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Verfahren und Offen-End-Spinnvorrichtung zur Herstellung von Effektgarnen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Effektgarnen
und eine Offen-End-Spinnvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens0 Die Herstellung
von Effektgarnen ist schon seit langem bekannt. Bespielsweise werden einer Zwirnstelle
mehrere Fäden mit Hilfe mehrerer mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetriebenen
Zuführvorrichtungen zugeführt, wobei mindestens ein Faden abwechselnd von der einen
oder der anderen Zuftilirvorrichtung transportiert wird (DT-OS 1.685.652).
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Es handelt sich hierbei somit um mehrere umeinander geschungene Fäden,
die zusammen das Effektgarn bilden.
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Es ist auch'schon bei.einer Ringspinnmaschine bekannt, die Geschwindigkeit
des Einzugszylinders zu ändern (Internationales Textilbulletin, Fachausgabe Spinnerei,
Nr. 2 / 1964), um auf diese Weise Dickeschwankungen indem aus einem einzigen Faden
bestehenden Garn zu erhalten.
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Bei den erwähnten Verfahren werden die Fäden aus einem oder mehreren
Vorgarnen erzeugt, wobei die Fasern niemals aus ihrem Verband herausgelöst worden
sind, Somit weisen die erzeugten Garne auch alle die Eigenschaften eines Ringspinn-
oder Ringzwirngarnes auf.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Herstellung von aus einem einzigen Faden bestehenden Effektgarnen auf Offen-End-SpinnvorrichBungen
und eine entsprechende Offen-End-Spinnvorrichtung, die zur Durchführung dieses Verfahrens
geeignet ist, zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe mindestens ein Faserband
in Einzelfasern aufgelöst, in dieser Form einem an sich bekannten Offen-End-Spinnelement
zugeführt, in das Ende eines dort gebildeten und aus dem Spinnelement laufend abgezogenen
Fadens eingebunden und das Verhältniszwischen der dem Spinnelement pro Zeiteinheit
zugeführten Fasermenge und der während dieser Zeit aus diesem Spinnelement abgezogenen
Fadenmenge laufend geändert. Die Änderung dieses Verhältnisses kann nach Belieben
periodisch oder unregelmäßig erfolgen, je nach Art des gewünschten Effektes.
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Damit die Fadenreservebildung für ein bei einem eventuell auftretenden
Fadenbruch erforderlich werdendes Wiederanspinnen nicht beeinträchtigt wird, wird
vorzugsweise bei gleichbleibender Fadenabzugsgeschwindigkeit aus dem Spinnelement
die aus dem Faserband pro Zeiteinheit herausgelöste Fasermenge laufend geändert,
Besonders mannigfaltige Effekte lassen sich erzielen, wenn pro Spinnelement mehrere
Faserbänder in Einzelfasern aufgelöst werden, wobei das Mengenverhältnis zwischen
den aus den verschiedenen Faserbändern herausgelösten Fasern laufend geändert wird.
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Zur Durchführung dieser Verfahren kann die Offen-End-Spinnvorrichtung
verschieden ausgebildet sein. Gemäß einer brnjlich besonders einfachen Ausführung,
bei welcher das dem Spinnelement zugeführte Faserband mit Hilfe eines Streckwerkes
aufgelöst wird, ist zur Erzielung einer veränderlichen Faserbandauflösung mindestens
eine der beiden Walzen
des Auflöse-Walzenpaares exzentrisch gelagert0
Soll das Effektgarn Noppen oder dergleichen in unterschiedlicher Folge aufweisen,
so ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine im wesentlichen senkrecht
zur Fasertransportrichtung bewegbare und intermittierend in den Faserzuführkanal
bringbare Faserfangnadel vorgesehenO Ein Effektgarn kann auch mit Hilfe einer Offen-End-Spinnvorrichtung,
welche zwischen dem Fadenabzugsrohr und der Fadenabzugsvorrichtung eine Fadenumwegführung
aufweist erzielt werden9 wobei erfindungsgemäß der Fadenumwegführung eine Antriebsvorrichtung
zugeordnet ist, welche sie laufend zwischen einer ersten Endstellung, in welcher
der Faden stark umgelenkt wird9 und einer zweiten Endstellung, in welcher der Faden
nicht oder weniger stark umgelenkt wird9 hin- und herbewegte Eine solche Fadenumwegführung
kann vorgesehen sein9 wenn kein automatisches Fadenbruchbeheben, z.B. gemäß GB-PS
1o 192a 357s vorgesehen ist oder wenn die Fadenreserve unabhängig von der der Effekte
erzielung dienenden Fadenumwegführung gebildet wird0 Um durch Mischung besondere
Effekte erzielen zu könnens weist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die
Ofen Ende Spinnvorrichtung pro Spinnelement mehrere Faserbandzuführ-und -auflösevorrichtungen
auf, von denen mindestens eine dem-Spinnelement pro Zeiteinheit wechselnde Faserniengen
zuführt. Sind mehrere Faserbandzuführvorrichtungen vorgesehen, so ist vorteilhafterweise
mindestens eine von ihnen mit wechselnder Geschwindigkeit antreibbar und für sämtliche
einem einzigen Spinnelement zugeordneten - Faserbandzuführvorrichtungen nur eine
einzige Faserbandauflösevorrichtung vorgesehen.
