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Vorrichtung zur Bildung und Untersuchung zusammengesetzter Farbtöne.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bildung und Untersuchung zusammengesetzter
Farben.
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Zu diesem Zweck hat man bereits Farbtafeln mit konzentrisch übereinandergelagerten
transparenten Scheiben vorgeschlagen, deren jede die Tonwerte einer Grundfarbe in
regelmäßig abgestuften Intensitäten enthält. Mit den bisher bekannten Vorrichtungen
dieser Art läßt sich zwar eine große Anzahl von Farbtönen zusammenstellen, sie gestatten
aber nicht, zu einer gewählten Farbenmischung auch unmittelbar die Komplementärfarbe
zu bestimmen und die einzelnen Komponenten der Mischfarbe und der Komplementärfarbe
für sich sichtbar zu machen. Diesem Bedürfnis kommt die Vorrichtung gemäß der Erfindung
nach. Sie ermöglicht nicht nur die Einstellung einer fast unbegrenzten Anzahl von
Farbtönen und die gleichzeitige Sichtbarmachung der Komplementärfarbe, sondern es
lassen sich auch die einzelnen Komponenten, aus denen sich ein eingestellter Farbton
und seine Komplementärfarbe zusammensetzt, für sich sichtbar machen. Außerdem können
die Werte der einzelnen Komponenten bestimmt werden, was an sich allerdings bei
der Untersuchung zusammengesetzter Farbtöne bekannt ist.
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In der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind mehrere übereinander verschiebbare
durchsichtige Scheiben angeordnet, die die Grundfarben Gelb, Rot und Blau auf Streifen
bis zur Farblosigkeit abgestuft erscheinen lassen. Diese Farbenabstufung ist so
vorgenommen, daß nebeneinanderliegende radiale Streifen bzw. Sektoren nicht nur
unter sich, sondern auch einzeln in ihrer radialen Längsrichtung abgetönt sind.
Ferner sind die abgestuften Streifen auf jeder Farbscheibe zweimal in solcher Reihenfolge
angeordnet, daß je zwei Streifen, deren Färbung sich auf volle Farbstärke ergänzt,
einander gegenüberliegen, z. B. ein Streifen mit 1/5 Farbstärke gegenüber einem
solchen mit % Farbstärke oder ein Streifen mit 2/5 Farbstärke gegenüber einem solchen
mit 3/5 Farbstärke oder ein Streifen mit voller Farbstärke gegenüber einem farblosen
Streifen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß zu einer gewählten Farbenmischung,
die an einem Fenster der Vorrichtung sichtbar wird, in einem gegenüberliegenden
Fenster sofort die Komplementärfarbe erscheint.
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Um die einzelnen Komponenten der Mischfarben und ihrer Komplementärfarben
als solche sichtbar zu machen, sind auf den einzelnen Farbscheiben farblose Sektoren
in bestimmter Anordnung vorgesehen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Abb. i zeigt mehrere in der Vorrichtung verwendete Farbscheiben.
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Abb. 2 zeigt die Vorrichtung von hinten gesehen.
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Abb.3 ist eine Ansicht der Vorrichtung von vorn.
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In der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind drei Scheiben i, 2 und
3 (Abb. i) vorgesehen, die in Sektoren eingeteilt sind, deren Färbung in besonderer
Weise abgestuft ist. Von dem Sektor q., welcher farblos ist, im Uhrzeigersinne ausgehend,
nimmt die Farbstärke der einzelnen nebeneinanderliegenden Sektoren bis zu voller
Farbstärke auf dem Sektor 5 zu und von dort bis zum Sektor q. wieder ab bis zur
Farblosigkeit. Außerdem ist jeder Sektor auf jeder Scheibe in Abstufungen abgetönt,
die von dem nahe am Umfang liegenden Farbenmaximum bis zu einem nahe der Mitte liegenden
Farbenminimum wechseln.
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Jeder Sektor könnte beispielsweise in fünf konzentrische Teile unterteilt
sein, die ohne Unterbrechung vom Farbenmaximum bis zum Farbenminimum führen. Die
Abstufung der einzelnen Sektoren ist so getroffen, daß zwei einander gegenüberliegende
Sektoren sich auf volle Stärke der Farben, beispielsweise 5/5, ergänzen. Einem Sektor
mit % Farbstärke liegt also ein Sektor mit 4/5, einem Sektor mit 2j5 Farbstärke
ein solcher mit 3h und einem Sektor mit 5/b Farbstärke ein Sektor mit Farbstärke
gegenüber.
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Die Scheiben i, 2 und 3 der Abb. i sind in je einer der Elementarfarben
gefärbt; so ist
z. $. die Scheibe i rot, die Scheibe 2 gelb und
die Scheibe 3 blau, und jede Scheibe ist in besonderer Weise unterteilt.
