DE735323C - Verfahren zur Reinigung von Naphthalin - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Naphthalin

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DE735323C
DE735323C DEST58715D DEST058715D DE735323C DE 735323 C DE735323 C DE 735323C DE ST58715 D DEST58715 D DE ST58715D DE ST058715 D DEST058715 D DE ST058715D DE 735323 C DE735323 C DE 735323C
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DE
Germany
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naphthalene
solution
acidic
cleaning
aliphatic
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Expired
Application number
DEST58715D
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English (en)
Inventor
Dr Herbert Koelbel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
STEINKOHLEN BERGWERK RHEINPREU
Original Assignee
STEINKOHLEN BERGWERK RHEINPREU
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/10Purification; Separation; Use of additives by extraction, i.e. purification or separation of liquid hydrocarbons with the aid of liquids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Naphthalin Die Erfindung betrifft die Reinigung von Rohnaphthalin in einer besonders schönenden und wirtschaftlichen Weise unter Vermeidung von Reinigungsverlusten.
  • Diese Reinigung wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß man Rohnaphthalin in vorwiegend aliphatischen Kohlenwasserstoffölen löst und die Lösung bei Temperaturen im Bereich vori yo bis 8o° mit den wäßrigen Lösungen .organischer Säuren, saurer Gase oder sauer hydrolysierender Salze behandelt.
  • Es ist bekannt, Naphthalin mit konzentrierter Schwefelsäure und anschließend mit Natronlauge zu waschen. Nach dieser Arbeitsweise wird zwar eine weitgehende Reinigung des Naphthalins erzielt, jedoch sind die dabei auftretenden Verluste an Schwefelsäure und Naphthalin verhältnismäßig groß. So beträgt die Ausbeute an Reinnaphthalin, ausgehend von einem öl- und phenolfreien Yreßnaphthalin, nur 85 bis 92°1o. Die Abfallschwefelsäure ist so reich an Reaktionsprodukten, daß sie nicht wieder regeneriert werden kann, sie bildet ein lästiges und schwer zu beseitigendes Abfallprodukt.
  • Man hat auch bereits Steinkohlenteeröle in Gegenwart paraffinischer Kohlenwasserstoffe mit verschiedenen anorganischen Säuren behandelt. Die Verunreinigungen im Steinkohlenteeröl sind jedoch anderer Art als die des Rohnaphthalins, das einen wesentlich höheren Reinheitsgrad aufweist. Da das Naphthalin aus dem Steinkohlenteeröl durch Kristallisation gewonnen wird, werden nur ganz bestimmte Verunreinigungen im Rohnaphthalin angereichert: Die Reinigung des Rohnaphthalins ist daher schwieriger und stellt eine ganz andere Aufgabe dar als die Reinigung von Steinkohletiteerö1: Ferner . ist bekannt, Nephthaliti mittels wasserfreier Reagenzien, wie Eisehchlorid, konzentrierter Schwefelsäure und wasserfreien Aluminiumchlorids, in Abwesenheit aliphatischer Kohlenwassesstoffe zu reinigen. Dabei wird die Reinigungswirkung durch eine Polymerisation der Verunreinigungen erreicht. Die Verluste sind bei dieser Behandlungsweise naturgemäß groß. Demgegenüber ist überraschend, daß nach der Erfindung schoA wä.ßrige Lösungen, z. B. organischer Säuren und sauer hydrolysierender Salze, Rohnaphthalin zu reinigen vermögen, obwohl diese wäßrigen Lösungen nicht imstande sind, Polymerisationen zu bewirken. Diese Tatsache' beruht auf' der Anwesenheit päraffinisgher Kohlenwasserstoffe, die bei dem bekannten Verfahren nicht angewandt werden.
