DE1596468B2 - Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von faeden aus glas fuer die herstellung von glasfaserkoerpern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von faeden aus glas fuer die herstellung von glasfaserkoerpernInfo
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Description
stehungsstelle und der Schmälzvorrichtung sowie zwischen der Schmälzvorrichtung und dem Auflaufpunkt
auf die Trommel befindlichen Abschnitte die Seiten eines Dreiecks bilden, dessen Grundlinie die
direkte Verbindung von der Fadenentstehungsstelle und diesem Auflaufpunkt bildet. In der Praxis spricht man
von einem zwar möglichst gering zu haltenden, aber nicht zu vermeidenden Fadenknick.
Obwohl wegen der gelegentlich zu Fadenrissen führenden Erhöhung der Fadenspannung dieser »Fadenknick«
schon immer eine Gefahrenquelle war, hat sich das vorbeschriebene Verfahren an sich bewährt,
solange für eine bestimmte Trommelbreite nur eine begrenzte Zahl von Fäden gleichzeitig abgezogen und
geschmälzt wurde. Diese Größe liegt für die übliche Trommelbreite von 1000 mm nach den Versuchen der
Anmeldering bei etwa 200 Fäden.
Da die abgezogenen Fäden nur einen Durchmesser von etwa einem hundertstel Millimeter oder weniger
haben, 200 nebeneinandergelegte Fäden also nur etwa 2 mm Breite ausmachen, und für die Abzugstrommel
sich eine Breite von 1000 mm eingebürgert hat, ist von dieser Seite aus gesehen das Trommelabziehverfahren
eigentlich unwirtschaftlich. Obwohl aber bisher zahlreiche Anstrengungen gemacht wurden, die sogenannte
»Fadenverdichtung« zu erhöhen, sprachen gewichtige Gründe für die Beibehaltung von 1000 mm breiten
Abzugstrommeln. Ein wesentlicher Grund liegt darin, daß beim Anfahren einer Maschine oder nach einem
Fadenriß ein neuer Faden durch einen senkrecht nach unten fallenden Tropfen entsteht, der, um seine Aufgabe
erfüllen und einen Faden nach sich ziehen zu können, eine gewisse Schwere und damit auch Größe haben
muß. Hierfür muß zwischen den fortlaufend abgezogenen Fäden genügend Platz vorhanden sein, um zu 35·
verhindern, daß beim Tropfenfall benachbarte Fäden abgerissen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die
sich neu bildenden Fäden mit den ihren Anfang bildenden Tropfen oft gewisse, wenn auch geringe
Pendelbewegungen ausführen.
Aus all diesen Gründen konnte das Problem der Fadenverdichtung nur in der Weise gelöst werden, daß
man in mehreren Reihen angeordnete Stäbe oder Düsen benutzt Dabei werden die Fäden auf oder an dem
Applikator in eine gemeinsame Ebene gebracht, über dessen Abgabefläche sie dicht nebeneinander gleiten
und dabei die Schmälzflüssigkeit aufnehmen.
Außerdem arbeiten sich die Fäden als selbstverständliche
Folge der bereits erwähnten Spannung, mit der sie über die Applikatoren geführt werden, in diese ein,
wodurch in dem Schmälzbelag Riefen oder Rillen entstehen. Wenn dann beim Anfahren einer Anlage
oder nach einem Fadenriß ein oder mehrere der sich neu bildenden Fäden, z. B. wegen der vorbeschriebenen
Pendelbewegungen, in die ihnen gewissermaßen zugeordneten Rillen nicht einfahren, so kommen sie aus
ihrer lotrechten Ziehebene heraus und unter anderem dadurch zu dicht an andere Fäden heran.
