DE910577C - Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen von Kunstfaeden bei ihrer Herstellung und Nachbehandlung im fortlaufenden Arbeitsgang - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen von Kunstfaeden bei ihrer Herstellung und Nachbehandlung im fortlaufenden Arbeitsgang

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DE910577C
DE910577C DEP1219A DEP0001219A DE910577C DE 910577 C DE910577 C DE 910577C DE P1219 A DEP1219 A DE P1219A DE P0001219 A DEP0001219 A DE P0001219A DE 910577 C DE910577 C DE 910577C
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DE
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thread
roller
deflection roller
rollers
bath
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DEP1219A
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Sydney Warren Barker
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Lustrafil Ltd
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Lustrafil Ltd
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/06Wet spinning methods

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen von Kunstfäden bei ihrer Herstellung und Nachbehandlung im fortlaufenden Arbeitsgang Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anspinnen von Kunstfäden, bei denen der aus der Spinndüse kommende Faden über ein Paar gegeneinander geneigter Walzen in Form von schraubenlinienförmigen Windungen gelegt wird; insbesondere bezieht sich die Erfindung auf das Anspinnen von festen künstlichen Fäden zur Herstellung von feinen Textilien zum Beginn des Spinnens oder nach Fadenbruch.
  • Bei der Herstellung von Fäden hoher Festigkeit durch das Viskosespinnverfahren ist es allgemein bekannt, die Viskose durch eine Spinndüse in ein saures Fällbad auszupressen, welches aus einer verhältnismäßig hochprozentigen Zinksulfatlösung von beispielsweise q. bis 7% besteht, worauf dann der Faden nach einer gewissen Lauflänge durch ein Bad von heißer Säure oder Wasser einer Temperatur von 8o bis ioo° geleitet wird, worauf gleichzeitig der Faden auf io bis 8o% seiner Länge gestreckt wird. Bei der Durchführung dieses Verfahrens ist es üblich, den Faden aus dem Fällbad einer Umlenkwalze zuzuführen, um die er mehrere Male herumgelegt wird, ihn dann durch das heiße Säurebad zu leiten, worauf er zu einer anderen Umlenkwalze gelangt, die mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit umläuft als die erste und über die er ebenfalls mehrere Male herumgelegt wird, um unbedingt ein Gleiten des Fadens zu vermeiden. Dann wird der Faden einer Sammelvorrichtung zugeführt, beispielsweise einem Spinntopf. Wenn diese Arbeitsweise der Streckung des Fadens in Verbindung mit eine- weiteren kontinuierlichen Behandlung des Fadens auf einem Paar Walzen durchgeführt wird, stellt die Einleitung des Arbeitsverfahrens bträchtliche Schwierigkeiten dar. Üblicherweise wird der Faden aus dem Fällbad mehrmals um eine Umlenkwalze herumgelegt und gelangt dann in das heiße Bad, welches hinter dem ersteren angeordnet ist. Der Faden wird dann den schräg verlaufenden Walzen zugeleitet, deren Umfangsgeschwindigkeit höher ist als diejenige der Umlenkwalze, um hierdurch die Streckung des Fadens herbeizuführen. Wenn sich jedoch eine Schlaffheit des Fadens zwischen der Umlenkwalze und den Schrägwalzen einstellt, wickelt sich der Faden selbst kontinuierlich um die Umle.nkwaIzeauf, so daß das Anspinnen noch einmal begonnen werden muß. Da die Umlenkwalze den Faden mit einer Geschwindigkeit von etwa 36 bis 4.5 m pro Minute zuführt, ist es einleuchtend, daß es überaus schwierig ist, den Faden auf dieSchrägwalzen aufzubringen, ohne daß eine Schlaffheit in dem Faden entsteht.
  • Unter Umständen wird so vorgegangen, daß der Faden mehrere Male direkt den Schrägwalzen. zugeführt wird und dann der Faden mehrmals um die Umlenkwalze herumgelegt und dann durch das heiße Bad geführt wird. Diese Arbeitsweise ist naturgemäß ebenfalls sehr schwierig durchführbar, da der Faden etwas gestreckt wird, wenn, er über die Umlenkwalze läuft, was zur Folge hat, daß der Faden oft reißt, wenn er mehrmals um die Umlenkwalze gelegt und in das heiße Bad eingetaucht wird.