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Es ist zwar bereits bekannt, zwei Faserbänder9 welche gemeinsam oder
getrennt aufgelöst worden sind, der Spinnturbine einer Offen-End-Spinnvorrichtung
zuzuführen (FR-PS 1.551372 und FR-PS 1.552.320). Im ersten Fall soll der erzeugte
Faden
bei gleichbleibender Turbinendrehzahl eine gröbere Garn-Nummer
aufweisen, während im zweiten Fall die Fasern zweier Faserbänder unterschiedlicher
Qualität gleichmäßig miteinander vermischt werden sollen zur Erzielung eines regelmäßigen
Fadens.
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Es ist ferner bekannt, einer einzigen Faserbandauflösewalze mehrere
Faserbandzuführwalzen zuzuordnen (CH-PS 453.149).
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Dabei ist jedoch jede Faserbandzuführwalze einer eigenen Spinnturbine
zugeordnet. Somit berührt keine der vorgenannten Patentschriften das Problem der
Erzielung von Effektgarnen gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die Erfindung ist unabhängig von der Art der Offen-End-Spinnvorrichtung,
welche als Spinnelement eine Spinnturbine (US-PS 3.440.812), einen rotierenden oder
feststehenden Spinntrichter (CS-PS 87.947, japanische Patentanmeldung 24.051/63),
ein einen Pol eines elektrischen Feldes bildendes Drallorgan (DT-OS 1.510.533, DT-OS
1.560.313) oder eine Kammer, in welcher sich die mit einem Mediumfortbewegenden
Fasern an ein frei rotierendes Fadenende anlegen (US-PS 2.911.783), enthalten kann.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert, wobei alle für das Verständnis der Erfindung unwesentlichen Teile
weggelassen wurden. Es zeigen: Fig. 1 eine Offen-End-Spinnvorrichtung gemäß der
Erfindung im Schnitt; Fig. 2 einen Faserzuführkanal mit einer quer zur Fasertransportrichtung
bewegbaren Faserfangnadel im Schnitt;
Fig. 3 eine pendelniquer zur
Fadenabzugsrichtung bewegbare Fadenumwegfuhrung in der Seitenansicht; Fig. 4 bis
6 Offen-End Spinnvorrichtungen-mit jeweils zwei voneinander unabhängigen Faserbandzuführ-
und -auflösevorrichtungen in der Draufsicht, in der Seitenansicht bzw. im Schnitt;
Fig. 7 und 8 Offen-End-Spinnvorrichtungen mit jeweils einer einzigen Faserbandauflösevorrichtung
für eine Vielzahl von Faserbandzuführvorrichtungen im Schnitt.
