AT128559B - Verfahren zur Gewinnung herzwirksamer Stoffe aus eiweißhaltigen Produkten. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung herzwirksamer Stoffe aus eiweißhaltigen Produkten.

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  Verfahren zur Gewinnung herzwirksamer Stoffe aus eiweisshaltigen Produkten. 



    Es wurde gefunden, dass man herzwirksame Stoffe aus eiweisshaItigen Produkten, wie Serum, Blut, Blutkuehen, Drüsen, frischer oder gegerbter Tierhaut, Organen und Hefe, erhalten kann. 



  Behandelt man die beschriebenen Ausgangsmaterialien mit schwachem Alkali und gleichzeitig oder nachfolgend mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, so erhält man, nach Entfernung des organischen Lösungsmittels im Vakuum und Abtrennung noch vorhandener Lipoide durch Ausschütteln mit wasserunlöslichen Solventien, Lösungen, die eine ausgezeichnete Wirkung auf die Herztätigkeit ausüben. Die wirksamen Stoffe sind eiweiss-und phosphatidfrei, leicht löslich in Wasser, unlöslich in hochprozentigen, wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, löslich dagegen in niederprozentigen (wasserhaltigen) organischen Lösungsmitteln. Im Endzustand sind die Stoffe unempfindlich gegen Säure und Alkali.

   Die Lipoide können entweder aus den noch nicht mit Alkali vorbehandelten Ausgangsmaterialien durch Ausziehen mit wasserunlöslichen organischen Lösungsmitteln, mie Äther, Petroläther u. a., entfernt werden oder aber nach erfolgter Behandlung mit Alkali durch Ausziehen der erhaltenen alkalischen Lösung mit Lipoidlösungsmitteln. Die alkalische Einwirkung kann in rein wässerigem Medium oder auch in Gegenwart von wässerigen organischen Lösungsmitteln erfolgen. Auf jeden Fall ist es zweckmässig, nach der alkalischen Behandlung neu gebildete Lipoidanteile durch Ausziehen mit Lipoidlösungsmitteln zu entfernen. 



  Nach diesem Verfahren gewonnene gereinigte Extrakte werden anschliessend einer energischen Behandlung mit verseifenden Mitteln, wie starker Natronlauge oder Barytlauge, unterworfen. Hiebei werden physiologisch wirksame Stoffe, die das pharmakologische und klinische Bild der herzwirksamen Substanz stören können, beseitigt. Zweckmässig lässt man die verseifenden Mittel so lange einwirken, bis die Extrakte keine Wirkung mehr auf den isolierten Darm oder Uterus erkennen lassen. Die herzwirksamen Substanzen erleiden durch diese Behandlung keinen Schaden. Ihre Lösungen können nach Entfernung der verseifenden Mittel sterilisiert oder mit Konservierungsmitteln zur therapeutischen Anwendung gelangen. 



  Es ist bereits bekannt, eiweisshaltige Stoffe in rein wässeriger Lösung sauer zu hydrolysieren. 



  Jedoch bekommt man nach diesem Verfahren Abbauprodukte, die keinerlei Wirkung am Herzen zeigen und deren Hydrolyse bis zum Verschwinden der Peptone geht. 



  Es ist ferner bereits bekannt, bei der Herstellung von Sexualhormonen die durch Extraktion von innersekretorischen Drüsen mit organischen Lösungsmitteln gewonnenen Extrakte zur Verseifung der Lipoide mit Alkalien zu behandeln. Bei dem vorliegenden Verfahren zur Gewinnung herzwirksamer Substanzen handelt es sich jedoch nicht um die Verseifung von Lipoiden, sondern einerseits um die Durchführung einer neutralen oder schwach alkalischen Hydrolyse, die durch eine Eiweissspaltung die Gewinnung der wirksamen Stoffe ermöglicht, und anderseits um die Verseifung unwirksamer Bestandteile in dem im Anschluss an die Hydrolyse von Lipoiden befreiten Hydrolysat.

