-
Vorrichtung zum Auswählen von Farbenzusammenstellungen. Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Auswählen harmonischer Farbenzusammenstellungen mit
einer Farbentafel nachdem natürlichen Spektrum und einer gefensterten Deckplatte,
durch welche die Farben gesichtet werden.
-
Vorrichtungen derArt sind an sich bekannt. Die Neuerung besteht darin,
daß die die Farben zeigende Tafel aus einem Band besteht, das über eine Tragplatte
läuft, während die Deckplatte aus einer abnehmbaren Maske gebildet wird, in der
die Fenster oder Öffnungen nach musikalischen Intervallen der chromatischen Tonleiter
angeordnet sind. Mit dieser @"orrichtung lassen sich harmonische Farbenkombinationen
für Mal- und Dekorationszwecke von jedermann leicht bestimmen.
-
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht, und zwar ist Abb. i eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach der
Erfindung.
-
Abb. 2 ist ein Längsschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
-
Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. z.
-
Abb. 4 ist eine Darstellung des Sonnenspektrums und zeigt die Einteilung
nach den Fraunhoferschen Linien.
-
Abb. 5 ist eine Draufsicht auf eine Platte, die für! das Spektrum
verwendet wird und veranschaulicht die ausgewählten Farben oder Farbtöne entsprechend
den Dur-Akkorden der chromatischen Tonleiter.
-
Abb. 6 ist eine Ansicht derselben Platte, welche auf den Abschnitten
von zwei aneinanderstoBenden Spektren angebracht ist.
-
Abb. 7 ist eine Draufsicht auf eine auf einem Spektrum angebrachte
Platte, die Schlitzöffnungen besitztö die die Farben oder Farbtönungen sichtbar
machen, welche den Tonabständen eines Dur- oder Moll-Akkordes der chromatischen
Tonleiter entsprechen.
-
Abb.8 veranschaulicht eine Mehrzahl von nebeneinandergelegten Spektren
von verschiedener Intensität.
-
Ehe die Vorrichtung nach der Erfindung im einzelnen beschrieben werden
soll, ist zu erwähnen, daß die Erfindung selbst auf den besonderen dargestellten
Apparat nicht beschränkt ist, da sie natürlich auch in ihrer Anwendung mannigfache
Abänderungen erfahren kann.
In den Zeichnungen bezeichnet .A einen
Bodenkasten, der zweckmäßig eine längliche Gestalt hat und aus den Endwänden i,
2 und den längsverlaufenden Vorder- und Hinterwänden 3, .l sowie dem Boden 3 Lesteht.
An diesen Kasten ist, wie bei 6 angedeutet, durch Scharniere ein länglicher, rechteckiger
Kasten oder ein Rahmen B angelenkt, der aus längsverlaufenden Seitenwä ndelt 7,
8 und den Endwänden g, to besteht, die ihrerseits senkrechte Verlängerungen der
End- und Seitenwände des Bodenkastens darstelleei (Abb. i und 2). Der Kasten oder
Rahmen B besitzt eine Plattform i r, die den oberen Teil des Rahmens abschließt
und nahe ihren Enden mit Querschlitzen 12, 12 versehen ist. Der Rahmen B
kann finit einem Deckel 13 von beliebiger Bauart versehen sein. Zweckmäßig
wird dieser Deckel durch Scharniere, wie bei 1:I angedeutet, an die Wand 8 angelenkt.
In dem Rahmen B und unterhalb der Plattform i i rieben deren Enden sind drehbare
Walzen 1 ,5, i 3 angeordnet, deren Achsen quer durch den Kasten B hindurchgehen.
Auf diese Walzen «-erden die Enden eines Bandes 16 aufgewikkelt, welches das Spektrum
oder die Spektra trägt, von denen die Farbenkoinldnationen bestimmt werden sollen.
Von den Walzen. geht das Band 16 durch die Schlitze 12, 12 aufwärts, und der zwischen
letzteren liegende Teil le, Bandes liegt flach auf dem Tisch i i auf. Das Band kann
ein Spektrum oder irgendeine Anzahl von Spektren entsprechend der Größe 0 ler Bestimmungsweite
des Apparates auf-«-eisen. Wenn mehr als ein Spektrum verwendet wird. so können
diese in der Längsrichtung des Bandes hintereinander angeordliet werflen, und zweckmäßig
haben diese Spektra alsdann allmählich abnehmende Tönungen, d. h. (las erste Spektrum,
beispielsweise das all dein linken Ende des Bandes befindliche, kann niedrig und
tief getönt sein, während die anderen Spektra allmählich nach dem rechten Ende hin
heller werden, so daß eine Auswahl von Farbentönungen mit einer hohen oder tiefen
Grundtönulig oder dazwischenliegenden Tönuilgen zur -\,erffiguiig stellt.
