DE875013C - Verfahren zum Herstellen eines Fadens aus einem endlosen Fadenstrang auf einer Feinspinnmaschine - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Fadens aus einem endlosen Fadenstrang auf einer Feinspinnmaschine

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DE875013C
DE875013C DEP34107A DEP0034107A DE875013C DE 875013 C DE875013 C DE 875013C DE P34107 A DEP34107 A DE P34107A DE P0034107 A DEP0034107 A DE P0034107A DE 875013 C DE875013 C DE 875013C
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DE
Germany
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strand
rollers
point
speed
feed rollers
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DEP34107A
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Albert K Cocke
Rudolph Woodell
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01GPRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
    • D01G1/00Severing continuous filaments or long fibres, e.g. stapling
    • D01G1/06Converting tows to slivers or yarns, e.g. in direct spinning
    • D01G1/08Converting tows to slivers or yarns, e.g. in direct spinning by stretching or abrading

Description

  • Verfahren zum Herstellen eines Fadens aus einem endlosen Fadenstrang auf einer Feinspinnmaschine Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Fadens unmittelbar aus einem endlosen Fadenstrang, indem der Strang mittels langsam laufender Speisewalzen zugeführt und mittels Förderwalzen verstreckt wird, die eine größere Oberflächengeschwindigkeit besitzen als die Speisewalzen, wobei der Strang auf einem fortschreitenden Träger aufliegt, der mit größerer Oberflächengeschwindigkeit als die Speisewalzen, jedoch mit geringerer als die Förderwalzen, angetrieben wird, und wobei der Strang zwischen den Speise- und den Förderwalzen unterstützt wird.
  • Die Erzeugung von Kunstfäden ist in vielfacher Hinsicht entwickelt und verbessert worden. Schon frühzeitig wurde abweichend von den aus endlosen Fäden bestehenden Garnen das Fadenbündel in Stapellängen zerschnitten, woraufhin die Stapelfasern dann etwa in der gleichen Weise wie Baumwollfasern zu Garnen versponnen wurden. Späterhin kam man auf den Gedanken, die Parallelität und die richtige Lage der Fasern in dem aus endlosen Fäden bestehenden Bündel durch unmittelbares Reißen oder Zerschneiden, und zwar unter Beibehaltung des ununterbrochenen Zusammenhanges der Struktur, aufrechtzuerhalten Die auf diesem Gedanken beruhende Herstellung von Garnen hat einen großen Umfang angenommen, Andererseits treten bei solchen Verfahren viele Schwierigkeiten auf; zum Erzielen eines brauchbaren Garnes sind zahlreiche Streck- und Zwirnarbeitsgänge erforderlich.
  • In den letzten Jahren haben Verbesserungen des geschilderten allgemeinen Verfahrens es möglich gemacht, eine direkte Umwandlung des aus endlosen Fäden bestehenden Stranges in gesponnenes Garn zu erreichen. Bei diesem Direktspinnverfahren kann man mit sehr hohen Verzugswerten arbeiten; die Förderwalzen einer Reiß- und Verzugvorrichtung können mit einer Umfangsgeschwindigkeit umlaufen, die das 5- bis ioofache oder sogar ein Mehrfaches der Geschwindigkeit der Einzugwalzen ausmacht. Beispielsweise erfordert die Umwandlung eines io ooo-Denier-Stranges in eile gesponnenes Garn der Baumwollgarn-Nr. 6o/i, das ungefähr 88 Denier hat, ein Verzugverhältnis von ungefähr 114 und ein Wiederausrichten von vielen Tausenden von Faserenden bei jedem Zentimeter des in den Verzug- und Reißbereich eintretenden Stranges. Diese Erfordernisse machen zusammen mit der Notwendigkeit einer genügenden Überlappung und eines im wesentlichen gleichförmigen Garndurchmessers von Zentimeter zu Zentimeter der Garnlänge die Lösung schwieriger Probleme notwendig.
  • Im allgemeinen müssen bestimmte Mittel vorhanden sein, die den Strang zu tragen und/oder in die Klemmstelle der Förderwalzen vorzuschieben haben. Diese Mittel können aus einem Rohr oder einem Riemen oder einem Fördertuch bestehen, das sich im wesentlichen über die ganze Strecke von den Speisewalzen bis zum Walzenspalt der Förderwalzen erstreckt und mit dem Strang in Richtung auf die Förderwalzen fortschreitet. Derartige Anordnungen haben mit gutem Erfolg Verwendung gefunden (vgl. z. B. die deutsche Patentschrift 721836), beschränken sich jedoch auf die Herstellung gesponnener Garne, die nicht feiner sind als etwa die Baumwolle-Nr. So/:i oder möglicherweise 6o/i; aber selbst dabei treten Mängel hinsichtlich der Gleichförmigkeit und Festigkeit auf. Diese Schwierigkeiten haben die Fachleute seit langer Zeit zu beseitigen getrachtet.
  • . Es scheint, daß das Reißen der endlosen Fäden in der vorerwähnten Anordnung über die ganze Länge des Förderriemchens erfolgt, wodurch die Faserlängen in erheblichem Maße voneinander abweichen. Ein Faserdiagramm zeigt nur eine geringe Gleichförmigkeit der Faserlängen und einen großen Anteil an kurzen Fasern. Bei diesem üblichen Verfahren ist die durchschnittliche Faserlänge normalerweise gleich der halben Streckweite (des Abstandes zwischen den Förder- und den Speisewalzen), wie bei dem unkontrollierten Reißen zu erwarten war.
