist eine Teilansicht in vergrößertem
Maßstabe des Garnwickels mit der Einspritznadel im Schnitt.
Abb. 4 ist ein Teilquerschnitt der Färbflüssigkeitseinspritzung
im Gebrauch.
Die Abb. 5 und 6 sind Seitenansicht bzw. Schnitt nach Linie 6-6 durch die Einspritznadel.
Abb. 7 zeigt einen einzelnen im Wickel ίο örtlich, gefärbten Faden.
Das Garn 10 ist in geeigneter Weise auf den Xernn, z.B. in Kopsform, aufgewikkelt
(Abb. 1). Es wird in die Garnmasse Färbeflüssigkeit unter Druck an verschiedenen,
gegebenenfalls nach, einem bestimmten Muster vorherbestimmten Stellen eingeführt,
wozu diese Stellen zweckmäßiger durch ein geeignetes Lochwerkzeug vorgelocht werden.
Eine für diese Zwecke sehr geeignete Loch- und Einspritzvorrichtung ist in den Abb. 4, 5
und 6 dargestellt. Sie enthält im Vorratszylinder 15 die einzuführende Färbeflüssigkeit.
Der gedichtete Kolben 16 ist vom Führungsrohr 17 durchbohrt, welch letzteres in dem
Zylinderdeckel 18 gleitet und oben ein längsdurchbohrtes
Mundstück 19 trägt. Eine scharfe Nadel 25 ist mit ihrem bei 28 durchbohrten
Mundstück 27 zwischen dem Rohr . 17 und dem Mundstück 19 eingeklemmt und
weist eine einseitig offene Längsrille 26 auf. Natürlich können auch mehrere solcher
Längsrillen statt der einen gezeichneten angeordnet sein.
Die Nadel soll nicht langer über die flache Andrückfläche 20 des Mundstückes hinausgehen
als die Dicke des zu behandelnden Garnwickels beträgt. Es ist ohne weiteres verständlich, daß für verschiedene Dicken der
einzufärbenden Garnwickel verschiedene Nadellängen erforderlich sind; so muß z. B. zur
Färbung der konisch zulaufenden Wickelenden eine kürzere Nadel verwendet werden als die
in Abb. 4 gezeichnete, die zur Behandlung des dicken Mittelteiles des Garnwickels mit
konischen Enden bestimmt ist.
Zwecks Einspritzung der Färbeflüssigkeit wird zuerst die Nadel 25 von einem Punkte
30 (Abb. 1) der Außenfläche des Wickels gerade hineingestoßen, wobei ein schmaler Spalt
So 31 geöffnet wird (Abb. 3), der sich auf die
innerste Garnlage, also die innere Oberfläche des Garnwickels fortsetzt. Die Andrückfläche
20 des Mundstückes 19 wird dann fest gegen den Mantel des Wickels gedruckt, wodurch
der um den Schlitz 31 liegende Teil des Wickels etwas zusammengepreßt und
störender Austritt von Färbeflüssigkeit über die Fläche 20 hinweg verhütet wird,. Hierauf
wird das Rohr 17 fest in der Hand gehalten und der Zylinder 15 ein wenig vorwärts
bewegt, wobei dann etwas Färbeflüssigkeit in die Nadel gedrückt wird. Dieser Zylindervorschub
muß schnell, ruckweise erfolgen, damit nur verhältnismäßig wenig Flüssigkeit, diese aber unter erheblichem Druck austritt.
