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Zigarette mit Filtermundstück od. dgl. und Maschine zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft Zigaretten mit einem Filtermundstück oder einem sonstigen,
einen Teil der Zigarette bildenden Mundstückansatz sowie Verfahren undVorrichtungen
zu derenHerstellung.
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Wenn eine derartige Zigarette bis dicht an das Mundstück heran ausgeraucht
ist, so besteht die Gefahr, daß die brennende Tabakkohle herausfällt und so Feuersgefahr
hervorruft.
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Die Erfindung bezweckt, diesen Mangel zu vermeiden oder auf ein Mindestmaß
zu verkleinern, ohne jedoch irgendeine bzw. irgendeine wesentliche Klebverbindung
zwischen dem Tabak und der Papierbedeckung in der fertigen Zigarette vorzusehen,
so daß, wenn die Zigarette aus irgendeinem Grund als Ausschußware anzusehen ist
und nicht geraucht wird, der ganze Tabak, ausgenommen möglicherweise eine Spur,
leicht von dem Papier getrennt und-zur Wiederbenutzung durch den Hersteller wiedergewonnen
werden kann.
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Die Erfindung betrifft eine Zigarette mit Filtermundstück oder einem
sonstigen, einen Teil der Zigarette selbst bildenden, Mundstückansatz, bei welchem
die den Tabak einschließende Papierbedeckung angrenzend an das Mundstück einen inneren
Überzug eines Klebstoffes hat, welcher normalerweise nicht oder nicht nennenswert
an dem Tabak anklebt und feuerhemmende Stoffe enthält, so daß, wenn .die Zigarette
bis nahezu an das Ende der Tabakfüllung ausgeraucht ist, die Wärme oder sonstige
Wirkungen des Rauchens kein nennenswertes Brennen des Klebstoffes bewirken sondern
den Klebstoff in der Weise wirksam machen, daß der angrenzende Tabak an dem Papierbelag
klebt und die brennende Tabakkohle
so innerhalb der Papierbedeckung
zurückgehalten wird bzw. die. Tendenz hat, festgehalten zu werden, ohne herauszufallen.
Wenn jedoch die Zigarette aus irgendeinem Grund zur Ausschußware kommt und nicht
geraucht wird, kann der gesamte Tabak leicht zurückgewonnen werden, z. B. durch
Aufschlitzen der Papierbedeckung, und es bleibt kein Tabak oder nur eine Spur .davon
auf dem Papier.
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Die Erfindung betrifft auch Zigarettenrohlinge, welche zur Herstellung
derartiger Zigaretten verwendet werden können, sowie Verfahren und Maschinen zu
deren Herstellung.
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Verschiedene Arten der Ausführung der Erfindung seien nunmehr an Hand
der Zeichnung beispielsweise und schematisch näher beschrieben. Es zeigen Fig. i
und 2 Längsschnitte von zwei Formen der verbesserten Zigarette, Fig. 3 und 4 ähnliche
Schnitte von zwei; Formen von verbesserten Zigarettenrohlingen, Fig. 5 Längsansicht
einer verbesserten Zigarettenherstellungsmaschine, Fig.6 und 7 Längsansichten von
Teilen der Maschine in größerem Maßstab.
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Die in Fig. i dargestellte Zigarette ist an sich bekannt und besteht
aus einer Tabakfüllung i, welche von einer Papierhülle 2 umgeben ist, wobei das
Ganze auf einem Filtermundstück oder einem sonstigen Mundstückansatz 3 mittels eines
umgebenden Bandes 4 befestigt ist, so daß ein Korkmundstück od. dgl. entsteht. Bei
dieser Art von Zigaretten erstreckt sich die Hülle 2 nicht so weit, daß das Filtermundstück
3 od. dgl. mit umschlossen wird.
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Die in Fig. 2 gezeigte Zigarette ist ebenfalls in an sich bekannter
Weise ausgebildet mit einer Tabakfüllung i, die von einer Papierhülle 2 umgeben
ist, welche sich so weit erstreckt, daß sie auch das Mundstück 3 od. dgl. umschließt.
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Die Erfindung kann bei beiden Zigarettenarten angewendet werden, und
in jedem Fall hat die Hülle: 2 im Anschluß an das Mundstück 3 einen inneren Überzug
eines klebenden Mittels 6, welches normalerweise nicht bzw. nicht nennenswert an
dem Tabak anklebt und einen oder mehrere feuerhemmende Stoffe enthält.