  • Ferner entsteht eine große Menge Flugfasern, worunter man Fasern zu verstehen hat, die so kurz sind, däß sie überhaupt nicht versponnen werden können. Weiterhin ist zu beachten, daß die Festigkeit des gesponnenen Garnes eine Funktion der Faserlänge und dann am größten ist, wenn die Fasern sowohl lang sind als auch eine gleichmäßige Länge haben. Es ist daher wesentlich, die Stelle zu beherrschen, wo das Reißen stattfindet, und dafür zu sorgen, daß die langen Fasern in dem gesponnenen Garn überwiegen. Die Reißstelle sollte so nahe an die Speisewalzen herangerückt werden, wie dies praktisch überhaupt nur möglich ist.
  • Zu diesem Zweck wird bei dem vorliegenden Verfahren zum Umwandeln eines endlosen Fadenstranges in ein Stapelfaserband der Strang in an sich bekannter Weise mittels langsam umlaufender Einzugwalzen zugeführt und mittels Förderwalzen verstreckt. Die Erfindung besteht darin, daß der Strang auf seinem Weg zu dem fortschreitenden Träger scharf von seinem normalen geradlinigen Streckweg zwischen den Einzug- und den Förderwalzen an einem Punkt abgebogen wird, der nahe an den Einzugwalzen liegt. Der fortschreitende Träger wird so betrieben, daß die Geschwindigkeit der fortschreitenden Oberfläche mindestens das o,3fache der Geschwindigkeit der Förderwalzen beträgt, wodurch der Strang zwischen dem Punkt, an dem er das Einzugwalzenpaar v erläßt, und dem Punkt, an dem er zuerst mit der Oberfläche des fortschreitenden Trägers in Berührung kommt, einer solchen Spannung ausgesetzt wird, daß die meisten Fäden in dieser Zone reißen.
  • Die Erfindung besteht ferner in einer Streckvorrichtung zum Umwandeln eines endlosen Fadenstranges in ein Stapelfaserband. Diese Vorrichtung besitzt einen Satz langsam umlaufender Einzugwalzen, einen Satz schnell umlaufender Förderwalzen und Mittel, um den zwischen den zwei Walzenpaaren unter Spannung gehaltenen Strang zu unterstützen und vorzuschieben. Dieser fortschreitende Träger ist so beschaffen, daß er mit einer Geschwindigkeit der fortschreitenden Oberfläche betrieben werden kann, die mindestens das o,3fache der Geschwindigkeit der Förderwalzen beträgt. Die Vorrichtung ist weiter so angeordnet, daß der Strang scharf von seinem normalen geradlinigen Streckweg zwischen den Einzug- und den Förderwalzen an einem Punkt nahe bei den Einzugwalzen abgebogen wird, wodurch der Strang in einer Zone zwischen dem Punkt, da er die Einzugwalzen verläßt, und dem Punkt, an dem,er zuerst mit der Oberfläche des fortschreitenden Trägers in Berührung kommt, einer solchen Spannung ausgesetzt ist, daß die meisten Fäden in dieser Zone reißen. Es -ist dafür gesorgt, daß die Reißstelle so dicht wie möglich an die Einzugwalzen herangerückt ist. So soll beispielsweise bei einer 32,5 cm langen Spannungsstrecke das Reißen innerhalb von 15 cm von der letzten Berührungsstelle des Stranges mit einer der Einzugwalzen erfolgen. Tatsächlich ist es mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung jedoch möglich, das Reißen innerhalb einer viel kleineren Strecke stattfinden zu lassen als innerhalb der angegebenen i5-cm-Strecke. Das Abbiegen des Stranges aus seinem normalen, geradlinigen Streckweg erfolgt mittels einer fortschreitenden Oberfläche, z. B. mittels eines Förderriemchens oder einer Walze, die so angeordnet sind, daß der Strang von seinem normalen Durchlaufweg um wenigstens 15° scharf abgebogen wird. Die fortschreitende Oberfläche bewegt sich natürlich in der gleichen Richtung wie der Strang, und zwar mit einer Geschwindigkeit von wenigstens annähernd dem o,3fachen der Oberflächengeschwindigkeit der Förderwalzen. Der genaue kritische Wert dieser Geschwindigkeit ist eine Funktion des jeweiligen Winkels, der Walzengeschwindigkeiten sowie des jeweiligen Reibungskoeffizienten und kann infolgedessen in manchen Fällen kleiner sein als der Wert von 0,3- Vorteilhafterweise wird die fortschreitende Oberfläche so angeordnet, daß der Strang eine Biegung von wenigstens 25° erhält. Vorteilhaft ist es fernerhin, die fortschreitende Oberfläche so dicht wie möglich an die Einzugwalzen heranzubringen und sie mit einer Geschwindigkeit anzutreiben, die wenigstens das o,6fache der Förderwalzen-Geschwindigkeit beträgt. Die Berührung des Stranges mit der fortschreitenden Oberfläche an der Biegungsstelle ist eine dauernde und keine absatzweise. Mit Hilfe der oben beschriebenen Mittel erfährt die Spannung des Stranges, bevor dieser die Biegungsstelle erreicht, eine Vergrößerung um wenigstens etwa io °)o. Das bedeutet, daß die erhöhte Spannung hauptsächlich innerhalb der Reißzone zur Anwendung kommt. Der Spannungszuwachs kann natürlich, z. B. in Abhängigkeit von dem behandelten Strang, Abänderungen erfahren; doch ist der Wert von io °/o unter sehr verschiedener. Arbeitsbedingungen brauchbar. Die Erfindung ist jedenfalls auf einen Spannungszuwachs von io % nicht beschränkt; dieser Zuwachs kann kleinere und auch viel größere Werte annehmen.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung zeigt Fig. i in schematischer Darstellung.
