DE473646C - Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Sicherheitszuendschnueren - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Sicherheitszuendschnueren

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DE473646C
DE473646C DEF63257D DEF0063257D DE473646C DE 473646 C DE473646 C DE 473646C DE F63257 D DEF63257 D DE F63257D DE F0063257 D DEF0063257 D DE F0063257D DE 473646 C DE473646 C DE 473646C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C5/00Fuses, e.g. fuse cords
    • C06C5/08Devices for the manufacture of fuses

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Sicherheitszündschnüren Es sind Sicherheitszündschnüre seit langem bekannt, bei welchen zwischen einer Seele aus Pulver und der Bewicklung (Garnlagen) feine aus einem Papierstreifen gebildete Zwischenlage (Mantel) angebracht ist. Obgleich ein solcher - Papiermantel zweifellos an sich wesentliche Vorteile in der fertigen Zündschnur bietet, haben sich diese Zündschnüre nicht eingebürgert, offenbar weil bei der bekannten Erzeugungsweise solcher Schnüre die Bildung dieses Mantels Schwierigkeiten verursachte - die Arbeitsgeschwindigkeit konnte nur gering sein, der Papierstreifen neigte zum Reißen oder Verknittern -, so daß auch Unregelmäßigkeiten in der Zündschnur selbst auftraten, was selbstverständlich von größtem Schaden ist.
  • Gegenstand der Erfindung ist in erster Linie ein Verfahren, durch welches die angeführte Art von Zündschnüren unter Vermeidung der angegebenen Nachteile erzeugt werden kann, sowie auch. eine bezügliche Einrichtung. Überdies gestattet das Verfahren auch die Verwendung solcher Pulver oder Zündmittel, welche nicht so leicht rieseln wie das gebräuchliche Schwarzpulver.
  • Die Erkenntnis liegt darin, daß von der Verwendung von Einrichtungen abgegang3n wird, bei welchen das Pulver durch eine Düse (Füllröhrchen) entsprechend dosiert in den aus dem Streifen vorgebildeten :Mantel sanduhrartig einrieselt. Erfindungsgemäß wird zur unmittelbaren Erfassung des Pulvers in solcher Weise übergegangen, daß der Streifen bei Bildung des Mantels im Zünd,.nittelbehälter vom Pulver umgeben ist, das heißt mit anderen Worten, bei Bildung des Mantels durch das Zündmittel im Behälter hindurchgezogen wird. Auf diese Weise wird selbsttätig eine richtig dosierte Ladung bei größter Schonung des Streifens und der Möglichkeit wesentlich größerer Arbeitsgeschwindigkeit erzielt. Auch die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gestaltet sich sehr einfach und ist für die verschiedensten Pulver-oder Zündmittelarten ohne weiteres verwendbar.
  • In der Zeichnung ist in Abb. r in schematischer Weise eine Ausführungsform jenes Teiles der Einrichtung dargestellt, der hier in Frage kommt, und zwar in solcher Weise, daß an Hand derselben das 'verfahren klar erläutert werden kann. Abb. 2 z engt eine zusätzliche Einrichtung (Verdränger) und die Abb. 3 und q. den Schnitt A-B bzw. C-D.
  • t ist der Papierstreifen, aus welchem der Mantel gebildet wird; 2 ist der Pulverbehälter; 3 ist die Düse, in welcher aus Pulver und Papierstreifen ein Strang gebildet wird (hier zur Erhöhung der Deutlichkeit in falscher, die Breite stellenweise übertreibender Projektion gezeichnet), 4 ein Teil des ersten Spinntellers; 5 ist die hohle Achse desselben, und 6 ist die erste Spinndüse. Zweckmäßig ist an der Eintrittsstelle des Papierstreifens in den Pulverbehälter eine Vorbiegedüse i angebracht, die derart ausgebildet ist, daß sie dem flach zulaufenden Papierstreifen eine trogartige Form verleiht. 8 ist ein im Pulverbehälter angeordnetes Rührwerk, welches beispielsweise mittels Schnurscheibe 9 angetrieben wird.
  • Erfindungsgemäß wird der Papierstreifen i, wie Abb. i deutlich zeigt, durch das im Behälter 2 aufgegebene Pulver hindurchgezogen, und es erfolgt dabei die Bildung des Mantels, und zwar formt die Vorbiegedüse den Papierstreifen beim Durchgang trog- oder rohrförmig; diese Form öffnet sich sodann infolge elastischer Nachwirkung etwas unti bietet dadurch einen verhältnismäßig breiten Schlitz, durch welchen --das im Pulverbehälter aufgegebene Pulver in den in .Bildung begriffenen Mantel eindringt und ihn vollkommen ausfüllt.
  • Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, verengt sich dann mit stetigem langsamen Übergang dieser Schlitz, indem der Mantel der Rohrform zustrebt, die er in der Düse i annehmen muß, Es wird also zunächst Pulver im Überschuß sich im vorgebildeten Mantel ansammeln, und je mehr sich das betrachtete Streifenstück der Düse 3 nähert, desto mehr wird der Überschuß herausgedrängt, jedenfalls aber die durch den lichten Querschnitt der Düse 3 und Breite und Stärke des Streifens vorbestimmte (dosierte) Pulvermenge eingeschlossen. Damit der herausgedrängte Pulverüberschuß Platz findet, d. h. derWiderstand gegen das Herausdrängen des Pulvers möglichst gering ist, ist der Behälter in der Umgebung der Eintrittsöffnung der strangformenden Düse 3 entsprechend erweitert. Es ergibt sich durch diese planmäßige Erweiterung der weitere für die Erzeugung wesentliche Vorteil, daß an dieser Stelle ein Klemmen von Pulverkörnchen zwischen Behälterwand und Mantel verhindert ist, was eintreten könnte, wenn dieser Teil des Behälters trichterartig ausgestaltet ist. Auch dadurch erfährt der Streifen während des ganzen Durchganges durch den Pulverbehälter die geringstmögliche Reibung.
  • Zweckmäßig wird die Düse 3 derart ausgebildet; daß deren Querschnitt sich in der Richtung der Fortbewegung des Stranges etwas erweitert, um die Reibung des Stranges an der inneren Düsenwand möglichst gering zu halten. Vorteilhaft wird an der Eintrittsstelle der Düse 3 ein Stein io angeordnet. Dieses Stück kann auch aus Glas oder einem anderen geeigneten Stoff bestehen, oder es kann auch die ganze Düse aus diesem Material bestehen. In bekannter Weise wird der aus der Düse 3 austretende Strang in der Spinndüse 6 mit Fäden i i umwickelt, welche von Spulen ablaufen, die auf dem ersten Spinnteller q. sitzen. Die weitere Herstellung erfolgt in irgendeiner bekannten Weise.
  • Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu ersehen, daß der Papierstreifen i glatt durch den Behälter :2 durchläuft, d. h. es wird hier der Streifen beim Durchgang nicht um seine Längsachse verwunden. Dies gibt den Vorteil, daß mit größter Streifengeschwindigkeit gearbeitet werden kann. Es kann jedoch auch, beispielsweise durch Drehung des Streifens (Verwendung einer sich drehenden Papierrolle, eine schraubengangartige Verwindung des Streifens während seines Durchganges durch den Behälter 2 erfolgen, doch muß dabei die Steigung um die Breite des Streifens derart bemessen werden, daß im Behälter wegen der Notwendigkeit derPulveraufnahme noch kein geschlossener Mantel gebildet wird. Wird dabei der Streifen nicht in der Richtung der Düsenachse eingeführt, so beschreibt er bei seiner Bewegung durch den Behälter einen Kegelmantel, dessen Spitze in der Eintrittsöffnung der Düse liegt.
  • Alle diese von der dargestellten axialen glatten Führung des Streifens abweichenden Führungen verringern j edoch die Arbeitsgeschwindigkeit und bedeuten eine größere Beanspruchung des Streifens.
  • Um die Reibung des Streifens beim Durchgang durch den Behälter noch weiter zu verringern, wird zweckmäßig das Pulver im Behälter in der Umgebung der Stelle, an welcher der Mantel gebildet wird, in Bewegung gehalten. Dies kann durch ein Rührwerk 8 geschehen. Dasselbe besteht bei der dargestellten Ausführungsform (Abb. i) aus zwei Rührarmen, die an einer hohlen Welle angebracht sind, welche den Behälterdeckel durchdringt und außen eine Schnurscheibe 9 trägt, durch welche das Rührwerk mittels der Schnur 12 in Drehung gesetzt wird. Durch das Rühren werden außerdem jedes Zusammenballen der Pulverkörnchen und Stauungen vermieden und eine gleichmäßige Rieselfähigkeit erzielt. Dies ist insbesonders an der Stelle, wo der Mantel gebildet wird, wesentlich; es ist aber vorteilhaft, auch das übrige Pulver im Behälter 2 und dessen Zuflußleitung in Bewegung zu halten, beispielsweise mittels einer Schnecke 13-Es wurde bereits erwähnt, daß der von dem sich bildenden Mantel aufgenommene Pulverüberschuß bei der Bewegung gegen die Düse hin wieder herausgedrängt wird. Wird nun innerhalb des in Bildung begriffenen Mantels ein Körper angeordnet, dessen Querschnittsfläche praktisch der Querschnittsfläche des an dieser Stelle sonst entstehenden Überflusses entspricht, so tritt in den in Bildung begriffenen Mantel überhaupt nur so viel Pulver ein, als zur Bildung der Pulverseele notwendig ist.
