DE575919C - Verfahren zur Herstellung von Cumaron-, Inden- oder sonstigen Polymerisationsharzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cumaron-, Inden- oder sonstigen Polymerisationsharzen

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DE575919C
DE575919C DE1930575919D DE575919DD DE575919C DE 575919 C DE575919 C DE 575919C DE 1930575919 D DE1930575919 D DE 1930575919D DE 575919D D DE575919D D DE 575919DD DE 575919 C DE575919 C DE 575919C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F240/00Copolymers of hydrocarbons and mineral oils, e.g. petroleum resins

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyoxymethylene Polymers And Polymers With Carbon-To-Carbon Bonds (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cumaron-, Inden- oder sonstigen Polymerisationsharzen Es ist bekannt, daß aromatische öle, wie z. B. Steinkohlenteeröl, Wassergasteeröl, Leuchtgaskondensationsöle usw., die zwischen 15o bis zoo° sieden, erhebliche Mengen an Cumaron, Inden und ähnlichen Verbindungen enthalten, die mit Hilfe verschiedener Polymerisationsmittel in Harze umgewandelt werden können, die gewöhnlich als Paracumaronharze bezeichnet werden. Um diese Harzbildung herbeizuführen, können verschiedene Polymerisationsmittel, wie konzentrierte Schwefelsäure und wasserfreies Zinn- oder Aluminiumchlorid, in Anwendung -gebracht werden, doch verwendet man in der Praxis ausschließlich konzentrierte Schwefelsäure. Gewöhnlich fügt man dem Öl eine etwa 93 °/oige Säure langsam und, unter kräftigem Rühren zu. Die Reaktion mit der konzentrierten Schwefelsäure verläuft sehr stürmisch und ist schwer zu beherrschen, weil sie große Wärmemengen freisetzt.
  • . Um brauchbare Harze zu gewinnen, ist es deshalb notwendig, die Reaktionsmasse während der Polymerisation zu kühlen. Die weitere Verarbeitung besteht darin, daß man das Gemisch nach Beendigung der Reaktion absitzen läßt und die ölige Schicht, die die polymerisierten Harze in Lösung enthält, von dem Säureschlamm und den stets erheblichen Mengen an teerigen Stoffen abzieht, worauf man sie mit einer Alkalilösung neutralisiert und nach erneutem Absitzen mit Wasser wäscht. Das gereinigte Öl wird schließlich einer Dampfdestillation mit oder ohne Vakuum unterworfen, der flüssige Blasenrückstand erstarrt beim Abkühlen zu einer Masse, deren Schmelzpunkt davon abhängt, wie weit die Destillation getrieben wurde.
  • Wenn nicht ganz besondere Vorkehrungen bei der Säurepolymerisation getroffen wurden, so erhält man dunkle, nahezu undurchsichtige Harze. Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, das Öl vor der Hauptreaktion'mit einer kleinen- Menge Säure zu behandeln, um . teerige Stoffe zu entfernen, ehe man die Polymerisation herbeiführt. Auch bemüht man sich, die Reaktionstemperatur bei der Polymerisation zu regeln und niedrig zu halten. Ein durchsichtiges, helles Harz, das für erstklassige Lacksorten verwendbar ist, Iäßt sich bisher nur unter sorgfältigerBeobachtung aller dieser. Vorsichtsmaßregeln erzeugen.
  • Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die Erzeugung -hochwertiger Harze wesentlich vereinfacht, die Polymerisationsreaktiön geht leicht und glatt vonstatten und erfordert wenig oder keine Kühlung, die Abscheidung der Harze wird erleichtert und beschleunigt. Das Endprodukt ist hell und kann leicht mit einem hohen Schmelzpunkt erhalten werden, sogar ohne vorbereitende Waschung mit einer kleinen Säuremenge, die aber bei bestimmten Rohprodukten dennoch empfehlenswert ist.