  • Bei dieser Anordnung ist der Durchlaufweg des Stranges an einer Stelle nahe den Einzugwalzen unter Verwendung des dargestellten Riemchens oder Fördertuches scharf abgebogen. Der dem Strang bei Berührung des Riemchens erteilte Abbiegungswinkel beträgt ungefähr 82' (iSo' minus den eingeschlossenen Winkel, der etwa 98' beträgt) und ist in Fig. i mit B bezeichnet. Nachfolgend wird auf diesen Winkel ƒ oder den Biegungswinkel und weniger auf den Mittel- oder Komplementärwinkel dieses Biegungswinkels Bezug genommen. Die Durchlaufstrecke des Stranges von dem Walzenspalt 2 der Einzugwalzen 3 und 4 bis zur Berührungsstelle 5 mit dem Riemchen 6 beträgt ungefähr io,6 cm, während sich der Abstand von dieser Berührungsstelle 5 bis zum Walzenspalt 7 der Förderwalzen 8 und 9 auf etwa 29,3 cm beläuft. Mit dieser Anordnung und einer genügend großen Geschwindigkeit des Riemchens kann bewirkt werden, daß die Fäden hauptsächlich innerhalb eines Abstandes von 2,9 cm zwischen der letzten Berührungsstelle io mit der letzten Einzugwalze 3 und der Berührungsstelle 5 mit dem Riemchen reißen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, kann das Riemchen von Walzen 11, 12, 13 und 14 getragen bzw. angetrieben werden, wobei die Walze 14 ihrerseits einen Antrieb erhält. Ein wenig oberhalb des Riemchens und vor den Förderwalzen kann eine Führungsstange 15 angeordnet sein. Zu den Einzugwalzen kann fernerhin eine dritte "Walze 16 gehören. Von den Förderwalzen wird der Strang mittels irgendeiner geeigneten Führung zu einer Zwirnvorrichtung geleitet. Für die nachfolgenden Arbeitsgänge können ein beliebiges Verfahren und eine beliebige Vorrichtung Verwendung finden.
  • Die nachfolgenden, der Erläuterung dienenden Beispiele beschreiben verschiedene Wege zur praktischen Anwendung der Erfindung, sollen dieselbe jedoch in keiner Weise abgrenzen. Beispiel I Ein Viskose-Iiunstseidenstrang von 440o Denier, 2934 Fäden, einer Trockenfestigkeit von etwa 49 pro Denier und einer Trockenbruchdehnung von io °/o wurde in einer Versuchsreihe auf einer Spinnvorrichtung in ein gesponnenes Garn ungefähr der Baumwolle-Nr. 5o/i umgeformt, wobei die Förder- und die Einzugwalzen den vorstehend angegebenen Abstand voneinander besaßen. Die zu den einzelnen Versuchsreihen gehörenden Daten sind in der folgenden Tabelle I angegeben. Betrachtet man die Angaben in dieser Tabelle, so wurden die Proben r1, B und C in gesponnenes Garn umgewandelt, wobei das fortschreitende Riemchen den Strang zwischen den Einzug-und den Förderwalzen so unterstützte, daß während
    Tabelle I
    Riemchen- Zwirn-
    Probe Nummer Gebinde- Trocken Trocken -
    Probe Riemchen gdigkeit (Baumwolle) nummer') T3) g,;D e:1) o ,.o drehungl F. L .=)
    =
    cm/lVIin. t , j cm
    St. 1) 75 49,8 2o64 2,2o 5,1 19,3 17,5
    B - 15o 48,2 IS4I 2,04 4,9 2o,5 17,5
    C - 85o 4.7,3 2166 2,27 5,4 19,2 15
    i Ang.3) 75 -17,7 1776 1,82 - 4,3 19,5 16,2
    2 - 15o 47,6 1838 1,88 4,9 19,7 16,2
    3 - 220 46,7 2287 2,2o 5,2 20 19,3
    4 - 27o 48,8 2515 2,33 5,8 18,2 23,7
    5 - 365 47,6 2925 2,4.1 6,8 22,3 27,5
    6 - 66.2 48,o 2 823 242 6,5 22,2 30
    7 - 85o 4.8,3 28oo 2,61 6,2 21 30
    8 - 1 1437 -17,o 2859 2,57 5,5 i9,8 I 30
    '! Die Gebindenummer ist das Produkt der Garnnummer (Baumwolle) und der Zerreißfestigkeit in Pfunden eines
    So-Drehungen-(i to m)-Gebindes. Es ist mehr ein Maß der einheitlichen oder Mindestfestigkeit als der Höchstfestigkeit;
    ein Garn von guter Einheitlichkeit mit geringen Abweichungswerten zwischen der Höchst- und der Mindestfestigkeit hat
    eine verhältnismäßig hohe Gebindenummer.
    =) F. L. = Mindestlänge in Zentimetern von mindestens -,o°;, der Fasern in dem behandelten Strang.
    T = Festigkeit, E = Längung, St. = Grade. Ang. = Abgewinkelt.
    des Aufliegens des Stranges auf dem Riemchen der unter Spannung stehende Strang zwischen den zwei Walzensätzen auf einem normalen, geradlinigen Streckweg, wie in Fig. i durch die gestrichelte Linie angezeigt ist verlief.
