PATENTANWÄLTE-
HENKEL5 KERN, FEILER & HÄNZEL
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BAYERISCHE HYPOTHEKEN- UND
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Burlington Industries, Inc. £*& DEZ. 1S75
Trennanmeldung aus P 24 02 404.2-26
Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Schlichte
auf eine Fadenschar
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen von polymerer Schmelzschlichte gemäß Patent....
(Patentanmeldung P 23 42 674.6) auf eine Fadenschar.
Beim Schlichten oder Ausrüsten von Textilien wird ein im allgemeinen als "Schlichte" bezeichnetes Material, meist
in Form einer wässrigen Lösung, auf die einzelnen Textil-Kettfäden
oder -garne aufgebracht, um sie vor Abrieb während des Webvorganges zu schützen. Dieses Schlichten darf
nicht mit dem Vorgang des Auftragens von Appretur auf ein fertiges Textilgewebe verwechselt werden, um dieses Gewebe
steifer zu machen, ihm mehr Gewicht zu verlei^hen oder aus anderen Gründen seine endgültige Qualität zu modifizieren.
Im Falle von Einzelkettfäden, die vor dem Weben mit einer Schlichtemasse behandelt werden, um sie gegenüber der Abriebwirkung
im Webstuhl widerstandsfähiger zu machen, dient dieses Schlichten auch zur Verminderung der Faserigkeit der
Fäden und damit zur Vermeidung eines Zusammenhaftens der
Fäden infolge dieser Faserigkeit, zur Verminderung des Faserabriebs von den Fäden infolge des während der Verarbeitung
durch die
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mechanischen Vorrichtungen auf das Garn, ausgeübten Abriebs und
zur Verminderung des Fadenrollens, wodurch einander benachbarte, ungeschlichtete Garnfäden miteinander verwickelt werden.
Alle diese Faktoren können nämlich einen Fadenbruch, ein Abstellen der Maschine und Fehler in der Fertigware verursachen.
Die meisten derzeit gebräuchlichen Kettfaden-Schlichtemaschinen,
allgemein als üronmeltrockenschliehtmaschinen bezeichnet,
tragen die Schlichte auf die einzelnen Kettfaden in der Weise auf, daß diese Fäden durch ein wässriges Bad des Schlichtematerials
hindurchgeführt werden, wobei die Schlichte in die .lettfäden eindringt und an ihnen anhaftet. Gleichzeitig mit
der Benetzung des Garns durch die Schlichte - üblicherweise durch Eintauchen - findet ein mechanisches Quetschen statt,
bei dem die Kettfaden einem Durchfeuchtungsvorgang unterworfen
werden, wenn sie den Spalt von Druckwalzen durchlaufen, von denen die eine üblicherweise aus Stahl besteht und die andere
eine mit Gummi überzogene Konstruktion ist. Außerdem dienen diese 7/alzen zum Entfernen von überschüssiger Schlichte. Anschließend
werden die geschlichteten Garne über die beheizte Oberfläche von mehreren Trockentrommeln geleitet, welche die
Verdampfung der Feuchtigkeit aus dem Garn beschleunigen. Die geschlichteten Garne laufen sodann zu einer Aufwickelmaschine,
an welcher sie für die nächste Stufe des Herstellungsvorgangs einwandfrei zu Wickeln aufgespult werden.
!Diese Kettfaden-Schlichtmaschinen sind teuer, kompliziert aufgebaut
und mit einer großen Zahl von Verarbeitungaveränderlichen
behaftet, die schwierig zufriedenstellend:zu steuern sind.
Palis sie nicht gesteuert oder kontrolliert werden, können diese Veränderlichen die Gleichförmigkeit zerstören und die
Qualität der geschlichteten Kettfäden und schließlich auch der
gewebten Ware mindern. !Typische Beispiele für Vorrichtungen
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für das wässrige Kettfadenschlichten finden sich in den US-FSen 2 478 230, 2 565 407 und 3 247 568. Die zweitgenannte
Patentschrift offenbart eine gerillte Führungsrolle oder -walze, die oberflächlich der gerillten Auftragswalze
gemäß der Erfindung ähnelt, sich jedoch von dieser bezüglich der Punktion, der Anordnung, der Nuten- oder Rillenform, der
Temperatur und der Anwendung in einem Schmelzschlichtsysten
erheblich unterscheidet.
