<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von raffinierten Mineralölen und Kunstasphalt aus den durch trockene Destillation von Asphaltgesteinen gewonnenen Destillations- produkten oder ans Rohölen.
Es ist bekannt, rohe Mineralöle mit Polymerisationsmitteln zu behandeln, um die Öle zu raffinieren, und die dabei ausgeschiedenen Rückstände durch weiteres Erhitzen in asphaltartige Produkte zu verwandeln. Als Polymerisationsmittel für die ungesättigten Kohlenwasserstoffe sind Schwefelsäure, Aluminiumchlorid und andere bekannt. Auch Sehwermetallsalze, insbesondere Chloride hat man für diese Zwecke benutzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von raffinierten Mineralölen und Kunstasphalt aus den durch trockene Destillation von Asphaltgesteinen gewonnenen Destillationsprodukten oder aus Rohölen durch Behandlung mit Polymerisationsmitteln, und besteht im Wesen darin, dass als Polymerisationsmittel hochkonzentrierte Lösungen von Schwermetallsalzen bei normaler oder etwas erhöhter Temperatur verwendet werden. Zweckmässig verwendet man die Chloride, z. B. Zink-oder Eisenchlorid oder eine Mischung beider Salze. Man überlässt das mit der konzentrierten Metallsalzlösung gemischte Öl einige Zeit sich selbst, wobei sich die am stärksten ungesättigten Verbindungen zu einem asphaltähnliehen Stoffe, Protoasphalt, polymerisieren, welcher Stoff sich in der Metallsalzlösung verteilt, während das gereinigte Öl sich bald abscheidet.
Dieses Öl wird schliesslich von den andern Stoffen getrennt.
Das gereinigte Öl reagiert bisweilen mehr oder weniger sauer und enthält noch eine Spur des Metallsalzes. Zwecks Befreiung des Öles von diesen unerwünschten Stoffen behandelt man es mit einer kleinen Menge Lauge.
Die zurückbleibende Metallsalzlösung, welche die polymerisierten Bestandteile des Rohöls (den Protoasphalt) enthält, wird jetzt gerührt, wobei sich der Protoasphalt zusammenballt und aus der Salz-
EMI1.1
okkludierter Metallsalzlösung mit Wasser gewaschen, z. B. unter Wasser geknetet und gegebenenfalls dann noch ein oder mehrere Male ausgekocht oder ausgedämpft, neutralisiert, z. B. mit gelöschtem Kalk, und schliesslich auf eine Temperatur von 150 oder höher erhitzt wird. Bei der Erwärmung auf diese
Temperatur setzt sich der Protoasphalt in normales Bitumen um unter Abscheidung eines kohlige
Sedimentes, das man vom Bitumen trennt.
Durch das Einhalten einer bstimmten Temperatur bei der Erwärmung hat man es in der Hand, je nachdem diese Temperatur niedriger oder höher genommen wird, ein weicheres bzw. härteres Bitumen herzustellen.
Der obengenannte Protoasphalt unterscheidet sich dadurch von normalem Bitumen, dass er sich nicht in den üblichen Lösungsmitteln für Bitumen (Benzol, . Chloroform, Schwefelkohlenstoff) löst, hingegen aber in einer Mischung aus gleichen Teilen Benzol und Alkohol.
Bei Anwendung des Verfahrens gemäss der Erfindung wird die Farbe und der Geruch des Öles besser, sein Gehalt an ungesättigten Verbindungen stark verringert und der Schwefelgehalt erniedrigt.
Das erhaltene Bitumen ist frei von Karbenen und besitzt eine starke Dehnbarkeit. Seine Qualität entspricht derjenigen des natürlichen Bitumens, wie dieses ursprünglich in dem verarbeiteten Asphalt-
<Desc/Clms Page number 2>
stein vorhanden ist, oder, bei Verarbeitung gewöhnlicher roher Mineralöle, derjenigen des normalen natürlichen Bitumens.
Als Schwermetallsalze, die zur Ausübung des Verfahrens gemäss der Erfindung geeignet sind, kommen alle Salze in Betracht, die mit Wasser konzentrierte Lösungen zu bilden vermögen. Die Kon- zentration der Lösungen soll sehr hoch sein und nimmt man z. B. 800 Gewichtsteile festes Eisenchlorid oder 600 Gewichtsteile festes Eisenchlorid und 200 Gewichtsteile festes Zinkchlorid auf 200 Gewichts- teile Wasser.
Die oben beschriebene Behandlung mit den Metallsalzlösungen kann auch in zwei oder mehreren
Stufen erfolgen, wobei man zweckmässig jedesmal höher konzentrierte Lösungen verwendet.
Die vom Polymerisationsprodukt getrennte Metallsalzlösung kann, nachdem sie z. B. durch Zusa'z einer kleinen Menge von festem Salz oder durch Einengung auf die ursprÜngliche Konzentration gebracht worden ist, aufs neue für die Behandlung von frischem Öl verwendet werden.
Ausführungsbeispiel : Ein Asphaltkalkstein mit 45% Bitumen und einem Schmelzpunkt nach Krämer-Sarnow von 44 der karbenfrei war und eine grosse Dehnbaikeit aufwies, ergab bei der trockenen Destillation (Depolymerisation) 25% seines Gewichtes an Rohöl mit den nachfolgenden Kon- stanten :
Spezifisches Gewicht.......................... 0-920
Durchsichtig in einer Schicht von............... 9 mm
Gesättigte Verbindungen...................... 30 %.
Dieses Öl ergibt, nach zweimaliger Behandlung mit einer 80 bzw. 90%igen Eisenchloridlösung, ein Öl mit den nachfolgenden Konstanten :
Spezifisches Gewicht.......................... 0-909
Durchsichtig in einer Schicht von.............. 46 mm
Gesättigte Verbindungen...................... 44 %.
Die Ausbeute an gesättigtem Öl betrug 75% während Zll gleicher Zeit 18% karbenfreies Bitumen mit einem Schmelzpunkt nach Krämer-Sarnow von 540 erhalten wurde.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von raffinierten Mineralölen und Kunstasphalt aus den durch trockene Destillation von Asphaltgesteinen gewonnenen Destillationsprodukten oder aus Rohölen durch Behandlung mit Polymerisationsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass als Polymerisationsmittel hochkonzentrierte Lösungen von Schwermetallsalzen, insbesondere Chloride, zweckmässig bei normaler
Temperatur verwendet werden, worauf die Weiterbehandlung in an sich bekannter Weise durch Absehei- dung der Öle, Auswaschung des abgeschiedenen Teers und Erhitzung erfolgt.