  • Diese Schwierigkeit tritt besonders in den Fällen auf, wo es sich um das Anspinnen von feinen Textilfäden handelt. Um dies zu ermöglichen, ist es erforderlich, jedes Paar Umlenkwalzen mit einem besonderen Antrieb zu versehen, um zu erreichen, daß der Faden nach dem Anlaufen um die Umlenkwalze herumgelegt werden kann.
  • Es ist bekannt, daß, wenn ein Faden über eine Walze geführt wird, er an der Oberfläche derselben haften kann bzw. darauf schlüpft je nach der Art der Oberfläche der Walze und nach der Länge des Fadens, die mit der Walzenoberfläche in Berührung ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Erkenntnis für ein einfaches und rasches Verfahren und die Ausbildung einer Apparatur zur Durchführung desselben zum Anspinnen eines Kunstfadens und zur Führung desselben angewandt.
  • Zu diesem Zweck wird der Faden direkt aus dem Spinnbad um die Schrägwalzen durch an sich bekannte Mittel herumgelegt, worauf zwischen dem Spinnbad und den Walzen eine eine geringe Reibung auf den Faden ausübende Führung, beispielsweise eine frei umlaufende Rolle einwirkt, die derart bewegt wird, daß sie den Faden um eine Umlenkwalze herumlegt und ihn in ein heißes Behandlungsbad einführt, wobei, der Berührungswinkel des Fadens mit der Umlenkwalze nicht mehr als 18o° beträgt, worauf dann eine zweite Führung bzw. auch noch eine dritte auf beiden Seiten. der LTmlenkwalze in der Nähe derselben auf den Faden einwirkt, wobei diese zweiten oder dritten Führungen derart bewegt werden, daß der Faden die Umlenkwalze mit einem Berührungswinkel umschlingt, der genügend groß ist, beispielsweise von 3oo bis 36o°, um hierdurch eine Haftung des Fadens auf der Umlenkwalze sicherzustellen. Unter Berührungswinkel wird der Winkel verstanden, der die Richtungsänderung des Fadens ausdrückt, die durch die Zwischenschaltung der Umlenkwalze entsteht.
  • Beispielsweise wurde gefunden, daß eine Umlenkwalze mit einem Durchmesser von etwa 16 cm und einer Oberfläche aus glattem Hartgummi ohne Aufrauhung die erforderliche Haftung auf der Walze auf einen nassen Viskosefaden bei einem Berührungswinkel von 3oo bis 36o° ausübt, während ein, freies Gleiten des Fadens bei einem Umschlingungswinkel voll z8o° oder weniger eintritt. Die gleiche Wirkung ist zu beobachten bei Oberflächen aus glasiertem, feinmattiertem oder mattem Porzellan, solange die Oberfläche der Umlenkwalze mit der Koagulierungsflüssigkeit genügend feucht gehalten wird. Naturgemäß darf die Oberfläche nicht so rauh sein, daß sie die Einzelfäden des Fadens zerreißt. Innerhalb dieser Grenzen sind die Faktoren, welche ein Gleiten oder eine Haftung des Fadens auf der Walze bestimmen, der Durchmesser der Umlenk-walze und der Berührungswinkel. Abänderungen hinsichtlich der Glätte der Oberfläche sind von geringerer Bedeutung, wenn die Oberfläche mit der Flüssigkeit genügend befeuchtet ist. Diese Befeuchtung kann durch anfängliches Benetzen der Oberfläche der Umlenkwalze mit der Koagulierungsflüssigkeit erfolgen, jedoch ist dies gewöhnlich nicht notwendig, da eine genügende Flüssigkeitsmenge für diesen Zweck von dem aus dem Koagulierungsbad austretenden Faden mitgenommen wird. Durch die Zugabe einer geringen Menge, beispielsweise 0,02% eines Netzmittels, wie beispielsweise des Natriumsalzes einer alkylierten Naphthalinsulfonsäure zu der Koagulierungsflüssigkeit wird eine gute Benutzung der Umlenkwalze erreicht und die anfängliche Benetzung dieser Walze unnötig gemacht.