Ein weiterer Nachteil aller mit saugfähigen Belägen arbeitenden Applikatoren ist, daß diese, welche man
bisher auch ausprobiert hat, erhärten. Dies ergibt eine ständige Veränderung in der Abnutzung und Annahmefähigkeit
des Belages, was zwangsläufig auch zu einer untragbar ungleichmäßigen Übertragung des Schmälzmittels
auf die laufenden Fäden und somit zu einer ungleichmäßigen Schmälzung führt Messungen haben
gezeigt daß nach dieser herkömmlichen Schmälzauftragung eine Schwankung von etwa 0,4 bis 0,9 %
Schmälzanteil, bezogen auf das Fasergewicht zu verzeichnen war. Durch die ungenaue Schmälzauftragung
wird nicht nur bei der Weiterverarbeitung, z. B. zu Faservliesen oder -lunten, der Faserflug, sondern vor
allem auch der Spinnprozeß nachteilig beeinflußt Bei zu geringer Schmälzauftragung haften die Fäden nicht
genügend an der Trommel, wodurch sich ein ungleichmäßiger Fadenabzug ergibt der zu Schwankungen im
Fadendurchmesser und auch zu häufigen Fadenrissen führt. Eine oft nicht zu vermeidende Überdosierung
dagegen führt zur häufigen Verschmutzung von Schaber und Trommel. Feine, gebrochene Fasern
vermischen sich nämlich mit dem überschüssigen Schmälzmittel und bilden eine Art Schmirgel, wodurch
die Abzugstrommel einen für den Spinnprozeß hinderlichen schwarzen Belag erhält der öfters entfernt werden
muß. Dadurch fallen häufige Produktionsunterbrechungen an, die bei einer kontinuierlich arbeitenden
Maschinenanlage vermieden werden müssen. Gerade bei der Vliesherstellung wird zwecks eines sicheren
Spinnprozesses und eines gleichmäßigen Faserfluges ein konstant bleibender Schmälzanteil von 0,4 %
angestrebt
Außerdem ist die Schmälzeinrichtung natürlich eine wartungsbedürftige, an einer schwer zugänglichen
Stelle liegende Einrichtung, die einerseits, wie bereits beschrieben, so liegen muß, daß der Faden an dieser
Stelle, um ihm die notwendige Spannung zu verleihen, einen Knickwinkel beschreiben muß, die andererseits
aber so angebracht sein muß, daß nach einem Fadenriß oder beim Anfahren der Gesamtanlage sie von dem frei
fallenden, einen Faden nach sich ziehenden, ihrer größeren Masse wegen heißen Tropfen nicht berührt
wird.
Demnach lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der vorbeschriebenen Art das
auch mit hoher Trommelumlaufgeschwindigkeit und hoher Fadenverdichtung arbeiten kann, das Schmälzen
der Fäden ohne zusätzliche Fadenspannung so durchzuführen, daß bei sparsamem Schmälzeverbrauch eine
gleichmäßige ausreichende Abgabe des Schmälzmittels ohne Überdosierung gewährleistet bleibt, aus der
Schmälzung herrührende Produktionsunterbrechungen vermieden und der Wartungsaufwand verringert wird.
Die Erfindung beseitigt alle die vorbeschriebenen Nachteile dadurch, daß sie auf eine besondere, die
einzelnen Fäden auf dem Wege zwischen ihrer Entstehungsstelle und dem Auflaufen auf die Trommel
mit Schmälze versehende Schmälzeinrichtung ganz verzichtet und dafür die Trommel selbst mit einem
dünnen Film einer Schmälzflüssigkeit versieht, der ein Anhaften der Fäden am Trommelumfang auf dem Wege
von ihrem Auflaufen auf die Trommel bis zum Abheben von derselben garantiert und dabei gleichzeitig einen
Teil der die Fäden elastisch machenden Schmälzflüssigkeit an diese abgibt
Die vorliegende Erfindung stellt damit erstmals einen vollkommenen Bruch sowohl mit den bisher vorgeschlagenen
als auch mit den in die Praxis eingeführten und üblichen Verfahren dar, weil nicht wie bisher, die
einzelnen Fäden mit der Schmälzflüssigkeit überzogen werden, um dann auf die Abzugstrommel aufzulaufen,
sondern weil in genau umgekehrter Reihenfolge die unbehandelten Fäden erst auf der Abzugstrommel mit
der Schmälzflüssigkeit in Kontakt kommen. Während also bisher die Trommel indirekt, d. h. über die Fäden,
mit dem für die Haftung beim Fadenabzug nötigen Schmälzmittel versehen wurde, gelangt nun das
Schmälzmittel direkt genau dosier^auf die Trommel und
von deren Oberfläche auf die Fäden. Letzteres wurde bisher allgemein als undurchführbar gehalten. Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen direkten Schmälzauftragung liegt darin, daß man ständig eine
genau dosierte Menge auf die Trommel auftragen und somit einen gleichbleibenden Schmälzanteil von z. B. 0,2
regelbar bis etwa 0,5 % auf den Faden oder die.Faser
aufbringen kann. .-_:.^l: ^ :._·.■„.·_:;....; .... „ .