  • - Gemäß der Erfindung wird als Polymerisationsmittel an Stelle der bisher ausschließlich verwendeten konzentrierten Schwefelsäure ein Katalisator verwendet, der durch Zusammenmischen von Eisenoxyd, einer Absorptionserde, wie z. B. Fullererde, und Schwefelsäure in solchen Mengen erhalten wird, daß die Säure nicht nur zur völligen Umwandlung des gesamten Eisenoxyds unter Bildung von Fernsulfat ausreicht, sondern noch im Überschuß vorhanden. ist. Zur Herstellung dieses Gemisches verrührt manFerrioxyd und Absorptionserde mit Schwefelsäure, trocknet die Masse und zerkleinert sie so weit, daß sie durch ein Sieb mit 32 bis 48 Maschen auf den Quadratzentimeter hindurchgeht. Sie ist dann zur Herstellung von Paracumaronharz geeignet und als Gemisch von Absorptionserde und Ferrisulfat zu betrachten, das je nach der Höhe des Schwefelsäureüberschusses, der in weiten Grenzen verändert werden kann, mehr oder minder stark sauer reagiert.
  • Im übrigen kann das Eisenoxyd ganz oder teilweise durch andere Oxyde dreiwertiger Metalle ersetzt werden, z. B. durch Aluminiumoxyd, die Fullererde hingegen-mindestens teilweise - durch andere stark absorbierende poröse Stoffe, z. B. durch Bentonit, Kieselgur, verschiedene Tonsorten und ähnliche Stoffe; stets aber soll mehr Schwefelsäure vorhanden sein, als zur Bildung des neutralen Salzes des verwendeten Oxyds erforderlich ist.
  • Das Eisenoxyd soll ein Ferrioxyd sein, zweckmäßig ein durch Fällung erhaltenes Hydroxyd.
  • Die Anwendung des neuen Mittels zur Polymerisation von Cumaron, Inden und ähnlichen Verbindungen sei durch folgendes Beispiel erläutert.
  • 227 g des trockenen, gepulverten Polymerisationsmittels, das aus Ferrioxyd, Fullererde und Schwefelsäure im Überschuß über die zur Bildung von Ferrisulfat benötigte Menge besteht, wird zu 4541 rohem Teeröl mit einem Siedebereich von 16o bis igo° hinzugefügt. Das Gemisch wird zwei Stunden lang bei einer Temperatur von 55° oder darüber kräftig gerührt, worauf die Masse filtriert wird. Die Filtration geht infolge der Anwesenheit des porösen Polymerisationsmittels sehr rasch vor sich, wobei teenge Stoffe zusammen mit dem verbrauchten Polymerisationsmittel auf dem Filter zurückbleiben. Das Filtrat, das das polymerisierte Cumaron, Inden usw. in Lösung enthält, wird mit einer verdünnten Alkalilösung gewaschen, um Säure zu entfernen, und danach mit Wasser behandelt, um Alkalireste auszuwaschen. Durch Abdestillieren des unpolymerisierten Anteils des Teeröls mit Hilfe eines Dampfstroms und gegebenenfalls unter Anwendung eines Vakuums bleibt ein flüssiger Blasenrückstand, der beim Abkühlen erstarrt. Zur Gewinnung eines besonders harten Harzes empfiehlt sich eine Vakuumdestillation im überhitzten Dampfstrom.
  • Die in diesem Beispiel geschilderte Arbeitsweise kann in verschiedener Hinsicht abgeändert werden, insbesondere kann das Teeröl vor und nach der Polymerisation in verschiedener Weise vor- oder nachbehandelt werden. So kann man das Teeröl vor der Behandlung mit dem Polymerisationsmittel mit Schwefelsäure von 5o° Be waschen. Auch die Waschung mit Alkali und Wasser nach dem-Abscheiden des Polymerisationsmittels kann abgeändert werden, ebenso das Abdestillieren des unpolymerisierten Teerölanteils zwecks Gewinnung des Harzes. Die Temperatur während der Reaktion kann in sehr weiten Grenzen schwanken, von sehr tiefen Temperaturen an bis i5o° und darüber.
  • Die wichtigsten Vorteile des neuen Polymerisationsmittels sind folgende: . Das Zusetzen zu dem Teeröl ist viel einfacher als die bei Schwefelsäure erforderliche portionsweise Beimischung, da ja bei dem neuen Mittel die Reaktion allmählich verläuft und nicht zur Überhitzung neigt. Dies erklärt sich daraus, daß-die Reaktionswärme in einem wesentlich längeren Zeitraum entwickelt wird und die Polymerisation erheblich weniger stürmisch verläuft.