  • Wenn nur eine geringe Streckung des Fadens stattfinden soll, beispielsweise eine solche von to bis 25 °/o, ist die Spannung gering, und es hat sich gezeigt, daß in diesem Fall eine Umleukwalze mit einem kleinerenDurchmesser, beispielsweise einem solchen von roo bis 12,9 mm, schon die genügende Haftung des Fadens auf der Walze bewirkt bei einem Berührungswinkel von 3oo bis 36o°, während ein Gleiten des Fadens bei einem Berührungswinkel von r8o° oder weniger erfolgt.
  • Selbst wenn Spannungen angewandt werden, die so hoch sind, um eine 8o°/aige Streckung des Fadens herbeizuführen, ist es kein Vorteil, obwohl für diesen Fall größere Umlenkwalzen gewünschtenfalls angewandt werden können, einen Durchmesser zu wählen, der größer ist als etwa 165 mm. Umlenkwalzen mit einem größeren Durchmesser halten den Faden schon bei einem Berührungswinkel von i8o°, und bei einem solchen von 350 bis 36o° ist die Haftung auf der Walze unnötig groß für die vorliegenden Zwecke. Durch die Verwendung einer Umlenkwalze, die unter Berücksichtigung der vorerwähnten Merkmale ausgebildet ist, ist es möglich, durch geeignete Verstellung des Berührungswinkels entweder einen Schlupf oder eine Haftung des Fadens auf der Walze zu bewirken, und die Anwendung dieser Erkenntnis stellt den Gegenstand der Erfindung dar.
  • Die Erfindung betrifft also ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einleiten eines kontinuierlichen Verfahrens bei der Herstellung und Nachbehandlung von Kunstfäden, insbesondere fester Fäden, wobei das Verfahren drei Schritte umfaßt, von denen jeder nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt und wobei eine gemäß den obigen Ausführungen ausgebildete Umlenkwalze Anwendung findet.
  • In den Zeichnungen Fig. i bis 9 sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
  • Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen die Lage des Fadens nach der ersten, zweiten und dritten Arbeitsstufe, wobei tiefe, schmale Bäder zur Koagulierung und zur Behandlung des Fadens mit heißem Wasser oder Säure angewandt werden.
  • Wie aus den Fig. i bis 3 hervorgeht, ist die Spinndüse i in das Koagulierungsbad a eingetaucht, und bei dem ersten dieser drei Arbeitsschritte wird der Faden direkt dem Paar geneigter `Falzen zugeleitet, und zwar einige Zentimeter von dem Ende derselben entfernt. Der Faden wird um diese Walzen in aufeinanderfolgenden schraubenlinienförmigen Windungen in bekannter Weise herumgelegt, und nachdem die Windungen die Walzen umlaufen haben, werden sie an dem anderen Ende derselben gesammelt.
  • Bei der zweiten Arbeitsstufe gelangt der Faden unter die Wirkung einer frei umlaufenden Rolle 6 und wird nach links über eine Umlenkwalze 5 geleitet und in das heiße Flüssigkeitsbad 7 eingeführt, wobei die Rolle 6 in das Bad 7 eintaucht und darin in der Lage 6' (Fig. 2) festgelegt wird. Während dieses Vorganges erstrecken sich die schraubenlinienförmigen Windungen des Fadens um die Schrägwalzen 3, q. gegen das linke Ende derselben und nehmen die in Fig.2 dargestellte Lage ein. Gewünschtenfalls kann der Faden während dieses Vorganges in seine neue Lage auf den Walzen mit Hilfe einer Führungsstange gebracht werden, die zweckmäßig aus einer Glasstange besteht. Der Be- rührungswinkel, d. h. die Änderung der Fadenrichtung, wenn er über die Umlenkwalze 5 läuft, beträgt etwa i8o°, und hierbei findet ein genügender Schlupf des Fadens auf der Umlenkwalze statt, um zu vermeiden, daß sich `der Faden selbst um die Umlenkwa.lze herumwickelt.
