DE1596468C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern

Info

Publication number
DE1596468C3
DE1596468C3 DE19671596468 DE1596468A DE1596468C3 DE 1596468 C3 DE1596468 C3 DE 1596468C3 DE 19671596468 DE19671596468 DE 19671596468 DE 1596468 A DE1596468 A DE 1596468A DE 1596468 C3 DE1596468 C3 DE 1596468C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
drum
threads
production
thread
lubricant
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19671596468
Other languages
English (en)
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Glaswerk Schuller Gmbh, 6980 Wertheim
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Glaswerk Schuller Gmbh, 6980 Wertheim filed Critical Glaswerk Schuller Gmbh, 6980 Wertheim
Priority to ES360015A priority Critical patent/ES360015A1/es
Priority to FI323568A priority patent/FI47756C/fi
Priority to NO462668A priority patent/NO122331B/no
Priority to YU273268A priority patent/YU32191B/xx
Priority to RO5827068A priority patent/RO54459A/ro
Application granted granted Critical
Publication of DE1596468C3 publication Critical patent/DE1596468C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung richtet sich auf die gleichzeitige Herstellung einer Vielzahl von Fäden aus Glas mittels des sogenannten Trommelabziehverfahrens. Dieses besteht darin, daß z. B. durch das Abschmelzen der Enden von Stäben oder aus den Düsen einer geschmolzenes Glas enthaltenden Wanne, gegebenenfalls in mehreren Reihen, parallel nebeneinander liegende Ströme geschmolzenen Glases erzeugt werden. Diese werden, dabei erkaltend und erstarrend Fäden bildend, von einer schnell umlaufenden Trommel abgezogen und zu der gewünschten Fadenstärke ausgezogen, vor Erreichen einer einmaligen Umschlingung jedoch, beispielsweise durch einen Abstreifer, abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt.
Die so gewonnenen Fasern werden dann, je nach den der Abzugs- und Ausziehtrommel — nachfolgend »Trommel« genannten — nachgeschalteten Einrichtungen zu einem Faservlies, -schleier oder -band weiterverarbeitet.
Die einzelnen Glasfäden müssen zwischen der Stelle ihrer Entstehung und der ihrer Abnahme von der Trommel geschmälzt, d.h. mit einem Flüssigkeitsfilm überzogen werden. Das Schmälzen hat dabei eine doppelte Aufgabe, nämlich den einzelnen Faden geschmeidig und biegsam zu machen, hauptsächlich aber seine Haftung an der Oberfläche der mit sehr hoher Geschwindigkeit umlaufenden Trommel zu gewährleisten. Insbesondere der letzterwähnten Aufgabe kommt bei neuzeitlichen Verfahren große Bedeutung zu. Im Zuge des Bestrebens, immer größere Mengen je Zeiteinheit zu produzieren, werden nämlich die Trommeln mit immer höheren Drehzahlen angetrieben und reißen dabei eine Grenzluftschicht mit, die den zwangsweise an den Trommelumfang herangeführten Faden bei seiner weiteren Bewegung bis zur yorgesehenen Abnahmestelle vom Trommelumfang ganz oder teilweise wieder abzuheben bestrebt ist, ein unerwünschter Zustand, der als »Flattern« bezeichnet wird.
Es ist allgemein üblich, das »Schmälze« genannte flüssige Überzugsmedium an die Fäden auf dem Wege zwischen den Fadenentstehungsstellen, also z. B. Stabenden oder Düsenöffnungen, und der Stelle, an der sie die Trommel das erste Mal berühren, heranzubringen, von wo aus die Schmälze teilweise an die Trommeloberfläche abgegeben wird, wenn die Fäden mit dieser ausgezogen und bis zu dem sie vom Trommelumfang entfernenden Mittel, z. B. Abstreifer, gebracht werden. Dieser »Schmälzen« genannte Vorgang geschieht in der Regel mittels Applikators, z. B. in Form eines der Breite
". der Trommel entsprechenden Schmälzkissens, das an geeigneter Stelle so. angebracht ist, daß es die nebeneinander abgezogenen Fäden berühren. Das Schmälzkissen kann auch auf einen Stab aufgezogen und im Maße des Verbrauches mit einer Tropfvorrichtung fortlaufend mit neuer Schmälze versorgt und von Zeit zu Zeit gedreht werden, damit sich immer wieder neue Stellen des Schmälztuches den abgezogenen Fäden darbieten. Dieselbe Wirkung haben Rollenapplikatoren aus geeignetem Material.