.~ Demnach betrifft die ■ Erfindung ein Verfahren zur
Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern, .wie Vliesen, Faserbändern oder
-strängen, mittels einer eine Vielzahl von Strömen geschmolzenen Glases abziehenden Trommel, von der
die zu Fäden erstarrten und mit einem Schmälzmittel versehenen Ströme vor einer vollständigen Umschlingung
abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt werden, das dadurch gekennzeichnet, ist, daß das Schmälzmittel
• auf die Abzugstrommel aufgebracht und von dieser auf die Fäden übertragen wird.
Hierzu kann z. B. ein mit Schmälze getränktes Tuch changierend an geeigneter Stelle parallel zur Trommelachse
über die Trommeloberfläche gezogen werden, oder es kann die Schmälze mittels einer aus Gummi
oder Kunststoff bestehenden Walze auf die Trommeloberfläche gebracht werden. Zweckmäßiger wird aber
oft das Auftragen der Schmälze auf die Trommeloberfläche ohne Berührung, z. B. durch Sprühen oder
Tropfen, sein,. weil die direkte Kontakt-Aufbringung " mehr Schmälze verbraucht und zu einer Verschmutzung
der Auftragsmittel durch Fadenreste führen kann. Außerdem ist es natürlich in der Praxis manchmal
schwierig, mit einem Tuch oder einer Rolle nur Schmälze auf die Trommel aufzubringen und nicht
gleichzeitig dabei die bereits aufgebrachte Schmälze wieder abzunehmen. -
Wegen der hohen Umlaufgeschwindigkeit der Trommel (Abzugsgeschwindigkeit der Fäden etwa 3000 m/
min) wird, wie bereits erwähnt, von der Trommel eine rotierende Grenzluftschicht mitgerissen, die, wenn sie
eine gewisse Stärke erreicht, verhindert, daß die Schmälzmitteltropfen auf die Trommeloberfläche gelangen.
In diesen Fällen kann man das Schmälzmittel auf die Trommeloberfläche mit einem gewissen -.Druck
aufsprühen, z. B. mittels einer die Breite' der Trommel
einnehmenden Sprühleiste oder einer changierend über die Breite der Trommel hin- und hergefahrenen
Sprühdose. . : ■ -
Es kann aber sein, daß die Intensität der durch die Drehung der Trommel mitgerissenen Grenzluftschicht,
die nicht nur von der Umlaufgeschwindigkeit, sondern auch der Oberflächenbeschaffenheit "der Trommel
abhängt, so stark ist, daß sie von den Sprühnebeltröpfchen
nicht durchdrungen wird. Die Erfindung löst deshalb auch das Problem, eine Schmälzflüssigkeit
fortlaufend und ohne direkten Kontakt eines Übertragungsmediums mit der Trommeloberfläche trotz einer
von der Trommel mitgerissenen Grenzluftschicht hoher Intensität aufzubringen.
Hierzu schlägt die Erfindung allgemein vor, an geeigneter Stelle durch die rotierende Grenzluftschicht
selbst einen Sog zu erzeugen, der das in einiger Entfernung von der Trommeloberfläche in Richtung auf
diese gesprühte Schmälzmedium ohne Störung durch diese rotierende Grenzluftschicht an die Oberfläche
bringt.