  • Bei dem dritten und letzten Arbeitsschritt tritt eine weitere frei umlaufende Rolle 9 oder io in Tätigkeit, und zwar in der Weise, daß sie sich unterhalb der Umlenkwalze 5 bewegt, so daß hierdurch der Berührungswinkel auf 35o bis 36o° vergrößert wird. Wenn die Rolle 9 Anwendung findet, wird diese nach links bewegt, und wenn mit der Rolle io gearbeitet wird, bewegt sich diese nach rechts. Zweckmäßig findet ein Paar von Walzen 9 und io Verwendung, welche jede den Berührungswinkel um 8o bis 9o° vergrößert, so daß der endgültige Berührungswinkel, wenn die beiden Rollen nebeneinanderliegen und die in Fig. 3 dargestellte Lage einnehmen, ungefähr 33o bis 36o° beträgt. Die Umlenkwalze faßt nunmehr den Faden, und die Einleitung des Spinnverfahrens ist beendet.
  • Die wesentlichen Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Einleitung eines Spinnverfahrens bestehen also in der Verwendung einer besonderen Umlenkwalze von einem derartigen Durchmesser und einer solchen Oberfläche, daß ein Schlupf eintritt bzw. eine Haftung des Fadens erzielt wird, je nachdem ob der Berührungswinkel klein, d. h. bis zu i8o°, oder groß, 3oo bis 36o° ist, wobei entweder zwei oder drei umlaufende Rollen verwendet werden. Eine Rolle nimmt den Faden, nachdem er direkt auf ein Paar Schrägwalzen aufgelegt worden ist, um die Umlenkwalze herum und führt ihn in das heiße Flüssigkeitsbad ein. Bei der in den Fig. i bis 3 dargestellten Ausführungsform stellt diese Rolle 6 selbst die Führung für den Faden in dem heißen Flüssigkeitsbad dar. Falls erwünscht, kann aber auch eine feste Führung 6' Anwendung finden, u.nd.die Rolle 6 kehrt in ihre in Fig. i dargestellte Ausgangslage zurück, nachdem sie den Faden um die feste Führung 6' in dem heißen Flüssigkeitsbad herumgelegt hat. Die Wirkung der zweiten und dritten Rollen 9 und io besteht darin, den Berührungswinkel bis zu einem Betrag zu vergrößern, der ausreichend ist, um eine Haftung des Fadens durch die Umleitwalze sicherzustellen.
  • Fig.4 zeigt in größerem Maßstab die Art und Weise, in der die Rollen 9 und io nebeneinander bei dem in Fig. 3 dargestellten Arbeitsschritt liegen. Gewünschtenfalls können diese Rollen aber auch die in Fig. 5 dargestellte Lage einnehmen. Obwohl vorzugsweise zwei Rollen verwendet werden, läßt sich aber auch eine entsprechende Vergrößerung des Berührungswinkels durch Anwendung nur einer Rolle erreichen, wenn diese den sich nach oben bewegenden Faden in die in Fig. 6 dargestellte Lage bringt. Selbstverständlich können an Stelle der frei umlaufenden Rollen 6, 9 und io auch bewegliche, eine geringe Reibung ausübende Führungen verwendet werden. Die Rollen oder Führungen 9 und io wirken zweckmäßig auf den Faden dicht unterhalb der Umleitwalze ein, um hierdurch eine Vergrößerung des Berührungswinkels mit nur einer kleinen Veränderung der Lage der Rollen herbeizuführen.
  • Die Umleitwalze wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die io bis 8o°/o geringer ist als diejenige des Paares der Schrägwalzen, und sie kann kurz sein, so daß von ihr ein Paar Schrägwalzen bewickelt werden, oder, was gewöhnlich der Fall ist, wird sie länger ausgeführt, so daß zwei, drei oder mehr Paare von Schrägwalzen von ihr beschickt werden, und ztvar sind jedem Paar eine besondere; Spinndüse, Rollen und Führungen zugeordnet. Die beiden Bäder können sich ebenfalls über die ganze Länge der '%,'orrichtung erstrecken, die aus einer Anzahl Paaren von Schrägwalzen besteht.