Es ist in der Praxis nicht einfach, die Schmälze vom Applikator auf den Faden zu übertragen, und es gibt viele Vorschläge hierfür, wobei sich vor allem das Verfahren nach der österreichischen Patentschrift 2 18 191 durchgesetzt hat. Einer der bekannten Verfahren oder Vorrichtungen anhaftenden Nachteile besteht darin, daß die Fäden über den Applikator mit einer gewissen Spannung gezogen werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die sich den abgezogenen Fäden darbietende Fläche der Schmälzeinrichtung an einer Stelle so außerhalb der Tangente zwischen der Fadenentstehungsstelle und dem Berührungspunkt der Abzugstrommel liegt, daß die zwischen der Fadenent-
stehungsstelle und der Schmälzvorrichtung sowie zwischen der Schmälzvorrichtung und dem Auflaufpunkt auf die Trommel befindlichen Abschnitte die Seiten eines Dreiecks bilden, dessen Grundlinie die direkte Verbindung von der Fadenentstehungsstelle und diesem Auflaufpunkt bildet In der Praxis spricht man· von einem zwar möglichst gering zu haltenden, aber nicht zu vermeidenden Fadenknick.
Obwohl wegen der gelegentlich zu Fadenrissen führenden Erhöhung der Fadenspannung dieser »Fadenknick« schon immer eine Gefahrenquelle war, hat sich das vorbeschriebene Verfahren an sich bewährt, solange für eine bestimmte Trommelbreite nur eine begrenzte Zahl von Fäden gleichzeitig abgezogen und geschmälzt wurde. Diese Größe liegt für die übliche Trommelbreite von 1000 mm nach den Versuchen der Anmeldering bei etwa 200 Fäden.
Da die abgezogenen Fäden nur einen Durchmesser von etwa einem hundertstel Millimeter oder weniger haben, 200 nebeneinandergelegte Fäden also nur etwa 2 mm Breite ausmachen, und für die Abzugstrommel sich eine Breite von 1000 mm eingebürgert hat, ist von dieser Seite aus gesehen das Trommelabziehverfahren eigentlich unwirtschaftlich. Obwohl aber bisher zahlreiche Anstrengungen gemacht wurden, die sogenannte »Fadenverdichtung« zu erhöhen, sprachen gewichtige Gründe für die Beibehaltung von 1000 mm breiten Abzugstrommeln. Ein wesentlicher Grund liegt darin, daß beim Anfahren einer Maschine oder nach einem Fadenriß ein neuer Faden durch einen senkrecht nach unten fallenden Tropfen entsteht, der, um seine Aufgabe erfüllen und einen Faden nach sich ziehen zu können, eine gewisse Schwere und damit auch Größe haben muß. Hierfür muß zwischen den fortlaufend abgezogenen Fäden genügend Platz vorhanden sein, um zu 35· verhindern, daß beim Tropfenfall benachbarte Fäden abgerissen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die sich neu bildenden Fäden mit den ihren Anfang bildenden Tropfen oft gewisse, wenn auch geringe Pendelbewegungen ausführen.
Aus all diesen Gründen konnte das Problem der Fadenverdichtung nur in der Weise gelöst werden, daß man in mehreren Reihen angeordnete Stäbe oder Düsen benutzt Dabei werden die Fäden auf oder an dem Applikator in eine gemeinsame Ebene gebracht, über dessen Abgabefläche sie dicht nebeneinander gleiten und dabei die Schmälzflüssigkeit aufnehmen.