Das Verfahren zum Auftragen einer in Wasser gelösten Schlichte auf ein Garn und zur Ablagerung der Schlichte auf dem Sam
durch Verdampfen des Wassers stellt das derzeit von der Textilindustrie am häufigsten angewandte Verfahren dar. Es wurden
bereits zahlreiche weniger praktische und wirksame Möglichkeiten vorgeschlagen, die sich jedoch für allgemeine Herstellungsverfahren
als nicht zufriedenstellend erwiesen haben. Beispielsweise wurde ein Aufsprühen anstelle der Führung der
Kettfäden durch ein Bad vorgeschlagen. Im allgemeinen beruhen die vorgeschlagenen, abgewandelten Verfahren zum Schlichten
von Textil-Kettfäden sämtlich darauf, daß bei ihnen die
Schlichte aus einem wässrigen Bad oder einem System mit einem anderen Lösungsmittel aufgebracht wird und das Lösungsmittel
anschließend ausgetrieben werden muß, so daß diese Verfahren den Kostenaufwand sowie den großen Raum- und Gerätebedarf der
herkömmlichen Schlichtverfahren beibehalten, Mit der Erfindung
wird dagegen ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei denen eine polymere Schmelzschlichte nach einem lösungsmittelfreien
Verfahren aufgebracht werden kann, wodurch der bisher bei den herkömmlichen Schlichtverfahxen erforderliche
Betriebskosten- and Haamaufwand beträchtlich vermindert wird.
Eine Alternative für das wässrige Schlichten ist in der US-PS
3 466 717 offenbart. Diese Patentschrift beschreibt ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Aufbringen von Scheelsechlichte,
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doch ist dieses bystem ausdrücklich auf die Aufbringung von
^clilichtemasaen beschränkt, in denen vorwiegend '..acha verwendet
wird. Da die Hauptkomponente der Schlichte aus „achs
besteht, werden ihr hierdurch bestimmte Eigenschaften verliehen. Jine dieser .Eigenschaften ist eine vergleichsweise
niedrige Schmelzviskosität. Geschmolzene wachse sind bezüglich
der Viskosität mit geschmolzenem Paraffin vergleicht ;r.
Λ-.izinuswachs, nämlich das "gehartete (hydrierte) Rizinusöl"
gemäß der U3-PS 3 466 717, besitzt eine Viskosität vor. 9,i cp
bei 1490C, im Vergleich zu einer Viskosität von 1000 - 20Ov; cp
der polymeren Schlichten, für welche des Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung ausgelegt sind. Auch die Zugabe
eines geringen Kengenanteils an Poly-2-A'thylhezylacrylat
bei bekannten Schlichtemassen diente lediglich zur Verbesserung der Filinbildungs- und Lindickungseigenschaften der
.Jchmelzen durch Zugabe eines Eindickers. Wenn die Schmelzviskosität
nicht vergleichsweise niedrig ist, möglicherweise vergleichbar den Viskositäten von herkömmlichen wässrigen
Lchlichtelösungen, kann angenommen werden, daß sich die
Jchmelzschlichten auf Wachsbasis in der Auftragkanmer gemäß
der zuletzt genannten Patentschrift nicht wirksam verarbeiten lassen. Es ist somit offensichtlich, daß die Vorrichtung
und das Verfahren nach dieser Patentschrift sehr stark dem herkömmlichen wässrigen Schlichtsystem ähneln.
..uf^abe der Erfindung ist daher in erster Linie die Schaffung
einer kompakt gebauten Vorrichtung zum Auftragen einer vorwiegend polymeren, filmbildenden Heißschmelzschlichte auf
eine oder mehrere Padenzüge, insbesondere Kettfäden. In einfachster
und praktischster, bevorzugter Ausführungsform besteht die Erfindung in einem Verfahren und einer Vorrichtung
zum Aufschmelzen einer festen, vorwiegend polymeren Schlichte unmittelbar auf eine begrenzte Zone des Umfangs einer erhitzten,
mit Nuten oder Rillen versehenen Austragstrommel» wobei
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an einer anderen Zone der Trommel die üChmelzschlichte auf
aie mit hoher Geschwindigkeit die Killen durchlaufenden kettfaden übertragen wird, die schlichte ohne Notwendigkeit
ijr spezieile, zusätzliche üoihleinrichtungen auf den überzogenen Garnen schnell verfestigt wird und die geschlichteten
Garne aufgespult werden, was alles bei hoher Garndurchlaufgeschwindigkeit
stattfindet. Las Verfahren und die Vorrichtung gesiäß der Erfindung bieten eine jlögiichkeit zum Beschichten
von Garnfäden mit einer neuen Art von dcnaelzschlichtesiassen,
wie sie in der Ut-OS P 23 42 674.6 beschrieben
sind, auf welche hiermit Bezug genommen wird.
