<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
EMI1.2
laufenden Form durch Schleuderwirkung zu erzeugen. Es wurde beispielsweise die ganze Masse des Zementrohres in die Form gebracht und durch deren rasche Drehung die Masse auf der Innenfläche der Form ausgebreitet : oder es wurde die Masse sogleich in dicker, der Wandstärke des herzustellenden Rohres entsprechender Schicht in die Form eingeführt. Diese Schichte wurde entweder mittels eines axial
EMI1.3
Zuführung sogleich auf der ganzen Mantelfläche der Form. In allen Fällen musste die Form mit grosser Umlaufgeschwindigkeit gedreht werden, um eine gleichmässige Verteilung der sich zunächst ungleich ablagernden Masse und deren Verdichtung zu erreichen.
Im Wesen hievon nicht verschieden ist ein bekanntes Verfahren, bei dem das Rohr aus zwei
Schichten ungleichen Stoffes hergestellt wird ; indem nämlich für die Bildung der mit Riefeln oder Ver- zierungen versehenen Aussenseite eine feinere Mischung verwendet wird. Es wird zunächst die feine
Mischung in die Form eingebracht und in einer dünnen Schicht ausgebreitet und über diese dann die grobe Masse, wie gewöhnlich, auch in einer einzigen Schichte aufgetragen und hierauf die Form in rasche
Umdrehung versetzt. Es hat sich nun gezeigt, dass auf diesem Wege nicht möglich ist. in wirtschaftlicher Weise widerstandsfähige und gute Erzeugnisse zu erhalten, was auf folgende lTrsachen zurückzuführen i < t.
1. Unter Einwirkung der Fliehkraft erfolgt bei der zur Herstellung der Röhren verwendeten Mischung, die vornehmlich aus Zement und Sand besteht, infolge des verschiedenen spezifischen Gewichtes der beiden Stoffe eine Trennung, indem sich der schwerere Sand mehr aussen und der leichtere Zement mehr innen in der Form anhäuft. Der Zement setzt sich. da er nicht vollständig gleichmässig durchgebrannt werden kann und auch sein Korn sehr ungleich ausfällt, in konzentrischen Schichten ab. Bei Verwendung von reinem Zement ohne Sandzusatz erhält man Röhren, deren Aussenschiehte aus den festgebrannten und feinkörnigsten Teilen, deren Innenschicht aus den spezifisch leichteren und nicht richtig durchgebrannte Massen gebildet ist.
Diese Trennung der Bestandteile erzeugt eine bedenkliche Verschiedenheit der Widerstandsfähigkeit in den einzelnen Schichten der Rohrwand ; die Festigkeit an der Innenseite ist stets wesentlich geringer als an der Aussenseite.
2. Röhren mit Wänden, deren Widerstandskraft ungleich ist, zeigen aber auch ein verschiedenes Verhalten bei der durch Temperaturunterschiede bewirkten Zusammenziehung und Ausdehnung ihrer Schichten. Hiedurch entstehen nach einiger Zeit Risse an der Innenschichte, die in manchen Fällen durch die ganze Dicke des Rohrmantels reichen.
3. Wenn die mittels des Schleuderverfahrens hergestellten Röhren mit Hilfe von Metalleinlagen verstärkt sind, wirkt die Fliehkraft auf diese wegen ihres grösseren spezifischen Gewichtes viel stärker als auf den Zement ein. Die Metallverstärkung erhält daher selbst, wenn sie befestigt wird. mit wachsender Umlaufgeschwindigkeit das Bestreben, sich auswärts zu verlegen und auszubauchen. Hört die Einwirkung der Fliehkraft auf, dann nimmt das Eisen seine frühere Form und Lage wieder ein. wodurch ein Druck von aussen nach innen entsteht, welcher der Grösse der erlittenen Formänderung entspricht.
Hiedureh wird eine teilweise Trennung des Metallgerüstes von dem Zement bewirkt, ein Teil der metallenen Oberfläche blossgelegt und so dem Verrosten ausgesetzt : wirklich kann bei diesen Röhren festgestellt werden, dass sie längs der Metalleinlage nicht wasserdicht sind.