Außerdem arbeiten sich die Fäden als selbstverständliche Folge der bereits erwähnten Spannung, mit der sie über die Applikatoren geführt werden, in diese ein, wodurch in dem Schmälzbelag Riefen oder Rillen entstehen. Wenn dann beim Anfahren einer Anlage oder nach einem Fadenriß ein oder mehrere der sich neu bildenden Fäden, z.B. wegen der vorbeschriebenen Pendelbewegungen, in die ihnen gewissermaßen zugeordneten Rillen nicht einfahren, so kommen sie aus ihrer lotrechten Ziehebene heraus und unter anderem dadurch zu dicht an andere Fäden heran.
Ein weiterer Nachteil aller mit saugfähigen Belägen arbeitenden Applikatoren ist daß diese, welche man bisher auch ausprobiert hat erhärten. Dies ergibt eine ständige Veränderung in der Abnutzung und Annahmefähigkeit des Belages, was zwangsläufig auch zu einer untragbar ungleichmäßigen Übertragung des Schmälzmittels auf die laufenden Fäden und somit zu einer ungleichmäßigen Schmälzung führt. Messungen haben gezeigt daß nach dieser herkömmlichen Schmälzauftragung eine Schwankung von etwa 0,4 bis 0,9 % Schmälzanteil, bezogen auf das Fasergewicht zu verzeichnen war. Durch die ungenaue Schmälzauftragung wird nicht nur bei der Weiterverarbeitung, z. B. zu Faservliesen oder -lunten, der Faserflug, sondern vor allem auch der Spinnprozeß nachteilig beeinflußt Bei zu geringer Schmälzauftragung haften die Fäden nicht genügend an der Trommel, wodurch sich ein ungleichmäßiger Fadenabzug ergibt der zu Schwankungen im Fadendurchmesser und auch zu häufigen Fadenrissen führt. Eine oft nicht zu vermeidende Überdosierung dagegen führt zur häufigen Verschmutzung von Schaber und Trommel. Feine, gebrochene Fasern vermischen sich nämlich mit dem überschüssigen Schmälzmittel und bilden eine Art Schmirgel, wodurch die Abzugstrommel einen für den Spinnprozeß hinderlichen schwarzen Belag erhält der öfters entfernt werden muß. Dadurch fallen häufige Produktionsunterbrechungen an, die bei einer kontinuierlich arbeitenden Maschinenanlage vermieden werden müssen. Gerade bei der Vliesherstellung wird zwecks eines sicheren Spinnprozesses und eines gleichmäßigen Faserfluges ein konstant bleibender Schmälzanteil von 0,4 % angestrebt
Außerdem ist die Schmälzeinrichtung natürlich eine wartungsbedürftige, an einer schwer zugänglichen Stelle liegende Einrichtung, die einerseits, wie bereits beschrieben, so liegen muß, daß der Faden an dieser Stelle, um ihm die notwendige Spannung zu verleihen, einen Knickwinkel beschreiben muß, die andererseits aber so angebracht sein muß, daß nach einem Fadenriß oder beim Anfahren der Gesamtanlage sie von dem frei fallenden, einen Faden nach sich ziehenden, ihrer größeren Masse wegen heißen Tropfen nicht berührt wird.
Demnach lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der vorbeschriebenen Art, das auch mit hoher Trommelumlaufgeschwindigkeit und hoher Fadenverdichtung arbeiten kann, das Schmälzen der Fäden ohne zusätzliche Fadenspannung so durchzuführen, daß bei sparsamem Schmälzeverbrauch eine gleichmäßige ausreichende Abgabe des Schmälzmittels ohne Überdosierung gewährleistet bleibt, aus der Schmälzung herrührende Produktionsunterbrechungen vermieden und der Wartungsaufwand verringert wird.