-
Die vorderen Enden der Wellen i3° der Walzen 15, 15 können finit Handknöpfen
versehen sein, mittels deren die Walzen gedreht werden können, uni (las Band abzugeben
oder aufzuwickeln, so claß irgendeine gewünschte Fläche des Bandes in seine Stellung
auf dein Tisch ii gebracht werden kann. Durch die beschriebenen Vorrichtungen kann
das gewünschte Spektrum oder Teile von henachbarteil Spektren auf den Tisch zu liegen
kommen, uni eine Auswählung der gewünschten FarbenkoinLinationen vorzunehmen.
-
Das Band io trägt beim Ausführungsbeispiel 7 Darstellungen des Sonnenspektrums,
wobei zu erwähnen ist, daß natürlich auch mehr oder weniger als sieben zur Anwendung
kommen können. Die Darstellungen sind, beginnend an dem linken Ende, niedrig und
tief getönt und werden allmählich nach dem rechten Ende des Bandes zu heller. Zweckmäßig
wird eine querverlaufende Teillinie verwendet, um den Anfang und das Ende einer
jeden Spektrumdarstellung anzugeben, und innerhalb dieser Fläche -zwischen den benachbarten
Linien liegt eine »I# arbenoktavea.
-
In den Abb. :I und 8, woselbst Ain Spektrum und ferner ein Streifen
mit drei Spektren allgedeutet sind, sind durch Anfangsbuchstaben die einzelnen Farben
bezeichnet.
-
VR bezeichnet Violettret, R bezeichnet Rot, RRO rötliches Rotorange,
R0 Rotorange, ORO orangenartiges Rotorange, O Orange, 0Y O orangenartiges Gelborange,
YOY gelbliches Orangengelb, Y Gelb, YVG gelbliches Gelbgrün, G Grün, GBG grünliches
Blaugrün, BG Blaugrün, BBG bläuliches Blaugrün, B Blau, BM- bläuliche: Blauviolett,
M' Blauviolett, `'BZ' v iolettartiges Blauviolett und V schließlich Violett.
-
Inn folgenden soll nun eile Mittel beschrie-Len werden, um harmonische
Farbenkombinationen auf einem Spektrum oder einer Kwnbination voll Spektren zu bestimmen,
beispielsweise dasjenige, welches auf dem Bande i C. dargestellt ist.
-
Gemäß der Erfindung kommt eine Einrichtung zur Verwendung, um das
Spektrum in zwölf Teile einzuteilen, die in gleichem Abstande voneinander und im
Verhältnis der zwölf Halbtöne der chromatischen Tonleiter stehen. Uni dieses verständlich
zti machen, ist in Abb. i eine Platte io dargestellt, die eine Mehrzahl von Schlitzöffnungen
20 aUfweist, die ebenfalls in einem gleichen Abstande voneinander stehen und eine
solche Ausdeh-. nung haben, daß sie die Farben auf demjenigen Teil des Spektrums
sichtbar machen, welcher unmittelbar unter diesen Schlitzöffnungen liegt. X-on den
Schlitzöfnungeli 2o werden zwölf verwendet, entsprechend den zwölf Halbtönen der
chromatischen Tonleiter (Abb. i), und der 13. Schlitz ist eine Wiederholung
des ersteren, tim die Farbenoktave vollständig zu machen. Wenn eine Farbenoktave
bestimmt werden soll, wird die Platte fit) und das Spektrum in der Längsrichtung
gegeneinander verschoben, so (laß die schwarze Linie an den, einen linde des Spektrums
unter lie linke Randkante der ersten Schlitzöffnung 2o all dem linken Ende der Platte
itg kommt, derart, daß die zwölf Schlitzöffnungen der Platte it) eine Farbenskala
sichtbar. machen. die der chromatischen Skala entspricht, und Ilie 13- Schlitz-;3ffnung
ist eine `Wiederholung Zier ersten.
Wenn eine hellere Farbenoktave
erwünscht ist, wird das Band nach links bewegt, während, wenn eine tiefere oder
dunkler gefärbte Farbenoktave erhalten «-erden soll, das Band nach rechts verschoben
wird.