<Desc/Clms Page number 2>
4. Sollen an der Innenseite glatte Röhren hergestellt werden, dann können nur flüssige Mischungen verwendet werden, hiebei zeigt sich ein weiterer Übelstand des Schleuderverfahrens, dass der Wassergehalt der flüssigen Massen die Aussenschichten der Rohrmäntel zu durchdringen und durch sie zu entweichen sucht. Nun genügt aber der Durchtritt eines einzigen Tropfens, um eine derartige Störung des gleichartigen Gefüges herbeizuführen, dass die Wasserdichtigkeit aufgehoben wird.
Die Erfindung bildet nun ein einfaches Verfahren zur Vermeidung der angeführten Mängel und zur Herstellung vollkommen einwandfreier Röhren. Nach der Erfindung wird die Zementmasse od. dgl. in die zur Vermeidung von Sehleuderwirkungen nur langsam gedrehte Form in feiner regenartiger Verteilung und ständig in so geringer Menge eingeführt, dass sie sich als dünne Schicht niedersetzt und die volle Wandstärke des Rohres erst allmählich durch Aneinanderfügung zahlreicher Schichten gebildet wird, die sich als konzentrische Ringe oder schraubenförmige Windungen übereinander lagern.
Bei Anordnung von Eiseneinlagen werden die sich in deren Nähe lagernden Schichten mit so verminderter Umlaufgeschwindigkeit hergestellt, dass Formänderungen der Einlagen nicht auftreten können und sich für die Einlagen bereits eine widerstandsfähige Unterlage-gebildet hat, ehe die Zufügung weiterer Schichter, mit normaler rmlaufsgeschwindigkeit erfolgt.
Bei diesem Verfahren hat also die Drehung der Form zunächst nur den Zweck, den ständig niederfallenden Masseregen gleichmässig allen Teilen der Form zuzuführen, so dass sich die Wandstärke des Rohres allmählich aus zahlreichen dünnen Schichten aufbaut. während bei dem bekannten Verfahren die Masse als eine Art Band von beträchtlicher Dicke in die Form eingeführt und nachträglich durch deren schnellen Umlauf zur Erzielung gleichmässiger Wandstärke verteilt wird.
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens kann ähnlich den bekannten gestaltet sein. nur ist. der in bekannter Weise aus einem axialen Rohr bestehende Behälter der Beschickungsvorrichtung nach Art einer Brause od. dgl. ausgebildet, die gestattet, die Masse in Form eines feinen Regens niederrieseln zu lassen. Die Absehlussöffnung der Beschickungsvorrichtung ist derart einstellbar, dass eine Regelung der Schichtstärke des Arbeitsgutes ermöglicht ist.
EMI2.1
führung der Vorrichtung zur Herstellung grösserer Rohre im Schnitt.
Die Form C besteht wie üblich aus einem Hohlzylinder, der um seine horizontale Achse drehbar ist ;
EMI2.2
Falle eine Stufenseheibe 4 oder ein Vorgelege mit Rädern von verschiedenen Durchmesser trägt, um die Umlaufgeschwindigkeit der Form nach Erfordernis ändern zu können. Die Form befindet sich zwisehen zwei Scheiben, deren eine fest mit der Welle 1 verbunden ist, die auf dem Lagerbock A ruht. während die andere Scheibe E von dem Schlitten B gehalten wird, der sich mit Hilfe eines Motors längs Führungen 10 verschieben und durch eine Feststellvorrichtung 12 in Arbeitsstellung befestigen lässt. Auf Schienen 16 läuft ein Wagen D mit einem Behälter , dessen Länge mit der Form C ! übereinstimmt. Der Behälter 17 dringt in die Form.
Ein Gegengewicht 18 hält den Behälter 17 in Gleichgewicht, so dass seine Achse mit der der Form immer parallel bleibt.
Diese Teile der Maschine sind im Wesen bekannt. Der Behälter 17, in dem sich die Masse zur Herstellung der Röhren befindet, ist so eingerichtet, dass er seinen Inhalt regenartig auf die Form fallen lassen kann.
Zur Herstellung von Rohren grösserer Weite erhält der Behälter 17 die in Fig. 4. G und 7 veranschaulichte Ausführung. Der Boden wird von zwei um Scharniere schwingbaren Flügeln a, gebildet. die mittels über Rollen e gewundenen Zugorganen d gegen-oder auseinander geschwungen werden können, Die Rollen e sitzen auf einer Welle g, die mittels eines Handrades j betätigt wird und bei ihrer Drehung die Schnüre f ! auf den Rollen e aufwickelt und das Auseinanderschwingen der Bodenflügel a des Behälters 17 bzw. das Abwickeln der Schnüre cl und Schliessen des Behälters 17 bewirkt. Bei der Herstellung von
EMI2.3
schlossen werden kann.
