DE486860C - Verfahren und Vorrichtung zum oertlichen Faerben von Textilgutwickeln, insbesondere von Garnspulen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum oertlichen Faerben von Textilgutwickeln, insbesondere von GarnspulenInfo
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Description
Es ist bereits bekannt, Garnspulen, dadurch.
zu färben, daß man in das Spuleninnere
Farbflüssigfeeit einbringt und anschließend der Spule eine hohe Drehzahl erteilt, so.
daß die Farbfiüssigkeit unter dem. Einfluß der Zentrifugalkraft den, Garnkörper von
innen nach außen durchsetzt und dabei färbt.
Es ist ferner nicht mehr neu, Garnspulen
örtlich durch Einpressen von Farblös'ung mittels einer Nadeüspritze zu färben.
Das erfihdungsgemäße Verfahren zum örtlichen
Färben von Textilgutwickeln., insbesondere von Garnspulen, besteht in einer Vereinigung
dieser beiden bekannten "Verfahren und kennzeichnet sich dadurch, 'daß in die
Spule an beliebigen, in einer Längs- oder Querschnittsschicht liegenden Stellen Farbflotte
eingespritzt und daß die in der Spule verbliebene Farbflotte unter Bildung von die
ao Spule radial mach außen durchsetzendem
Längs- oder Querschichten, durch Ausschleudern verteilt wird. Dieses Verfahren ermöglicht
nicht nur die Verwendung biüliger Wasserfarben und des Wassers als Flottenflüssijgkeilt,
sondern auch 'die Verwendteig einer
stärker verdünnten Flotte in, größerem Überschuß, was ein gleichmäßigeres Durchführen,
gewährleistet. Zugleich gestaltet sich das Verfahren wesentlich wirtschaftlicher, da der
Überschuß ausgeschleudert wird und zwecks Wiederbenutzung gesammelt werden kann.
Die Schleudervorrichtung zur Ausübung des Verfahrens besteht zweckmäßig aus einer
umläufenden Scheibe, einem Kurbelarm ο. dgl. mit einem schräg zur Drehachse gerichteten
Aufsteckdorn für die Garnspule, wobei' in Aufsteckläge die Drehachse duirch den Schwerpunkt
der Spule und senkrecht durch die mit Farbflotte vorgefärbte (geimpfte) Spulenschicht
hindurchgeht.
Die beiliegenden Abbildungen erläutern das erfindungsgemäße Verfahren und zeigen
Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Durchführung desselben..
Abb. ι zeigt die Einführung der Färbeflüssigkeit
in ein Garnknäuel.
In den Abb. 2, 2a, 3 und 3a sind' die zu färbenden 'Zonen eines Garnknäuels in verschiedenen
Lagern im Querschnitt' und Aufriß des Knäuels kenntlich gemacht.
Die Abb. 4 und 5 zeigen Vorrichtungen zur Entfernung der überschüssigen Flüssigkeit,
Abb. 6 eine erweiterte Vorrichtung dieser Art im Aufriß und teilweisen Schnitt.
Abb. 7 ist eine Seitenansicht zu Abb. 6 im teilweisen Schnitt.
Gemäß Abb. 1 wird die Wasserlösung durch eine Düse 8 und eine Hohlnadel 9 unter Druck
in* den Garnknäuel eingespritzt, nachdem sie
vorher auf eine geeignete Temperatur vorgewärmt worden war. Da sich Wasser
weniger rasch ausbreitet als Alkohol, so wird eine größere Menge FärbefLüssigkeit eingespritzt.,
als dies bei Verwendung leicht verflüchtigender (alkoholischer) Lösungen, möglich
wäre. Aus demselben Grund werden die Einspritzungen im Bereiche der zui färb en den
Zonen an sehr nahe beieinanderliegenden Punkten vorgenommen, so lange, bis die zu
färbende Zone voll mit FarbfiüiSisigkeit gesättigt ist. Vorteilhaft wird man immer mehrere
Einspritzungen gleichzeitig vornehmen. In den Abb. 2, 2a3 3 und 3a sind die auf
diese "Weise mit Färbeflüssigkeit getränkten Zonen mit A und B bezeichnet.