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Wie Abb. i zeigt, ist jede der Scheiben i, 2 und 3 in zehn gleiche
Abschnitte- (vgl. die Teilstriche auf den gelochten Rändern) geteilt. Jedes Zehntel
ist wiederum in zwei gleiche Teile geteilt, von denen der eine in seiner ganzen
Ausdehnung farbig ist, während der andere zu 2/3 hell ist und nur auf "/3 die gleiche
Farbtönung zeigt wie die erstgenannte Hälfte. Der kleine Farbstreifen hat auf den
drei Scheiben eine verschiedene Lage, bei der einen liegt er auf dem ersten Drittel,
bei der zweiten auf dem zweiten Drittel und bei der dritten auf dem dritten Drittel
der im übrigen hellen Hälfte. Wenn nun die Scheiben so übereinandergelegt werden,
daß die vollen farbigen Hälften (gleichzeitig die Teilstriche der Ausschnitte) sich
genau überdecken, dann ordnen sich die hellen Streifen derart an, daß die drei schmalen
farbigen Streifen nebeneinander sichtbar werden, ohne sich zu überdecken.
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Das in Abb.3 dargestellte Gehäuse der Vorrichtung weist ein oberes
und ein unteres Fenster auf, dessen Größe der Größe eines der zehn Sektoren auf
den Farbscheiben entspricht. In der Rückwand der Vorrichtung sind an der Stelle,
wo diese Fenster liegen, Öffnungen 26, 27 (Abb. 2) angebracht, während auf der Vorderseite
eine dunkle Metallplatte 28 vorgesehen ist, in der Öffnungen 29, 30 und
31, 32 angebracht sind, die durch Drehung der Plätte um ihren Mittelpunkt
vor die Öffnungen 26, 27 gebracht werden können. Die Öffnungen 29 und
30 sind in fünf konzentrische Ringabschnitte eingeteilt, die mit eingekreisten
Zahlen i bis 5 bezeichnet sind und den radialen Abstufungen auf den Farbscheiben
entsprechen. Ferner ist jeder Ringabschnitt auf seiner einen Hälfte noch
dreimal unterteilt, so daß ein ganzes Fenster 29 bzw. 3o auf der einen Hälfte fünf
große und auf der anderen fünfzehn kleine Öffnungen aufweist. Werden nun die Farbscheiben
in der oben beschriebenen Weise so in der Vorrichtung angeordnet, daß sich ganze
Sektoren der einzelnen Farbscheiben genau überdecken, so erscheint in der nicht
unterteilten Hälfte des oberen Fensters eine Mischfarbe, deren Intensität in der
Öffnung i am schwächsten und in der öffnung 5 am stärksten ist. Gleichzeitig erscheint
in jeder der kleinen Öffnung; n neben der großen Öffnung eines Ringabschnittes eine
der Komponenten, aus denen die in der großen Öffnung sichtbare Mischfarbe zusammengesetzt
ist. Im unteren Fenster der Vorrichtung wird in genau entsprechender Weise die Komplementärfarbe
mit ihren Komponenten sichtbar, da, wie oben beschrieben, je zwei sich gegeniiberliegende
Sektoren auf jeder Farbscheibe sich zu voller Farbstärke ergänzen. Zugleich erscheinen
die auf dem Rand der Scheiben stehenden Verhältniszahlen der Farbstärke in den Öffnungen
7, 8 und 9 der Vorrichtung (Abb. 3).
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Die Scheiben i, 2 und 3 (Abb. i) sind mit einer Metallhülse 6 versehen,
deren Rand gelocht oder gerippt ist.
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Durch Verdrehung der einzelnen Scheiben gegeneinander kann eine beliebige,
aus den drei Grundfarben zusammengesetzte Mischfarbe erzeugt werden.
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Wenn die Scheiben i, 2 und 3 übereinander angeordnet sind, so wird
z. B. eine grüne Mischfarbe durch die erste Scheibe hindurch sichtbar, wenn diese
in der Öffnung 7 die Zahl o erkennen läßt und die Scheibe 2 in der Öffnung 8 ihren
Sektor 3 und die Scheibe 3 in der Öffnung 9 ebenfalls ihren Sektor 3 anzeigt.
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Die übereinanderlagerung dieser verschiedenen Sektoren erzeugt einen
grünen Ton, deren Wert durch die in den Öffnungen 7, 8 und 9 erscheinenden Zahlen
ausgedrückt wird, welche andeuten, daß, drei Teile von Blau und drei Teile von Gelb
verwendet werden müssen, um die eingestellte Mischfarbe zu erhalten.