Die Erfindung beseitigt alle die vorbeschriebenen Nachteile dadurch, daß sie auf eine besondere, die einzelnen Fäden auf dem Wege zwischen ihrer Entstehungsstelle und dem Auflaufen auf die Trommel mit Schmälze versehende Schmälzeinrichtung ganz verzichtet und dafür die Trommel selbst mit einem dünnen Film einer Schmälzflüssigkeit versieht, der ein Anhaften der Fäden am Trommelumfang auf dem Wege von ihrem Auflaufen auf die Trommel bis zum Abheben von derselben garantiert und dabei gleichzeitig einen Teil der die Fäden elastisch machenden Schmälzflüssigkeit an diese abgibt
Die vorliegende Erfindung stellt damit erstmals einen vollkommenen Bruch sowohl mit den bisher vorgeschlagenen als auch mit den in die Praxis eingeführten und üblichen Verfahren dar, weil nicht wie bisher, die einzelnen Fäden mit der Schmälzflüssigkeit überzogen werden, um dann auf die Abzugstrommel aufzulaufen, sondern weil in genau umgekehrter Reihenfolge die unbehandeiten Fäden erst auf der Abzugstrommel mit der Schmälzflüssigkeit in Kontakt kommen. Während also bisher die Trommel indirekt d. h. über die Fäden, mit dem für die Haftung beim Fadenabzug nötigen Schmälzmittel versehen wurde, gelangt nun das
5 6
Schmälzmittel direkt genau dosiert auf die Trommel und daß die durch die Umdrehung der Trommel an deren |
von deren Oberfläche auf die Fäden. Letzteres wurde Oberfläche mitgerissene, rotierende Grenzluftschicht
bisher allgemein als undurchführbar gehalten. Ein zwischen der Fadenauflaufstelle auf die Trommel und '
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen direkten der Abnahme von der Trommeloberfläche in dem keine
Schmälzauftragung Hegt darin, daß man ständig eine 5 Fäden mitnehmenden Bereich gestaut, und in den an der
genau dosierte Menge auf die Trommel auftragen und Rückseite des Staues entstehenden, zur Trommelober-
somit einen gleichbleibenden Schmälzanteil von z. B. 0,2 fläche hin gerichteten Sog eine Schmälzflüssigkeit
regelbar bis etwa 0,5 % auf den Faden oder die Faser eingeführt wird,
aufbringen kann. - .-,'.. Die Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen zur
Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur io Ausführung des vorbeschriebenen Verfahrens.
Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Es ist an sich bekannt, die von der Trommel
Glasfaserkörpern, wie Vliesen, Faserbändern oder mitgerissene, rotierende Grenzluftschicht zu stauen, um
-strängen, mittels einer eine Vielzahl von Strömen durch den Stau die Fäden von der Trommeloberfläche
geschmolzenen Glases abziehenden Trommel, von der abzulenken (österreichische Patentschrift 1 78 434),
die zu Fäden erstarrten und mit einem Schmälzmittel 15 jedoch vermittelt diese Veröffentlichung keine Anre-
versehenen Ströme vor einer vollständigen Umschlin- gung, den zwangläufig mit dem erzeugten Stau
gung abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt werden, gleichzeitig geschaffenen Sog für das Hinführen eines
das dadurch gekennzeichnet, ist, daß das Schmälzmittel flüssigen Mediums auf die Trommeloberfläche auszu-
auf die Abzugstrommel aufgebracht und von dieser auf nutzen,
die Fäden übertragen wird. 20 Verfahrensvarianten nach der Erfindung sind nachfol-
Hierzu kann z. B. ein mit Schmälze getränktes Tuch gend anhand einer sehr vereinfacht und schematisch in
changierend an geeigneter Stelle parallel zur Trommel- der Zeichnung dargestellten Vorrichtung beschrieben.