Deshalb betrifft die Erfindung auch ein Verfahren der vorbeschriebenen Art, das dadurch gekennzeichnet, ist,
daß die durch die Umdrehung der Trommel an deren Oberfläche mitgerissene, rotierende Grenzluftschicht
zwischen der Fadenauflaufstelle auf die Trommel und der Abnahme von der Trommeloberfläche in dem keine
Fäden mitnehmenden Bereich gestaut, und in den an der Rückseite des Staues entstehenden, zur Trommeloberfläche
hin gerichteten Sog eine Schmälzflüssigkeit eingeführt wird. . . ·;_". . . :
Die . Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen zur Ausführung des vorbeschriebenen Verfahrens.
Es ist an sich bekannt, die von der Trommel mitgerissene, rotierende Grenzluftschicht zu stauen, um
durch den Stau die Fäden von der Trommel'oberfläche abzulenken (österreichische Patentschrift 178 434),
jedoch vermittelt diese Veröffentlichung keine Anregung, den zwangläufig mit dem erzeugten Stau
gleichzeitig geschaffenen Sog für das Hinführen eines flüssigen Mediums auf die Trommeloberfläche auszunutzen.
. ---. - ■ -
Verfahrensvarianten nach der Erfindung sind nachfolgend anhand einer sehr vereinfacht und schematisch in
der Zeichnung dargestellten Vorrichtung beschrieben.
1 ist eine in Pfeilrichtung A in schnelle Drehung versetzte Trommel von beispielsweise 1000 mm Länge
und Durchmesser, die auf bekannte und beliebige Weise die in mehreren Ebenen erzeugten Fadenreihen 2a, 2b,
2c abzieht, wobei zu einer Fadenreihe beispielsweise 100 oder mehr parallel nebeneinander liegende Fäden
gehören. 3 ist eine Schürze, die einen sich neu bildenden Faden an die Trommel führt. Mit 4 ist vereinfacht und
schematisch ein Abstreifer mit sich anschließendem Umlenkblech 5 bezeichnet, der die Fäden von der
Trommel 1 abhebt und dabei zu Fasern zerlegt.
Bei ihrer Drehung um die Welle 6 reißt die Trommel eine durch Doppelpfeile dargestellte Grenzluftschicht
G mit, die dazu benutzt wird, die Fäden bzw. Fasern in der aus Schaber 4 und Umlenkblech 5 bestehenden
Einrichtung und von hier aus weiter, z. B. auf ein einen Schleier erzeugendes Transportband oder in einen ein
Faserband bildenden Spinnkanal zu transportieren. Nur ein Teil der Grenzluftschicht, dargestellt durch die Pfeile
O, passiert die die Fäden abhebende Unterkante 7 des Schabers und, da sich hinter der Einrichtung 4, 5 eine
neue rotierende Grenzluftschicht nicht sofort wieder aufbaut, kann die hinter der Einrichtung 4,5 entstehende
Grenzluftschicht-Verdünnung dazu benutzt werden, um an dieser Stelle durch Tropfen oder Sprühen das
Schmälzmittel auf die Trommeloberfläche aufzubringen.
Wenn aber infolge sehr hoher Trommel-Drehzahlen oder einer eine besonders undurchdringliche Grenzluftschicht
erzeugenden Trommeloberfläche oder weil die das Schmälzmittel auf die Trommeloberfläche aufbringende
Einrichtung aus konstruktiven Gründen an einer Stelle angebracht werden muß, an der die von der
Ziehtrommel mitgerissene Grenzluftschicht sich in voller Stärke auswirkt, sieht die Erfindung Mittel vor,
die auch in diesem Fall das Aufbringen der Schmälzflüssigkeit ermöglichen. Erfindungsgemäß wird hierzu die
Grenzluftschicht z. B. in Umlaufrichtung der Trommel hinter dem Schaber gestaut Hierzu ist bei dem
schematisch dargestellten Beispiel ein Staublech 8 vorgesehen, an dem sich die Grenzluftschicht G' staut
wodurch an der Rückseite des Staubleches ein in Richtung auf die Trommeloberfläche durch die Pfeile S
dargestellter Sog entsteht durch den aus einem schematisch dargestellten, mit 9 bezeichneten Behälter
die gegebenenfalls drucklos oder mit geringem Druck
austretende Schmälzflüssigkeit 10 auf die Trommeloberfläche gebracht wird und diese mit einem dünnen
Film überzieht, der den auf die Trommeloberfläche auflaufenden Fäden 2 die notwendige Haftung verleiht.