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Da die Vorrichtung gestattet, selbsttätig unmittelbar die Komplementärfarbe
jeder in der Natur vorkommenden Abtönung zu erhalten, so ist leicht zu ersehen,
daß die erwähnte grüne Abtönung als Komplementärfarbe einen roten Ton ergibt, der
durch die erste Scheibe i erhalten wird, die ihren mit 5 angedeuteten Sektor zum
Vorschein bringt, sowie durch die Scheibe 2, deren Sektor .2 sichtbar wird, und
durch die Scheibe 3, die ebenfalls ihren Sektor 2 anzeigt.
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Besonders unerwartete Wirkungen treten auf, wenn die Scheiben so gegeneinander
verdreht werden, daß sich die Sektoren der einzelnen Farbscheiben nicht genau überdecken.
In diesem Falle werden die Öffnungen 31 und 32 der Platte 28 vor die Öffnungen 26,
27 der Rückwand gebracht.
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Hinter den Scheiben i, 2 und 3 sind in der Vorrichtung noch die in
Abb. i dargestellten Zusatzscheiben angeordnet, von denen, jede im wesentlichen
aus zwei Sektoren besteht, einem größeren und einem kleineren, die gegeneinander
um einen Winkel von etwa 120' versetzt sind. Die Sektoren 2o und 23 bilden zusammen
die erste Scheibe und sind gelb gefärbt, die Sektoren 21 und 24 die zweite Scheibe
und sind rot gefärbt und die Sektoren 22 und 25 die dritte Scheibe und sind blau
gefärbt. Die Scheiben liegen übereinander und können unabhängig voneinander um den
Mittelpunkt der Vorrichtung gedreht werden,
um die Sektoren vor
das obere Fenster zu bringen. Hierzu dienen die Ansätze i o, i i, 12, die mit Hilfe
der Schlüssel 13, 13' und 13" (Abb. 2) festgestellt werden können.
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Wenn man einen der Ansätze bis zum Schlüssel 13' verschiebt,
erscheint einer der großen Sektoren 23, 24, 25 vor dem oberen Fenster, und es entsteht
dann eine neue Farbenzusammenstellung mit einer vorherrschenden Färbung. Wenn die
Ansätze am Schlüssel 13 stehen, ist keiner der Sektoren im Fenster sichtbar, da
in dieser Stellung der Scheiben die großen Sektoren aus dem Fenster herausbewegt,
die kleinen aber noch nicht in dieses hineinbewegt sind. Um einen der kleinen Sektoren
im Fenster sichtbar zu machen, wird der zugehörige Ansatz so weit verschoben, claß
er durch den Schlüssel 13" festgelegt werden kann. Dieser Sektor liegt dann über
dem schwachgefärbten Teil der Scheiben i, 2, 3 und erzeugt eine Folge von zusammengesetzten
Tönen.
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Es sind der Benutzung der Schlüssel entsprechende Bezeichnungen vorgesehen,
und es können natürlich gleichzeitig zwei Sektoren übereinander gelagert werden.
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In der Scheibe 28 ist eine öffnung 15 vorgesehen, welche vor
das obere Fenster der Vorrichtung gedreht werden kann und dann die durch Benutzung
der kleinen Sektoren erhaltenen Farben begrenzt.
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In der Vorrichtung ist noch eine Blendscheibe ig vorgesehen, welche
ebenfalls um den Mittelpunkt drehbar ist. Durch Verdrehung dieser Blendscheibe gegenüber
der Platte 28 ist es möglich, in dem einen oder anderen Fenster eine oder mehrere
durch Zusammenstellung erhaltene Farben abzugrenzen und zu isolieren.
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Man kann der Vorrichtung eine Scheibe hinzufügen, die in eine beliebige
Anzahl abgestufter Sektoren von neutraler Farbe eingeteilt ist. Eine derartige Scheibe
kann dazu dienen, die Gesamtheit der nebeneinanderliegenden Farben einer Einstellung
durch Grau zu brechen.
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Das Gehäuse der Vorrichtung, in dem die Scheiben und die Zusatzsektoren
drehbar sind, ist an seiner oberen Seite mit einer schwarzen Scheibe versehen, die
ebenfalls drehbar ist. Die Scheibe trägt eine Reihe von mehr oder weniger abgeschlossenen
Sektoren, von denen einzelne einen schwarzen Schirm 1g erhalten, der verschiebbar
ist und mehr oder weniger geschlossen werden kann. Der Schirm dient zum Abdecken
einer oder mehrerer Farben, ohne durch die benachbaten Farben gestört zu sein. Überdies
ist ein kleiner Sektor 15 vorgesehen, der zum Abdecken einer besonderen Skala dient.
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In Abb. 3 sind kleine Tasten oder Klinken 16 vorgesehen, die mit Spitzen
versehen sind, welche in die Scheibenränder eingreifen und sie dadurch festlegen.
Um sie in Drehung zu versetzen, genügt es, auf die eine oder andere Taste zu drücken,
worauf die Scheibe freigegeben wird und sich drehen kann.