Die so herausgedrückte Flüssigkeit ist in ihrer Menge begrenzt. Durch die jeweilig begrenzte
Menge der Farbflüssigkeit wird die Größe des Farbfleckes im Wickel bestimmt, und ist es einfach und leicht durchführbar,
immer nur gerade so viel Färbeflüssigkeit herauszudrücken, um einen Fleck gewünschter
Größe in zonenartiger Verteilung zu erzielen. Die so durch das Mundstück 19 herausgepreßte
Färbeflüssigkeit folgt der Rille 26 und dringt sofort in den Wickel bis in die dem Kern
nächstliegende innere Lage der Garnmasse ein. Die Farbflotte wird sich gleichmäßig
längs des ganzen Schlitzes 31 vom Punkt 30 aus bis auf die innerste Lage verteilen, ehe
ein erheblicher Teil durch Kapillarwirkung in die Poren des Garnes eintreten kann, und
die Farbflotte dringt gleichmäßig um den Schlitz herum durch die ganze Dicke des
Wickels ein, wie an der in Abb. 1 und 3 8g mit 32 bezeichneten zonenartigen Stellung angedeutet
ist. Das Garn wird, was die Ausdehnung der Farbfläche, d.h. der Farbzone der einzelnen Garnlagen betrifft, ganz
gleichartig eingefärbt, was in der Zeich- go nung durch die Grenzlinien 34 angedeutet
ist, wobei die gefärbte Zone selbst mit 32 bezeichnet ist. Diese Farbzone 32 (Abb. 2)
erstreckt sich gleichartig durch die ganze Dicke des Wickels 10 hindurch, so daß der
Farbfleck auf der innersten Garnlage genau die gleiche Ausdehnung besitzt wie der entsprechende
Fleck der äußersten Lage.
Daß die Farbzone länglich erscheint, ist " einesteils der Form des Schlitzes zuzuschreiben,
andernteils der Tatsache, daß die Färbeflüssigkeit schneller längs als quer zur Garnfaser
eindringt. Das Einspritzen der Farbe kann einzeln oder an mehreren Stellen zugleich
erfolgen, wobei zur Erzielung eines bestimmten Musters die Einspritzstellen natürlich
in bestimmter Weise gewählt werden müssen. Um z. B. eine gleichartige Einfärbung
des Garnes zu erzielen, wird der Wickel längs einer von seinem einen bis zum anderen no
Ende spiralförmig verlaufenden Linie in gleichen Abständen eingespritzt, wie das in Abb. 1
dargestellt ist. Wird dann ein derart behandelter Wickel abgewickelt, so wird das
Garn, wie aus Abb. 7 ersichtlich, auf gleich langen Strecken absatzweise gefärbt sein, wobei
aber die ungefärbten Zwischenräume nach und nach kleiner werden, da ja die Durchmesser
der einzelnen Garnlagen des Wickels von außen nach innen zu abnehmen. Dieser
Unterschied in den Abständen der Farbflecken untereinander hat den Vorteil, daß bei
481 Sir
der Verarbeitung zu fertigen Geweben der marmorierte Effekt dadurch verstärkt wird.
In der weiteren Ausgestaltung des beschriebenen Einspritzverfahrens können auch untereinander
verschiedene Färbeflüssigkeiten einzeln oder gleichzeitig in den Wickel eingespritzt
werden, wodurch dann ein mehrfarbig gefleckter Faden erzielt wird und damit in der Fertigware Wirkungen hervorgebracht
ίο werden, die bisher nur durch Zusammenverarbeitung mehrerer verschiedenfarbiger Fäden
erhalten werden konnten.
Claims (5)
1. Verfahren zum örtlichen Einfärben von Textilgut, insbesondere von Garnwickeln
durch Einführung von Farbflüssigkeit von der Oberfläche zum Kern des
ao Wickels, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der eingeführten Farbflüssigkeit so
bemessen wird, daß sie zum zonenmäßigen Einfärben des vorher bestimmten Teiles des Wickels unter Verbleiben im Wickel
gerade ausreicht.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine begrenzte Menge
an Farbflüssigkeit unter Druck mittels Einstechnadel (25) in den Garnwickel (10)
eingespritzt wird, so daß die in ihrer Menge begrenzte Farbflüssigkeit längs der
Einführungsachse der Nadel in zonenartiger Verteilung gleichmäßig in die Garnmasse eindringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Außenfläche
des örtlich zu durchfärbenden Wickels im Bereiche der Einführungsstelle der Einstechnadel
für die Farbflüssigkeit ein umgrenzter Druck ausgeübt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 2
und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstechnadel (25) die Ausmündung eines
mit einer Preßfläche (20) versehenen Mundstückes (19) bildet, das durch ein
Führungsrohr (17) mit einem die Färbeflüssigkeit enthaltenden Vorratszylinder
(15) mit Druckkolben (18) in Verbindung
steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstechnadel
(25) mit einer oder mehreren offenen Längsrillen (26) versehen ist, durch welche die Farbflüssigkeit gleichmäßig
längs der Nadel unter Spritzdruck austritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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