Der die Schmälze enthaltende Behälter 9 kann als sich über die ganze Trommelbreite erstreckendes Tropfgefäß,
als mit einer Vielzahl von Sprühdüsen ausgerüstete Leiste oder auch als ein über die Trommelbreite
changierendes, beispielsweise mittels eines Kettentriebes angetriebenes Sprühgefäß ausgebildet sein.
Versuche der Anmelderin haben gezeigt, daß bei einem Niederschlag von nur etwa drei Gramm
Schmälzflüssigkeit/h ein einwandfreies gleichzeitiges Anspinnen und Abziehen von über 350 Fäden gewährleistet
werden konnte. Der dabei erzeugte Schmälzfilm auf der Trommeloberfläche ist so dünn, daß eine
Verschmutzung von Trommel und Schaber nicht zu verzeichnen ist.
Als Schmälzflüssigkeit kann z. B. einfaches, unlegiertes,
organisches oder anorganisches Öl mit guter Gleit- und Haftwirkung ohne irgendwelche antistatische
Eigenschaft verleihende Beimengungen verwendet werden.
Die Versuche haben ferner ergeben, daß bei Anwendung der Erfindung die Aufnahme von Schmälzflüssigkeit
durch die Fäden auf der Trommeloberfläche vollständig ausreichend, aber nicht so hoch, wie bei über
ein Schmälzkissen laufenden Fäden ist. Falls die durch den Schaber 4 zu Fasern zerlegten Fäden für die
Herstellung eines Faservlieses verwendet werden, so wirkt sich die somit vermiedene Überdosierung vorteilhaft
aus, weil durch den geringeren Schmälzanteil die Fasern nicht unnötig schwer werden und ein besserer
Flug der die Umlenkeinrichtung 5 verlassenden und durch die Grenzluftschicht G, auch »Umlaufwind«
genannt, transportierten Fasern auf ein vlieserzeugendes Ablagemittel gewährleistet wird. Als weiterer
Vorteil stellt sich ein, daß der einzelne von der Trommel ausgezogene Faden eine größere seitliche Bewegungsfreiheit
dadurch erhält, daß er nicht durch die in ein Schmälztuch oder selbst in einen metallischen Applikator
mit der Zeit eingearbeiteten Riefen oder Rillen festgelegt ist. Nach Versuchen kann die seitliche
Abweichung insgesamt gefahrlos bis zu 30 mm betragen, wodurch auch das auf der Trommeloberfläche in
den fadenfreien Zonen befindliche Schmälzmittel verarbeitet oder aufgebraucht wird.
Das Staublech 8 kann, um den Sog der Trommelgeschwindigkeit anzupassen oder hinsichtlich seiner
Stärke sonstwie einstellen zu können, in Pfeilrichtung B bis C vertikal oder in Pfeilrichtung D bis E horizontal
verstellbar eingerichtet sein. Der Abstand zwischen der Unterkante des Staublechs 8 und der Trommeloberfläche kann sehr gering gehalten werden, unter Umständen
nur etwa 1/10 mm betragen. Da es oft nicht zu vermeiden ist, daß sogenannte »Hänger«, d. h. Fasern
oder Fasernansammlungen, die an der Kante des Abstreifers 4 hängengeblieben sind, ruckartig frei
werden und dann den feinen Spalt am Staublech verstopfen, kann dieses mit einem Gelenk 12 versehen
sein, mit dem der untere wirksame Teil des Staublechs in Umlaufrichtung der Ziehtrommel abgeklappt werden
kann, um anschließend, beispielsweise durch Federdruck, wieder in seine Ausgangslage zurückgebracht zu
werden.