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Bei den bisher bekannten Effektgarnen bleibt stets der Zusammenhalt
der Fasern in ihrem Faserverband erhalten, so daß diese Effektgarne alle die Eigenschaften
der Ringspinn- und Ringzwirngarne aufweisen, während die Garne gemäß der vorliegenden
Erfindung die Eigenschaften von Offen-End-Garnen aufweisen sollen. Bekanntlich werden
zur Erzeugung von Offen-End-Garnen die Fasern aus ihrem Faserverband herausgelöst,
als Einzelfasern auf einer Fasersammelfläche abgelegt, gedreht und anschließend
auf einer Spule aufgewickelt. Im Gegensatz zum Ringspinngarn, bei welchem Drehungserteilung
und Aufwindung in ein und demselben Arbeitsgang erfolgen, werden diese Arbeiten
beim Offen End-Spinnen in getrennten Schritten nacheinander durchgeführt. Diese
andere Spinntechnik verlangt auch ein anderes Verfahren zur Herstellung von Effektgarnen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß es zur Erzielung von Offen-End-Effektgarnen
wesentlich ist, daß das Verhältnis zwischen der dem Offen-End-Spinnelement 1 pro
Zeiteinheit zugeführten Fasermenge und der während dieser Zeit aus dem Spinnelement
abgezogenen Fadenmenge laufend geändert wird. Die dem Spinnelement
1
zugeführte Fasermenge hängt ab von der durch die Faserbandauflösevorrichtung 3 aus
dem zugeführten Faserband 2 zugeführte Fasermenge, welche gegebenenfalls auf dem
Transport von der Faserbandauflösevorrichtung 3 zum Spinnelement 1 beeinflußt werden
kann, wie später noch beschrieben werden wird.
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Die aus dem Spinnelement 1 abgezogene Fadenmenge hängt ab von der
Geschwindigkeit des Abzugswalzenpaares 10 und einer eventuell zwischen-dem Spinnelement
1 und dem Abzugswalzenpaar 10 erzeugten Längenveränderung des Fadenweges. Diese
Veränderungen des Verhältnisses zwischen der Faserzufuhr in das Spinnelement 1 und
dem Fadenabzug aus dem Spinnelement 1 können durch Beeinflussung der -Faserzufuhr
oder des Fadenabzuges oder beider Werte gleichzeitig erreicht werden0 Nachstehend
werden verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes beschrieben.
Gemäß Fig. 1 wird das Faserband 2 durch ein Streckwerk 5 bis in einzelne Fasern
20 aufgelöst und in dieser Form durch einen Faserzuführkanal 11 dem Spinnelement
1 zugeführt. Die Fasern 20 werden vom Spinnelement 1 in üblicher Weise gesammelt
und in das Ende eines durch ein Fadenabzugsrohr 12 laufend mit Hilfe eines Abzugswalzenpaares
10 abgezogenen Fadens 21 eingebunden. Der Faden 21 wird schließlich mit-Xilfe einer
Verteilerwalze 13 auf einer Spule 14 aufgewickelt.
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Das Streckwerk 5 besteht aus einer Faserbandzuführvorrichtung 4 und
einer Faserbandauflösevorrichtung 3. Die Faserbandzuführvorrichtung 4 weist eine
angetriebene Einzugswalze 40, welche ein Riemchen 41 antreibt, sowie eine Druckwalze
43 auf, welche durch Reibung von der Einzugswalze 40 über die Riemchen 11 und 44
angetrieben wird. Für jedes Riemchen ist ferner in üblicher Weise eine Wendeschiene
42 bzw. 45 vorgesehen. Die Faserbandauflösevorrichtung 3 dagegen
besteht
aus einer angetriebenen Auflösewalze 30 und einer exzentrisch gelagerten Druckwalze
31. Die Achse 32 dieser Druckwalze 31 ist an jedem Ende der Druckwalze 31 jeweils
in einem Gleitstein 33 gelagert, welcher in einer Kulisse 34 gleiten kann und durch
eine Feder 35 in Richtung zur angetriebenen Auflösewalze 30 gedruckt wird. Eine
Einstellschraube 36 dient zum Einstellen des Mindestabstandes des Druckrollers 31
von der Einzugswalze 30.
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Durch, die exzentrische Lagerung der Druckwalze 31 werden bei ihrer
durch die Einzugswalze 30 auf sie übertragenen Drehbewegungen infolge-der hierdurch
erzeugten variSeren° den Druckverhältnisse unterschiedlich viele Fasern 20 pro Zeiteinheit
aus dem durch die Faserbandzuführvorrichtung 4 zugeführten Faserband 2 herausgelöst.
