AT122453B - Verfahren zur Reinigung, Behandlung und Fertigmachung in Zentrifugen gesponnener Kunstfaser, insbesondere Kunstseide. - Google Patents

Verfahren zur Reinigung, Behandlung und Fertigmachung in Zentrifugen gesponnener Kunstfaser, insbesondere Kunstseide.

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AT122453B
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  Verfahren zur Reinigung, Behandlung und   Fertigmachung   in Zentrifugen gesponnener   Kunstfasern,   insbesondere   Kunstseide.   



   Die Herstellung von Kunstfaser nach dem Zentrifugensystem erfolgt im allgemeinen derart, dass der Faden in eine rotierende Zentrifuge gesponnen und daraus nass in Strangform gebracht wird und der
Strang sodann gewaschen, chemisch behandelt und eventuell unter Streckung getrocknet wird. Dabei ist insbesondere das Haspeln in nassem Zustande nachteilig.

   Es stellt an sich schon verhältnismässig grosse Ansprüche an die Festigkeit der Faser ; dazu kommt, dass infolge der nicht runden Form des Haspels ein gewissermassen stossweiser Abzug des Fadens erfolgt, der die Faser hinsichtlich   Gleichmässigkeit   der
Festigkeit und   Färbefähigkeit beeinträchtigt.   Weitere Nachteile bestehen darin, dass der Kuchen, um gehaspelt zu werden, aus dem Topf herausgehoben werden muss, wobei er leicht   zusammenknicken   oder sonstwie deformiert werden   kann   und wobei er auch leicht ungleichmässig an der Luft antrocknet ; beides ist für die weitere Verarbeitung und die Qualität der Faser sehr ungÜnstig.

   Ferner kann die Reinigung im Strang nachteilig sein, weil dabei Verwirrung des Stranges eintreten kann ; zur Behebung dieses Mangels ist schon vorgeschlagen worden, den Kuchen während schnellen Laufes der Zentrifuge durch Ein- spritzen von   Reinigungsflüssigkeiten   in das Innere derselben zu reinigen und dann erst zu haspeln. 



   Die vorliegende Erfindung geht nun von dem neuerartigen Grundgedanken aus. den in die Zentrifuge gesponnenen Faserkuchen überhaupt nicht in die   übliche   Strangform zu bringen : in Verfolg dieses
Grundgedankens bezweckt die Erfindung weiter, die Reinigung nebst Nachbehandlung, die Bleichung. 



  Verfestigung, Färbung oder sonstige Operationen, desgleichen gegebenenfalls das Trocknen und Fertigmachen im Spinntopf vorzunehmen. Dabei ist das Verfahren so gedacht, dass der Spinntopf ruht und die betreffenden Behandlungsflüssigkeiten   oder-dämpfe bzw. Trocknungsluft   in gleicher oder wechselnder Richtung durch das im Topf befindliche Fasergut gedrückt bzw. gesaugt werden, wobei natürlich der erstere durchlässig gemacht sein muss. Um ein Verschwemmen oder Verschieben der Fasern zu verhindern. ist es nötig, den Spinntopf mit einem Einsatz aus beliebigem Material und andern Hilfsmitteln. wie sie weiter unten angegeben sind, auszustatten.

   Endlich dehnt sich die Erfindung darauf aus, den vorgenannten Prozess der Reinigung, der an und für sich eine die Fasertechnik bereichernde Neuerung darstellt, unter   mechanisierender   Zusammenfassung der einzelnen Spinntöpfe vorzunehmen. 



   Für auf Spulen gesponnene Kunstseide ist eine Vorrichtung zum Auswaschen der Seide mittels   Saug- und Druckwäsche   (franz. Patentschrift Nr.   547 834)   bekannt. Hienach werden die Spulen in geeigneter Weise untereinander abgedichtet, und die Seide wird dadurch gewaschen, dass Wasser durch die Faserschicht gedrückt oder gesaugt wird. Die bei der Zentrifugenseide übliche Wäsche und Nachbehandlung im Strang erscheint zwar sehr einfach, doch hat das Verfahren eine Anzahl Nachteile, welche sich sehr unangenehm auf die Qualität des Fertigproduktes auswirken. Durch das vorliegende Verfahren wird die Ausbeute an erstklassiger Seide bedeutend erhöht. 



   Eine Ausführung des Erfindungsgedankens geschieht beispielsweise folgendermassen :
In einem geeignet vorbereiteten Spinntopf wird unter schnellem Laufen gesponnen. darauf wird der Topf von der Spinnmaschine abgenommen und auf einer geeigneten Vorrichtung der darin verbleibende Faserkuchen ohne Rotation des Topfes durch Hindurchsaugen oder-drücken von Flüssigkeiten oder Dämpfen gereinigt. Die Reinigung kann natürlich je nach Art des Ausgangsmaterials ausser einem 

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 Auswaschen noch andere Prozesse, z. B. bei der Herstellung der Faser aus der sogenannten   Viskose auch   eine Entschwefelung, umfassen, die ebenfalls durch   Hindurchsaugen     oder-drucken geeigneter Mittel   bewerkstelligt wird.