  • Bei den Proben i bis 8 wurde der Fadenstrang von seinem geradlinigen Streckweg durch die gewinkelte Anordnung des Förderriemchens abgebogen, wie in Fig. i in ausgezogenen Linien gezeigt ist, wobei die vorstehend beschriebenen Dimensionsverhältnisse wiedergegeben sind. Bei allen aufgeführten Versuchen betrug das Streck- oder Verzugverhältnis etwa 42, wobei die Oberflächengeschwindigkeiten der Einzug-und der Förderwalzen auf 19,2 cm bzw. 7,9 m je Minute gehalten wurden, während die Geschwindigkeit des Riemchens entsprechend den in der Spalte Riemchengeschwindigkeit der Tabelle- I angegebenen Zahlen variiert wurde.
  • Aus der vorhergehenden Tabelle ist ersichtlich, daß man bei geringen Riemchengeschwindigkeiten, sei das Riemchen nun abgewinkelt oder gerade geführt, ein gesponnenes Garn mit verhältnismäßig niedrigen Festigkeitswerten und beträchtlich kürzeren Faserlängen erhält. Andererseits führt, verglichen mit dem gerade geführten Riemchen, das mit großer Geschwindigkeit bewegte, abgewinkelt geführte Riemchen zu entschieden besseren Ergebnissen. Aus den verschiedenen Proben hergestellte Gewebe lassen schließlich eine weit bessere Gleichmäßigkeit erkennen, wenn sie aus Garn gefertigt sind, das unter Benutzung eines abgewinkelt geführten, schnell laufenden Riemchens versponnen wurde. Beispiel II Unter Verwendung der in Fig. i gezeigten Anordnung und des im Beispiel I benutzten endlosen Fadenstranges wurde bei einem Verzugverhältnis von 58 ein Garn der Baumwoll-Nr.7o/i gesponnen. Die Förderwalzen-Geschwindigkeit betrug 7,9 m je Minute, während die Einzugwalzen mit 13,6 cm je Minute und das abgewinkelte Riemchen mit 6,6 m je Minute angetrieben wurden. Man erhielt ein gesponnenes Garn mit der Nr. 67,1/i, einer Trockenfestigkeit von 2,27 g je Denier bei einer Streckung von 5,4°/o, einer Zwirnung von 18 Drehungen pro 2,5 cm und einer Gebindenummer von 2i43. Versuche, ein solches Garn mit gerade geführtem Riemchen zu spinnen, waren unbefriedigend und ergaben Garne mit wesentlich schlechteren Eigenschaften.
  • Beispiel III In der untenstehenden Tabelle II sind die wesentlichen Angaben über das Spinnen von 5o/i-Garn aus 440o-, 880o- und z3 2oo-Denier-Viskose-Kunstseidensträngen der im Beispiel I benutzten Art gemacht; wobei die Fadenstärke in jedem Fall die gleiche war, nämlich ungefähr 1,5 Denier je Faden. Benutzt wurde die gleiche Gesamtanordnung, wie sie in Fig. i gezeigt ist. Die Verzugverhältnisse wurden jedoch geändert, und zwar durch Vermindern der Einzugwalzen-Geschwindigkeit bei Konstanthalten der Förderwalzen-Geschwindigkeit auf 7,9 m je Minute. In jedem Falle ergaben das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung bedeutend bessere Ergebnisse.
    Tabelle II
    Riemchen- Trocken- Zwirn-
    Strang D.1) Riemchenl) geschwin- D. R.1) Nummer festigkeit Trocken Gebinde- drehung/ F. L.
    digkeitl) (Baumwolle) g/D 1? /o nummer 2,5 cm
    cm/Min.
    440o St. 15o 42 48,2 2,o4 4,9 1841 2o,5 17,5
    4400 Ang. 662 42 48,o 2,42 6,5 2823 22,2 30
    8800 St. 15o 84 49,9 1,74 3,8 1287 18,9 17,5
    880o Ang. 662 84 : 47,7 2,36 5,6 2336 i9 30
    1320o St. 15o 1i9 45,7 1,57 4,4 1o62 19,7 17,5
    1320o Ang. 662 1i9 44,5 1,93 5,3 2033 18,8 30
    1) Strang D. = Strang Denier, D. R. = Verzugverhältnis.
    Beispiel IV Ein Polyamidfädenstrang von ii8o Denier mit 80o Fäden, einer Trockenfestigkeit von 6,8 g je D-enier und einem Trockenstreckwert von 17,0 % wurde unter Benutzung der in Fig. i gezeigten Anordnung mit abgewinkeltem Riemchen in gesponnenes Garn umgewandelt. Die Geschwindigkeit der Förderwalzen betrug 7,9 m je Minute und die der Einzugwalzen 6o cm je Minute, woraus sich ein Verzugverhältnis von 11,3 ergab. Zu Vergleichszwecken wurde auch mit einem gerade geführten Riemchen mit im wesentlichen der gleichen Riemchengeschwindigkeit von 6,6 m je Minute gearbeitet. Aus den in der nachstehenden Tabelle III aufgeführten Werten zeigen sich die durch die Erfindung erzielten Vorteile.
    Tabelle III
    Trocken- Trocken-
    Nummer Gebinde- Zwirndrehung/
    Riemchen - (Baumwolle) festigkeit streckung nummer 2,5 cm F. L.
    g/D o/o
    gerade ....... 46,3 2,88 12,3 3299 23,6 io
    abgewinkelt ..