Entsprechend werden die Fasern 20 auch unregelmäßig vom Spinnelement 1 gesammelt
und in das Ende des Fadens 21 eingebunden, so daß sich im Faden 21 entsprechend
Dünn- und Dickstellen abwechseln.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die verschiedensten
Vorrichtungen Anwendung finden. Die an Hand der Fig. 1 erläuterte Vorrichtung ergibt
z.B einen Faden 21, der periodisch Dick- und Dünnstellen aufweist.
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Um einen Faden mit unregelmäßig verteilten Dick- und DUnnstellen zu
erzielen, muß die Faserbandauflösevorrichtung 3 etwas abgewandelt werden. Beispielsweise
findet eine zentrisch gelagerte Druckwalze 36 Anwendung9 die sich in üblicher Weise
an einer Auflösewalze 37 abstützt (Fig. 5). Diese Auflösewalze 37 jedoch wird, entweder
individuell oder gemeinsam mit den entsprechenden Auflösewalzen der anderen Spinnstellen,
über ein Kettenrad 38 und eine Kette 39 vom Kettenrad 51 eines Elektromotores 50
aus angetrieben. Dieser Elektromotor 50 kann mit Hilfe an sich bekannter Mittel
entsprechend einem individuell vorgegebenem Programm mit wechselnder Geschwindigkeit
angetrieben
werden, wodurch sich auch die pro Zeiteinheit aus dem Faserband 2 herausgelöste
Fasermenge entsprechend unregelmäßig ändert.
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Die Faserbandzuführ- und -auflösevorrichtung- besteht in den bisher
beschriebenen Ausführungen aus-,einem Streckwerk. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann jedoch auch bei als Vorreißer 7 ausgebildeter Faserbandzuführ- und auflösevorrichtung,
Anwendung finden (Fig. 6). Die Faserbandzufuhrvorrichtung 4 besteht hierbei aus
einer Lieferwalze 70, die gegebenenfalls mit einer- elastisch gelagerten Einzugsmulde
71 zusammenarbeitet, während die Paserbandauflösevorrichtung 3 durch eine mit einer
Nadelgarnitur oder dergleichen versehene Vorreißerwalze 72 gebildet wird. Eine Steuerung
der dem Spinnelement 1 durch den Faserzuführkanal 11 zugeführten Fasermenge läßt
sich bei dieser Ausführung des Gegenstandes nicht durch Änderung der mit hoher Drehzahl
umlaufenden Vorreißerwalze 72 erreichen. Aus diesem Grunde ist die Lieferwalze 70
- in der Weise wie die Auflösewalze 37 in Fig. 5 - mit einem mit veränderlicher
Geschwindigkeit antreibbaren Elektromotor 50 verbunden.
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Zusätzlich oder unabhängig von den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen
kann eine in den Faserzuführkanal 11 bringbare Faserfangnadel 6 vorgesehen sein
(Fig. 2). Diese Faserfangnadel 6 kann durch beliebige,, hierfür geeignete Mittel
im wesentlichen quer zur Faseftransportrichtung, die durch einen Pfeil 22 gekennzeichnet
ist, intermittierend hin- und herbewegt werden. Gemäß Fig. 2 dient als Antrieb für
die Faserfangnadel 6 ein Elektromagnet 60, dessen Windung 61 über eine Leitung 62
und einen Wendeschalter 63 mit einer Gleichstronquelle 64 verbunden ist. Der Wendeschalter
63 wird durch ein nicht. gezeigtes Steuerelement, z.B. eine Nockenwalze, ein über
ein Filmband oder dergleichen gesteuertes
Relais etc., betätigt.
Je nach der Richtung des Stromflusses durch die Windung 61 wird der Anker und damit
die Faserfangnadel 6 in der einen oder anderen Richtung bewegt. Statt einer Gleichstromquelle
64 kann auch eine Wechselstromquelle vorgesehen sein, die über einen mustergemäß
betätigbaren Unterbrecher mit der Windung 61 verbunden oder von dieser getrennt
werden kann, wobei der Anker und die Faserfangnadel 6 bei Erregung des Elektromagneten
60 in der einen Richtung und bei abgefallenem Elektromagneten 60 mit Hilfe eines
nicht gezeigten Rückholelementes, z.B.