Nach Durchtränkung der zu färbenden Zonen mit Färbeflüssigkeit wird eine kurze
Zeit lang, etwa 3 Minuten, gewartet, innerhalb welcher Zeit der der FärbefLüs!sigkeit
beigegebene Zusatz^, z. B. Türkis ehr otöl, die
Poren des Garnes öffnet und den Eintritt des Farbstoffes erleichtert.
Im Anschluß hieran wird die überschüssige Flüssigkeit, im vorliegenden Faul das
Wasser, wieder aus dem Garnknäuel entfernt. Dies geschieht dadurch, daß der Knäuel
um eine zu den Begrenzungsebemen der gefärbten Zonen senkrechte Achse in rasche (
Drehung versetzt wird. Wenn diese Begrenzungsebenen, wie aus Abb. 2 'und 2a ersichtlich,
senkrecht zur Knäuelachse liegen, so erfolgt die Schleuderbeweguing des Knäuels
um diese Achse. Zu diesem Zweck wird der Knäueö, wie aus Abb. 4 ersichtlich, in ein,
siebartig gelochtes, vorteilhaft kegelstumpf förmiges Gefäß 1 o, welches durch die beliebig
angetriebene Schleuderwelle 11 getragen ist,
gesteckt. Die Geschwindigkeit der Welle 11 mag etwa 2000 Umdrehungen pro· Minute
betragen.
Liegen dagegen die die gefärbten Zonen begrenzenden Ebenen, schräg zur Knäuelachse
(Abb. 3 und 3a), so· erfolgt die Drehung um eine zu diesen Ebenen senkrechte Achse, die
mit der Knauelächse einen entsprechenden
Winkel einschließt. Gemäß Abb. 5 ist zu diesem Zweck der Garnknäuel mit seinem kegelförmigen
Hohlkern auf einen Lagerdorn 12 aufgesetzt, welcher durch eine mit der Schleuderwelle
gekuppelte Scheibe 13 getragen ist, und zwar in einem solchen Winkel, daß die
Drehachse 14 senkrecht zur Ebene der gefärbten Zone, B steht .
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß infolge
der Schleuderbewegung des Garnknäuels: die in den gefärbten Zonen A bzw. B enthaltene
überschüssige Flüssigkeit abgeschleudert wird. Die Schleuderbewagung wird so lange fortgesetzt,
bis keine Flüssigkeit mehr an der Oberfläche des Garnknäuels austritt. Dies ist ein Zeichen dafür, daß die gefärbten
Zonen genügend getrocknet sind.
Die den zu färbenden Zonen./! und B benachbarten
Teile der Garnknäuel bleiben während dieses Vorganges unberührt von der Farbstofflösung, und zwar einerseits deshalb,
weil infolge der Senkrecht&teüung der Drehachse zu den Begrenzuingsebenen der gefärbten
Zonen die unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft den Knäuel verlassende Flüssigkeit
durch die gefärbten Zonen wieder austritt, ohne benachbarte Teile berühren zu können,
andererseits weil in der abgeschleuderten, überschüssigen Flüssigkeit infolge der durch
den Zusatz (Türkischrotöl) erzielten Öffnung der Garnporen und der hierdurch herbeigeführten
nahezu vollkommenen Aufnahme des Farbstoffes durch d!as Garn fast überhaupt
kein Farbstoff mehr enthalten ist.
Es kann jedoch auch einer der beiden genannten Gründe ausreichen, um eine Überführung
von Farbstoff in nicht zu färbende Teile deis Garnknäuels zu verhindern·.