Ein bei starker rotierender Grenzluftschicht zur Stau- und Sog-Erzeugung verwendetes besonderes Staublech
hat den Vorteil, daß der erfindungsgemäße Verfahrensschritt an jeder geeigneten Stelle am Trommelumfang
vollzogen werden kann, wobei unter »geeignet« ein den Fadenabzug nicht behindernder, im Rahmen der
Gesamtanlage leicht zugänglicher und zu beobachtender Ort gemeint ist. Den Sog 5 für das Schmälzen der
Trommeloberfläche an einer anderen Stelle zu erzeugen, als den hinter dem Abstreifer 4 auszunutzen, und
hierzu z. B. ein Staublech 8 heranzuziehen, hat außerdem den Vorteil, daß man seine Stärke beispielsweise
durch vertikale oder horizontale Verschiebung einstellen kann.
Unter Umständen kann auch der sich an der — in Drehrichtung der Trommel — Vorderseite stauende
Luftstrom in an sich bekannter Weise anstelle einer Abstreif- und Umlenkeinrichtung 4,5 zur Abnahme der
Fäden vom Trommelumfang benutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 609540/190
Claims (7)
1. Verfahren zur Erzeugung von Fäden aus Glas falls in mehreren Reihen, parallel nebeneinander
für die Herstellung von Glasfaserkörpern, wie liegende Ströme geschmolzenen Glases erzeugt wer-Vliesen,
Bändern und Strängen, mittels einer eine 5 den. Diese werden, dabei erkaltend und erstarrend
Vielzahl von Strömen geschmolzenen Glases abzie- Fäden bildend, von einer schnell umlaufenden Trommel
henden Trommel, von der die zu Fäden erstarrten abgezogen .und zu der gewünschten Fadenstärke
und mit einem Schmälzmittel versehenen Ströme ausgezogen, vor Erreichen einer einmaligen Umschlinvor
einer vollständigen Umschlingung der Trommel gung jedoch, beispielsweise durch einen Abstreifer,
abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt werden, io abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt.
dadurch gekennzeichnet, daß das Die so gewonnenen Fasern werden dann, je nach den
Schmälzmittel auf die Abzugstrommel aufgebracht der Abzugs- und Ausziehtrommel — nachfolgend
und von dieser auf die Fäden übertragen wird. »Trommel« genannten — nachgeschalteten Einrichtun-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- gen zu einem Faservlies, -schleier oder -band weiterverzeichnet,
daß die durch die Umdrehung der Trommel 15 arbeitet
an deren Oberfläche mitgerissene rotierende Grenz- Die einzelnen Glasfäden müssen zwischen der Stelle
luftschicht zwischen der Fadenauflaufstelle auf die ihrer Entstehung und der ihrer Abnahme von der
Trommel und der Abnahme von der Trommelober- Trommel geschmälzt, d. h. mit einem Flüssigkeitsfilm
fläche in dem keine Fäden mitnehmenden Bereich überzogen werden. Das Schmälzen hat dabei eine
gestaut und in den an der Rückseite des Staues 20 doppelte Aufgabe, nämlich den einzelnen Faden
entstehenden, zur Trommeloberfläche hin gerichte- geschmeidig und biegsam zu machen, hauptsächlich
ten Sog eine Schmälzflüssigkeit eingeführt wird. " aber seine Haftung an der Oberfläche der mit sehr
3. Vorrichtung zur Erzeugung von Fäden aus Glas hoher Geschwindigkeit umlaufenden Trommel zu
für die Herstellung von Glasfaserkörpern, wie gewährleisten. Insbesondere der letzterwähnten Aufga-Vliesen,
Bändern und Strängen, mittels einer eine 25 be kommt bei neuzeitlichen Verfahren große Bedeutung
Vielzahl von Strömen geschmolzenen Glases abzie- zu. Im Zuge des Bestrebens, immer größere Mengen je
henden Trommel, von der die zu Fäden erstarrten Zeiteinheit zu produzieren, werden nämlich die
Ströme vor einer vollständigen Umschlingung der Trommeln mit immer höheren Drehzahlen angetrieben
Trommel abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt und reißen dabei eine Grenzluftschicht mit, die den
werden, für die Durchführung des Verfahrens nach 30 zwangsweise an den Trommelumfang herangeführten
den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, Faden bei seiner weiteren Bewegung bis zur vorgesehedaß
für das Abheben der Fäden und deren Zerlegung nen Abnahmestelle vom Trommelumfang ganz oder
zu Fasern eine an sich bekannte Abstreifer-Umlenk- teilweise wieder abzuheben bestrebt ist, ein uner-Einrichtung
(4,5) vorgesehen ist und in der Nähe der wünschter Zustand, der als »Flattern« bezeichnet wird.