achse über die Trommeloberfläche gezogen werden, 1 ist eine in Pfeilrichtung A in schnelle Drehung
oder es kann die Schmälze mittels einer aus Gummi versetzte Trommel von beispielsweise 1000 mm Länge
oder Kunststoff bestehenden Walze auf die Trommel- 25 und Durchmesser, die auf bekannte und beliebige Weise
oberfläche gebracht werden. Zweckmäßiger wird aber die in mehreren Ebenen erzeugten Fadenreihen 2a, 2b,
oft das Auftragen der Schmälze auf die Trommelober- 2c abzieht, wobei zu einer Fadenreihe beispielsweise fläche ohne Berührung, z. B. durch Sprühen oder ' 100 oder mehr parallel nebeneinander liegende Fäden
Tropfen, sein, weil die direkte Kontakt-Aufbringung gehören. 3 ist eine Schürze, die einen sich neu bildenden
mehr Schmälze verbraucht und zu einer Verschmutzung 30 Faden an die Trommel führt. Mit 4 ist vereinfacht und
der Auftragsmittel durch Fadenreste führen kann. schematisch ein Abstreifer mit sich anschließendem
Außerdem ist es natürlich in der Praxis manchmal Umlenkblech 5 bezeichnet, der die Fäden von der
schwierig, mit einem Tuch oder einer Rolle nur Trommel 1 abhebt und dabei-zu Fasern zerlegt
Schmälze auf die Trommel aufzubringen und nicht Bei ihrer Drehung um die Welle 6 reißt die Trommel
gleichzeitig dabei die bereits aufgebrachte Schmälze 35 eine durch Doppelpfeile dargestellte Grenzluftschicht
wieder abzunehmen. G mit, die dazu benutzt wird, die Fäden bzw. Fasern in
Wegen der hohen Umlaufgeschwindigkeit der Trom- der aus Schaber 4 und Umlenkblech 5 bestehenden
mel (Abzugsgeschwindigkeit der Fäden etwa 3000 m/ Einrichtung und von hier aus weiter, z. B. auf ein einen
min) wird, wie bereits erwähnt, von der Trommel eine Schleier erzeugendes Transportband oder in einen ein
rotierende Grenzluftschicht mitgerissen, die, wenn sie 40 Faserband bildenden Spinnkanal zu transportieren. Nur
eine gewisse Stärke erreicht, verhindert, daß die ein Teil der Grenzluftschicht, dargestellt durch die Pfeile
Schmälzmitteltropfen auf die Trommeloberfläche ge- G, passiert die die Fäden abhebende Unterkante 7 des
langen. In diesen Fällen kann man das Schmälzmittel auf Schabers und, da sich hinter der Einrichtung 4, 5 eine
die Trommeloberfläche mit einem gewissen Druck neue rotierende Grenzluffschicht nicht sofort wieder
aufsprühen, z. B. mittels einer die Breite der Trommel 45 aufbaut, kann die hinter der Einrichtung 4,5 entstehende
einnehmenden Sprühleiste oder einer changierend über Grenzluftschicht-Verdünnung dazu benutzt werden, um
die Breite der Trommel hin- und hergefahrenen an dieser Stelle durch Tropfen oder Sprühen das
Sprühdose. Schmälzmittel auf die Trommeloberfläche aufzubrin-
Es kann aber sein, daß die Intensität der durch die gen.
