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Bekanntlich sind Bewegungsfolge nach bestimmten Gesetzen miteinander verknüpft, die Rhythmik und Metrik genannt werden. Man spricht davon. dass die Folge metrischer Natur ist. wenn sowohl der Zeitpunkt des Beginnes eines Bewegungsteiles als auch die Dauer desselben bei allen Folgen gleich sind.
Da aber weder in der Kunst noch sonst streng metrische Bewegungsfolgen eingehatlten werden. ergibt sich die Notwendigkeit, ein neuartiges Hilfsmittel zu schaffen, durch welches die Festhaltung rhythmischer Bewegungsfolge ihrem lebendigen Verlauf nach ermöglicht wird. Derartige Fixierungen
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festen Bezugspunkt vorbeilaufen. um nach Herstellung der Bänder bei der Reproduktion auch tatsächlich dieselben Bewegungsfolge zu erzielen die ursprünglich bei der Aufnahme vorhanden gewesen sind. Ausserdem müssen an die Bänder die Bedingungen gestellt werden, dass 1. der Beginn eines Zeitteiles einer Bewegungsfolge, 2. die Zeitdauer des Zeitteiles und 3. der Entstand, ob der Zeitteil betont oder unbetont ist, erkennbar sind.
Die dritte Bedingung, ob betont oder unbetont, kann unter anderem dadurch erfüllt werden, dass betonte und unbetonte, d. h. Haupt-und Nebenakzente in verschiedenen Reihen in das Band eingetragen werden. Da aus diesen Bedingungen der Rhythmus vom Band unter Zuhilfe- nahme eines festen Bezugspunktes abgelesen werden kann. sei das Band im folgenden ,,Rhythnmsband" genannt.
Es sind nun solche Rhythmusbänder als Mittel zum Erziclen der Gleichzeitigkeit von killematographischer Bildwiedergabe und zugehöriger Begleitmusik bereits bekannt. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Rhythmusbändern, insbesondere zur Erzielung der Gleichzeitigkeit zwischen kinematographischer Bildwiedergabe und Begleitmusik. wobei das wesentliche Kennzeichen der Erfindung
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Hilfsmitteln. Zunächst wird von der Originaldarbietung. die später reproduziert werden soll. auf selbsttätigem Wege eine Kurve geschrieben, aus welcher das Rhythmusband mit Hilfe einer Hilfseinrichtung gewonnen wird.
Der Einfachheit halber sei im folgenden stets auf musikalische Beispiele hingewiesen. obwohl sich mit dem erfindungsgemässen Verfahren irgendwelche Bewegungsfolgen festhalten lassen.
Der Erfindungsgedanke sei an Hand der Zeichnung erläutert. In Fig. 1 wird eine Einrichtung gezeigt, die die Aufnahme von Schallsehwingungen gestattet und durch welche die Schallschwingungen auf Bändern in Oszillogrammform niedergeschrieben werden. Durch die Schal1sehwingungen wird eine in einem Trichter 1 befindliche Membran.'2 erregt. Die Membran 2 befindet sich im elektrischen Feld eines Magnetsystems 3, dessen Fluss durch die Membranbewegungen geändert wird. wodurch wiederum im dargestellten Beispiel zwei parallel liegende Kurvensehreiber gesteuert werden. Es ist selbstverständlich. dass an Stelle der dargestellten elektromagnetischen Aufnahmeeinrichtung irgendeine der bekannten Schallaufnahmeeinrichtungen treten kann.
Das Magnetsystem 3 ist über die Leitungen 4 und 5 unter Zwischenschaltung einer Stromquelle 6 mit den Kurvenschreibern 7 und 8 verbunden, die zueinander parallel liegen. Der Schreiber 7 arbeitet mechanisch, während 8 lichtelektrisch aufzeichnet. Durch den Magneten 9 wird ein Anker 10 bewegt, der mit Hilfe einer feinen Spitze 11 auf einem Band. M schreibt.
Das Band 12 ist entweder gefärbt oder mit einem Wachsüberzug versehen. Durch die Weiterbewegung
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Verwendung finden. Das Auseinandertrennen des Stahlbandes erfolgt vorzugsweise mit Hilfe eines Ätzverfahrens, da ja durch den Stift 11 die wachsschicht abgekrazt wird und an dieser Stelle Säure
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der Säurebehandlung zerfällt das Band in zwei Teile.
Da man beispielsweise dem Kapellmeister einer Kapelle nicht zunnuten kann. dass er nach dem Band der Fig. 2 sein Orchester dirigiert, muss eine Umzeiehnung erfolgen, die von jedermann leicht lesbar ist. Das Rhythmusband soll letzten Endes eine Beschriftung in Noten erhalten, deren Abstand voneinander der natürlichen, zeitlichen Aufeinanderfolge der einzelnen Töne entspricht. Beim Ablauf des Bandes. der in genau derselben Geschwindlgkeit zu crfolgen hat wie die Aufnahme. werden ja die Zeitabstände, sofern man das Band unter einer feststehenden Riehtmarke als Bezugspunkt hindurchführt.