Rückseite derselben in dem keine Fäden mitneh- 35 Es ist allgemein üblich, das »Schmälze« genannte
menden Bereich der Trommel (1) eine Schmälze in flüssige Überzugsmedium an die Fäden auf dem Wege
Richtung auf die Trommeloberfläche abgebende zwischen den Fadenentstehungsstellen, also z. B. Stab-Tropf-
oder Sprüheinrichtung vorgesehen ist enden oder Düsenöffnungen, und der Stelle, an der sie
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn- die Trommel das erste Mal berühren, heranzubringen,
zeichnet, daß zwischen der Auflaufstelle (11) der 40 von wo aus die Schmälze teilweise an die Trommelober-Fäden
(2) auf die Oberfläche der Trommel (1) und fläche abgegeben wird, wenn die Fäden mit dieser
der unwirksamen Rückseite der Abstreifer-Umlenk- ausgezogen und bis zu dem sie vom Trommelumfang
Einrichtung (4, 5) ein in der Verlängerung eines entfernenden Mittel, z. B. Abstreifer, gebracht werden.
Trommeldurchmessers oder im wesentlichen in" Dieser »Schmälzen« genannte Vorgang geschieht in der
dieser Verlängerung liegendes Staublech (8) und in 45 Regel mittels Applikators, z. B. in Form eines der Breite
dem an der dem Stau abgewandten Rückseite der Trommel entsprechenden Schmälzkissens, das an
liegenden Raum eine Schmälzauftragseinrichtung (9) geeigneter Stelle so angebracht ist, daß es die
angeordnet sind. - nebeneinander abgezogenen Fäden berühren. Das
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn- Schmälzkissen kann auch auf einen Stab aufgezogen
zeichnet, daß das Staublech (9) in Richtung auf die 50 und im Maße des Verbrauches mit einer Tropfvorrich-Trommeloberfläche
bzw. von ihr weg vertikal oder tung fortlaufend mit neuer Schmälze versorgt und von
horizontal einstellbar ist (Pfeile A bis B, Cbis D). Zeit zu Zeit gedreht werden, damit sich immer wieder
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, neue Stellen des Schmälztuches den abgezogenen
dadurch gekennzeichnet, daß das Staublech bzw. Fäden darbieten. Dieselbe Wirkung haben Rollenapplisein
unterer Teil um eine horizontale Achse (12) 55 katoren aus geeignetem Material.
schwenkbar eingerichtet ist Es ist in der Praxis nicht einfach, die Schmälze vom
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, Applikator auf den Faden zu übertragen, und es gibt
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmälzeauftrags- viele Vorschläge hierfür, wobei sich vor allem das
einrichtung ein changierender, eine Schmälzflüssig- Verfahren nach der österreichischen Patentschrift
keit unter Druck abgebender Sprühbehälter ist. 60 2 18 191 durchgesetzt hat. Einer der bekannten Verfahren
oder Vorrichtungen anhaftenden Nachteile besteht
darin, daß die Fäden über den Applikator mit einer
gewissen Spannung gezogen werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die sich den abgezogenen Fäden
Die Erfindung richtet sich auf die gleichzeitige 65 darbietende Fläche der Schmälzeinrichtung an einer
Herstellung einer Vielzahl von Fäden aus Glas mittels Stelle so außerhalb der Tangente zwischen der
des sogenannten Trommelabziehverfahrens. Dieses Fadenentstehungsstelle und dem Berührungspunkt der
besteht darin, daß z. B. durch das Abschmelzen der Abzugstrommel liegt, daß die zwischen der Fadenent-
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