Drehung der Trommel mitgerissenen Grenzluftschicht, 50 Wenn aber infolge sehr hoher Trommel-Drehzahlen
die nicht nur von der Umlaufgeschwindigkeit, sondern oder einer eine besonders undurchdringliche Grenzluft-
auch der Oberflächenbeschaffenheit der Trommel schicht erzeugenden Trommeloberfläche oder weil die
abhängt, so stark ist, daß sie von den Sprühnebeltröpf- das Schmälzmittel auf die Trommeloberfläche aufbrin-
chen nicht durchdrungen wird. Die Erfindung löst gende Einrichtung aus konstruktiven Gründen an einer
deshalb auch das Problem, eine Schmälzflüssigkeit 55 Stelle angebracht werden muß, an der die von der
fortlaufend und ohne direkten Kontakt eines Übertra- Ziehtrommel mitgerissene Grenzluftschicht sich in
gungsmediums mit der Trommeloberfläche trotz einer voller Stärke auswirkt, sieht die Erfindung Mittel vor,
von der Trommel mitgerissenen Grenzluftschicht hoher die auch in diesem Fall das Aufbringen der Schmälzflüs-
Intensität aufzubringen. sigkeit ermöglichen. Erfindungsgemäß wird hierzu die
Hierzu schlägt die Erfindung allgemein vor, an 60 Grenzluftschicht z. B. in Umlaufrichtung der Trommel
geeigneter Stelle durch die rotierende Grenzluftschicht hinter dem Schaber gestaut Hierzu ist bei dem
selbst einen .Sog zu erzeugen, der das in einiger schematisch dargestellten Beispiel ein Staublech 8
Entfernung von der Trommeloberfläche in Richtung auf vorgesehen, an dem sich die Grenzluftschicht G'staut,
diese gesprühte Schmälzmedium ohne Störung durch wodurch an der Rückseite des Staubleches ein in
diese rotierende Grenzluftschicht an die Oberfläche'65 Richtung auf die Trommeloberfläche durch die Pfeile 5
bringt dargestellter Sog entsteht, durch den aus einem
Deshalb betrifft die Erfindung auch ein Verfahren der schematisch dargestellten, mit 9 bezeichneten Behälter
vo'rbeschriebenen Art, das dadurch gekennzeichnet, ist, die gegebenenfalls drucklos oder mit geringem Druck
austretende Schmälzflüssigkeit 10 auf die Trommeloberfläche gebracht wird und diese mit einem dünnen Film überzieht, der den auf die Trommeloberfläche auflaufenden Fäden 2 die notwendige Haftung verleiht.
Der die Schmälze enthaltende Behälter 9 kann als sich über die ganze Trommelbreite erstreckendes Tropfgefäß, als mit einer Vielzahl von Sprühdüsen ausgerüstete Leiste oder auch als ein über die Trommelbreite changierendes, beispielsweise mittels eines Kettentriebes angetriebenes Sprühgefäß ausgebildet sein.
Versuche der Anmelderin haben gezeigt, daß bei einem Niederschlag von nur etwa drei Gramm Schmälzflüssigkeit/h ein einwandfreies gleichzeitiges Anspinnen und Abziehen von über 350 Fäden gewährleistet werden konnte. Der dabei erzeugte Schmälzfilm auf der Trommeloberfläche ist so dünn, daß eine Verschmutzung von Trommel und Schaber nicht zu verzeichnen ist.
Als Schmälzflüssigkeit kann z. B. einfaches, unlegiertes, organisches oder anorganisches Öl mit guter Gleit- und Haftwirkung ohne irgendwelche antistatische Eigenschaft verleihende Beimengungen verwendet werden.
Die Versuche haben ferner ergeben, daß bei Anwendung der Erfindung die Aufnahme von Schmalzflüssigkeit durch die Fäden auf der Trommeloberfläche vollständig ausreichend, aber nicht so hoch, wie bei über ein Schmälzkissen laufenden Fäden ist. Falls die durch den Schaber 4 zu Fasern zerlegten Fäden für die Herstellung eines Faservlieses verwendet werden, so wirkt sich die somit vermiedene Überdosierung vorteilhaft aus, weil durch den geringeren Schmälzanteil die Fasern nicht unnötig schwer werden und ein besserer Flug der die Umlenkeinrichtung 5 verlassenden und durch die Grenzluftschicht G, auch »Umlaufwind« genannt, transportierten Fasern auf ein vlieserzeugendes Ablagemittel gewährleistet wird. Als weiterer Vorteil stellt sich ein, daß der einzelne von der Trommel ausgezogene Faden eine größere seitliche Bewegungsfreiheit dadurch erhält, daß er nicht durch die in ein Schmälztuch oder selbst in einen metallischen Applikator mit der Zeit eingearbeiteten Riefen oder Rillen festgelegt ist. Nach Versuchen kann die seitliche Abweichung insgesamt gefahrlos bis zu 30 mm betragen, wodurch auch das auf der Trommeloberfläche in den fadenfreien Zonen befindliche Schmälzmittel verarbeitet oder aufgebraucht wird.
