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Glanzmühle für Bronzefarben mit einer liegend angeordneten zylindrischen
Trommel Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Maschine zum Polieren von Bronzefarben,
bei welcher die blank zu machenden Pulverteilchen mit Hilfe in einer zylindrischen
Trommel kreisender Bürsten bearbeitet werden, und zwar in einer besonderen und neuartigen
Ausführungsform. , Die bisher in Benutzung gewesenen Poliermaschinen für Bronzefarben
besaßen nur verhältnismäßig geringe Abmessungen und daher auch nur ein kleines Fassungsvermögen.
Meist wurde mit Poliermaschinen gearbeitet, welche z. B. nur etwa 5 bis Ekg Aluminiumpulver
aufzunehmen vermochten.
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Für die Großfabrikation verursachen solche kleinen Maschinen, die
natürlich in großer Anzahl vorhanden sein müssen, beträchtliche Unkosten, auch fällt
das in vielen Chargen erzeugte Pulver nicht so gleichmäßig aus, als wenn es in großen
Maschinen bearbeitet wird, die gleichzeitig eine sorgfältige Durchinischung- größerer
Pulvermengen gestatten.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daB die Vergrößerung des Durchmessers dieser
Maschinen zur Erhöhung ihres Fassungsvermögens nur in begrenztem Ausmaße möglich
ist. Die Konstruktion größere Pulvermengen fassende Poliermaschinen führt daher
zu verhältnismäßig gestreckten Trommeln, welche eine Länge von q. bis 6 m und darüber
besitzen. Die gleichmäßige Füllung und schnelle Entleerung derartiger Maschinen
bereitet erhebliche Schwierigkeiten, wenn man nicht langgestreckte Öffnungen in
der Wand der zylindrischen Trommel in Kauf nehmen will, welche betriebsmäßig geöffnet
und geschlossen werden müssen. Derartige ausgedehnte Öffnungen in dem zylindrischen
Mantel der Trommel verursachen aber Unterbrechungen in der Wandfläche der Trommel,
welche sich bei dem Arbeitsvorgang störend bemerkbar machen. Andererseits ergeben
solche ausgedehnten Durchbrechungen Ursache zu Undichtigkeiten, welche sich besonders
störend bemerkbar machen, wenn in den Maschinen eine Füllung von indifferentem Gas
benutzt werden soll, wie dies beispielsweise bei der Erzeugung von Aluminiumbronze,
namentlich bei Anhäufung von größeren Pulvermengen in einem Maschinenraum, geboten
ist.
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Des weiteren zeigt sich bei den gestreckten Poliertrommeln der Übelstand,
daß die gleichmäßige Verteilung des Pulvers über die ganze Länge der Trommel nicht
in wünschenswertem Maße gewährleistet ist, so daß aus diesem Grunde die Gleichmäßigkeit
der Bearbeitung leidet. Auch kann man bei so gestreckten Maschinen nicht mit einer
gleichmäßigen Durchmischung der gesamten, in ihrem Innern befindlichen Pulvermengen
rechnen.
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Die große Baulänge der Maschine erfordert ferner die Aufteilung der
Bürsten in mehrere Stücke, von denen jedes nur einen Teil der Baulänge der gesamten
Trommel besitzt, da sonst ein gleichmäßiges Anliegen der Bürste gegen die Trommelwandung
nicht zu erreichen ist.
Hierzu trägt noch der Umstand bei, daß man
die für die Herstellung der Trommelwandeng benutzten Riffelbuckel- oder Waffelbleche
nur in Abmessungen von i bis 2 m erhält und infolgedessen genötigt ist, die Trornmelwandung
aus mehreren miteinander verbundenen Schüssen herzustellen.
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Gemäß der Erfindung gelingt es, diese Übelstände durch verschiedene
neuartige Einrichtungen zu überwinden.
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Die Anordnung von Durchbrechungen in dem zylindrischen Mantel der
Poliertrommel, welche betriebsmäßig geöffnet und geschlossen werden müssen, wird
durch die Anbringnng der Füllungs- und Entleerungsöffnungen in den Stirnwänden der
Trommel oder in der Nähe derselben vermieden.
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Die Möglichkeit gleichmäßiger Füllung, schneller Entleerung und gleichmäßiger
Verteilung des Pulvers in der Trommel während des Poliervorganges wird dadurch geschaffen,
daß dieselbe gegebenenfalls unter Benutzung eines besonderen Stützgerüstes derartig
gehoben oder gesenkt werden kann, daß die Trommelachse eine waagerechte oder eine
geneigte Stellung einzunehmen vermag. Man kann auf diese Weise bei der Füllung der
Trommel ihre Achse, von der Einfüllöffnung aus gesehen, abfallend anordnen, so daß
das Pulver durch die rotierenden Bürsten schnell bis an das andere Ende hin verteilt
wird. Zur Entleerung kann die Trommel andererseits in eine derartige Schräglage
versetzt werden, daß die Austrittsöffnung für das Pulver sich an der tiefsten Stelle
befindet. Dabei genügt es, den Neigungswinkel im einen wie im andern Falle verhältnismäßig
flach zu wählen, da durch die umlaufenden Bürsten eine fortgesetzte Weiterbewegung
des Trommelinhalts erfolgt.