    47,4 3,96 13,1
    3981 23,4
    22,5
    Beispiel V Ein i76oo-Denier-Strang der gleichen Art von Viskose-Kunstseidenfäden, wie im Beispiel I angegeben, wurde unter Benutzung der Anordnung nach Fig. i mit abgewinkeltem Riemchen bei einem Verzugv erhältnis von 116 direkt in gesponnenes Garn der Baumwoll-Nr.35/1 umgewandelt. Mit einer Riemchengeschwindigkeit von 6,6 m je Minute erhielt man ,ein gesponnenes Garn der Nr. 32,7 mit einer Trockenfestigl@eit von 2,15 g je Denier, einem TrockensLrec1kwert von 6,o °/a, einer Gebindenummer von 2,529 und einer Zwirnung von 16,9. In diesem gesponnenen Garn waren 5o °/o der Fasern wenigstens 25 cm lang. Versuche, diesen gleichen Strang bei dem gleichen hohen Verzugverhältnis unter Benutzung eines gerade geführten Riemchens umzuformen, waren bei Riemchengeschwindigkeiten von 15o bis 850 cm je Minute nicht von Erfolg begleitet.
  • Beispiel. VI ' Unter Verwendung einer Anordnung ähnlicher Ausbildung wie in Fig. i, jedoch mit edlem Abbiegungswinkel oder Winkel B von 25° statt von 82', einer Riemchengeschwindigkeit von 85o cm je Minute und einem Verzugverhältnis von 4.2 wurden bei einem 140o-Denier-Viskose-Kunstseidenstrang der im Beispiel I beschriebenen Art die folgenden Ergebnisse erzielt:
    Tabelle IV
    Trocken- Trocken- Gebinde- Zwirndreljun Mindestlänge in Zenti-
    \ummer
    fesd/gkeit strecl0ung nummer 2,cm metern von mindestens
    (Baumwolle) d/D. °/o # 50 °i° der Fasern
    48'2 2'4 5,7 I 2280 I 2i,8 I 27,5
    Diese Ergebnisse sind mit denjenigen der Probe 7 im Versuch I vergleichbar, worin der Winkel B 82' war. Beispiel VII Das abgewinkelte Riemchen wurde fortgelassen und eine kleine Walze (2,5 cm Durchmesser) angeordnet, die einen Antrieb erhielt. Die Anordnung der Walze erfolgte an der Stelle der das Riemchen tragenden Walze ii dort, wo der Strang gemäß Fig. i abgebogen ist. Hierdurch wurde erreicht, daß der Strang, ebenso wie derjenige nach Beispiel I, um den gleichen Winkel, nämlich 82°, von seinem geradlinigen Durchlaufweg abgelenkt wurde. Die Walze wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 6,6 m je Minute angetrieben, während die Förderwalze einen Antrieb mit 7,9 m je Minute und die Einzugwalzen einen solchen von 18,9 cm je Minute erhielten. Es ergab sich also ein Verzugverhältnis von ungefähr 42. Das danach gesponnene Garn zeigte die folgenden Eigenschaften
    Tabelle V
    Nummer Trocken- Trocken- Gebinde- Zwirndrehung/ Mindestlänge in Zenti-
    (Baumwolle) festigkeit Streckung nummer 2,5 cm metern von mindestens
    g/D. °/° 50 °/° der Fasern
    48,8 2,32 I 5,2 2800 -20'7 - - 30
    Gegebenenfalls kann diese abgeänderte Ausführungsform eine weitere Abänderung erfahren, und zwar durch Verwendung eines tragenden Riemchens, Rohres oder Trompetenrohres, das sich an die kleine Walze anschließt, um das Verteilen und Bündeln der gerissenen Fasern zu verbessern. Zum Herstellen eines gut gesponnenen Garnes ist dies jedoch nicht notwendig.
  • Um die Fäden richtig zu reißen, ist es nicht nur erforderlich, daß die fortschreitende Oberfläche zwischen den Förder- und den Einzugwalzen mit einer Geschwindigkeit von annähernd dem o,3fachen der Förderwalzen-Geschwindigkeit vorwärtsschreitet, sondern es muß auch so nahe vor den Einzugwalzen wie nur möglich eine genügend winklige Ablenkung vorlianden sein, damit die Spannung an der gewünschten Reißstelle auf den Bruchwert gebracht wird. Die erforderliche Größe der winkligen Ablenkung hängt von dem Reibungskoeffizienten zwischen dem Strang und dem Stoff der den Strang berührenden Oberfläche (Riemchen oder Walze) sowie von dem Umspannungswinkel ab: Der Reibungskoeffizient ändert sich mit der endgültigen Zusammensetzung, die der Strang erhält, der Art der Fäden, aus denen der Strang besteht, und dem Stoff der Kontaktfläche. Bei den meisten Textilien und bei Lederriemchen oder mit Leder überzogenen Walzen liegt der Reibungskoeffizient im allgemeinen in dem Bereich von o,i5 bis o,5o. Nimmt man für praktische Zwecke in den Berechnungen einen Wert von o,25 an, so erhält man damit brauchbare Ergebnisse. Eine Biegung von wenigen Grad, z. B. von io', müßte theoretisch eine genügende, zusätzliche Spannung liefern, wenn der Strang vollkommen gleichmäßig ist, obwohl eine winklige Ablenkung von 25' die Spannung auf der Einzugwalzenseite nur um ungefähr io °/o erhöht. Dieser theoretische Wert wurde aus der bekannten Riemenformel T,/T, = efw berechnet. Hier bedeuten, auf den vorliegenden Fall angewandt, T1 die Spannung in einer beliebigen Krafteinheit auf der Einzugwalzenseite der Ablenkstelle und T. die Spannung in der gleichen Einheit auf der Förderwalzenseite der Ablenkstelle, e die Basis der natürlichen Logarithmen, f der Reibungskoeffizient und w der Winkel der Umspannung rund um die Ablenkstelle, gemessen in Radianten. Der Wert w ist natürlich gleich dem Winkel B geteilt durch 57,3, der annähernden Anzahl der einem Radianten entsprechenden Winkelgrade nach der 36o°-Teilung. Andere Werte von Tl/T2 mit verschiedenen Reibungskoeffizienten und Ablenkwinkeln sind in dem Kurvenblatt nach Fig. 2 gezeigt.