  • Schließlich ist auch bekannt, Teeröle mit in organischen Lösungsmitteln gelösten Mineralsäuren zu behandeln. Abgesehen.von der Tatsache, daß die Reinigung von Rohnaphthalin, "wie oben dargelegt, eine ganz andere Aufgabe darstellt als. die Reinigung vöfiTeerölen, wurden bei dem bekannten Verfahren die wäßrigen Lösungen von z. B. sauer hydrolysierenden Salzen nicht in VerbWung mit aliphatisehen Kohlemvaswrstoffölen verwendet.
  • Es war die Aufgabe des vorliegenden Verfahrens, die Reinigung des Rohnaphthalins ohne die N achteile großer Raffinationsv erluste zu erzielen. Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß sich aus Lösungen von Naphthalin in vorwiegend aliphatischen Kohlenwasserstoffen schon bei Temperaturen unterhalb von 8o° die Verunreinigungen durch Behandlung mit wäßrigen Lösungen organischer Säuren, . z. B. Essigsäure, saurer Gase oder sauer hydrolysierenderSalze, wie durch wäßrige Lösungen der Chloride, Sulfate und Nitrate des Zinns, Zinks, Aluminiums und des Eisens ausscheiden lassen. Ein chemischer Angriff auf das Naphthalin findet dabei nicht statt, dagegen sind die Reinigungsverluste, die je nach der Reinheit des Ausgangsproduktes nur x bis 4o, betragen, außerordentlich gering. Die Wirkung der genannten Reagenzien war überraschend, da sie auf Rohnaphthalin selbst,.also ohne die 7ugabe von aliphatischen Lösungsmitteln, nicht den gleichen Einfluß ausüben. Wesentlich für die Wirkung des Verfahrens ist die Natur des Lösungsmittels, so läßt sich bei Anwendung von aromatischen Lösungsmitteln durch die aufgeführten Mittel keine solche Reinigung des Rohnaphthalins erzielen. Die Siedelage der aliphatischen Lösungsmittel ist sticht von wesentlicher Bedeutung, man wählt mit Vorteil einen Siedebereich, der es gestattet, das Lösungsmittel durch Destillation vom Naphthalin zu trennen. Dabei kann man soivoltl Fraktionen benutzdn, die unterhalb als auch oberhalb des Naphthalinsiedepunktes übergehen. Man kann aber auch aliphatische Kohlenwasserstoffe mit dem gleichen Siedepunkt wie Naphthalin benutzen, wenn man das Naphthalin" nach beendeter Behandlung aus der Lösung auskristallisieren will. Dies ist leicht zu erreichen, da: die Löslichkeit des Naphthalins in aliphatischen Lösungsmitteln in der Hitze gut, 'bei gewöhnlicher Temperatur jedoch nicht sehr groß ist. Die Mutterlangen, die nur noch wenig N aphthalin enthalten, können wieder zur Lösung neuer Mengen Rohnaphthalin benutzt werden.
  • E s wurde weiter festgestellt, daß sich als aliphatische Lösungsmittel besonders vorteilhaft synthetische Kohlenwasserstoffgemische verwenden lassen, wie sie durch Reduktion von Kohlenoxyd mit Wasserstoff bei gewöhnlichem öder erhöhtetü Druck entstehen.
  • 1)a ein chemischer Angriff auf das Naphthalin nicht stattfindet, können dietgenannten Mittel immerwiederverwendetwerden, im Gegensatz zur konzentrierten Schwefelsäure, die nicht wiederverwandt oder regeneriert werden kann.
  • Man verfährt folgendermaßen: Rohnaphthalin wird mit 20 bis rÖo°/, eines aliphatischen Kohlenwasserstoffgemisches bei einer Temperatur von etwa 50 bis 70° verrührt, soclaß das Rohnaphthalin in Lösung geht. Darauf wird die wäßrige Lösung der obengenannten Behandlungsmittel in einer Menge von etwa 2o Volumprozent, bezogen auf die Naphthalinlösung, mit derselben etwa 30 Minuten kräftig vermischt. Es bilden sich nach kurzem Absitzen drei Schichten: die obere Schicht enthält die gereinigte Napthalinlösung, die mittlere Schicht die wäßrige Lösung des Reagens, die untere Schicht die ausgeschiedenen Verunreinigungen. Bei mäßig verunreinigtem Naphthalin können diese Stoffe in der wäßrigen Schicht emulgiert sein.