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Um endlich während des Poliervorganges, welcher häufig über eine Anzahl
von Stunden erstreckt werden muß, eine gleichmäßige Durchmischung des Pulvers über
die ganze Länge der Trommel zu erzielen, kann man diese abwechselnd nach der einen
oder nach der andern Seite hin neigen. Dies kann entweder durch geeignete Vorrichtungen
von Hand in gewissen Zeitabständen geschehen, es kann aber auch durch maschinelle
Einrichtungen, welche von der Antriebsmaschine in Gang gesetzt «-erden, bewirkt
werden.
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Um ferner eine gleichmäßige Anlage der Bürsten gegen die Arbeitsfläche
zu erzielen, werden bei der neuen Maschine die Bürsten der Länge nach derartig unterteilt,
daß die einzelnen Stücke derselben jeweils etwa nur die Länge eines Mantelschusses
besitzen und zweckmäßig jeweils innerhalb eines Schusses kreisen, ohne nennenswert
in den benachbarten überzugreifen. Auch bei mangelhafter Verbindung der einzelnen
Mantelschüsse untereinander wird dann die Anlage der Bürste nicht gestört.
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Um endlich einen korrekt arbeitenden Antrieb für die Maschine auch
in den verschieden geneigten Lagen zu schaffen, empfiehlt es sich, den Antriebsmotor
auf einem an dem Maschinengerüst befestigten Sockel aufzustellen, so daß er an den
Schwingungen derselben teilnimmt.
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Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer
Darstellung in der Längsrichtung gesehen, teils im Schnitt, teils in der Ansicht.
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Die Maschine besteht hier aus zwei Gußdeckeln i und 2, welche die
Stirnwände der Poliertrommel bilden, und den aus Buckelblech hergestellten Rohrschüssen
3, q., 5, an deren Innenwandungen die von der Welle g getragenen, federnd angedrückten
Bürsten 6, 7, 8 entlang streichen.
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An den Enden der Blechhülse 3, 4. und 5 sind die aus Winkeleisen gebildeten
Ringe io, 11, 12, 13 1.4 und 15 befestigt. Mit ihrer Hilfe werden die Blechschüsse
gegeneinander verschraubt. Die Gußschilder i und 2 sind außerdem noch durch eiserne
Träger 16 und 17 verbunden, welche gleichzeitig zur Abstützung der Winkelringe i
i bis 1.4 mittels der Laschen 43 und LLa. dienen. Mit der Stirnwand 2 fest verbunden
ist ein Konsol 18. Dies kann um die Achse i9, die ihrerseits in einem auf dem Fundament
verankerten Lager 2o getragen wird, -schwingen. Der Deckel i stützt sich
mit einer Zahnstange 2i auf ein in dem Bock 22 mittels der Welle 23 drehbar gelagertes
Zahnrad 2q.. Eine Sperrklinke 25 sichert das Zahnrad in seiner jeweiligen Lage.
Durch Verdrehung der Achse 23 und somit des Zahnrades 24 wird der Deckel i und somit
die ganze Poliertrommel gehoben oder gesenkt. Die Welle 9 trägt an ihrem durch den
Deckel2 hindurchtretenden Ende das Zahnrad 26, welches in Eingriff mit dem Ritzel
27 des Antriebsmotors 28 steht. Der letztere ist auf dem Konsol 18 befestigt.
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Im oberen und im unteren Teil des Dekkels :2 sind die Absperrhähne
29 und 3o angeordnet. Der erstere führt von dem Innern der Trommel in geöffneter
Stellung zu dem Beschickungsgefäß 3o, der letztere zu dem Auffanggefäß 31. Diese
sind hier mit dem Deckel 2 fest verschraubt dargestellt und werden daher mit der
Trommel zusammen geneigt. Sie können jedoch auch feststehend angeordnet werden und
durch biegsame Zwischenglieder, beispielsweise Gummischläuche, mit dem Deckel 2
verbunden werden.