  • Praktisch kann die Biegung des Stranges oder der Winkel B so klein wie z. B. 25° werden, ohne daß die Reißstelle der Fäden oder die Verteilung der Faserlängen gegenüber einem Winkel ƒ = 82° eine merkliche Änderung erfährt. Natürlich kann der Biegungswinkel e auch viel größer als dargestellt sein und z. B. i2o oder i3o° oder mehr betragen. Auch hiermit kann man sehr @zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Es liegt ferner auf der Hand, daß der Winkel sehr viel kleiner sein kann, wenn der Reibungskoeffizient hoch ist. Wenn der Reibungskoeffizient einen genügenden Wert hat, so ist es am zweckmäßigsten, einen verhältnismäßig großen Biegungswinkel oder Umspannungswinkel anzuwenden.
  • An der ersten Berührungsstelle zwischen dem Strang und dem - Riemchen bzw. dem äquivalenten Mittel, d. h. also an der Stelle 5, soll die Abbiegung des Riemchens zweckmäßig scharf sein. Die an dieser Stelle befindliche- Walze soll also einen kleinen Durchmesser, z. B. einen solchen von 2,5 cm oder sogar nur 1,75 cm od. dgl., haben. Nichtsdestoweniger läßt sich eine grundsätzliche Verbesserung der bekannten Einrichtungen auch schon mit einer Walze von ganz großem Durchmesser, z. B. von mehreren Zentimetern (z. B. io oder 12,5 cm), erreichen. Natürlich kann eine Walze von großem Durchmesser nicht so dicht an der Einzugwalze angeordnet werden, und die zur Verfügung stehende Strecke, auf der das Reißen stattfindet, wird dadurch größer. Die Fasern werden dann eine mehr unterschiedliche Länge zeigen; ihre durchschnittliche Länge wird kürzer sein. Selbstverständlich können mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung Fasern mit längerer Stapellänge erzielt werden, wenn die Einzug- und die Förderwalzen weiter voneinander entfernt sind. Bei einer langen Streckweite ist der Walzendurchmesser an der Abbiegungsstelle weniger ausschlaggebend.
  • Findet ein Fördertuch oder ein Riemchen Verwendung, so sind zur Lagerung nicht unbedingt vier Walzen erforderlich, wie dies Fig. i zeigt. Es können auch deren drei oder sogar nur zwei Lagerwalzen vorhanden sein. Sieht man zwei Lagerwalzen vor, so können sie einen etwas größeren Durchmesser haben als die dargestellten Walzen, ohne daß man dabei auf die Beherrschung der Reißstelle verzichten muß, vorausgesetzt, die Walzen werden an den günstigsten Stellen zentriert.
  • Gegebenenfalls kann das Riemchen auch durch auf der Unterseite seines in Richtung auf die Förderwalzen wandernden Trums angeordnete gekrümmte Stützmittel bogenförmig verlaufen. Die Teile der oben beschriebenen und in Fig. i gezeigten Vorrichtung können in beliebiger Weise abgeändert und durch irgendwelche äquivalenten Teile ersetzt werden. Der Werkstoff des Riemchens ist nicht ausschlaggebend, solange der Reibungskoeffizient in Verbindung mit der winkligen Abbiegung ausreicht, um die erforderliche Reibungszugkraft zu liefern. Jeder Werkstoff von genügender Biegsamkeit und Festigkeit, ,der einer langfristigen Beanspruchung und Abnutzung widerstehen kann, ist praktisch brauchbar. Mit gutem Erfolg kann man Leder, Kunstleder, synthetischen Gummi, Segeltuch und andere, schwere Beanspruchun; gen ertragende Gewebe verwenden, insbesondere solche mit verhältnismäßig hohem Reibungskoeffizienten gegenüber Kunstfäden.
  • Die vielen den Strang bildenden Fäden können am besten gerissen und zu einem gleichmäßig gesponnenen Garn ausgezogen werden, wenn man sie der fortschreitenden Oberfläche in Form eines breiten flachen, Bandes übergibt. Die Umwandlung des Stranges in die Form eines flachen Bandes kann auf verschiedene Weise bewirkt werden, z. B. mit Hilfe eines elektrischen oder mechanischen Vibrators, eines Luftstromes oder mit Hilfe von zwei glatten Stangen, die nebeneinander und parallel zueinander sowie rechtwinklig zum Durchlaufweg des Stranges angeordnet sind und zwischen denen der Strang hindurchwandert. Die Mittel zum Ausbreiten des Stranges werden zweckmäßig nahe der Eintrittsseite der Einzugwalzen angeordnet.
  • Die Geschwindigkeit der Förderwalzen ist ziemlich stark abhängig von der Geschwindigkeit der Spinnspindel und der Stärke der Zwirnung, die man braucht, um ein gutes Spinnprodukt zu erhalten. Jedenfalls können in geeigneter Abstimmung mit den anderen Bedingungen höhere Geschwindigkeiten angewendet werden als die den Beispielen zu entnehmenden. So hängt beispielsweise die optimale Zwirnung von der Faserlänge ab. Bei den gemäß der Erfindung erhaltenen sehr langen Fasern kann die Zwirnung vorteilhafterweise dadurch herabgesetzt werden, daß man die Förderwalzen einfach mit höherer als der normalen Geschwindigkeit umlaufen läßt. Es lassen sich auch höhere Verzugverhältnisse anwenden, und zwar sind Verzugverhältnisse von der Größenordnung von 125, i5o und mehr zulässig und praktisch brauchbar. Die Erfindung ermöglicht es, einen verhältnismäßig starken Strang von endlosen Fäden zu reißen, zu strecken und unmittelbar in einer einzigen Stufe zu sehr feinen Garnen zu verspinnen, nicht nur zu Garnen der Baumwoll-Nr. 7o/i bis ioo/i, sondern sogar zu noch feineren.