Jie genannte Aufgabe wird also bei einer Vorrichtung zum
auftragen von Schlichte auf eine Vielzahl von Textilfaden eri'indungsgeiaäß- gelöst durch eine Trommel mit einer Vielzahl
von umfangsnäßig um ihre geschlossene Mantelfläche heran:
verlaufenden Nuten bzw. fiiller, eine Einrichtung zum Aufnehmen
der achlichte und zum Aufbringen derselben auf die !rössel,
so daß die 3cbJ.ich.te in die iiillen zu liegen kommt, und
eine einrichtung zum Drehen der Trommel, so daß die in den
xvillen enthaltene Schlichte auf Textilfaden übertragen wira,
die an der Trommel vorbeilaufen und sich dabei zumindest über ein kurzes Stück durch eine Kille hindurchbewegen, wobei eie
zumindest einen Teil der in dieser Rille enthaltenen Schlichte aufnehmen.
folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. £s
zeigen:
Pig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform
einer kompakt gebauten Schrlichte-.iuftragtrommel
mit Merkmalen nach der Erfindung nebet zugeordneter:
Ausrüstung3teilen,
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Pig. 2 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 nebst den zugeordneten Ausrüstungen,
i'ig. 3 eine in etwas vergrößertem Maßstab gehaltene, genauere
Darstellung der gerillten Oberfläche der vuftragtrommel
nebst Schlichtet!sch und Schübeinrichtung,
Pig. 4 eine schematische Darstellung des Kontakts zwischen den Rillen und einem Garnfaden nebst einer einfachen
Einrichtung, mit deren Hilfe ein Block einer festen Schmelzschlichte mit kontrollierter Kraft gegen die
Rillen des Zylinders andrückbar ist,
Pig. 5 eine in vergrößertem Maßstab und im Teilschnitt gehaltene
Teil-Vorderanaicht einer wahlweise vorgesehenen Hillenreinigungseinrichtung und
Pig. 6 eine Stirnseitenansicht der eingebauten Reinigungseinrichtung
gemäß Pig. 5·
Die Erfindung bezieht sich im weitesten Sinne auf ein einfaches , aber höchst wirksames * erfahren und eine Vorrichtung
zum auftragen einer filmbildenden, vorwiegend polymeren Kei£
εchmelζschlichte auf Garnfäden, insbesondere auf eine Vielzahl
von parallelen, eine Garnkette bildenden Garnfäden. Die Schlichte wird dabei auf eine axialorientierte Bogenzone der
Umfangsrillen einer beheizten, alt zahlreichen Rillen versehenen,
zylindrischen Auftragfläche vorzugsweise in ?ora eines festen Blocke des Schlichtemittels aufgebracht, der ge
gen die Zone der beheizten Rillen angedrückt" und dabei kontrolliert
abgeschmolzen wird. Beim Abschmelzen bildet der Block eine Schmelzflüseigkeit, die sich bei der Drehung der
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üronniel zu einem zweckmäßig an der Oberseite der waagerecht
angeordneten Trommel befindlichen Bereich verlagert, in welche
η die einzelnen Kettfaden kurz in eine zugeordnete Hi He eintauchen, wobei die einzelnen Garnfäden vor der Fortbewegung
von der Trommel durch die Schmelze benetzt und vorzugsweise in einem beträchtlichen Ausmaß durch sie hindurchgezogen
werden. Die Vorrichtung ist kompakt gebaut und ermöglicht
ein schnelles Auftragen der Schlichte auf die Sarnfäden.
linen wesentlichen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
stellt die beheizte, umlaufende, zylindrische Auftragtrommel dar, die aus einem wärmeleitenden Metall, vorzugsweise Aluminium,
besteht und deren Achse vorzugsweise praktisch waagerecht liegt. Um den Trommelumfang herum verläuft eine Reihe
vcn tiefen und dicht nebeneinander liegenden, parallelen lluttn
bzw. Rillen, wobei je eine Rille für jeweils einen oder mehrere
GarnfSden vorgesehen ist und wobei die Vielzahl von parallelen
Garnfäden eine Garnkette bilden. Neben den herkömmlichen
Einrichtungen zum Beheizen und Antreiben der Trommel sind dieser eine bewegbare Führungsleiste und ein Kamm zugeordnet, die
auf solche Abstände angeordnet sind, daß sie jeden einzelnen Garnfaden in die entsprechende Nut hineinführen und ihn anschließend
auf erforderliche 7/eise aus der Nut bzw. Rille herausheben. Außerdem weist die Vorrichtung eine Einrichtung zum
Pullen der Rillen mit Schlichte vor der Kontaktzone zwischen
den Garn und der Trommel, eine oder mehrere einfache Streichleisten
zur Gewährleistung einer gleichmäßigen Verteilung der Schlichte in den Rillen und ggf., jedoch vorzugsweise, eine
Einrichtung zum Reinigen der Rillen auf, um eine Ansammlung von Faserflug in den Rillen bei längerem Dauerbetrieb zu verhindern. Außerdem kann auch eine Absaughaube 10 zur Abführung
der Dämpfe vorgesehen sein, welche von der für die Vorrichtung am besten geeigneten! Heißschmelzschlichte abgegeben werden,
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Ms Hilfseinrichtungen für die erfindungsgemäße Vorrichtung
befinden sich stromauf, d.h. in Bewegungsrichtung vor 3er Λuftrastrommel und ihren Zubehörteilen,herkömmliche .] pulenge
stelle · und C'senleisten, welche die zahlreichen Zufuhrgame
zuführen und voneinander getrennt halten. Stromab, i.h.