  • Die Schichten werden in üblicher Weise getrennt, die oberste Schicht wird mit verdünnter Lauge nachgewaschen und gegebenenfalls mit Bleicherde machbehandelt. Die mittlere Schicht kann zur Reinigung weiterer Mengen wiederverwendet werden.
  • Die Gewinnung des Naphthalins aus der so gereinigten Lösung kann entweder durch Abdestillieren des Lösungsmittels oder durch Auskristallisieren erfolgen, wobei die Mutterlauge wieder in den Verfahrensgang zurückgeführt wird. Zuweilen ist es nicht nötig, das gereinigte Naphthalin aus der Lösung abzutrennen, beispielsweise.bei der Kondensation von halogenierten Kohleriwasstrstofiten mit Naphthalin in Gegenwart eines aliphatischen Verdünnungsmittels. Der technische Fortschritt des vorliegenden Verfahrens ist irr der guten- Reinigung des Naphthalins unter schonenden Bedingungen, in der Ersparnis' größerer Reinigungsverlusie und der Wiederverwendbarkeit der Reinigungsmittel zu seinen. Beispiel i ioo kg Rohnaphthalin aus Steinkohlenteeröl werden in 2o bis 59 kg eines aliphatischen Benzins mit,der Dichte von o,68 bei 15° und einem Siedebereich von 8o bis i4o° bei temperaturen zwischen 50 bis 70° gelöst und mit 2o kg einer zoo/oigen wäßrigen Essigsäure io Mimten verrührt. Als unterste Schicht werden 3 kg Harz, Äsphalte und saure Öle abgezogen, die braun gefärbte Schicht der verdünnten Essigsäure Wird ebenfalls abgetrennt und .wiederverwendet. Die obere Schicht wird mit 2o kg 2ooIoiger Natronlauge gewaschen, mit i o/o Bleicherde behandelt und das Benzin abdestilliert. Die gesamten Reinigungsverluste betragen 50/, bezogen auf das angewändte Naphthalin, bei Reinigung mit konzentrierter Schwefelsäure traten Verluste. von i i o/o auf. Beispiel 2 ioo kg Rohnaphthalin werden in 20 bis 5o kg eines Schwerbenzins mit der Dichte von o,75 bei 15° und einem Siedebereich von iSo bis 22o°, das bei der Reduktion des Kohlenoxyds mit Wasserstoff entsteht, gelöst und 15 Minuten lief 70° mit 20 kg einer 2o°/oigen wäßrigen Lösung von Eisenchlorid oder Aluminiumchlorid oder Zinnchlorür oder Zinkchlorid bzw. einer wäßrigen Lösung der Nitrate oder Sulfate dieser Metalle behandelt. Nach Entfernung der Harze, Asphalte und sauren Öle wird die gereinigte Lösung mit Lauge, Wasser und gegebenenfalls mit Bleicherde nachbehandelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Rohnaphthalin mit sauren Mitteln, dadurch gekennzeichnet,. daß man Rörnaphthalin in vorwiegend aliphatischen Kohlenwasserstoffölen löst und die Lösung bei Temperaturen im Bereiche von io bis 8o° mit den wäßrigen Lösungen organischer Säuren, saurer Gase oder sauer hvdrolysierender Salze behandelt.
DEST58715D 1939-05-14 1939-05-14 Verfahren zur Reinigung von Naphthalin Expired DE735323C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974925C (de) * 1952-09-26 1961-05-31 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Verfahren zur Gewinnung von Reinnaphthalin durch Behandeln mit Loesungsmitteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974925C (de) * 1952-09-26 1961-05-31 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Verfahren zur Gewinnung von Reinnaphthalin durch Behandeln mit Loesungsmitteln

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