  • Die Stärke des bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten Stranges kann sich in weiten Grenzen ändern, wie z. B. von 40oo Denier oder weniger bis 2o ooo Denier oder mehr. Natürlich hängt dies von der Stärke des gesponnenen Garnes, dem Verzugverhältnis usw. ab. Es können verschiedene Fadenstärken benutzt werden. Allgemein üblich sind i1/2 Denier je Faden, doch können für viele Fertigungszwecke auch feinere Fäden mit z. B. i oder sogar 1/z Denier je Faden oder gröbere Fäden mit 2, 3, 4, 5, io oder sogar 2o und mehr Denier je Faden benutzt werden. Wenn natürlich feine Garne gesponnen werden sollen, etwa solche der Baumwoll-Nr. 7o/1, die ungefähr 75 Denier entspricht, so kann man keinen groben Faden verwenden, wenn ein gutes, gleichmäßiges Garn entstehen soll. Bei 5 Denier je Fadeneinheit würden nur 15 Fasern in einem beliebigen Querschnitt vorhanden sein, und wenn nur eine Faser sich außerhalb der Ordnung befinden würde, so würde das Hinzufügen einer Faser hier und die Wegnahme einer Faser dort die Gleichmäßigkeit ungünstig beeinflussen. Für feingesponnenes Garn von hoher Qualität ist es daher erforderlich, verhältnismäßig feine Fäden zu verwenden.
  • Obwohl die Erfindung für die Herstellung feiner Garne von größter Bedeutung ist, so ist sie doch hierauf nicht beschränkt. Sie kann, wie bereits bemerkt, auch zum Spinnen gröberer Garne benutzt werden, beispielsweise zum Spinnen von Garnen der Baumwoll-Nr. 30;1, 2o/1 oder sogar 12/1 oder von noch gröberen Garnsorten. Obwohl die Erfindung in erster Linie in Anwendung auf einen Kunstseidenstrang erläutert worden ist, so kann man sie doch auch bei irgendeinem anderen Strang von synthetischen Fäden mit Vorteil anwenden, beispielsweise bei Poly ai-Pidfäden und anderen fadenbildenden Kondensationspolymeren, Celluloseacetat oder anderen organischen Celluloseestern oder Äthern oder gemischten Estern, Ätherestern u. dgl., Polyvinylverbindungen, wie Polyvinylacetat, Poly v inylallkohol, Poly viny lchlorid, Polyacrylsäurenitril, Misch- oder Heteropolymeren von diesen, Glas, Siliconen usw.
  • Gemäß der Erfindung können gesponnene Garne hergestellt werden, deren Festigkeit wenigstens 65 "/" der Festigkeit des endlosen Fadenstranges beträgt, aus dem das Garn gewonnen wird. Die Beibehaltung eines so hohen Anteiles der ursprünglichen Fadenfestigkeit beruht auf der erhaltenen günstigeren Faserverteilung, d. h. auf dem viel höheren Anteil von langen Fasern. Diese langen Fasern machen in vielen Fällen mehr als 6o "'" des gesamten Gewichtes aus, und ihre Länge liegt über 30 cm. Weiterhin treten viel weniger Flugfasern auf, die natürlich nichts weiter als Abfall darstellen. Die Gleichmäßigkeit des Garnes ist außergewöhnlich gut; dies trägt durch Beseitigen dünner und weicher Stellen längs des Garnes ebenfalls zu den guten Festigkeitseigenschaften bei. Wenn man berücksichtigt, daß diese Ergebnisse in einer einzigen, vom endlosen Fadenstrang bis zum feingesponnenen Garn von hoher Qualität reichenden Verfahrensstufe erzielt werden, so bedeutet dies in der Tat eine außerordentliche Bereicherung der Technik.
  • Der im wesentlichen vollständige Fortfall der Flugfasern ist an sich schon ein bemerkenswerter Vorteil, weil bisher sehr große Gewichtsmengen an Abfall in Form von Flugfasern anfielen. Diese Flugfasern bedeuten nicht nur einen vollständigen Verlust an Rohmaterial, sondern es ergibt sich auch noch der Nachteil, daß sich die Flugfasern im Raum überall ablagern, besondere Reinigungsmaßnahmen erfordern und auch sonst unerwünschte Arbeitsbedingungen schaffen, Öle und Fette, ja sogar das gesponnene Garn verunreinigen.
  • Wichtig für den kontinuierlichen Ablauf des Arbeitsprozesses ist auch die mit der Erfindung erzielbare relativ bessere Qualität. Aufzeichnungen auf Grund ausgeführter Versuche zeigten, daß die Anzahl der Brüche je Spindelstunde sehr günstig ist und etwa 1/" der Anzahl der Brüche beträgt, die sich beim Benutzen eines gerade geführten Riemchens zwecks Herstellens feiner Garnnummern einstellen.