  • Dieser Körper 14 (Abb. a) spielt also die Rolle eines Verdrängers. Da der in Bildung begriffene Mantel gegen die Düse 3 hin sich immer mehr der endgültigen zylindrischen Form nähert, muß die Querschnittsfläche des Verdrängers in der gleichen Richtung immer kleiner werden, d. h. er muß sich in dieser Richtung entsprechend verringern. Es entfällt durch die Anordnung eines Verdrängers im wesentlichen die Notwendigkeit, einen Pulverüberschuß aus dem sich bildenden Mantel herauszuschaffen, was um so bedeutungsvoller wird, je mehr sich der Streifen der Düse nähert. Bei der dargestellten Ausführungsforen ragt der Verdränger durch den Deckel des Behälters hinein.
  • Es kann der Verdränger dabei in seiner Längsrichtung einstellbar ausgebildet sein, und man kann durch eine Einstellung folgendes erreichen: Hebt man den Verdrängen so wird die Ladung im Querschnitt größer und damit die Pressung beim Durchgang durch die Düse 3 vermehrt; wird der Verdränger etwas gesenkt, so tritt das Umgekehrte ein. Der Verdränger kann natürlich auch anders angeordnet sein, beispielsweise von der Seite in den Schlitz des in Bildung begriffenen Mantels hineinragend und dementsprechend an der Seitenwand des Behälters :2 angebracht sein. An Stelle eines Verdrängers im Sinne der obigen Ausführungen kann auch zur Wegschaffung eines vom Mantel aufgenommenen Pulverüberschusses vor der Stelle des Eintrittes in die Düse 3 ein schaufelähnliches Organ angeordnet sein, welches, vorteilhaft einstellbar, so weit durch den Schlitz in den im Entstehen begriffenen Mantel hineinragt, daß aus dem Mantelquerschnitt an dieser Stelle alles überschüssige Pulver sicher nach außen in den Behälter zurückgefördert wird.
  • Als Material für den Streifen i kann Papier, imprägniertes Papier, Gewebeband oder irgendwelches geeignete streifenförmige Material verwendet werden; ebenso können statt eines Streifens auch mehrere Streifen nebeneinander verwendet werden. Der Strang kann in der Düse 3 gebildet werden mit überlappenden Rändern, wie dies dieZeichnung zeigt, oder mit stumpf aneinanderstoßenden Rändern gebildet werden, d'aß zwischen den Rändern ein schmaler Schlitz offen bleibt. Das Rührwerk 8 kann verschieden ausgebildet werden, beispielsweise in Art einer Schnecke, durch deren freien Achsraum der Streifen i durchläuft, oder es kann an Stelle eines Rührwerkes eine Rüttelvorrichtung verwendet werden. An Stelle einer Vorbiegedüse 7 kann auch am feststehenden Arm 15 ein sichelförmiger Schlitz angebracht sein.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Sicherheitszündschnüren mit einer unmittelbar auf die Zündmittelseele folgenden Zwischenlage (Mantel), beispielsweise aus einem Papierstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen bei Bildung des Mantels durch das im Zündmittelbehälter aufgegebene Zündmittel hindurchgezogen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen durch das Zündmittel glatt (nicht verdreht) hindurchgezogen wird.
  3. 3. Verfahren zur Erzeugung von Sicherheitszündschnüren mit einer unmittelbar auf die Zündmittelseele folgenden Zwischenlage (Mantel), beispielsweise aus einem Papierstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen in solcher Weise durch den Zündmittelbehälter hindurchgezogen wird, daß die Längsachse des dabei in Bildung begriffenen Mantels die Verlängerung der Längsachse der strangformenden Einrichtung (Düse 3) ist.
  4. 4. Verfahren zur Erzeugung von Sicherheitszündschnüren nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen bei oder vor seinem Eintritt in den Zündmittelbehälter in eine trogartige Form vorgebogen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündmittel im Zündmittelbehälter in der Umgebung der Stelle, an welcher der Mantel gebildet wird, in Bewegung gehalten wird.
  6. 6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündmittelbehälter in der Umgebung der Eintrittsöffnung der strangformendenEinrichtung (Düse 3) derart erweitert ist, daß ein Klemmen von Zündmittel zwischen Behälterwand und Zündmittelmantel verhindert ist.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die strangformende Düse mit ihrem kleinsten O_uerschnitt an den Zündmittelbehälter anschließt. B. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stelle des kleinsten Querschnittes die Düse aus Stein, Glas o. dgl. besteht. g. Einrichtung zur Erzeugung von Sicherheitszündschnüren mit einer unmittelbar auf die Zündmittelseele folgenden Zwischenlage (Mantel), beispielsweise aus einem Papierstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verdränger innerhalb des in Bildung begriffenen Mantels angeordnet ist. 1o. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Zündmittelbehä,lter ein Rührwerk (8) derart angeordnet ist, daß das Zündmittel in der Umgebung der Stelle, wo der Mantel gebildet wird, in Bewegung gehalten wird.
DEF63257D 1927-03-15 1927-03-15 Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Sicherheitszuendschnueren Expired DE473646C (de)

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