-
Mit dieser Farbenoktave ist man in der Lage, Farbenharmonien analog
zu den musikalischen Harmonien durch Auswahl der betreffenden Schlitzöffnungen zu
bestimmen. Die entsprechenden, durch die Schlitzöffnungen sichtbar gemachten Farben
werden also in dem erforderlichen harmonischen Verhältnis stehen. Es ist aus der
Harmonielehre bekannt, daß die Intervalle der Dur-Skala dieGrundlagefür die Komposition
des harmonischen Tones sind, und dasselbe gilt, wenn die Farben des Spektrums, die
durch die Schlitzöffnungen 2o sichtbar gemacht werden, den Intervallen der Tonleiter
entsprechen. Wenn die Teile des durch die Schlitzöffnungen 2o sichtbar gemachten
Spektrums entsprechend der harmonischen Tonkombination kombiniert oder miteinander
vereinigt werden, die von den Tönen c, d, e, f, g, a, h bestimmt ist, so werden
die Teile des Spektrums in der Farbe harmonisch sein. Um dieses Auswählen zu erleichtern,
verwendet man eine Platte oder eine Anzeigevorrichtung 21 (Abb. 5), in der nur diejenigen
Öffnungen oder Anzeigevorrichtuhgen 22 vorhanden sind, die den Tonabständen der
Dur-Skala entsprechen. Diese Platte wird auf das Spektrum in derselben Weise wie
die Platte io gelegt, und es wird alsdann eine Gruppe von Farben freigelegt, die
untereinander harmonisch sind und von denen harmonische Farbenkombinationen zusammengestellt
werden können. In der erwähnten Platte sind acht Schlitzöffnungen vorhanden, von
denen die eine an dem rechten Ende dem C der nächstfolgenden höheren Oktave entspricht.
Die Platte 21 braucht nicht nur zur Bestimmung der Farben in einem einzigen Spektrum
verwendet werden, die untereinander harmonisch sind, sondern auch zur Bestimmung
von irgendwelchen harmonischen Farbenkombinationen einschließlich, irgendeiner Grundtönung
in dem Spektrum. Wenn man beispielsweise wünscht, die harmonisch zugehörigen Farben
zu Orange oder Grün zu wissen, oder zu irgendeiner anderen Farbe des Spektrums,
so ist es nur notwendig, das Band so zu verstellen, bis die gewünschte Grundfarbe
in der ersten Schlitzöffnung an dem linken Ende erscheint, und es ist ersichtlich,
claß diese Farbe alsdann mit den anderen durch die Platte freigelegten Farben eine
barmonische Gruppe bilden wird.
-
Verschiedene andere Platten können dar-"estellt werden, wie beispielsweise
eine solche, die die Dur-Intervalle veranschaulicht, oder eine Platte, welche die
melodischen Moll-Intervalle oder eine solche, die die chromatischen Moll-Intervalle
darstellt, und schließlich eine Platte, die die Dur- und Moll-Akkorde angibt (Abb.
6). Auch kann man eine Platte verwenden, die die verminderten Septimen-Akkorde darstellt,
oder eine Platte, welche abweichende oder außergewöhnliche Akkorde veranschaulicht,
wie solche von einigen modernen Komponisten gebraucht werden. Alle diese Akkorde
sind in der Platte der Abb. i enthalten, welche die chromatische Skala angibt. Mittels
dieser in der Abb. i dargestellten Platte kann irgendeine musikalische Kombination
für ein Pianoforte auf das Gebiet der Farben übertragen werden.
-
In Abb. 7 ist eine Platte dargestellt, die nur vier Schlitzöffnungen
aufweist, welche ein Mittel zeigt, um die Dur- und Moll-Akkorde des in der Platte
1g angegebenen Grundtones darzustellen.
-
Der Bodenkasten 5 dient als Behälter für die nicht gebrauchten Anzeigevorrichtungen,
wie beispielsweise die in der Abb. 5 dargestellten Platten.
-
Aus Abb. i geht hervor, daß die Seiten- und Endwände des Kastens oder
Rahmens B oberhalb der Ebene der Plattform. verlängert sind, so daß ein ringsherumgehender
Flansch gebildet wird, der dazu dient, die Platte auf der Plattform zu halten, so
daß die Schlitzöffnungen der Platte sich in der richtigen Lage zu den entsprechenden
Flächen des darunterliegenden Spektrumbandes befinden. Der Rahmen B kann mit Haken
26 versehen werden, die in Ösen 27 des Kastens . i greifen, so daß die Teile A und
B miteinander vereinigt werden können. Der Kasten B kann ebenfalls mit Haken 28
versehen sein, die in Ösen 29 am Deckel greifen, so daß letzterer geschlossen gehalten
wird.
-
Die Schlitzöffnungen der Platten werden zweckmäßig in der Breite begrenzt
gehalten, so daß die einzelnen so eingestellt werden, daß sie nicht mehr als eine
Farbenfläche des Spektrums freilegen.