   Auch von dem Verfahren der schweizerischen Patentschrift Nr. 117282 ist das vorliegende Verfahren grundsätzlich verschieden, denn nach jenem Verfahren wird aus weiblichen innersekretorischen Drüsen nach einer Verseifung der Lipoide der wirksame Anteil mit Äther extrahiert, während nach dem vorliegenden Verfahren nach Durchführung einer Hydrolyse bei neutraler oder schwach alkalischer Reaktion die Lipoide, beispielsweise mit Äther, entfernt werden und so die wirksame Substanz in der nach der Entfernung des Lipoidlösungsmittels verbleibenden wässerigen Lösung erhalten wird. Es war aus dem über die erwähnten Verfahren   

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 haltigen   Materialien herzwirksame   Stoffe zu gewinnen. 



   Beispiele :
1.   l !   Serum wird mit 200   em   norm. Natronlauge und 3'5      Aeeton versetzt und 4 Stunden gerührt. Das dabei ausgefallene Eiweiss wird abgepresst und ein zweites und drittes Mal mit je   1'75 l   Aceton extrahiert ; der   Gesamtextrakt   wird ausgefroren und filtriert. Nach Entfernung des organischen Lösungsmittels im Vakuum wird der   Rückstand   mit   2l   Äther ausgeschüttelt. Der   eiweiss-und   lipoidfreie Extrakt wird mit 100 cm3 35% iger Natronlauge erhitzt und nach je 2 Stunden auf seine Wirkung am isolierten Uterus geprüft. Nach Beendigung der Verseifung wird neutralisiert und nach eventueller Entfernung von unspezifischen Stoffen sterilisiert oder konserviert. 



   2. 1 kg frische tierische Haut wird zerkleinert und durch Ausziehen mit   2 l   Äther von Lipoiden befreit. Der   Rückstand   wird mit 100   cm   norm. Natronlauge und   2l Aceton   versetzt und wie in Beispiel   1   weiterbehandelt. Der Acetongesamtextrakt wird von dem organischen Lösungsmittel im Vakuum befreit und die residierende schwach alkalische Lösung der Verseifung wie in Beispiel 1 unterworfen. 



   3. 1 leg Pankreasdrüsen werden von Lipoiden befreit, hierauf mit 100 cm norm. Natronlauge versetzt und nach Einwirkung des Alkali mit organischen Lösungsmitteln versetzt, das Eiweiss durch Ausfrieren entfernt. Der lipid-und eiweissfreie Extrakt wird zur Befreiung von Stoffen, die die herzwirksamen Substanzen störend beeinflussen, mit starkem Alkali wie in Beispiel 1 behandelt. 



   An Stelle der obengenannten Pankreasdrüsen kann man als Pankreasmaterial auch die aus der Gewinnung der   blutzuckersenkenden   Mittel aus Pankreasdrüsen stammenden, nach der sauren alko-   holisehen   Extraktion bzw. Ammonsulfatfällung erhaltenen Restprodukte in der oben angegebenen Weise verarbeiten. Man erhält die gleichen beschriebenen physiologisch wirksamen Stoffe. 
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 lauge versetzt, 3 kg Alkohol   zugegeben und   4 Stunden gerührt. Nach dem Abpressen wird der Rückstand noch zw eimal mit je   1 leg   Alkohol extrahiert und die w eitere Behandlung des Gesamtalkoholextraktes wie in Beispiel 1 durchgeführt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung herzwirksamer Stoffe aus eiweisshaltigen Produkten, wie beispielsweise Serum, Blut, Blutkuchen, Drüsen, Organen, gegerbter oder ungegerbter tierischer Haut, Hefe u. a,., dadurch gekennzeichnet, dass man diese Stoffe einer Hydrolyse bei neutraler oder schwach alkalischer Reaktion mit gleichzeitiger oder anschliessender Behandlung mit organischen wasserlöslichen Losungs- mitteln unterwirft, letztere aus der erhaltenen Lösung durch Destillation im Vakuum entfernt, worauf der Rückstand von Lipoiden durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln und von physiologisch wirksamen Stoffen, die die Herzwirkung störend beeinflussen, durch verseifende Mittel befreit wird.
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