in Bewegungsrichtung hinter der Auftragtrommel, befinden sich
weitere Hilfseinrichtungen in Form eines wahlweise vorgesehenen,
herkömmlichen überölers 18 und eines normalen Abstandkanms
19 sowie eine Aufspuleinrichtung oder Bäummaschine,
durch welche die Garnkette in die für die spätere Verwendung
rewünschte Wickelform gebracht wird» Je nach der speziellen, verwendeten Zusammensetzung der Schmelzschlichte und der
Durchlaufgeschwindigkeit des Garns kann zwischen der Auftragt
ronmel und dem Überöler ein Luftraum in der Größenordnung
von etwa 0,6 - 4,5 m, vorzugsweise etwa 1,5 - 3,0 m ■
bei Garngeschwindigkeiten von 270 - 450 m/min vorgesehen sein, in welchem die gesamte Kühlung zur Verhinderung einer £Lebrigkeit
am Öler 18 erfolgt. Nach einer weiteren Strecke von etwa 4,5 - 7,5 m in der freien Luft ist das Garn f'ir das Aufwickeln
bei 20 bereit, ohne die Gefahr eines Zusammenkleben
auf dem Garnwickel hervorzurufen. In der vorgenannten deutschen Offenlegungsschrift ist eine Reihe von Heißschmelzschlichtenkombinationen
offenbart, welche bei diesen kurzen Abständen verwendbar sind.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Schlichte-Auftragtrommel 1, eines durch hydraulische oder
pneumatische Kolben und Zylinder 21 verschiebbaren Kaxms bzw. Führung 2 zur Leitung der Garnfäden 3 adf die Trommel,
elektrischerAnschlüsse 4 zu Calrod-Heieeinrichtungen zur 2eheizung
der Trommel, einer Antriebseinrichtung 5 zum Drehen der Trommel, eines festen Schlichtemassenblocks 6, einer
Schubeinrichtung 7, um den Block gegen die beheizte Trommel zu drängen, nebst einer Streichklinge 8 zum Glattstreichen
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der Schlichte und zum Abstreifen der Trommel zwecks Entfernung von Übersehußschllchte und hängenbleibenden Pasern
dargestellt. Typischerweise verbleibt das Garn über eine
Strecke von 38 - 76 mm in den Rillen 9# wobei längere Strekken wegen des übermäßigen Widerstandszugs des sich mit hoher
Geschwindigkeit durch die Rillen der sich langsamer drehenden Trommel bewegenden Garns weniger vorteilhaft sind. Alle diese
Bauteile sind in der Zeichnung nur in einer einzigen einer Vielzahl an sich möglicher räumlicher Anordnungen zueinander
dargestellt. Die über der Trommel angeordnete Abzugshaube 10
saugt die beim Schlichteauftrag erzeugten Dämpfe ab.
Stromab des Garnvorrate 23 kann ein Detektor 22 zur Betätigung
einer Verzögerungseinrichtung 24 im Fall eines Fadenbruchs an einem oder mehreren Kettfäden angeordnet sein.
Obgleich die Trommelabmessungen weiten Schwankungen unterliegen können, besitzt eine zweckmäßige, praktisch einsetzbare
Auftragtrommel einen Durchmesser von etwa 254 mm und eine Länge von 533 mm, und sie besteht aus 12,7 mm dickem
Aluminium, wobei die gerillte Fläche etwa 355 mm ihrer Länge einnimmt. Das Antriebsende der Trommel ist mit einer eingeschweißten
Platte verschlossen, die eine zentrale Antriebswelle trägt, welche über ein herkömmliches Kugellager und
Zahnrad mit einem einfachen Antriebsmotor und den die gesamte Vorrichtung tragenden, ortsfesten Rahmen verbunden ist. Die
Trommel wird mit einer Drehzahl von etwa 2-8 U/min, vorzugsweise etwa 3 U/min in Drehung gesetzt» wenn sie bei Garngeschwindigkeiten
von etwa 270 m/min verwendet wird. Das andere, offene Lnde der Trommel ist zur Verhinderung von Wärmeverlusten lose durch eine vorrichtungsfeste, kreisförmige Manschette
bzw. Hülse verschlossen, welche, die Innenfläche der Trommel um etwa 50 mm überlappt und an eine Endplatte angeschweißt
ist, die eine Anzahl von Yorrichtungefeeten Cairod-
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Heizeinrichtungen unter dem Trommelmantel hält. Die Trommel dreht sich vorzugsweise in Richtung der Garnbewegung,
d.h. bei gemäß Fig. 2 von links nach rechts erfolgender Garnbewegung im Uhrzeigersinn, obgleich die Drehrichtung
nicht kritisch ist, wenn die YorriQhtungsbauteile entsprechend um die Trommel herum angeordnet sind, und vorausgesetzt,
daß die Garngeschwindigkeit nicht so groß ist, daß ein übermäßiger Widerstand erzeugt wird und hiervon herrührende Fadenbrüche auftreten.
