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Schnellaufende Reibmaschine Zusatz zum Patent 660 721
Durch
das Patent 660 7 2 1 sind Reibmaschinen mit Mahlkugeln oder -walzen geschützt,
die frei drehbar in losen Jochringen, gelagert sind und sowohl um die eigene -Achse
als auch mit den Jochringen umlaufen,. Diese bekannten Maschinen weisen eine bessere
Leistung Auf als die°zuvor benutzten; sind aber für die Praxis noch zu kompliziert
im Bau, da die Einpassung der einzelnen Kugellager-oder Walzenringe und der dazwischen
befindlichen Flügel eine außerordentliche den.auigkeit erfordert, wodurch sich die
Herstellungskosten sehr hoch stellen. Außerdem macht auch die Reinigung Schwierigkeiten.
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Die durch das Patent 660721 geschützte Maschine wird durch die 'Erfindung
verbessert. Die neue Reibmaschine ist außerordentlich einfach im Bau und weist trotzdem
die gleiche Reibwirkung auf, wie die- mit komplizierten- Kugel--oder Walzenlagern
ausgerüsteten bekannten schnellaufenden Reibmaschinen.
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Der erfinderische Gedanke liegt darin, -daß als Reibkörper zwischen,
der umlaufenden Welle und dem festliegenden Mantel mehr oder weniger lange Reibstäbe
aus Stahl, rostfreiem Stahl oder aus Hartbronze angewendet werden, welche in den
Zwischenraum zwischen der umlaufenden Welle- und der feststehenden Mantelfläche.
in solcher Anzahl eingefügt@werden, daß der gesamte Zwischenraum bis auf den für
die Freiheit der Bewegung notwendigen Raum ausgefüllt - ist. Die Enden der Reibstäbe
können kegelig oder gerundet sein und laufen -zwischen -mit der Welle umlaufenden
Jochringen, die die Bewegung der - Stäbe in Achsrichtung begrenzen. Die Reibstäbe
`werden durch -die Welle in
Umlauf versetzt und weiterbewegt, wobei
sie eine hohe Reibwirkung hervorrufen.
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Der Erfindungsgegenstand wird durch .die Zeichnungen erläutert: Die
Reibmaschine steht auf einer Funda-. mentplatte i (Fig: i und 2), getragen von Füßen
2. Die Fundamentplatte trägt den. Körper der Reibmaschine 4. mit angegossenen Füßen
5 und den Elektromotor: Über dem Reibm.aschinenkörper ist an dessen einem Ende der
Fülltrichter 9 mit -dem unteren kegeligen Teil 6 und dem Rührwerk 7 gegenüber der
Einlaufstelle 8 aufmontiert. Der Fülltrichter ist von einem Kühlmantel i o umgeben
und wird mit Deckel i i gut verschlossen. Am anderen Ende des Reibmaschinenkörpers
ist die Pumpe 12 angebracht; die beim Arbeiten der Maschine das Reibgut Fiber Glas
mit einem besonderen Kühlmantel i q. im Rippenausführung 15 (Fig. q. im Querschnitt
C-D) versehene Umwälzrohr 13 und Seitenrohr 16 in das Füllgefäß 9 zurückführt, von
wo -das Reibgut abermals den Reibkörpern zugeführt wird.
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Die Reibmaschine kann gut gekühlt oder nach Bedarf geheizt werden.
Das Kühlwasser wird an -der Stelle 17 in den Kühlmantel des Maschinenkörpers 18
ein- und an der Stelle ig abgeführt. -Es verzweigt sich dann, um über das Verbindungsstück
2o den Kühlmantel 14 des Rohres 13 bis zur Abfiußstelle 21 zu durchlaufen oder durch
den Kühlmantel 22 des Füllkegels 6 zu fließen und von da über das Ansatzrohr 24.
in den Kühlmantel io des Trichters 9, von wo es gleichfalls über Ansatz 21 abgeleitet
wird. Das senkrechte Umpuniprohr 13 ist gemäß Fig. q. sternförmig ausgebildet und
mit einem Kühlmantel umgeben, um eine größere Kühl- und Berührungsfläche finit dem
zu kühlenden Reibgut zu ermöglichen.
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Die schnellaufende Reibmaschine ist durch Lederscheiben und Stifte
lose mit einem E1ektromotor gekuppelt.
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Die Mahl- und Reibwirkung der Reibmaschine wird durch die im Innern.
der Maschine eingebauten drei Gruppen von Reibstäben I, 1I,. III hervorgerufen.
Für kleine Aggregate genügt auch eine einzige Serie.