  • Gemäß der amerikanischen Patentschrift z 4.19 320 wird ein gespanntes Speiseband durch ein Paar Reißwalzen hindurchgeführt, die mit ineinandergreifenden Rillen versehen sind und das Speiseband absatzweise von seinem Durchlaufweg ablenken. Dadurch werden die Fäden im Speiseband an den Ablenkstellen unter der vorübergehend erhöhten Spannung zerrissen. Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung bieten gegenüber Vorrichtungen gemäß der amerikanischen Patentschrift 2 4.19 320 insofern Vorteile, als weniger Flugfasern auftreten und eine größere Gleichmäßigkeit sowie längere Fäden erzielt werden. Das Reißen erfolgt gemäß der Erfindung hauptsächlich an irgendeiner Stelle zwischen den Einzugwalzen und der Ablenkstelle, weniger an derAblenkstelle selbst. Fernerhin wird durch die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung im wesentlichen ein konstanter und gleichmäßiger Reibungszug ausgeübt im Gegensatz zu den zeitlich kurzen Impulsen der bekannten Vorrichtungen.
  • Durch die Anwendung der Erfindung ist es möglich, Garne von feiner Qualität und großer Festigkeit in einem Arbeitsgang herzustellen. Die Erzeugung solcher Garne war bisher nicht möglich, außer durch Anwendung mehrstufiger Verfahren, wie sie von Baumwoll-, Kammgarn-, Flachs- und Seidenspinneinrichtungen oder abgeänderten Ausführungsformen solcher Einrichtungen her bekannt sind. Die gemäß der Erfindung hergestellten Garne zeigen einen bisher noch nicht dagewesenen hohen Anteil an langen Fasern. Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung bieten zum ersten Male Mittel, um die meisten Fäden im Strang auf Längen zu reißen, die im wesentlichen der Streckweite gleichen, also nicht auf normale unvorteilhafte Längen, die durchschnittlich annähernd gleich der Hälfte der Streckenweite sind.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen eines Fadens aus einem endlosen Fadenstrang auf einer Feinspinnmaschine, indem der Strang mittels langsam laufender Einzugwalzen zugeführt und mittels Förderwalzen verstreckt wird, die eine größere Oberflächengeschwindigkeit besitzen als die Einzugwalzen, und wobei der Strang auf einem fortschreitenden Träger aufliegt, der mit größerer Oberflächengeschwindigkeit a15 die Einzugwalzen, jedoch mit geringerer als die Förderwalzen, angetrieben wird und den Strang zwischen den Einzug-und den Förderwalzen unterstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang (1) auf seinem Weg zu dein fortschreitenden Träger (6) scharf von seinem normalen geradlinigen Streckweg (17) zwischen den Einzug- und den Förderwalzen an einem Punkt (1o) abgebogen wird, der nahe an den Einzugwalzen liegt, und daß der fortschreitende Träger (6) so angetrieben wird, daß die Geschwindigkeit seiner fortschreitenden Oberfläche mindestens das o,3fache der Geschwindigkeit der Förderwalzen (S und 9) beträgt, wodurch der Strang zwischen dem Punkt (io), an dem er die Einzugwalzen verläßt, und dem Punkt (5), an dem er zuerst mit der fortschreitenden Trägeroberfläche (6) in Berührung kommt, einer solchen Spannung unterworfen wird, daß die meisten Fäden in, dieser Zone reißen.
  2. 2. Streckwerk zum Umwandeln eines endlosen Fadenstranges in ein Stapelfaserband nach Anspruch i, bestehend aus einem Satz langsam umlaufender Einzugwalzen (3 und 4), einem Satz schnell umlaufender Förderwalzen (8 und g) und einem Träger (6), um den zwischen den beiden Walzensätzen unter Spannung gehaltenen Strang zu unterstützen und vorzuschieben, wobei dieser fortschreitende Träger (6) so beschaffen ist, daß er mit einer Geschwindigkeit der fortschreitenden Oberfläche betrieben werden kann, die mindestens das o,3fache der Geschwindigkeit der Förderwalzen (8 und g) beträgt, und so angeordnet ist, daß der Strang scharf von seinem normalen geradlinigen Streckweg (17) zwischen den Einzug- und den Förderwalzen abgebogen wird, und zwar an einem Punkt (io) nahe bei den Einzugwalzen, wodurch er in einer Zone zwischen dem Punkt (io), da er die Einzugwalzen verläßt, und dem Punkt (5), an dem er zuerst mit der Oberfläche der fortschreitenden Trägervorrichtung in Berührung kommt, einer Spannung ausgesetzt ist, so daß die meisten Fäden in dieser Zone reißen.
  3. 3. Streckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dein Punkt (1o), an dem der Strang zuletzt mit einer der Einzugwalzen in Berührung ist, und dem Punkt (5), an dem er zuerst mit dem fortschreitenden Träger (6) in Berührung kommt, nicht mehr als 15 cm beträgt.
  4. 4. Streckwerk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß . der fortschreitende Träger aus einem endlosen Riemchen (6) besteht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 3168q.7, 574729. 721836.
DEP34107A 1948-08-04 1949-02-15 Verfahren zum Herstellen eines Fadens aus einem endlosen Fadenstrang auf einer Feinspinnmaschine Expired DE875013C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1018340B (de) * 1954-01-13 1957-10-24 Takeo Takagi Vorrichtung zum Reissen und Strecken eines Buendels aus endlosen Kunstfaeden nach dem Doppelstrecksystem

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DE316847C (de) *
DE574729C (de) * 1929-12-21 1933-04-19 Textiles Nouveaux Soc D Expl D Verfahren zur Herstellung eines aus Stapelfasern zusammengesetzten Faserbandes
DE721836C (de) * 1939-08-05 1942-06-23 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung eines verzugsfahigen Faserbandes aus endlosen thermoplastischen Kunstfasern

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