  • Die Anordnung der Bäder, der Schrägwalzen. der Umlenkwalze und der beweglichen Rallen ist nicht beschränkt auf die in den Fig. i bis 3 dargestellte Ausführungsform, sondern sie kann verändert werden, um sie den allgemeinen Arbeitsbedingungen der Anlage anzupassen. So mag es beispielsweise wünschenswert sein, die Umlenkwalze zwischen den beiden Bädern in der gleichen Ebene wie diese oder darunter anzuordnen. In dieem Fall ist es notwendig, weitere Führungen vors s zusehen, und die zweite bzw. zweite und dritte Rolle wirken hierbei auf den Faden oberhalb der Umlenkwalze ein. Eine derartige Ausführungsform ist in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellt, worin die beiden Bäder, die Umlenkwalze, aber nicht die Führungsrollen, gezeichnet sind. Die aus der Spinndüse i austretenden Fäden werden aus dem Koagulicrungsbad über feste Führungen i i und 12 direkt eitlem Paar Schrägwalzen in dem ersten Arbeitsschritt zugeführt. Dann gelangt die Rolle 6 mit dem Faden oberhalb der Führung i2 in Berührung und nimmt ihn über die feste Führung 13 unter der Umlenkwalze 5 herum und dann wieder über die Führung 1:I mit, worauf er in das heiße Flüssigkeitsbad 7 gelangt, in dem die Rolle die Lage 6' einnimmt, und schließlich den Schrägwalzen zugeführt wird. In dem dritten Arbeitsschritt bewegen die Rollen 9 und io den Faden nach links bzw. rechts, so daß der Berührungswinkel desselben mit der Umlenkwalze vergrößert wird, wodurch das Anspinnen beendet ist. Wenn die Umlenkwalze 5 die in den Fig. 7 bis 9 dargestellte Anordnung hat, ist jedoch für jede Umlenkwalze ein besonderer Antrieb erforderlich, so daß der Faden um sie herum mitgenommen wird. Selbstverständlich kann die Abienkwalze auch andere Lagen mit Bezug auf die beiden Bäder und das Paar der Schrägwalzen einnehmen.
  • Die Vorteile des Erfindungsgegenstandes dürften sich aus der angegebenen Erläuterung ergeben. Da in dem Zeitpunkt, wenn eine Schlaffheit im Faden entstehen kann, der Berührungswinkel derart ist, daß ein Schlupf stattfindet, ist es ausgeschlossen, daß ein mehrmaliges Umwickeln des Fadens um die Umlenkwalze herum stattfindet. Der Faden vollführt niemals mehr als eine einzige Umschlingung der Umlenkwalze, und am Ende der zweiten Arbeitsstufe des Anspinnens ist der B.:rührungsw-inkel des Fadens um die Umlenkwalze herum nicht mehr als i8o°.
  • Bei einer beispielsweisen Ausführungsform der Erfindung wird ein aus vierzig Einzelfädeil bestehender Faden von ioo Denier aus einer Viskoselösung, bestehend aus 7 Gewichtsprozent Cellulose und 6 Gewichtsprozent Alkali, in ein Koagulierungsbad geleitet, welches 8,51/o Schwefelsäure, i8,o% wasserfreies Natriumsulfat, 4,o% wasserfreies Zinksulfat, i,o% Glukose, o,o20i0 Natriunisalz von alky-lierten \aplitlialiiisulfonsäureii eilthält, wobei der Rest auf ioo aus Wasser bestellt. Die Fadenlänge von der Spinndüse bis zu der Umlenkwalze beträgt 38 cm. Die Umlenkwalze besitzt einen Durchmesser voll ioo mm, und der Berührungswinkel ist beim Beginn des Verfahrens i8o' und beträgt am Schluß des Anspinnens 345°. E: fiiidct hierbei die in den Fig. i bis 3 dargestellte Vorrichtung Anwendung. Die Fadenlänge von der L`mlenkwalze zu dem oberen Paar Selirägwalzen beträgt 114 cm einschließlich des Durchganges durch das heiße Flüssigkeitsbad, das aus r,7%ig,r wäßriger Schwefelsäure von 85° besteht. Hierbei sind sämtliche Prozantailgaben Gewichtsprozente. Während der Faden über die Schrägwalzen. läuft, wird er gewaschen und in der üblichen: Weise getrocknet. Danach wird er Glocken- oder Ringspindeln