Der Drehschieber lagert mit Hilfe der Stange.) drehbar auf einer im Behälter 17 axial angeordneten Welle e, durch deren Drehung der Verschlussschieber h in die Offen-bzw. Schluss- stellung gebracht werden kann.
Zur Mischung der im Behälter 17 befindlichen Masse sind in diesen Wellen i'angeordnet (Fig. 4), die Rührflügel k tragen und mittels eines Handgriffes hin-und herbewegt werden können.
Bei beiden Ausführungen des Behälters 17 ist es ohne weiteres möglich, den Austritt der Masse durch entsprechende Einstellung der Austrittsöffnung nach Bedarf zu regeln, so dass die gewünschte feine regenartige Verteilung der Masse in der Form leicht erreicht werden kann.
Sobald der Behälter 17 mit der zur Verwendung kommenden Mischung gefüllt ist, wird die Form
EMI2.4
<Desc/Clms Page number 3>
erfolgt. die nun in um so dünneren Schichten an der Innenseite der Form aufgetragen wird, je sparsam-' - ie abgegeben und je mehr die Umlaufgeschwindigkeit gesteigert wird. Auf diese Weise kann man
EMI3.1
Schichten bestehen, die übereinander gelagert und sozusagen miteinander verschmolzen sind.
Lässt man dagegen das Material als Dauerregen niederfallen, so wird das Rohr aus einer einzigen dünnen Schichte gebildet, die sich in vielfachen Lagen ohne Unterbrechung spiralförmig aufwickelt. Dieses Verfahren vermeidet alle Mängel der Rohrerzeugung durch Fliehkraftwirkung, denn man kann bei jeder Umdrehung der Form eine Schicht erhalten. die durch eine Menge von Sandkörnern gebildet wird deren Zwischenräume yon Zement oder Mörtel ausgefüllt werden, so dass die Sandteilchen eingebettet sind. Die Drehung der Form hat lediglich den Zweck, dass aus dem Behälter fallende Material gleichmässig und ununter- brochen zu verteilen.
Man kann auch sehr dickwandige Röhren herstellen, die aus vielen konzentrit-chen gleich starken und gleich widerstandsfähigen Schichten bestehen, wobei die Masse an allen Stellen die gleiche Dicke und gute Beschaffenheit aufweist.
Das gleiche Verfahren ist bei Herstellung von Röhren aus ungleichartigen Massen, beispielsweise aus abwechselnd rascher und langsamer trocknenden Zementschichten anzuwenden. Das Verfahrenlässt vollkommen wasserdichte Röhren erzielen, denn diese sind aus mehreren übereinanderliegenden Schichten, von denen jede einzelne aus einer gleichartigen Mischung besteht, gebildet. Selbst wenn eine dieser
EMI3.2
geschwindigkeit gebildet werden, so dass die Eiseneinlage schon eine Stütze vorfindet und sich nicht ausbauchen kann. Endlich bietet das Verfahren den Vorteil grosser Erafterspamis. Wenn das Rohr ge- bildet ist. lässt man die Form noch einige Zeit mit hoher Geschwindigkeit umlaufen.
Diese Steigerung der Geschwindigkeit, die nach Massgabe der Wandstärke erfolgt, hat abgesehen von der Glättung der
Innenseite, den Zweck, das Gefüge zu verdichten und dadurch die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Die '-chnelle Drehung der Form kann aber keine schädliche Sehichtenbildung mehr hervonufen, da die Teile der Masse ihren Platz bereits eingenommen haben und sich nicht mehr voneinander trennen können.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von rohrförmigen Körpern aus Zement- und Mörtelmassen bei Be- nützung einer umlaufenden Form, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse in die sich zur Vermeidung von SclJ1euderwirkungen langsam drehende Form in feiner regenartiger Verteilung ständig in so geringe ;'
Menge eingeführt wird, dass sie sich als dünne Schichte niedersetzt und die volle Wandstärke des Rohres - ich erst allmählich durch Aneinanderreihen zahlreicher Schichten bildet, die sich als ineinanderliegende
Ringe oder als Spiralwindungen lagern.