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Wenn die Zigarette bis zu einem Punkt nahe dem Ende der Tabakfüllung
geraucht ist, so verursacht die Wärme oder sonstige Wirkungen des Rauchens kein
wesentliches Brennen des Klebstoffes, jedoch wird der Klebstoff wirksam gemacht,
so daß der daran anliegende Tabak 5 an der Papierhülle 2 anklebt und die brennende
Tabakkohle die Neigung hat, innerhalb der Hülle festgehalten zu werden, ohne herauszufallen.
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Wenn jedoch die Zigarette aus irgendwelchen Gründen als Ausschuß verworfen
und nicht geraucht wird, so kann. der Hersteller in einfachster Weise den ganzen
darin enthaltenen Täbak zwecks Wiederbenutzung zurückgewinnen, z. B. durch den üblichen
Arbeitsgang des Aufschlitzens der Umhüllung, und es bleibt kein Tabak oder nur eine
Spur von Tabak auf dem Papier. Die in Fig. 1 gezeigte Zigarettenform kann hergestellt
werden, indem erst Zigarettenrohlinge der Art, wie in Fig. 3. gezeigt, hergestellt
werden, welche an einem Ende einen inneren Überzug eines Klebstoffes 6 haben, welcher
nicht nennenswert an .dem Tabak 5 an diesem Ende anhaftet bzw. anklebt. Dieses Zigarettenstück
wird dann in einer bekannten Maschine mit Mundstückansatzmaterial3 verbunden, zwecks
Herstellung der in Fig. i dargestellten Zigarette.
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Wahlweise kann auch in noch zweckmäßigerer Art gearbeitet werden,
derart, daß zuerst eine doppelte Zigarettenlänge gemäß Fig.4 hergestellt wird, welche
an beiden Enden einen Überzug von Klebstoff enthält, der nicht an dem Tabak 5 anhaftet.
Dieses Stück wird .dann in einer bekannten Maschine mit Mundstückansätzen 3 .an
jedem Ende versehen, so daß nach Durchschneidung an der Linie 7 zwei Zigaretten
gemäß Fig. i entstehen.
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Praktisch kann irgendein Klebstoff, welcher ausreichend flüssig ist,
verwendet werden, vorausgesetzt, daß er ein feuerhemmendes Mittel enthält, ,so daß
er nicht brennt bzw. nicht leicht brennt. Die Au.fbringungsart des Klebstoffes ist
verschieden, je nachdem, ob der Klebstoff im nassen Zustand wirksam ist oder nicht.
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Wenn der Klebstoff in feuchtem Zustand wirksam ist, so ist es erforderlich,
denselben zu trocknen oder nahezu zu trocknen unter Verwendung von Wärme bzw. seine
Oberfläche im wesentlichen zu trocknen, ehe der Tabak in Berührung mit dem Klebstoff
kommt.
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Ein geeigneter Klebstoff dieser Art besteht aus:
einer weitgehend in |
Dextrin verwandelten |
Stärke mit einem Wasser- |
gehalt von etwa 35 % . . 67 °/o gewichtsmäßig |
Ammoniumsulfat .... 21 % - |
Wasser ............ 12 % - |
1000/0 |
Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen, welche Änderungen an gewöhnlichen Zigarettenmaschinen,
welche mit fortlaufenden Strängen arbeiten, erforderlich sind, um dieselben zur
Herstellung von Zigarettenrohlingen gemäß Fig. 3 und 4 geeignet zu machen.
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In Fig. 5 bedeuten 8 .das gewöhnliche Maschinenbett, 9 den Tabaktrichter
ünd die Schüttvorrichtung und io den Abschnei:der. Von der üblichen Papierrolle
i i wird der Papierstreifen i2 abgewickelt. Nach Durchlaufen eines bekannten Druckmechanismus
läuft der Streifen 12 durch eine Vorrichtung 13, die geeignet ist, einen Klebstoff
aufzubringen, der im feuchten Zustand wirksam ist. Der Klebstoff wird auf diejenige
Seite des Streifens aufgebracht, welche .die innere Seite bei. der fertigen Zigarette
darstellt, und zwar in der Weise, daß die Teile des Streifens, welche das Ende der
Zigarettenrohlinge darstellen, wie in Fig. 3 und 4 gezeigt, mit einem Überzug
versehen werden.
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Nachdem .der Klebstoff auf diese Weise auf die in Abstand voneinander
befindlichen Teile aufgebracht worden ist, läuft der Streifen durch eine
Wärmevorrichtung
oder Heizvorrichtung 14, welche auf derjenigen Seite des Papiers angeordnet ist,
auf welcher der Klebstoffüberzug sitzt. Die Erhit-r_ungswirkung ist vorzugsweise
derart,, daß nur die äußere Oberfläche des Klebstoffes getrocknet wird, d. h. ohne
den Klebstoff durch und durch völlig zu trocknen, während der Streifen den Erhitzer
in normaler Geschwindigkeit durchläuft.