Fig. 3 veranschaulicht deutlicher die Nuten bzw. Rillen 9f
welche die Trommel auf dicht nebeneinander liegenden Umfangslinien
umlaufen. Obgleich die Breite und Tiefe dieser Rillen für das Schlichten von stärkeren Garnfäden vorteilhaft
vergrößert werden kann, hat es sich herausgestellt, daS im Fall von 50t50-Polyester/layon- oder 50:50-PolyesterAaryl-Sarnen
in 15 - 30 Einzelfäden mit einem gegenseitigen Abstand von etwa 2,54 mm eingestochene Rillen von etwa 0,25 - 0,33 -zz.
Breite und 1,27 mm Tiefe sowohl wirksam als auch zweckmäßig sind. Obgleich keine absoluten Grenzen für die Tiefe der
Rillen angegeben werden, werden sie im folgenden in dem Sinne als "tief·1 bezeichnet, als sie die zu schlichtenden Garnfäden
völlig umschließen und ein ausreichendes Volumen besitzen sollen, um einen ausreichenden, aber nicht übermäßig
großen Überschuß an Schlichte zu gewährleisten. Eine dem 3- bis 5-fachen des Durchmessers des behandelten Garnfadens
entsprechende Tiefe der Rillen wird als optimal betrachtet, doch können gewünschtenfalls auch tiefere Rillen angewandt
werden, obgleich solch tiefere Rillen schwieriger einzustechen und sauber zu halten sind. Wenn die Rillen zu flach sind,
ist nicht nur möglicherweise das Eintauchen des Garnfadens für die Gewährleistung eines gleichmäßigen Kontakts und Auftrags
der Schlichte unzureichend, sondern kann tatsächlich auch die Zufuhr an Schlichte ungenügend sein, ua die Rillen
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in der begrenzten Berührungszone mit dem Garn genügend gefüllt
zu halten. Bei zu flachen Rillen können sich mithin Nachteile ergeben, auch wenn die Drehzahl der AuftragtronceI
erhöht wird, um mehr Schlichte zum Garn zuzuführen. Im Pail von stärkeren Garnen sind auch Tiefen von 1f27 - 2,54- mm
möglich.
Der gegenseitige Abstand, die Breite und die Form der Nuten oder Rillen sind erheblichen Abwandlungen zugänglich, welche
weitgehend von der Konstruktion und der Faserart der durch diese Rillen hindurchgezogenen Garnfäden abhängen. Ba eine
der praktischen Aufgaben der Erfindung darin besteht, gleichzeitig
möglichst viele Garnfäden über die Oberfläche einer Auftragtrommel vorgegebener Länge zu ziehen, ist ein enger
Killenabstand wünschenswert. Die Haarigkeit bzw. Faserigkeit des Garns, die eine Funktion der Faserart, der Stapellänge,
des Vorhandenseins oder Fehlens von Drall und anderer Parameter ist, stellt den die Dichte der Rillen begrenzenden
Hauptfaktor dar. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß der Abstand zwischen den Rillen udso größer sein sollte, je haariger
bzw. faseriger das Garn ist, speziell dann, wenn das Garn fein und schwach und entweder beim Schlichten oder bei
der anschließenden Umwandlung zu einem Gewebe bruchanfällig ist, falle eine Faser von einem Garnfaden von einem benachbarten
Garnfaden erfaßt und mit diesem verschlungen wird. Obgleich keine allgemeine obere Grenze für den gegenseitigen
Abstand zwischen den Rillen besteht, ist im allgemeinen ein iiillenabstand von etwa 2,54 - 1,27 am oder im Fall von" gezwirnten,
nicht-faserigen Garnen noch weniger besonders vorteilhaft, während ein Rillenabstand von etwa 2,54 mm für Garne
von mittlerer Haarigkeit bzw. Faserigkeit besonders bevorzugt
wird. .
Ls. wird angenommen, dafi Rillenbreiten, die praktisch den Durchmesser
des zu schlichtenden Garns entsprechen, allgemein zu
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bevorzugen sind. Breitere Rillen sind jedoch auch zufriedenstellend, obgleich sie möglicherweise für das Anlegen der
vom Garnkörper abstehenden Pasern und Faserenden nicht so
wirksam sind. Rillenbreiten von 0,254 - 0,38 ma bei einer Tiefe von 1,27 mm wurden bei einer Vielzahl von Garnfäden
mit beachtenswertem Erfolg angewandt.