Das Staublech 8 kann, um den Sog der Trommelgeschwindigkeit anzupassen oder hinsichtlich seiner Stärke sonstwie einstellen zu können, in Pfeilrichtung B bis C vertikal oder in Pfeilrichtung D bis E horizontal verstellbar eingerichtet sein. Der Abstand zwischen der Unterkante des Staublechs 8 und der Trommeloberfläche kann sehr gering gehalten werden, unter Umständen nur etwa 1/10 mm betragen. Da es oft nicht zu vermeiden ist, daß sogenannte »Hänger«, d. h. Fasern oder Fasernansammlungen, die an der Kante des Abstreifers 4 hängengeblieben sind, ruckartig frei werden und dann den feinen Spalt am Staublech verstopfen, kann dieses mit einem Gelenk 12 versehen sein, mit dem der untere wirksame Teil des Staublechs in Umlaufrichtung der Ziehtrommel abgeklappt werden kann, um anschließend, beispielsweise durch Federdruck, wieder in seine Ausgangsiage zurückgebracht zu werden.
Ein bei starker rotierender Grenzluftschicht zur Stau- und Sog-Erzeugung venvendetes besonderes Staublech hat den Vorteil, daß der erfindungsgemäße Verfahrensschritt an jeder geeigneten Stelle am Trommelumfang vollzogen werden kann, wobei unter »geeignet« ein den Fadenabzug nicht behindernder, im Rahmen der Gesamtanlage leicht zugänglicher und zu beobachtender Ort gemeint ist. Den Sog 5 für das Schmälzen der Trommeloberfläche an einer anderen Stelle zu erzeugen, als den hinter dem Abstreifer 4 auszunutzen, und hierzu z. B. ein Staublech 8 heranzuziehen, hat außerdem den Vorteil, daß man seine Stärke beispielsweise durch vertikale oder horizontale Verschiebung einstellen kann.
Unter Umständen kann auch der sich an der — in Drehrichtung der Trommel — Vorderseite stauende Luftstrom in an sich bekannter Weise anstelle einer Abstreif- und Umlenkeinrichtung 4,5 zur Abnahme der Fäden vom Trommelumfang benutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 609540/190

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern, wie Vliesen, Bändern und Strängen, mittels einer eine Vielzahl von Strömen geschmolzenen Glases abziehenden Trommel, von der die zu Fäden erstarrten und mit einem Schmälzmittel versehenen Ströme vor einer vollständigen Umschlingung der Trommel abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmälzmittel auf die Abzugstrommel aufgebracht und von dieser auf die Fäden übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Umdrehung der Trommel an deren Oberfläche mitgerissene rotierende Grenzluftschicht zwischen der Fadenauflaufstelle auf die Trommel und der Abnahme von der Trommeloberfläche in dem keine Fäden mitnehmenden Bereich gestaut und in den an der Rückseite des Staues entstehenden, zur Trommeloberfläche hin gerichteten Sog eine Schmälzflüssigkeit eingeführt wird.
3. Vorrichtung zur Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern, wie Vliesen, Bändern und Strängen, mittels einer eine Vielzahl von Strömen geschmolzenen Glases abziehenden Trommel, von der die zu Fäden erstarrten Ströme vor einer vollständigen Umschlingung der Trommel abgehoben und dabei zu Fasern zerlegt werden, für die Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Abheben der Fäden und deren Zerlegung zu Fasern eine an sich bekannte Abstreifer-Umlenk-Einrichtung (4,5) vorgesehen ist und in der Nähe der Rückseite derselben in dem keine Fäden mitnehmenden Bereich der Trommel (1) eine Schmälze in Richtung auf die Trommeloberfläche abgebende Tropf- oder Sprüheinrichtung vorgesehen ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Auflaufstelle (11) der Fäden (2) auf die Oberfläche der Trommel (1) und der unwirksamen Rückseite der Abstreifer-Umlenk-Einrichtung (4, 5) ein in der Verlängerung eines Trommeldurchmessers oder im wesentlichen in dieser Verlängerung liegendes Staublech (8) und in dem an der dem Stau abgewandten Rückseite liegenden Raum eineSchmälzauftragseinrichtung(9) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Staublech (9) in Richtung auf die Trommeloberfläche bzw. von ihr weg vertikal oder horizontal einstellbar ist (Pfeile A bis B, Cbis D).
