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Elektrisches Musikinstrument Die Erfindung betrifft ein Instrument
zur Erzeugung von Musikunter Verwendung von Tonaufzeichnungen, die mit Hilfe einer
Klaviatur, Notenrolle o. dgl. unter Verwendung geeigneter Hilfseinrichtungen wiedergegeben
werden.
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Die einfachen Musikinstrumente (Klavier, Geige, Cello, Flöte, Trompete
usw.) zeichnen sich bekanntlich durch bestimmte Klangfärbungen aus, die für jedes
Instrument charakteristisch sind. Einzelne Instrumente bevorzugen außerdem bestimmte
(tiefe und hohe) Tonbereiche. Die mit einem einfachen Musikinstrument dargebotene
Musik genügt nicht allen Anforderungen. Man stellt daher eine größere Anzahl verschiedener
Instrumente zu einem Orchester zusammen. Zu den einfachen Musikinstrumenten müssen
auch solche Einrichtungen gezählt werden, bei denen die Töne eines Instrumentes
auf irgendeine Weise (phonographisch, lichtelektrisch usw.) aufgezeichnet sind -und
mit geeigneten Einrichtungen wiedergegeben werden.
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Man ist seit langem bemüht, Einrichtungen zu schaffen, um mit nur
einem einzigen Instrument eine Orchestermusik zu erzeugen. Bis zu einem gewissen
Grade ist dies bei den Orchestrions, Drehorgeln usw. gelungen, bei denen eine Anzahl
Musikinstrumente zusammengebaut sind und die Musikmechanisch durch Notenwalzen usw.
erzeugt wird. Auch Einrichtungen, bei denen die Töne verschiedener Instrumente aufgezeichnet
sind und bei der Wiedergabe gemeinsam zu Gehör gebracht werden, müssen hierzu gerechnet
werden.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung gestattet es, mit nur einem einzigen
Instrument eine vollwertige Orchestermusik zu erzeugen. Dabei ist die Bedienung
des Instrumentes die gleiche wie bei einem einfachen Musikinstrument, d. h. es kann
von Hand mittels einer Klaviatur oder auch mechanisch mittels Notenwalzen gespielt
werden. Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß für jeden Ton ein Tonträger
vorgesehen ist und daß auf jedem Tonträger ein aus den entsprechenden Tonkurven
mehrerer verschiedener Instrumente zusammengesetztes Tonbild aufgebracht ist. Die
Aufzeichnung der Töne und die Herstellung der Tonbilder kann auf beliebige Weise,
phonographisch, lichtelektrisch, magnetisch oder in .anderer Weise erfolgen. Je
nach der Art der Aufzeichnung erfolgt die Wiedergabe mit geeigneten Einrichtungen,
z. B. bei lichtelektrisch aufgezeichneten Tonbildern mittels lichtempfindlicher
elektrischer Zellen, elektrischer Verstärkung und mittels Lautsprecher.
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Bei der Herstellung der Tonbilder kann man in verschiedener Weise
verfahren. Zweckmäßig ist es, zunächst jeden Ton eines jeden Instrumentes getrennt
aufzunehmen und die geeignete Zusammensetzung . (Kombination) der gleichen Töne
der verschiedenen Instrumente :erst bei der Herstellung der Kopien vorzunehmen.
Man kann also die einzelnen Tonbilder sozusagen als Negative zunächst
lichtelektrisch
wie beim Tonfilm, magnetisch auf Stahldrähten oder Stahlbändern oder mechanisch
auf Walzen wie beim Grammo-
phon oder in anderer Weise aufzeichne |
und dann von mehreren solchen Negativ |
ein gemeinsames Positiv herstellen. |
Man kann auch so verfahren, daß man' |
von einem Orchester, das aus den gewünschten Instrumenten zusammengestellt ist,
jeden Ton sofort als kombiniertes Tonbild aufnimmt. Das erstgenannte Verfahren hat
den Vorteil, daß man jede gewünschte Mischungskombination leicht herstellen kann,
ohne jedesmal eine neue Tonaufzeichnung von einem neu zusammengestellten Orchester
vornehmen zu müssen. Je nach der Art des gewünschten Instrumentes kann die Mischungskombination
in verschiedener Weise vorgenommen werden.