   An die Reinigung kann sich die Bleichung anschliessen oder aber eine eventuelle Verfestigung der Faser oder aber Färbung oder sonstige Operationen, wie sie im Gange der Herstellung und Verarbeitung von Kunstfaser vorkommen. Zu all diesen Operationen wird in den Spinntopf eine perforierte oder sonstwie durchlässige Spule eingesetzt deren Durchmesser der lichten Weite des Spinnkuchens etwa. entspricht und gegebenenfalls durch geeignete Ausbildung der Spule   veränderlich   ist. Die bei der Reinigung usw. verwendeten Agenzien bewirken ein gewisses Schrumpfen der Faser. infolgedessen sich der Kuchen von der inneren Topfwand ablöst und'um die eingesetzte Spule legt. Gegebenenfalls werden bei all diesen Operationen die zu diesem Zweck benötigten Hilfsmittel. wie elastische Polster und andere mehr, angewandt.

   Eine besondere Rolle in den genannten Prozessen der   Behandlung   des Fasergutes spielt der   Troeknungsvorgang.   Selbstverständlich kann die Trocknung je nach Art der Be- 
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 Kalt-oder Warmluft entweder vollständig oder teilweise getrocknet wird. Und dabei wird sich der Kuchen fester um die eingesetzte Spule anpressen, so dass diese mit dem nunmehr darauf fixierten Kuchen herausgehoben werden kann. um entweder in einer üblichen Weise fertig getrocknet zu werden oder bereits trocken ihrer textilen Verarbeitung   entgegenführt   zu werden.

   Diese kann-ein besonderer und charakteristischer Vorteil der vorliegenden Erfindung-schon unmittelbar von der (Einsatz-) Fixierspule aus erfolgen, man kann aber auch. wenn dies für besondere textile Zwecke wünschenswert erscheint, das Fasergut von der Fixierspule auf eine andere Spule oder   Hiilse     umspulen   oder auch in irgendeine andere Form, z. B. Strangform, bringen. 



   Zur Durchführung des soeben beschriebenen Verfahrens wird man sieh beispielsweise folgender Vorrichtungen   bedienen-Die Zentrifuge-4   (Fig. 1) aus chemisch   beständigem Material,   z. B. Eisen mit Gummiüberzug, gefertigt, ist in ihrem zylindrischen Teil   B in Kuchenhöhe   perforiert oder sonstwie durch-   lässig gemacht und im Halslager C durchbohrt. In D ist ein Bord von etwas grösserer lichter Weite ausgebildet, in welchem ein Zentrifugendeekel E einpasst und in irgendeiner Weise befestigt wird. F und sind zwei mit oder ohne Zwischenraum und gegebenenfalls mit einem elastischen Zwischenring ineinanderpassende Einsatzringe. F der äussere. G der innere-letzterer kann auch nicht durchbohrt sein. So ausgestattet wird der Spinntopf besponnen.

   Danach wird der Topf von der Spinnmaschine abgehoben, daraus der Teller G entfernt und dafür die Spule H sowie eine Polsterdichtung I eingelegt cFig. 2), sodanIl der Topf in den Behälter Keingesetzt. 



  Der Behälter It (Fig. 3) ist ein doppelbodiger, beispielsweise aus gummibezogenem Eisen gefertigter Kasten, in dessen innerem Boden sich Ausschnitte L, Li, 7, usw. befinden, welche mit beispielsweise profilierten Grundabdichtungsstüeken Jl versehen und zur Aufnahme der Spinntöpfe bzw. deren Halslager bestimmt sind. Auf den so-nebeneinander eingesetzten Spinntöpfen, welche gewissermassen die unterste Lage bilden, werden die folgenden in beliebiger Zahl beispielsweise dreifach aufeinandergesetzt. wobei durch die eingelegten Antischwemmpolster J. J1, J2 (die gleichzeitig als Abdichtung dienen oder dazu zweckmässig ergänzt werden) eine gegenseitige Abdichtung und durch die gewissermassen als Führung dienende Borde D, D1, D2 usw. eine gegenseitige Versteifung gebildet wird.

   Dieser Säulenbau von Spinntöpfen wird abgeschlossen und weiterhin zusammengehalten durch die in einer gemeinsamen Deckplatte V   
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Verschiedenheiten der Säulenhöhe zukommt. 



   In dem so geschaffenen System wird nun die Reinigung bzw. Behandlung derart   vorgenommen.   dass die Behandlungsflüssigkeiten oder-dämpfe mit Hilfe einer eventuell umsteuerbaren Pumpe S oder   sonstwelehen ähnlichen Vorrichtungen,   wie   Dmckautomaten,   und unter Kontrolle eines   Mano-Vakuum-   meters T unter Saug-und Druckwirkung in den bei L.   Li, L2   gebildeten Kanälen in die Topfsäulen eintreten und durch die Spulen H,   H ? i. B usw. Spinnkuehen   und   Topf wand strömen, um   in den Abfluss U gesammelt abzufliessen.