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einer Feder, in die andere Richtung bewegt wird.
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Bei all den bisher beschriebenen Ausführungen des Erfindungsgegenstandes
wird die pro Zeiteinheit gelieferte Fasermenge geändert. Fig. 3 zeigt eine Ausführung,
bei welcher zwischen dem Spinnelement 1, von welchem nur ein Teil des'Fadenabzugsrohres
12 sichtbar ist, und dem Abzugswalzenpaar 10 eine Fadenumwegführung 8 vorgesehen
ist. Diese Fadenumwegführung kann verschieden ausgebildet und einer einzigen oder
einer Vielzahl von Spinnstellen zugeordnet sein. Gemäß Fig. 3 besteht die Fadenumwegführung
aus einer quer zum Faserlauf bewegbaren Schiene 80, die in Lagern 81 gleitbar gelagert
ist. Die Schiene 80 weist pro Spinnstelle einen Umlenkstift 84 auf und wird durch
eine rotierende Scheibe 82 oder eine Kurbel mit Hilfe einer Pleuelstange 83 hin-
und herbewegt.
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In Fig. 3 sind vier verschiedene Arbeitsstellungen A, B, C, D der
Scheibe 82 und der Pleuelstange 83 angegeben. In Stellung A der Scheibe 82 befindet
sich der Umlenkstift 84 in der Stellung a, in welcher er den Faden nicht beeinflußt
und der somit die gestrichelte Stellung einnimmt. In den Stellungen B und D der
Scheibe 82 nimmt der Faden die durchgezogene (puniftierte) Stellung b ein und in
Stellung C die strichpunktierte Stellung c. Der Faden wird somit laufend zwischen
einer
Endstellung c, in welcher der Faden 21 stark umgelenkt wird, und einer anderen Endstellung
a, in welcher der Faden 21 gar nicht oder nur geringfügig umgelenkt wird, hin- und
herbewegt. Zur Vergrößerung oder Verkleinerung der maximalen Fadenumlenkung kann
die Scheibe 82 oder die Kurbel einen radialen Schlitz 85 aufweisen, längs welcher
der Anlenkpunlft 86 der Pleuelstange 83 verstellt werden kann.
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Die Scheibe 82 oder Kurbel kann durch eine Welle kontinuierlich oder
durch einen mustergemäß mit unterschiedlicher Geschwindigkeit antreibbaren Elektromotor
angetrieben werden.
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Die Schiene 80 kann sich auch unter der Wirkung einer nicht gezeigten
Feder an einer-quer zur Bewegungsrichtung der Schiene 80 bewegbaren Kurve oder Kette
anlegen, welche entsprechend geformt ist oder entsprechende geformte Kettenglieder
aufweist, um die Schiene um unterschiedliche Wege während unterschiedlichen Zeitdauern
cluer zum Fadenlauf zu bewegen. Die Kurve kann auch als ein mustergemäß in beiden
Richtungen bewegbarer Keil ausgebildet sein.
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Durch die Fadenumwegführung 8 wird bei gleichbleibender Abzugsgeschwindigkeit
des Abzugswalzenpaares 10-eine unterschiedliche Fadenmenge, d.h. Fadenlänge, aus
dem Spinnelement 1 abgezogen. Bei Beweg mg des Umlenkstiftes 84 aus der Stellung
a in die Stellung c wird der Umweg für den Faden 21 laufend vergrößert. Da die vom
Abzugswalzenpaar 10 abgezogene Fadenlänge konstant bleibt, wird eine zusätzliche
Fadenlänge durch den Umlenkstift 84 aus dem Spinnelement 1 abgezogen, so daß im
Faden 21 eine Dünristelle entsteht. Bewegt sich der Umlenkstift 84 aus seiner Stellung
c in die Stellung a zurück, so wird von der Fadenumwegführung 8 Faden freigegeben,
so daß bei gleicher Abzugsgeschwindigkeit durch das Abzugswalzenpaar 10 weniger
Faden 21 aus dem Spinnelement 1 abgezogen wird. Es entsteht somit eine Dickstelle
im Faden 21.