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Der Papierstreifen 12 mit der oberflächlich getrockneten Klebstoffschicht
läuft dann über die übliche kleine Rolle 18, wie in Fig. 7 gezeigt, und wird auf
:die obere Strecke des üblichen vorderen endlosen Bandes i9 geleitet, welches über
die (tolle 39 läuft. Die durch die Streuvorrichtung gebildete Tabakfüllung wird,
ehe sie den Streifen 12 erreicht, mittels des üblichen hinteren endlosen Bandes
15, welches über die Rolle 16 und die Plattform 17 läuft, gesammelt und unter die
große Preßwalze 21 nebst. Schuh 22 geführt. Diese Füllung wird dann unterhalb des
Schuhes 22 und über die Brücke 40 auf den Streifen 12 geleitet, unterhalb der kleinen
Führungsrolle 23, so daß die Füllung auf dem Streifen 12 unter die übliche Zunge
20 und dann zu dem üblichen Former (nicht dargestellt) geführt und abgeschnitten
wird. Sämtliche in Flg.7 gezeigten Teile sind bekannt, ausgenommen der Erhitzer
14.
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Wenn die Zigaretteriherstellungsmaschine nicht läuft, muß der Erhitzer
14 aus seiner Arbeitsstellung zurückgezogen werden, damit der Papierstreifen. nicht
zu brennen anfängt oder verkohlt wird. Ein zweckmäßiges Mittel, um dieses zu bewirken,
ist in Fig. 6 dargestellt, gemäß welcher der Erhitzer 14 durch eine hinten angebrachte
Tragvorrichtung 24 .gehalten wird, welche durch parallele Lenker 25 gehalten wird,
die an festen Punkten 37 schwenkbar angelenkt sind, so daß der Erhitzer sich nach
Art eines Parallellineals zu bewegen vermag. Eine Feder 26 bewirkt eine Vorspannung,
welche die Tendenz hat, den Erhitzer 14 von dem Band 12 wegzubewegen.
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Der übliche Hauptstart-Handhebel 27, welcher mittels ,Zapfens
38 angelenkt ist, steht nicht mit dem Erhizer 12 in Berührung, wenn die Maschine
angehalten ist (Fig.6). Wenn derselbe jedoch in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung
um einen' kleinen Winkel verdreht wird, um die Maschine in Gang zu setzen, so kommt
er in Berührung mit `'orsprüngen 28 .des Trägers 24 und bewegt dadurch den Erhitzer
14 in seine Wirkstellung.
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Fig.6 zeigt ferner weitere Einzelheiten der in Fig. 5 gezeigten Klebstoff-Aufbringvorrichtung
13. Diese !besteht aus einer rotierenden Walze 29 mit einem nach außen vorspringenden
Arm 291, .welcher den Klebstoff mit Unterbrechungen an den richtigen Stellen aufträgt,
und einer Streifenhaltewalze 30, welche mit diesem zusammenwirkt, um den notwendigen
Druck zu erzielen. Die Walze 29 erhält ihren Klebstoff aus dem Reservoir 33 durch
eine Kette von Rollen 32, 31.
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Der Erhitzer 14 wird elektrisch durch Strom erhitzt, welcher durch
Leitungen 34 zugeführt wird, sowie durch einen Stecker 35, der in eine Steckdose
36 eingesteckt werden kann.
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Die Maschine kann auch abgeändert werden, um direkt Zigaretten, wie
in Fig. 2 dargestellt, herzustell-en, indem die Anordnung so getroffen wird, daß
eine fortlaufende Füllung von abwechselnden Tabakmengen und Mundstückansätzen zuerst
gebildet und dann dem Papierstreifen 12 zugeführt wird, während dieser über die
kleine Rolle 18 läuft.
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Der Erhitzer 14. kann wegfallen, wenn der benutzte Klebstoff von solcher
Beschaffenheit ist, daß er nicht wirksam ist, wenn er trocken und kühlt ist, sondern
erst bei Erhitzung wirksam wird.
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Ein geeigneter Klebstoff dieser Art !besteht aus:
einer weitgehend in |
Dextrin. verwandelten |
S tärke miteinem Wasser- |
gehalt von etwa 35 0/0 . . 370/0 gewichtsmäßig |
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Wasser ............ 390/0 |
Steari;nsäure ........ 7 0/a - |
Borax ............. i % - |
Ammoniumsulfat .... 15 0/0 - |
Teepol .............. i 0/0 - |
ioo 0/ü |