zugeführt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Anspinnen von Kunstfäden bei ihrer Herstellung und -Nachbehandlung im fortlaufenden Arbeitsgang, bei dem der frisch gesponnene Faden mit heißem Wasser oder in einer heißen verdünnten Säure behandelt und gleichzeitig durch Zwischenschaltung einer Umleitwalze zwischen dem Spinnbad und dein Heißbehandlungsbad auf iio his i8o% seiner Länge gestreckt wird, worauf er von dem letztgenannten Bad einem Paar gegeneinander geneigter Walzen zugeleitet wird, die mit einer etwas größeren Umfangsgeschwindigkeit umlaufen als die Umlenkwalze, wobei der Faden um diese Schrägwalzen in schraubenlinienförmigen Windungen herumgelegt und dabei gegebenenfalls gewaschen und getrocknet und schließlich aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden direkt aus dein Spinnbad um die Schrägwalzen durch an sich bekannte Mittel herumgelegt wird, worauf zwischen dem Spinnbad und den Walzen eine eine geringe Reibung auf den Faden ausübende Führung, beispielsweise eine frei umlaufende Rolle (6), einwirkt, die derart bewegt wird, daß sie den Faden um eine Umlenkwalze (5) herumlegt und ihn in ein heißes Behandlungsbad (7) einführt (6'), wobei der Berührungswinkel des Fadens mit der Umlenkwalze (5) nicht mehr als iSo° beträgt, worauf dann eilte zweite Führung (9) bzw. auch noch eine dritte (io) auf beiden Seiten der Umlenkwalze in der Nähe derselben auf den Faden einwirkt, wobei diese zweiten oder dritten Führungen (9, io) derart bewegt werden, daß der Faden die mit einem Berührungswinkel umschlingt, der genügend groß ist, beispielsweise von 300 bis 36o°, um hierdurch eilte Haftung des Fadens auf der Umlenkwalze (5) sicherzustellen.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erleichterung des Anspinnens der Durchmesser und die Oberfläche der Umlenkwalze (5) derart ausgebildet sind, daß bei Berührungswinkeln von weniger als etwa i8o° ein Schlupf des Fadens eintritt, während bei größeren Berührungswinkeln, beispielsweise solchen zwischen 300 und 36o° eine Haftung des Fadens auf der Walze erfolgt, wobei Mittel vorgesehen sind, durch die einmal der Faden aus dem direkten Weg zwischen der Spinndüse und den Walzen (3, q.) abgelenkt wird und er dann über die Umlenkwalze (6) und durch das Heißbehandlungsbad (7) den Walzen (3, d) zugeführt wird und andererseits der Weg des Fadens in der Nähe der Umlenkwalze (5) auf einer Seite oder auf beiden Seiten derselben umgelenkt wird, um dadurch den Berührungswinkel zu verändern.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwalze einen Durchmesser von 16 cm besitzt und mit einer Oberfläche aus glattem Hartgummi oder aus glasiertem feinmattiertem oder mattiertem Porzellan versehen ist. q.. Vorrichtung nach Anspruch a und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Umleiten des Fadens aus frei umlaufenden Rollen (6, 9, io) bestehen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 551 igo.
DEP1219A 1947-01-17 1949-01-01 Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen von Kunstfaeden bei ihrer Herstellung und Nachbehandlung im fortlaufenden Arbeitsgang Expired DE910577C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1139233B (de) * 1955-01-07 1962-11-08 Onderzoekings Inst Res Vorrichtung zum Anspinnen eines vollsynthetischen Fadens um die Streck-rolle einer Streckzwirnmaschine

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE551190C (de) * 1930-03-30 1932-05-31 Glanzstoff Ag Vorrichtung zum Strecken und Verfahren zum Spinnen bzw. Anspinnen von Kunstseidenfaeden

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