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in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt.
Auf dem Bande 19 der Fig. 3 sind in zwei Reihen mehr oder weniger lange und kurze Striche eingetragen, die die Zeitdauer der einzelnen Zeitteile im Falle der Musiktöne darstellen. In der oberen Lineatur sind die Hauptakzente eingetragen. während die untere die Nebenakzente enthält. Die mit den Ziffern 143, 144 usw. versehenen vertikalen Striche sind die Taktstriche. die von Anfang des Rhythmusbandes an durchlaufend numeriert sind. Es
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marke) vorbeilaufen, so wird ohne weiteres die Originalbewegungsfolge (Tonfolge) eingehalten, wenn vom Musiker dafür gesorgt wird, dass zu dem Zeitpunkt, an welchem das Zeichen an der Richtumarke aukommt. der dem Zeichen entsprechende Ton zu erldingen anfängt.
Das Band 20 in Fig. 4 zeigt ein nach denselben Grundsätzen aufgebautes Band, jedoch mit natür-
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Rhythmusbänder. Da derartige Bänder vielfach zur tonliehen Begleitung von Filmvorführungell Verwendung finden sollen, sei bei der in der Fig. 6 dargestellten Einrichtung gleich der Zusammenhang bei der Bearbeitung zwischen Bildfilm und Rhythmusband mitgezeigt. Unter einer Riehtmarke 22 laufen über eine Platte 88 ein Bildfilmband ein mit der Einrichtung gemäss Fig. 1 anfgenommenes Kurvenband 2. J und ein Blankoband 25 mit Lineatur gleichzeitig vorbei.
Da auf Bildfilmen eine grosse Anzahl von Bildern nebeneinander sein muss, um im Auge den Eindruck der Bewegung hervorzurufen, ist die Länge des Bildfilmbandes ein Vielfaches von der des Rhytlnnusbandes, mit ändern Worten, in der Praxis kann beim Rhythmusband bis zu einem Achtzigstel der Filmbildlänge herabgegangen werden, ohne dass das Rhythmusband unlesbar und ungenau wird. Aus diesem Grunde ist die in Fig. 6 dargestellte Messmaschine derart ausgebildet, dass der Bildfilm rascher wie das Kurvenband und das Rhytlllllusband an dpr Riehtmarke vorbeigeführt werden können.
Von den Trommeln 26, 21 und 28 werden die drei Bänder 23, 24 und 25 abgewickelt. Auf die
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die gleichförmige Bewegung der Bänder bewirkt. Um trotz der Gleichförmigkeit eine Verkürzung des Rhythmusbandes gegenüber dem Bildfilmband zu erzielen. werden durch die Handkurbel. ? drei Zahntrommeln 33, 34 und 35 augetrieben. die auf derselben Achse ' ? sitzen, jedoch verschiedene Durchmesser
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übrigen Bändern. Es ist selbstverständlich, dass die verschiedenen Geschwindigkeiten auch durch dazwischen geschaltete Zahuräder eineghalten werden können.
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Aufnahme eine mehr oder weniger starke Betonung vorhanden.
Die höchsten Pankte entsprechen also einem Hauptakzent und die tiefsten einem Nebenakzent. Dementsprechend wird an der Richtmarke 22 am unteren Rand 25. das das Rhythmusband ergeben soll. die Eintragung von Hand in das Liniensystem gemacht. Durch ein Weiterdrehen von Punkt zu Punkt und Eintragen des entsprechenden Wertes in das Blankoband 2' ? für das Rhythmusband entsteht allmählich das Rhythmusband 37 links von der Richtmarke. Im dargestellten Beispiel wird ein Rhythmusband gemäss Fig. 4 hergestellt, die Beschriftung
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durchgeführt werden.
Es ist selbstverständlich. dass bei der oben beschriebenen Herstellung gewisse (Unregelmässigkeiten auftreten können und man in erster Linie an den Stellen, an welchen charakteristische Punkte sowohl in
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Begleitung gewährleistet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Rhythmusbändern, insbesondere zur Erzielung der Gleichzeitigkeit zwischen kinematographischer Bildwiedergabe und Begleitmusik, dadurch gekennziechnet, dass mittels einer Tonregistriereinrichtllng ein Kurvenband hergestellt wird, nach welchem mit Hilfe einer weiteren Einrichtung, die ein Vorbeibewegen dieses Kurvenbandes gleichzeitig mit einem unbeschriebenen Band gestattet. der Beginn. die Zeitdauer und die Betonung eines Zeitteiles einer Bewegungfolge in das unbeschriebene Band von Hand aus eingetragen wird.