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Der Querschnitt A-B der Reibmaschine ist in Fig. 3 dargestellt. Die
Reibstäbe und ebenso der schraffiert gezeichnete Zylinder auf der Welle
27 und der die Reibstäbe berührende innere Gehäusezylinder 25 sind laus rostfreiem
Stahl oder - Hartbronze hergestellt: Fig. 3 zeigt, daß eine Gruppe Reibkörper 16
Reibstäbe umfäßt, die so im Ringraum der Maschine eingefüllt sind, daß etwa der
Raum für einen Reibstab frei bleibt. Dieser freie Raum ist zur Aufnahme und-Verteilung
des Reib- oder Mahlgutes unbedingt erforderlich. Fig:3 zeigt außerdem den Kühlmantel
des Maschinenkörpers 18.
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Zwischen den Reibstabgruppen I, II, ILl sind jochrüige 28 angeordnet,
durch deren .Lochungen das Reibgut hindurchfließen kann, die aber ein axiales Verschieben
der Reibstäbe verhindern. Diese Distanzringe 28 sind auf der umlaufenden Welle 27
befestigt und drehen sich mit ihr. Die Ringe haben einen solchen Durchmesser, daß
noch ein freier Zwischenraum zum Durchgang des Mahlgutes zwischen den Ringen. und
dein feststehenden Gehäuse verbleibt. Die Reibstäbe haben zweckmäßig einen Durchmesser
von 5 bis 15 mm.
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Durch folgende Beschreibung eines Reibvorganges wird die Apparatur
in ihrer Wirkung§weise näher erläutert: Das Reibgut wird in den Trichter 9 gebracht,
der unten durch Schieber.29 geschlossen wird. Der Elektromotor wird in Gang gelassen,
während die Maschine leer läuft, wodurch das Rührwerk 7 in dem Trichter 9 über Riemenscheiben
31, 3o, Welle 33 mit einer Schnecke (nur punktiert gezeichnet, Fig. i) und um waagerechte
Achse umlaufendem Gegenrad 3¢ in Bewegung gesetzt wird und das Mahlgut im Zylinder
umrührt.. Bei der Öffnung des Schiebers 29 gelangt das Mahlgut durch die Einlaßöffnung
8 in, dein Bereich der ersten Gruppe von Reibstäben, wird von diesen .erfaßt und
in Wechselwirkung zwischen den einzelnen Reibstäben zerrieben. Durch die Öffnungen
des Ringes 28 oder den freien Raum über diesem gelangt das Reibgut in den Wirkungsbereich
der Gruppe II von Reibstäben und durch den weiteren Ring 29 zur dritten Gruppe.
Durch die Saugwirkung der Zentrifugal- oder Schleuderpumpe 12 gelangt das Mahlgut
danach in den Saugrauen 35. Von da wird das Gut durch Leitung 13, Ansatz 16 in das
Füllgefäß 9 zurückgepumpt; von wo der Durchlauf von neuem beginnt, bis das Reibgut
die gewünschte Feinheit erreicht hat. Das fertige- Gut wird über Hahn 36 und Abflußrohr
37 abgefüllt: Die Zentrifugalpumpe sitzt unmittelbar auf der Welle und läuft mit
deren Geschwin.dfigkeit. Während des Arbeitens der Maschine wird durch die beschriebe'Wen
Vorrichtungen, I,z--ühlwasser geleitet.
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Das gekühlte Rohr 13 ist in dem Beispiel der Fig. q. innen
sternförmig ausgeführt, Lum eine möglichst große Kühlfläche zu .gewinnen.. Für die
Bearbeitung dickerer Pasten kann; dieses Rohr auch glatt rund oder flach ausgeführt
werden.
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Auf die Reibstäbe wird zweckmäßig, in den Zeichnungen n_ ficht angedeutet,
eine schwache, spiralförmige' Mattierung von 2 bis 15 mm Breite eingeätzt in solcher
Ausführung, daß die Beförderung des Mahlgutes in der Saugrichtung
begünstigt
wird. Bei stark öligem Gut wird dadurch -gleichzeitig eine bessere Reibwirkung hervorgerufen.
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Die Lager 23 und 38 sind durch einen, Zwischenraum von dein
Innern der Reibmaschine getrennt. Die Lager können Kugel- oder Rollenlager sein.
Die Dichtung der Maschine wird durch zwei Stopfbuchsen finit Metallgraph itpackungen
o. dgl. 39 und ¢o ausgeführt, die nach Bedarf mehr oder weniger angezogen werden.
, Die schnellaufende Reibmaschine wird am besten unmittelbar mit einem Elektromotor
mit Umlaufregelung, welche mit der Hand bedient wird, gekuppelt. Es kann aber auch
ein stufenloser Umlaufzahlregler zwischen Motor und Reibmaschine eingeschaltet werden,.
Dies ist notwendig, da die praktischen Erfahrungen .gezeigt haben, daß je nach dem
Reibgut auch. eine veränderte Umlaufzahl angewendet werden muß, um eine wirtschaftlich
wie technisch vollkommene Leistung zu erzielen.