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Wie bereits erwähnt, kann die, soeben an Hand der Fig.- 3 beschriebene
Vorrichtung anstelle oder zusätzlich zu der oder den Vorrichtungen zur Steuerung
der Faserzufuhr in das Spinnelement 1 vorgesehen sein, wobei dann allerdings eine
Synchronisation zwischen diesen Vorrichtungen-von Vorteil t-Damit sich die Fadenumwegführung
8 nicht nachteilig auf einen im Fadenlauf vorgesehenen Fadenwächter 17 auswirken
kann, ist zwischen Fadenwächter 17 und Fadenumwegführung 8 ein Fadenleitelement
18 angeordnet, das sicherstellt, daß der Faden 21-unabhängig von der Stellung der"Fadenumwegführung
8 stets die gleiche -Lage gegenüber dem Fadenleitelement 18 einnimmt.
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Gemäß einem weiteren Verfahren gemäß der Erfindung wird ein, Effektgarn
dadurch-hergestellt, daß einer Spinnstelle mehrere Faserauflösevorrichtungen zugeordnet
sind, die laufend das Mengenverhältnis zwischen den aus den verschiedenen ihnen
zugeführten Faserbändern herausgelösten Fasern ändern.
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Dieses Verfahren wird zunächst an Hand der Fig. 4 erläutert, die zwei
dem Spinnelement 1 zugeordnete Streckwerke 5 und 52 sowie zwei Faserzuführ'kanäl'e
11 und 15 zeigen. Vom Streckwerk 5 sind nur die Druckwalze 43 der FaserbandzufUhrvorrichtung
4 und die Druckwalze 36 der Faserbandauflösevorrichtung 3 sichtbar. Die Faserauflöseleistung
der Faserbandauflösevorrichtung ist steuerbar, z.B. mit Hilfe der in Fig. 5 gezeigten
Vorrichtung mittels einer Kette 39. Das zweite Streckwerk 52 besteht ebenfalls aus
einer Faserbandzuführvorrichtung 53 und einer Faserbandauflösevorrichtung 54, wobei
die Faserbandauflösevorrichtung 54 mit gleichbleibender oder mit variabler Geschwindigkeit
antreibbar ist. Beispielsweise werden durch das Streckwerk 52 ein Faserband 23 in
einzelne
Fasern 24 aufgelöst und stets gleichmäßige Fasermengen dem Spinnelement 1 zugeführt,
wobei die Effekte durch Geschwindigkeitssteuerung der Faserbandauflösevorrichtung
3 erzeugt werden. Effekte können jedoch auch durch Steuerung beider Faserbandauflösevorrichtungen
3 und 54 erfolgen, wobei diese Steuerungen z.B. so aufeinander abgestimmt sind,
daß bei Faserbändern 2 und 23 von unterschiedlicher Farbe oder aus verschiedenem
Material nur das Mischungsverhältnis, nicht aber die Gesamtmenge der dem Spinnelement
1 zugeführten Fasermenge geändert wird.
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Gemäß Fig. 4 werden die durch die beiden Streckerke 5 und 52 aus den
Faserbändern 2 und 23 herausgelösten Fasern 20 und 24 durch Faserzuführkanäle 11
und 15 getrennt dem Spinnelement 1 zugeführt. Es ist jedoch auch möglich, daß die
beiden Faserzuführkanäle 11 und 15 in einen gemeinsamen Faserzuführkanal 16 mUnden,
von dem aus die Fasern 20 und 24 dem Spinnelement zugeführt werden. Auch bei der
in Fig. 6 gezeigten Ausfuehrung werden die Fasern 20 und 24 nach der Auflösung durch
den Vorreißer 3 bzw. durch das Streclzçerk 52 durch den gemeinsamen Faserzuführkanal
11 dem Spinnelement 1 zugeführt.
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Es ist ;jedoch auch möglich, mehreren Faserbandzuführvorrichtungen
eine einzige Faserbandauflösevorrichtung zuzuordnen. Gemäß Fig. 8 weist der Vorreißer
7 eine einzige, als Vorreißerwalze 72 ausgebildete Faserbandauflösevorrichtung sowie
eine Vielzahl von Faserbandzuführvorrichtungen auf.
