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Einrichtung an Farbfiltern für die Aufnahme und Projektion von gaufrierten Filmen zwecks Beseitigung der vorherrschenden Färbungen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verbesserungen an den für die Aufnahme und Projektion von Filmen mit mikroskopischen lichtbrechenden Elementen verwendeten Wahlfiltern.
Die Merkmale der Erfindung werden an Hand der beiliegenden schematischen Darstellung näher beschrieben.
Wenn man einen Film mit mikroskopischen lichtbrechenden Elementen mit einem Objektiv beleuchtet, das in seiner Nodalebene mit einem Dreifarbenwahlfilter versehen ist, so gibt ein jedes dieser lichtbrechenden Elemente nach dem in den Patenten von Rodolphe Berthon erläuterten Grundsatz ein getreues Bild der Dreifarbenwahlscheibe wieder.
Betrachtet man z. B. die Vorgänge bei einem Rillenfilm, dessen lichtbrechend Elemente halbzylindrisch sind, so muss man-theoretisch-bei der Beleuchtung eines solchen Filmes mit einem Objektiv, das mit einem ähnlichen Dreifarbenfilter, wie in der Fig. 1 dargestellt, versehen ist, mit dem Mikroskop hinter jedem lichtbrechenden Element ein ähnliches farbiges Bild sehen, wie in der Fig. 2 dargestellt.
Es sollte mit andern Worten ein jedes der drei farbigen Gebiete, u. zw. das rote A, das grüne B und das blauviolette 0 des Dreifarbenfilters drei farbige Gebiete, u. zw. ein rotes, ein grünes und ein blauviolettes ergeben, die hinter jeder Rille (Fig. 2) deutlich begrenzt und scharf voneinander getrennt wären.
In der Praxis ist es jedoch anders. Eine Betrachtung mit dem Mikroskop zeigt die farbigen Gebiete hinter jeder Rille in der aus der Fig. 3 ersichtlichen Weise ; man sieht, dass das grüne Gebiet auch hier von dem roten Gebiet A und von dem blauvioletten Gebiet C ebenso scharf getrennt ist wie in der Fig. 2.
An der Verbindung je zweier benachbarter Rillen und nach der dieselben voneinander trennenden Kante entsteht jedoch an der Berührungsstelle des roten Gebietes A mit dem blauvioletten Gebiet C ein Übereinandergreifen dieser beiden Gebiete, die bei ihrer Angrenzung an das grüne Gebiet scharf getrennt sind.
Es ergibt sich somit ein Streuungsgebiet mit einem Gemisch von rot und blauviolett.
Dieses Übereinandergreifen der Farben ist für die Projektion von Filmen mit lichtbrechenden Elementen höchst störend. Es macht sich nämlich auf den beiden Rändern des Projektionsschirmes, u. zw. rechts und links eine vorherrschende blassrote oder rötliche Färbung bemerkbar, die von der Mitte nach den Rändern stärker wird, von höchst unangenehmer Wirkung ist und alle andern in dieses Gebiet projizierten Farben verändert.
Die Einrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung bezweckt, diese vorherrschende Färbung bei der Projektion auf den Projektionsschirm dadurch zu beseitigen, dass man das Übergreifen der roten Farbe auf der blauvioletten Farbe an der Verbindungsstelle je zweier lichtbrechender Elemente verhindert.
Zu diesem Zweck besitzt das Wahlfilter, wie Fig. 4 zeigt, sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Projektion nicht mehr drei einfarbige, sondern fünf einfarbige Gebiete, u. zw. drei Wahlgebiete : rot, grün, blauviolett und zwei Ausgleichsgebiete : ein grün-gelbes D und ein gelb-orangefarbiges E.
Durch das grün-gelbe Ausgleichsgebiet wird das rote Wahlgebiet des Filters begrenzt. Diese beiden Farben sind Komplementärfarben.
Durch das gelb-orangefarbige Ausgleichsgebiet wird das blau-violette Wahlgebiet begrenzt. Diese beiden Farben sind ebenfalls Komplementärfarben.
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Unter dem Einfluss der schrägen Richtung der Lichtbündel, die auf die Randrillen des Bildes fallen, hat das blauviolette Gebiet das Bestreben, sich nach dem roten Gebiet der benachbarten Rille auszudehnen und sich mit demselben zu vermischen.
Dann vermischt sich aber das Blauviolette des Randes des Wahlfilters mit dem Gelben-Orangefarbigen des Filters der benachbarten Ausgleichsvorrichtung, wodurch ein neutrales Grau entsteht, das auf die allgemeine Färbung des Projektionsschirmes ohne Einfluss ist.
Das grün-gelbe Ausgleichsfilter verhält sich ähnlich gegenüber dem roten Filter. In dem Teil, wo das Rote bestrebt ist, in das Blauviolette der benachbarten Rille überzugehen, vermischt es sich mit seiner grüngelben Komplementärfarbe und bildet ein neutrales Grau, das auf die Randfarbe des Projektionschirmes-ohne Einfluss ist.
Die oben erwähnten Farben sind nur beispielsweise angegeben. Werden andere Wahlfarben verwendet, so ändern sich die Farben der Ausgleichsfilter entsprechend, aber um die gewünschte Wirkung zu erzielen, müssen diese Farben stets die Komplementärfarben der entsprechenden, von demselben berührten und auszugleichenden Wahlfarben sein.
Um das Übereinandergreifen der Farben und dessen Wirkungen zu beseitigen, könnten die Ausgleichsfarben auch umgekehrt, d. h. das Gelb-Orangenfarbige neben dem Roten und das Grün-Gelbe neben dem Blauvioletten liegen. Die erzielte Wirkung würde dieselbe sein und jede Ausgleichsfarbe würde also durch Vermischen mit der entsprechenden Komplementärfarbe ein neutrales Grau ergeben, das auf die Farbe der Schirmränder ohne Einfluss ist.
Durch eine geeignete Anordnung der Ausgleichsgebiete mit Hilfe dieser Einrichtung und unter Beseitigung der vorherrschenden Färbungen auf dem Schirm kann man Filme mit mikroskopischen linsenförmigen lichtbrechenden Elementen, d. h. sogenannte gaufrierte Linsenfilme projizieren.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Einrichtung an Farbfiltern für die Aufnahme und Projektion von gaufrierten Filmen zwecks Beseitigung der vorherrschenden Färbungen, dadurch gekennzeichnet, dass das Wahlfilter ausser den drei einfarbigen Gebieten noch zwei Ausgleichsgebiete, u. zw. ein gelb-grünes zur äusseren Begrenzung des roten Farbgebietes des Filmes und ein gelb-orange zur äusseren Begrenzung des blauvioletten Wahlgebietes besitzt.