   Umgekehrt kann selbstverständlich ebenfalls die   Durchströmung   erfolgen, wobei der Abfluss U Zufluss werden kann, ebenso natürlieh in eventuell periodischem Wechsel der   Strömung-   richtung und mit wechselnder Saug-und Druckwirkung. Nach Beendigung der Reinigung wird dem letzteren Behandlungsmittel Luft   naehgesaugt   oder-gedruckt, wobei der Kuchen antrocknet. Die Fertigtrocknung folgt entweder unmittelbar darauf im Spinntopf. etwa durch   Hindurchsaugen   oder-drucken von Warmluft oder aber, nachdem man darauf die mit dem Fasergut behaftete Spule herausgenommen hat, in einer für Spulen   üblichen   Weise. In letzterem Fall kann unter   Umständen   besonders günstig beispielsweise eine Behandlung mit Dämpfen noch auf der Spule vorgenommen werden.

   Naeli der Trocknung wird dann die Fixierspule mit dem darauf   befindliehen   Fasergut unmittelbar zur textilen Verarbeitung oder vorher in eine etwa dafür besonders wünschenswerte Form gebracht. 

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   Es ist selbstverständlich, dass mit dem gegebenen Beispiel für die Ausführung des Verfahrens und für die dazu benötigten Vorrichtungen die Möglichkeiten für eine Gestaltung des Erfindungsgedankens 
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     PATENT-ANSPRÜCHE   :
1. Verfahren zur Reinigung, Behandlung und Fertigmachung in Zentrifugen gesponnener Kunst- faser, insbesondere Kunstseide, dadurch gekennzeichnet, dass die gesponnene Faser im Spinntopf ohne
Rotation durch   Hindurehdrucken   oder-saugen von Flüssigkeiten oder Dämpfen der Reinigung und gegebenenfalls allen für die Fabrikation und die Weiterverarbeitung der Faser erforderlichen oder wünschenswerten Behandlungsoparationen, wie beispielsweise Verfestigung oder Färbung, unterworfen wird, wobei durch eine eingesetzte, gegebenenfalls perforierte, elastische oder im Durchmesser veränderliche Hülse oder Spule (Fixierspule) sowie andere Hilfsmittel, wie Polster,

   ein Verwirren oder Ver- schwemmen des Fasergutes verhütet und dieses selbst auf eben dieser eingesetzten Hülse oder Spule infolge
Schrumpfung unter dem Einfluss von Behandlungsflüssigkeiten oder-dämpfen fixiert werden kann.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faser nach der Reinigung und gegebenenfalls sonstige Behandlungsoperationen mit der eingesetzten Hülse oder Spule vermittelt Durch- saugen oder-drücken von Luft mehr oder weniger getrocknet wird, so dass es also vermieden werden kann, die Faser in Strangform zu bringen.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsrichtung der Behandlungsflüssigkeiten oder-dämpfe oder der durehgesaugten oder-gedrückten Troeknungsluft gewechselt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinn töpfe mit den darin befindlichen Faserkuchen systematisch beispielsweise neben-und aufeinander zusammengefasst und letztere behandelt bzw. getrocknet werden.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach gänzlicher oder teilweiser Trocknung die Einsatzspulen mit der darauf fixierten Fasermasse aus den Töpfen herausgehoben werden, um in einer für Spulen möglichen Weise behandelt bzw. fertig getrocknet zu werden.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach Fertigtrocknung das Fasergut entweder unmittelbar von der Fixierspule herab textilmässig verarbeitet oder aber vorher noch auf andere Spulen umgespult oder in eine andere für textile Verarbeitung wünschenswerte Form gebracht wird.
    7. Vorrichtung zu Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Spinntöpfe beliebiger Form und Ausmessungen im Halslager durchbohrt und im zylindrischen Teil perforiert oder sonstwie durchlässig gemacht sind, sowie mit Hilfsmitteln, wie einzusetzende Spulen, Teller. Polster oder dgl., die zur Fixierung des Fasergutes dienen, ausgestattet werden.
    8. Vorrichtung zu Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet. dass ein zur mechanischen Zusammenfassung der Töpfe und Behandlung der Faserkuchen dienender doppelbodiger Behälter mit Abdichtungsdeckeln ausgerüstet ist, welche mit oder ohne Federpolster oder sonstwelchen ausgleichenden Vorrichtungen auf den zu reinigenden Topf bzw. die einzelnen Säulen von Töpfen abdichtend wirken und in einer gemeinsamen Deckplatte zusammengefasst sein können bzw. in ihrer Gesamtheit mittels einer solchen angepresst werden können.
AT122453D 1927-09-15 1928-04-27 Verfahren zur Reinigung, Behandlung und Fertigmachung in Zentrifugen gesponnener Kunstfaser, insbesondere Kunstseide. AT122453B (de)

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