Die Vorrichtung gemäß dien Abb. 6 'und 7 besteht
aus einem Rahmen 10, auf welchem durch Vermittlung von Lagern 11 'und 11' die
Schleuder welle 12 gelagert ist. Der Antrieb der Weife geschieht über eine in deren Mitte
angeordnete Riemenscheibe 13 durch einen Riemen 14. An beiden Enden trägt Welle 12
Gefäße 15 und 15', welche dem Gefäß 10
der Abb. 4 entsprechen. Beide Gefäße sind auf ihrem ganzen Mantelurnfang siebartig mit
Durchbrechungen 16 versehen, durch welche
die von den Garnknäueln C abgeschleuderte Flüssigkeit austritt. Die auf kegelförmige
Kerne C1 gewickelten Kerne C besitzen in ihrem äußeren Querschnitt entsprechend
den Gefäßen 15 und 15' Kegelstumpfform,
so dJaß siq, in letztere 'eingeführt, fest zusammengehalten
und sicher mit der SchleuderweOle gekupp eilt sind.
Die durch die Durchbrechungen 16 hervorgerufene
Rauheit der Oberflächen der Gehäuse 15 erhöht den Reibüngseingriff zwischen
diesen und dien Garnknäueln C.
Die Gefäße 15 sind im Innern von Behältern
17:, welche die abgeschleuderte Flüssigkeil sammeln:, angeordnet. Jedes dieser beiden
Gefäße ist an seinem inneren Ende durch eine Stirnwandung 18 abgeschlossen, welche
für den Durchtritt der Welle 12 eine Durchbrechung besitzt, Die äußeren Stirnwände 19
der Behälter 17 sind mit Öffnungen 20 versehen, deren Durchmesser gleich oder größer
ist" alte der. größere Durchmesser der Behälter ι s bzw. ι S', so daß die Garnknäuel
ausgewechselt werden können. "Da in axialer Richtung ein Abschleudern der. Flüssigkeit
nkht stattfindet, so wird die gesamte Schleu-
derfiüssigkeit in den Behältern 17 gesammelt;
sie kann durch Leitungen 21 ab- und neuer Verwendung zugeführt werden.
Die Entfernung der überschüssigen Flüssigkeit kann bei außerordentlich, hoher Schleuderdrehzahl:
erfolgen,, da die Garnknäuel durch die sie umfassendten Gefäße 15 gegen
Formveränderungen unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft geschützt sind. Die Garnknäuel
sind in der üblichen Weise gewickelt, so daß keine besonderen Vorrichtungen zur Herstellung von Knäueln, die sich zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen, notwendig sind.
Da die überschüssige Flüssigkeit unmittelbar in radial'er Richtung abgeschleudert wird;
so können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Garnknäuel sowohl nur in bestimmten
Zonen, alte auch ganz gefärbt werden.
Sollte unter dem Einfluß der Färbeflüssigkeit der Papierkern, auf welchem der Garnknäuel
gewickelt ist, weich werden, so ist dies ohne Nachteil, = da der Kern unter dem
Einfluß der Zentrifugalkraft in seine ursprüngliehe
Form zurückgedrängt und in dieser getrocknet wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum örtlichen Färben von Textilgutwickeln, insbesondere von Garnspulen,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Spule durch Nadielspritzein an beliebigen,
in einer Längs- oder Querschnittsschicht liegenden Stauen Farbflotte ein-
gespritzt und darauf dale in der Spule verbliebene Farbflotte unter Bildung von die
Spulte radial nach außen durchsetzenden. Längs- oder Querschichten durch Ausschleudern
verteilt wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleudervorrichtung aus einer umlauf enden Scheibe, Kurbelarm
■o. dgl. (13) mit einem schräg zur Dreh- - achse (14) gerichteten Auf steckdorn für
dfe durch Einspritzen örtlich, vorgefärbte (geimpfte) Garnspule (B) besteht und in
Aufsteckläge die Drehachse durch den Schwerpunkt der Spulte und senkrecht
durch die mit Farbflotte vorgefärbte (geimpfte) Spulenschicht hindurchgeht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
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Family Applications (1)
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|---|---|---|---|
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