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Die Faserbandzuführvorrichtungen bestehen gemäß Fig. 8 jeweils aus
einer mit einer Nadelgarnitur oder dergleichen versehenen Lieferwalze 70, 73 und
74, von denen mindestens eine gemäß einem vorgegebenen Programm mit wechselnden
Geschwindigkeiten antreibbar ist.
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Um einen gleichmäßigen Antrieb verwenden zu können, wobei dann allerdings
regelmäßige Effektgarne entstehen, kann auch eine Vorrichtung gemäß Fig. 7 Anwendung
finden. Die Faserbandauflösevorrichtung 3 besteht wiederum aus einer Vorreißersfalze
72. Als erste Faserbandzuführvorrichtung 4 dient ein Liefenralzenpaar 75 mit einem
Zuführtrichter 76.
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Als zweite Faserbandzuführvorrichtung 46 dient ein Lieferwalzenpaar
76, welches das Faserband 23 kontinuierlich einer Zupfwalze 77 zuführt. Diese Zupfwalze
77 trägt an ihrem einen Ende einen sich an einer der Walzen des Lieferwalzenpaares
75 abstützenden Reibbelag 78 auf, während sie auf einem oder mehreren Umfangsabschnitten
eine sich über die ganze Breite der Zupfwalze sich erstreckende Nadelgarnitur 79
oder dergleichen aufweist. Die Zupfwalze 77 löst somit periodisch Fasern bzw. Faserbündel
aus dem Faserband 23 heraus und liefert diese an das Lieferwalzenpaar 75, das diese
Fasern bzw. Faserbündel zusammen mit dem Faserband 2 der Vorreißerwalze 72 zur Auflösung
zuführt. Die Zupfwalze 77 wird von einem Hebel 47 getragen, der an einem am Gehäuse
des Vorreißers 7 befestigten Lager 48 angelenkt ist und durch eine zwischen Hebel
47 und Lager 48 vorgesehene Feder 49 mit ihrem Reibbelag 78 zur Anlage an eine Walze
des Liefenfalsenpaares 75 gebracht wird.
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Wie die vorstehend beschriebenen Ausführungen zeigen, läßt der Erfindungsgegenstand
vielfältige Abwandlungen und Kombinationen zu durch gleichzeitige Anwendung mehrerer
Merkmale oder auch wiederholte Anwendung ein und desselben Nerkmales pro Spinnstelle.
Vorteilhafterweise sind die die Effekte bewirkenden Elemente durch eine an sich
bekannte Vorrichtung steuerbar, so daß unregelmäßige Effekte erzielt werden.
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Der Erfindungsgegenstand kann verschiedene Effekte erzielen.
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Durch Steuerung der Mengen der dem Spinnelement 1 zugeführten Fasern
20, 24 und/oder des aus dem Spinnelement 1 abgezogenen Fadens 21 können veränderliche
Fadenstärken erzeugt werden.
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Werden mehrere Faserbänder 2, 23 dem Spinnelement 1 gleichzeitig zugeführt,
so kann die Gesamtmenge der aus diesen herausgelösten Fasern 20, 24 gegenüber der
abgezogenen Fadenmenge unverändert bleiben, während sich das'Verhältnis der Fasern
20 gegenüber den Fasern 24 und damit der Menge der Fasern 20 bzw. 24 gegenüber dem
Faden 21 ändert. Die verschiedenen Faserbänder können aus gleichem oder unterschiedlichem
Material bestehen. Sollen Dick- und Dünnstellen durch die gleichzeitige Zufuhr-von
zwei Faserbändern 2 und 23 erzeugt werden, so können beide Faserbänder aus gleichem
Material bestehen. Sollen Fasern 20 und 24 verschiedener Farbe oder Qualität, z.B.
aus verschiedenem Material, miteinander gemischt werden, so kann dabei durch entsprechende
Steuerung der einzelnen Fasermengen ein Faden 21 von gleichmäßiger Stärke, aber
mit unterschiedlicher Zusammensetzung, oder aber ein Faden mit unterschiedlicher
Stärke und Zusammensetzung erzeugt werden.