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Soll das Heben und Senken der Poliertrommel maschinell bewirkt werden,
so geschieht dies mittels einer Hilfswelle 32, die
durch eine Riemenscheibe
33 und einen Riemen 45 o. dgl. von dem Motor 28 angetrieben wird. Die Welle 32 trägt
eine Schnecke 34, die eine Achse 35 mit Hilfe des Schneckenrades 36 in Umdrehung
versetzt. Eine auf der Welle 35 befestigte Kurbel 37 überträgt die Bewegung durch
die Pleuelstange 38 auf eine zweite Kurbel 39, welche auf der Achse 23 befestigt
ist. Die Längen der Kurbel 37
und 39 werden dabei so gewählt, daß die
letztere nur hin und her schwingt, während die erstere einen Kreis beschreibt. Die
Sperrklinke 25 ist natürlich bei dieser Bewegung auszurücken. (Umgekehrt sind bei
Handbetrieb die Teile 32 bis 39 entbehrlich bzw. zu entfernen.) Man erzielt
auf diese Weise ein periodisches, langsames Auf- und Abwärtsneigen der Poliertrommel.
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Damit die Poliertrommel auch bei laufendem Motor 28 unter einer bestimmten
Neigung festgesetzt werden kann, ist,die Verbindung zwischen der Riemenscheibe 33
und der Welle 32 durch eine aus- und einrückbare Klauenkupplung 40, 41 hergestellt.
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Die Poliertrommel bildet ein in sich abgeschlossenes Gehäuse und kann
daher mit indifferentem Gas gefüllt werden, was gerade für die Bearbeitung von Aluminium
von großer Wichtigkeit ist: Zur Vereinfachung der Darstellung ist in den einzelnen
Schüssen 3, 4 und 5 der Trommel jeweils nur eine Bürste 6, 7 und 8 gezeichnet. In
der Praxis wird man natürlich eine größere Anzahl derselben verwenden. Die Bürsten
besitzen hier jeweils die Länge eines Mantelschusses, die von ihnen bestrichene
Fläche ist daher begrenzt. Man ist deshalb in der Lage, eine gleichmäßige Anpressung
derselben zu erzielen. Jede Bürste hat dabei die Länge eines Mantelschusses, so
daß ihre Anlage auch bei weniger gut ausfallenden Stoßfugen nicht beeinträchtigt
wird. Man kann jedoch die Bürste auch jeweils ein kurzes Stück in den benachbarten
Schuß hineinragen lassen, damit sich keine toten, nicht von den Bürsten bestrichenen
Stellen im Gehäuse bilden. Sofern es sich hierbei nur um kleinere Stücke handelt,
welche die Bürsten in den benachbarten Schuß hineinragen, so können dadurch keine
Störungen entstehen, weil die wenigen, hierbei eine unebene Bahn bestreichenden
Borsten nicht die Genauigkeit der Anlage der übrigen Borsten einer Bürste zu beeinflussen
vermögen.
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Unter Wahrung des Grundgedankens der Erfindung können natürlich auch
mannigfache Änderungen an dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel gemacht werden.
So kann z. B. der Drehpunkt ig für die Poliertrommel an anderer Stelle vorgesehen
werden, z. B. unterhalb der Trommel, wodurch ganz oder teilweise eine Ausbalancierung
der zu bewegenden Gewichte erzielt werden kann. Die einseitige, in dem Ausführungsbeispiel
dargestellte Anordnung der Achse ig hat jedoch den Vorzug, daß der Deckel 2 nur
geringfügige Bewegungen ausführt und daher sein Anschluß an Beschickungs- und Entleerungsgefäße
vereinfacht werden kann.
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Man kann ferner, statt wie in dem Ausführungsbeispiel dargestellt,
Eintritts- und Austrittsöffnungen für das Bronzepulver auch auf verschiedenen Seiten
der Poliertrommel anordnen. Endlich kann man dieselben auch dicht neben den Deckeln
in der zylindrischen Wand vorsehen, verliert jedoch dadurch ein Stück der Polierfläche.
Die dargestellte Anordnung weist den Vorteil auf, daß mit Hilfe der Absperrhähne
2g und 30 je nach Bedarf eine der Öffnungen oder auch alle beide geschlossen
werden können.
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Für den Fall, daß ein Betrieb der Poliermaschine durchgeführt werden
soll, bei dem das Pulver kontinuierlich an der einen Stirnseite der Trommel eingeführt,
an der andern abgeleitet wird, kann man ferner auch während des bereits begonnenen
Arbeitsvorganges eine Verzögerung des Durchganges des Pulvers durch die Trommel
erzielen, indem man diese nach der Einfüllöffnung hinneigt. Das Pulver muß dann
auf dem Wege zum Ausgang Bergansteigen und verlangsamt daher seine vorschreitende
Bewegung. Durch geeignete Schrägstellung der Trommel kann man dabei das Pulver so
in ihr verteilen, daß seine Häufung gegen den Ausgang immer .geringer wird und die
Bearbeitung der einzelnen Teilchen um so eingehender erfolgt.