Die Querschnittsform der Rillen läßt eich beliebig von praktisch parallelen bis zu leicht konischen Wänden bzw. Planken
variieren, vorzugsweise sämtlich mit abgerundeten Böden bzw. Sohlen. Etwa 1,27 mm tiefe Rillen mit polierten Planken, die
sich von etwa 0,38 mm an der Trommeloberfläche auf etwa 0,25-4
nm an der abgerundeten Sohle verjüngten, haben sich als besonders wirksam und bei einer Vielzahl von Garnsorten und
-stärken anwendbar erwiesen, weshalb diese Abmessungen bevorzugt werden. Die Verjüngung bzw. konische Form der Rillenflanken scheint einmal den Pluß der Schlichte zum Rillenboden
und zum anderen die Durchbiegung und das Abrollen des Garnfadens zwischen die und aus den eich leicht verengenden Planken zu begünstigen, während der Garnfaden in die Rille eintritt bzw. aus ihr austritt.
Obgleich die im wesentlichen offenschallge Konstruktion, welche die gerillte Trommelfläche bildet, wegen ihrer Vielseitigkeit und ihres leichten Aufbaue bevorzugt wird, sind dem Fachmann selbstverständlich andere Konstruktionen von gerillten
Trommeln und andere Möglichkeiten zur ihrer Herstellung geläufig. Aue diesem Grund eoll die Erfindung auch andere, zweckmäßig gerillte Auftragtrommeln einschließen, die nach anderen
Verfahren hergestellt sind.
In den Pig· 1 bis 4 sind Einrichtungen sun Aufbringen einer
festen Schlichte 6 auf die Auftragtromael 1 dargestellt, wobei der Auftragpunkt bti dir dargestellten Aueführungeform im Pail
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einer geraäS Pig. 4 entgegen dem Uhrzeigersinn umlaufenden
Trommel etwa in der 3-Uhr-Position liegt, wenn der Garnkontakt
in der 12-Uhr-Position stattfindet. Ein typischerweiee
etwa 343 mm breiter, 12,7 mm dicker und 305 mm langer
Schlichteblock wird auf eine feste Plattform 12 aufgesetzt, auf welcher eine frei abrollende Schubeinrichtung 7 vorgesehen
ist, die durch eine Kolben-Zylihder-Einheit 11 gegen die Kante des Schmelzschlichtenblocks angedrückt wird.Die
Abschiaelzgeschwindigkeit der Schlichte wird durch mehrere
Paktoren bestimmt, beispielsweise die Temperatur und die Drehzahl der Auftragtrommel, den Schmelzpunkt der Schlichte
und den gegen den Schlichtenblock ausgeübten Druck. In der Praxis sind der auf den Block ausgeübte Druck und die Drehzahl
des Zylinders die für die Bestimmung des Gewichts der auf das Garn aufgetragenen Schlichte aa leichtesten einzustellenden
Veränderlichen.
Zur. Begünstigung des Hineindrtickens der Schlichte in die
Rillen, und um die Außenfläche der Auftragt ro mine 1 möglichst
frei von Ansammlungen von Schlichte und losen Fasern zu halten, ist an einer stromab gelegenen Stelle, zweckmäßigerweise
in der 3-Uhr-Position geiiäß Pig. 4-,eine eng an der Auftragtrommel
anliegende Streichleiste 8 vorgesehen. Die Position der Streichleiste ist nur insofern kritisch, als sie
sich zwischen den Stellen des Auftrags und der Abnahme der Schlichte befinden sollte.
Zu Beginn des Verfahrens wird die Streichleiete 9 in ihre
Position gebracht, die auf eine zweckmäßige Temperatur erwärmte Trommel 1 in Drehung versetzt und die Schubeinrichtung
7 betätigt, um den Schlichteblock 6 gegen die Auftragtrommel anzudrücken, und sobald diese Teile gleichmäßig arbeiten, wird der Kamm 2 so abgesenkt, daß die Garnfäden 3 in
die Hüten 9 eingreifen, was gleichzeitig «it der Ingangsetzung
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des Aufspulantriebs erfolgt. Das Verfahren läßt sich dann durch Anheben des Karnns 2 und Abstellen der Auf spüleinrichtung
ohne weiteres unterbrechen.