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Staublech bzw. sein unterer Teil um eine horizontale Achse (12) schwenkbar eingerichtet ist
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmälzeauftragseinrichtung ein changierender, eine Schmälzflüssigkeit unter Druck abgebender Sprühbehälter ist.
DE19671596468 1967-11-23 1967-11-23 Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern Expired DE1596468C3 (de)

Priority Applications (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
ES360015A ES360015A1 (es) 1967-11-23 1968-11-08 Dispositivo de preparacion de filamentos de vidrio.
FI323568A FI47756C (fi) 1967-11-23 1968-11-13 Menetelmä ja laite lasilankojen tekemiseksi lasikuitukappaleiden valmi stusta varten.
NO462668A NO122331B (de) 1967-11-23 1968-11-21
YU273268A YU32191B (en) 1967-11-23 1968-11-21 Uredaj za proizvodnju staklenih niti za izradu predmeta od staklenih vlakana
RO5827068A RO54459A (de) 1967-11-23 1968-11-22

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG0051719 1967-11-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1596468C3 true DE1596468C3 (de) 1977-05-05

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE919096C (de) Verfahren und Geraet zur Ausbildung von Fasern aus geschmolzenem mineralischem Rohmaterial
DE1088196B (de) Vorrichtung zum Schlichten von kontinuierlichen Glasfaeden
DE3010038A1 (de) Vorrichtung zum kontinuierlichen behandeln von textilen u.ae. warenbahnen mit schaum
DE2200357A1 (de) Einrichtung zum kontinuierlichen Auftrag von Fluessigkeiten auf Warenbahnen
DE1596468B2 (de) Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von faeden aus glas fuer die herstellung von glasfaserkoerpern
DE102005062080A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen eines Auftragsmediums auf eine Materialbahn
EP1215022A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Verbundwerkstoffs aus Endlosfasern und Kunststoff
DE1596468C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fäden aus Glas für die Herstellung von Glasfaserkörpern
DE3518769A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von glasfasererzeugnissen, z.b. vliesen, matten, garnen und vorgarnen
DE1432622A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Filtern
DE4118076A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum schlichten von webketten aus textilen garnen
DE2462206A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum auftragen von schlichte auf eine fadenschar
DE1669526B2 (de) Vorrichtung zur Herstellung von vorwiegend aus Asbest bestehenden Bändern bzw. Garnen
DE102006019788A1 (de) Vorhang-Auftragswerk
DE1771833C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Glasfasern nach dem Trommelverfahren
DE19905317A1 (de) Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund
DE1596462C3 (de) Vorrichtung zum Vorziehen und Anspinnen von durch Tropfenfall erzeugten Fäden aus Glas
AT218191B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Überziehen spinnbarer Glas- oder glasähnlicher Fäden
DE2749383C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Einordnen von abgerissenen, bei der Herstellung von Fäden aus Glas oder anderen anorganischen, glasartigen Stoffen sich neu bildenden Fäden in einen laufenden Fadenstrang
DE1045606B (de) Verfahren zum duesenlosen, fortlaufenden und vollautomatischen Ausziehen von Glas zu feinsten Faeden und zur unmittelbaren Herstellung eines Garnes bzw. Vlieses aus diesen Faeden
DE4437704C2 (de) Schlichtvorrichtung
EP0134940B1 (de) Flüssigkeit, Verfahren und Vorrichtung zum Garnglätten
DE1635046A1 (de) Vorrichtung zur Behandlung von faserigem Material
DE1771833B2 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von glasfasern nach dem trommelverfahren
DE2114822C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von vorwiegend aus Asbest bestehenden Bändern oder Filmen