  • Die Entfernung des Polymerisationsmittels und der teerigenProdukte geht sehr leicht vor sich, während bei der bisherigen Schwefelsäurepolyrnerisation ein langdauerndes Absitzen des Säureschlammes und der teerigen Stoffe erforderlich ist, die in manchen Fällen überhaupt nicht entfernt werden können.
  • Die bei der Polymerisation entstehenden dunkel gefärbten Nebenprodukte werden von der Fullererde oder dem sonstigen erdigen Träger absorbiert, was zu einem heller gefärbten Harz führt. Das neue Polymerisationsmittel greift auch die ungesättigten Kohlenwasserstoffe weitaus weniger an als Schwefelsäure, so daß die Bildung teeriger Stoffe vermindert wird.
  • Das verbrauchte Polymerisationsmittel kann ohne Belästigungen beiseite geschafft werden, während der säurehaltige Teer; der bei der Arbeit mit Schwefelsäure anfällt, in vielen Fällen besondere Vorkehrungen zu seiner Beseitigung erforderlich macht.
  • Wieviel von dem neuen Polymerisationsmittel benötigt wird, hängt von der Art des Rohproduktes, seinem Gehalt an polymerisierbaren Verbindungen, der Reaktionstemperatur, dem Säureüberschuß bei der Herstellung des Polymerisierungsmittels u. dgl. ab.
  • Zur Reinigung von Teerölen hat man zwar schon vorgeschlagen, diese Öle mit Fullererde und Ferrisulfat zu versetzen und ohne vorherige Entfernung des Katalysators abzudestillieren. Der Blasenrückstand ist ein dunkles, pechartiges Produkt, das mit dem Katalysator vermischt ist und deshalb als technisch brauchbares Harz nicht verwendet werden kann. Wohl ließ sich daraus schließen, daß Ferrisulfat bei der Siedetemperatur des Öls eine Polymerisierung herbeiführe, allein es war nicht vorauszusehen, daß das erfindungsgemäß angewandte Polymerisierungsmittel, das auch noch einen überschuß an freier Schwefelsäure enthält, bei einer erheblich unter dem Siedepunkt des Öls liegenden Temperatur eine Polymerisierung bewirkt, die -wesentlich glatter vonstatten geht als bei Anwendung von Schwefelsäure allein und ein besonders helles, hartes, schwer schmelzbares Produkt ergibt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Cumaron-, Inden- oder sonstigen Palymerisationsharzen durch Behandlung von Steinkohlenteeröl mit einem Gemisch von Sulfaten dreiwertiger Metalle und erdigen Trägern, dadurch gekennzeichnet, daß das Teeröl bei einer unterhalb seines Siedepunktes liegenden Temperatur, z. B. bei 55°, mit einem einen üb,erschuß. an Schwefelsäure enthaltenden Gemisch der angegebenen Zusammensetzung verrührt, danach von diesem durch Filtration O'etrennt, gegebenenfalls mit einer Alkalilösung und darin. mit Wasser gewaschen und schließlich abgetrieben wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisationsmittel saures Ferrisulfat enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisationsmittel saures Aluminiumsulfat enthält. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erdige Träger mindestens teilweise aus Fullererde, Bentonit oder Kieselgur besteht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß ein zuvor mit Schwefelsäure gewaschenes Teeröl verwendet wird.
DE1930575919D 1929-07-10 1930-07-10 Verfahren zur Herstellung von Cumaron-, Inden- oder sonstigen Polymerisationsharzen Expired DE575919C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE900759C (de) * 1939-09-17 1954-01-04 Degussa Mittel zur Verhinderung der Harzbildung bei Motortreibmitteln und anderen zur Verharzung neigenden Stoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE900759C (de) * 1939-09-17 1954-01-04 Degussa Mittel zur Verhinderung der Harzbildung bei Motortreibmitteln und anderen zur Verharzung neigenden Stoffen

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