Lie in Pig. 2 dargestellte Anordnung der Bauteile eignet sich besonders für die Verwendung in Verbindung mit einer
wahlweise vorgesehenen, aber bevorzugt angewandten Einrichtung 13 zum Glattstreichen der Schlichte und zum Reinigen
der ITuten, die in Pig· 5 teilweise im Längsschnitt und in ?ig. 6 in Stirnansicht dargestellt ist. Diese Einrichtung
weist eine Reihe von aus Mylar bzw. aus PoIyäthylenterephthalat-Folie
bestehende Scheiben 14 mit einer Dicke von etwa 0,13 - 0,254 mm auf, die abwechselnd mit einer Reihe
von aus Iiletall, vorzugsweise Aluminium, bestehenden Abstandsstücken
15i welche Jedoch auch aus Kunststoff bestehen
können, auf eine Antriebswelle 16 aufgesetzt sind und durch zylindrische Endstücke 17 sowie Muttern 17* in ihrer
Lage gehalten werden. Die aus Mylar bestehenden Scheiben besitzen typischerweise einen um etwa 6,4 mm größeren Durchmesser
als die Abstandstücke. Im Betrieb wird die Reinigungseinrichtung
13 vorzugsweise dem Schlichteblock gegenüberliegend etwa in der 2-Uhr-Position gemäß Pig. 2 parallel ?ur
Auf t ragt rominel 1 in der Vfeise angeordnet, daß die Kunststoffscheiben
genau auf die Nuten bzw. die Rillen der Trommel ausgerichtet sind. Zur Gewährleistung dieser genauen Ausrichtung
müssen die aus Aluminium bestehenden Abetandstücke 15 um etwa 0,5;» dicker sein als berechnet, um die unterschiedliche
Tärmeausdehnung der beheizten Trommel und der kühleren Reinigungseinrichtung zu berücksichtigen. Die Seile
ist dabei in Endlagern gelagert und wird mit einer Drehzahl
von z.B. etwa 90 : U/min in Drehung versetzt, wobei die praktisch
bis zu den Sohlen der Rillen reichenden Kunststoffscheiben in den Rillen eine Scheuer- und Abstreifwirkung
ausüben, durch welche die Ansammlung und Verdichtung von
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losen Paserflug verhindert wird, der sich allmählich voi
Garn, her absetzt und anderenfalls ein Abstellen der üaschine
jzur Reinigung der Trommel erforderlich nacht. Der Faserflug
fällt entweder von der Oberfläche der Kunststoffscheiben herab oder bleibt infolge der Abstreifwirkung ständig vcn
der geschmolzenen Schlichte eingeschlossen, so daß er mit
dem durchlaufenden Garn mitgenommen wird.
Sei Verwendung der dargestellten Reinigungseinrichtung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die in der 3-Uhr-Stellung
gecäß Fig. 4- angeordnete Streichleiste 8 durch eine vor dem
ichlichte-Auftragpunkt, etwa in der 4-Uhr-Position, angeordnete
zusätzliche Streichleiste 8' zu ergänzen. Die Aufgabe
dieser zweiten Streichleiste besteht im wesentlichen nur in einer Reinigung der Trommal.
Heben der eben beschriebenen umlaufenden Reinigungseinrichtung können auch andere bekannte Reinigungseinrichtungen angewandt
werden. Ein sehr einfaches, am Ende der Betriebszeit durchzuführendes Reinigungsverfahren besteht darin, in der
6-Uhr-Po si tion eine Wanne 28 mit Wasser anzuordnen und die heiße 'fromme 1 sich durch das Wasser drehen zu lassen, bis sie
sauber^gespült ist» ,
i i
Zweckmäßig kann die Schlichte auch an der der 3-Uhr-?osition
gemäß Pig· 4· gegenüberliegenden Stelle auf die Trommel aufgebracht
werden, d.h· die Schlichte wird in der 9-Uhr-Position
abgeschmolzen und die Streichklinge wird etwa in der 3-Chr-Position
angeordnet·
I)Ie angegebenen Positionen der verschiedenen Zusatzausrüstungen
sind lediglich als Beispiel anzusehen, da den Fachmann verschiedene
andere Positionen, sowohl absolut als auch relativ offensichtlich sind.
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Un die industrielle Brauchbarkeit der erfindungagenäfien
Torrichtung für Massenherstellung zu belegen, wurden HO ',Tickel von 22/i-Garn aus 657« Polyester und 35$ Hayon auf
ein Spulengestell aufgesetzt. Die 140 Gärnenden wurden durch eine vorderhalb des Spulengeeteils angeordnete ösenleiste
und dann durch 140 I-Inch-Legescbienenträger von 20 Gauge
(Warendichte 20) hindurchgezogen, die etwa 12,7 mm von der
Oberfläche der gerillten Alumini umtromniel angeordnet waren.
Die 140 Garnenden wurden dann in jede zweite Rille des Legeschienenträgers eingelegt, und jeder Garnfaden wurde durch
die zugeordnete Rille Über die Oberseite der Auftragtroamel
gezogen. Die Rillen, deren Breite an der Oberseite etwa 0,38 mn betrug und die sich auf etwa 0,254 mm an ihren abgerundeten
Sohlen verengten, waren in einer Dichte von 10 Rillen je 25»4
i bzw. mit einem Abstand von 2,54 mm eingestochen. Die Cber-
flächentesperatur der Trommel betrug 1800C und die Garngeschwindigkeit
etwa 270 m/min.