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Man kann z. B. in der Weise verfahren, da.ß man für .alle Tonlagen
die Töne aller Instrumente verwendet. Man kann .aber auch für die einzelne Tonlage,
z. B. für die tiefe Tonlage, eine Anzahl Instrumente, für andere Tonlagen, z. B.
für hohe Tonlagen, andere Instrumente bevorzugen. Die Anordnung kann auch so getroffen
sein, daß für :einzelne Instrumente oder Instrumentengruppen getrennte Tonbilder
benutzt werden', die beim Spielen. durch Register, Pedale o. dgl. ähnlich wie beim
Harmonium zugeschaltet werden können. Es können z. B. Klavier, i. und 2. Violine,
Cello und auch noch andere Instrumente gemischt auf Tonbilder verwendet werden,
während .andere Instrumente, z. B. Trompete, Flöte, Zither, Saxophon usw.,oder Gruppen
solcher Instrumente besondere Tonbilder zugeordnet erhalten, die beliebig durch
Registereingeschaltet werden können.
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Der Erfindungsgedanke sei an Hand einiger Ausführungsbeispiele schematisch
erläutert.
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Abb. i zeigt eine Anordnung mit lichtelektrisch .aufgezeichneten Tonbildern.
Die Tonbilder sind auf zweckmäßig als kurze endlose Bänder ausgebildete Filmstreifen
F aufgezeichnet, die über zwei Walzen Wa und Wv (Abb.2) geführt sind, die durch
eile Federwerk, elektrisch oder in anderer geeigneter Weise angetrieben werden.
Man kann mit kurzen endlosen Filmbändern arbeiten, da von jedem Filmstreifen ja
nur ein und dasselbe Tonbild abgenommen wird, so daß die gleiche Filmstelle immer
erneut in den Strahlengang gebracht werden kann. Die von Lichtquellen L bzw. einer
länglichen Lichtquelle oder einer beleuchteten Fläche o. dgl. aufgehenden Lichtstrahlen
fallen durch Spaltöffnungen, die m einer Blendplatte Sp vor dem Filmstreifen angeordnet
sind, auf eine lichtelektrische Zelle Z, die mit einem Verstärker V und einem Lautsprecher
M verbunden ist. Die Blenden B, die durch eine
.@Yxl.aviatur o. dgl. betätigt werden können, |
' ''@n die zugehörigen Filmstreifen F für den |
ilendurchgang frei, so daß durch die |
' 'elektrische Zelle Z in Verbindung mit |
'dem Verstärker V und dem Lautsprecher M die Umsetzung der Lichtschwankungen in
die zugehörigen Tonbilder .erfolgt. Werden mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt,
so wird die lichtelektrische Zelle Z von mehreren Lichtwellen getroffen, so daß
die zugehörigen akustischen Tonbilder gleichzeitig zur Wiedergabe gelangen. Wie
beim Klavier kann mittels der Klaviatur jedes beliebige Musikstück als Orchestermusik
zu Gehör gebracht werden. Es können natürlich auch mehrere lichtelektrische Zellen
vorgesehen sein, die auch bestimmten Tonbereichen zugeordnet sind, so daß auch die
Verstärkung für diese Tonbereiche getrennt variiert werden kann.
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Wenn mit Hilfe von Registern einzelne Instrumente bzw. Instrumentenarten
zugeschaltet werden sollen, müssen für diese getrennte Filmstreifen mit Blenden
vorgesehen sein, die auf die gleiche oder auch auf getrennte lichtelektrische Zellen
arbeiten.
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Die Zu- und Abschaltung kann durch Blenden, durch Ein- oder Ausschalten
der Lichtquellen oder der lichtelektrischen Zellen o. dgl. erfolgen.
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Eine .andere Ausführungsform mit magnetisch aufgezeichneten Tonbildern
zeigt Abb. 3. Auf einer rotierenden Walze W sind Ringe R aus Stahlband oder Stahldraht
angeordnet, auf die- die Tonbilder magnetelektrisch aufgezeichnet sind. Vor den
Ringen R sind Abnahmemagnete E angeordnet, die über durch die Klaviatur betätigte
Kontakte l@ mit dem Verstärker V und dem Lautsprecher M verbunden sind. Auch hier
können ähnliche Anordnungen zur getrennten Verstärkung einzelner Tonbereiche oder
einzelner Instrumente bzw. Instrumentengruppen vorgesehen sein, wie dies oben angedeutet
wurde.
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Die angegebenen Ausführungsformen können natürlich im Rahmen der Erfindung
in vielfacher Weise abgeändert werden. Bei Verwendung mechanisch aufgezeichneter
Tonbilder kann die Abnahme durch Schalldosen erfolgen.