Ein großes 60:40-Schmelzgemisch aus Polyester (Polymer C gecäß
der genannten Dt-OS) und Adipinsäure wurde zu einer Platte
von 12,7 x 203 x 355 mm Größe gegossen. Die Kante dieser Platte wurde bei Raumtemperatur mit konstanten Druck etwa in der
9-Uhr-Position gemäß Pig. 4 (180° von der in der Zeichnung
dargestellten Stellung entfernt, bei weggelassener Streich-*
leiste 8') gegen die Oberfläche der beheizten Trommel angedrückt, wobei die Trommel mit einer Drehzahl von 2,25 L"/adn
in Richtung der Garnbewegung im Uhrzeigersinn in Drehung versetzt wurde. Die überschüssige Eeißschmelzschlichte wurde etwa
in der 3-Uhr-Poeition mittels einer aus Teflon (Polytetrafluoräthylen)
bestehenden Stretichleiete abgestreift. Bereite in
einem Abstand von etwa 1 m (einigen Fuß) fühlte sich das Garn nicht mehr klebrig an, was darauf hinwies» daß die Schlichte
zumindest an der Garnoberfläche schnell erstarrt war. Das Garn
wurde sodann über einen überöler 18 geleitet, der ihn etwa 1#
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.I zusetzte, worauf das Garn durch eine Teilplatte und einen
Hamm 25 gezogen wurde, um das Garnfach zu 20 fäden je 25,4 mm
abzuziehen. Das Aufspulen erfolgte auf einem Trikotbaum von
etwa 178 nun (7 Zoll), der etwa 6,1 m von der Schlichte-Auf-■tragtrommel
entfernt angeordnet war. Mehrere 178-mm-xrikottiäume
wurden miteinander kombiniert, um eine für Wirk- oder Webzwecke geeignete Kette zu bilden·
äine Untersuchung des Garne ergab, daß es eine erheblich verbesserte
Faseranlegung, einen Schlichte gehalt von 9;i sowie erhöhte
Zugfestigkeit und Abriebbeständigkeit besaß.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Aufbringen der Schlichte auf die gerillte Trommel durch Andrücken des festen
οchlicateblocks ist ganz besonders einfach und anderen untersuchten Verfahren überlegen, speziell für Schlichten, die eine
Tendenz zu einer »Värmezersetzung zeigen, wenn sie längere Zeit im Schmelzuuatand gehalten werden. Andere Möglichkeiten sur
Aufbringung der Schlichte auf die Auftragtroniael, beispielsweise
durch Aufstreichen als Schmelze oder durch Extrudieren
der Schlichte .auf verschiedene Weise, etwa über eine axial
quer über die Eeihe von Rillen angeordnete Breitschlitzdüse, sollen als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend angesehen
werden. ,,
Wie erwähnt, dienen die vorstehend beschriebenen Ausfuhr
rungsformen der Erfindung zur Anwendung in Verbindung mit den in der älteren Anmeldung P 23 42 674.6 beschriebenen
wasserlöslichen Heißschmelzschichten. Obgleich bei der offenbarten Ausführungsform .141 Nuten
oder Rillen in den Umfang der Trommel eingestochen sind, kann ersichtlicherweise jede zweckmäßige Zahl
von Rillen angewandt werden. Bei einer für die industrielle
Verwendung vorgesehenen Massenfertigungsmaschine
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v/erden beispieleweise in der Trommel mindestens 500 - 600
Lilien zur Aufnahme von Schlichte und zum Auftragen derselben auf Garnfäden vorgesehen, wobei jede zweckmäßige Zahl von
parallel angeordneten Trommeln nebeneinander angeordnet sein kann, um gleichzeitig Schlichte auf die die Maschine durch«
laufenden Kettfaden aufzutragen·
Selbstverständlich sind verschiedene Änderungen und Abwandlungen
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen möglich, ohne daß vom Rahmen der Erfindung abgewichen wird.
Zusammenfassend wird mit der Erfindung somit eine kompakt gebaute Vorrichtung und ein Verfahren zum Auftragen einer Eeißschmelzschlichte
in zweckmäßig flüssigem Zustand auf eine Vielzahl von Textilgarnfäden geschaffen. Die Vorrichtung v.eist
eine innenbeheizte, umlaufende Trommel aus einem wärmeleitenden Werkstoff auf, in deren Umfangs- oder Mantelfläche tiefe
Hüten oder lullen eingestochen sind, die jeweils einen Gamfaden
aufnehmen· Die Schlichte wird vorzugsweise in der V/eise
aufgebracht, daß ein Block aus einem festen Schlichtemittel gegen die Rillen der beheizten Trommel angedrückt wird. Die
geschmolzene Schlichte wird vom Aufbringpunkt durch die Drehung der Trommel zu einer Zone befördert, in welcher jeder der
zulaufenden Garnfäden kurzzeitig eine zugeordnete, mit Schlichte gefüllte Eille durchläuft, und zwar iia wesentlichen tan-i
gential zur Trommel, um sich dann, mit einer optimalen Schlichtemenge beschichtet, wegzubewegen· Las erfindungsgenäße
Verfahren bietet besondere Vorteile bezüglich des Aufbringens einer schnell abbindenden, hohes Molekulargewicht
besitzenden, filmbildenden Schmelzschlichte auf Garnfäden bei hohen Gasgeschwindigkeit en.
ÖAD
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