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Verfahren zum Überziehen der Metallhülsen von Patronen mit einer dünnen Schicht von Hartwachs.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überziehen der Metallhülsen von Patronen mit einer dünnen Schichte von Hartwachs. Es sind bereits derartige Überzüge, beispielsweise aus Ceresin, bekannt, die einen Schutz der Patronenhülse bewirken und gleichzeitig ein Schmiermittel darstellen, durch welches das Einführen der Patrone in die Gewehrkammer und das Ausziehen nach dem Feuern erleichtert wird. Gemäss den bisherigen Verfahren wird eine grössere Menge Patronen von normaler Raumtemperatur gleichzeitig in das erhitzte Bad des gelösten Überzugsmittels getaucht, wodurch die Temperatur des Bades erniedrigt wird.
Infolge der Schwierigkeit, die Temperatur des Bades auf konstanter Temperatur zu halten, ist hiebei die Stärke des entstehenden Überzuges sowohl an verschiedenen Stellen einer einzelnen Hülse als auch an mehreren Hülsen untereinander veschieden. Ferner erfolgt nach Entfernen der Patronen aus dem Bade die Verdampfung des Lösungsmittels aus dem Überzug verhältnismässig langsam. Auch Versuche, die Verdampfung in warmen Räumen bzw. durch von aussen auf die Hülsen wirkende erhitzte Luft zu beschleunigen, hatten nicht den gewünschten Erfolg.
Gemäss der Erfindung werden die genannten Nachteile dadurch beseitigt, dass die Patronenhülsen vor dem Eintauchen auf die Temperatur des Bades vorgewärmt werden. Hiebei bewirkt die Vorwärmung der Hülsen eine Beschleunigung der Verdampfung des Lösungsmittels nach dem Tauchprozess-und somit eine beträchtliche Beschleunigung des ganzen Verfahrens überhaupt. Es wird ferner erreicht, dass bei Einführung der Patronenhülse in das Bad keine Temperaturänderung desselben eintritt, so dass die Stärke des Überzuges vollkommen gleichmässig ist. Dies ist von besonderer Wichtigkeit, da das genaue Mass der Passung der Patrone beim Durchgang durch die Lade-und Ausziehvorrichtung des Gewehres nicht merklich geändert werden darf.
Die Vorwärmung der Patronen kann durch Eintauchen derselben in ein Bad einer heissen Flüssigkeit, vorteilhaft des Lösungsmittels für das Wachs, erfolgen. Die Temperatur des erhitzten Lösungsmittels und der vorgewärmten Patrone beträgt vorteilhaft ungefähr 38 -50 C.
Die Figur zeigt eine Patrone halb im Längsschnitt, halb in der Ansicht.
Die Patrone besteht aus einer Metallhülse mit einer kegeligen Einschnürung 2 und einem zylindrischen Hals 3 mit Mündung 4, in der das Geschoss 5 befestigt ist. Mit 6 ist die Pulverladung, mit 7 der Zünder bezeichnet.
Ein dünner Überzug 8 von Hartwachs, vorzugsweise Ceresin, erstreckt sich im wesentlichen über die ganze Oberfläche der Patrone. In der Figur ist diese Schicht übertrieben dick gezeichnet. In Wirklich- keit beträgt sie höchstens 1/40 mm. Die Schicht muss so dünn sein, dass sie auf das Passen der Patrone in die Gewehrkammer keinen nennenswerten Einfluss hat. Es ist weniger wichtig, den Boden der Patrone zu überziehen als die Ausmündung, den Hals und die Einschnürung der Hülse und die benachbarten Teile, weil diese Stellen vor allem zur Rissbildung neigen. Vor allem ist es erwünscht, durch den Überzug die Fuge zwischen der Mündung der Hülse und dem Geschoss zu verschliessen, um hier das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Der Überzug kann mittels Pinsels, durch Aufspritzen oder Tauchen aufgebracht werden ; besonders letzteres kommt in Betracht und soll im nachstehenden erörtert werden.
Es wird ein Bad bereitet, das aus einer Lösung von Wachs in einem geeigneten Lösungsmittel
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verwendet. Andere Lösungsmittel, wie z. B. Schwefelkohlenstoff und Schwefelwnprstoff, sind nicht zu empfehlen wegen ihrer leichten Entflammbarkeit.
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In das erwähnte Bad werden die Patronen zweckmässig mit dem Geschoss nach unten bis zu einer in der Nähe des Hülsenboden liegenden Stelle eingetaucht, so dass im wesentlichen die ganze Patrone mit Ausnahme des Bodens überzogen wird. Infolge dieses Eintauchens haftet eine dünne Schicht von Wachslösung an der Patrone, und nach dem Herausziehen der Patrone aus der Lösung verdampft das Lösungsmittel, so dass eine feste Wachsschicht zurückbleibt.
Die Stärke der trockenen Wachsschicht wird vom Grade der Konzentration der Lösung, d. h. von dem Gehalt der Lösung an Wachs, und auch von der Viskosität der Lösung abhängen. Die Viskosität ist ihrerseits abhängig von der Temperatur in dem Sinne, dass die Lösung bei hoher Temperatur viskoser ist und umgekehrt. Das Lösungsverhältnis beträgt zweckmässig 7% Wachs (Ceresin) auf 93% Lösungmittel, und die Temperatur des Bades beim Tauchen wird zweckmässig ungefähr zwischen 38 und 500 C (100-120 F) gehalten.
Um die Temperatur des Bades besser zwischen diesen Grenzen halten zu können und eine plötzliche Abkühlung zu vermeiden, wie sie sich beim häufigen Eintauchen verhältnismässig grosser Mengen von Patronen ergeben würde, ist vorgesehen, dass die Patronen mindestens auf die Temperatur des Bades vor dem Eintauchen in dieses vorgewärmt werden. Aus der Vorwärmung der Patronen ergibt sich ein weiterer Vorteil insofern, als die eingetauchten Patronen nach dem Herausheben aus dem Bade durch die in ihnen aufgespeicherte Wärme zum schnelleren Verdampfen des Lösungsmittels beitragen. Das Verdampfen des Lösungsmittels aus dem erhärtenden Überzug kann noch weiter dadurch beschleunigt werden, dass man die Patronen einem erwärmten Luftstrom aussetzt.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass die in den vorgewärmten Patronen enthaltene, von innen auf den Überzug wirkende Wärme im Hinblick auf die Verdampfung des Lösungsmittels viel wirksamer ist als die Anwendung äusserer Wärme.
Das Vorwärmen der Patronen vor dem Eintauchen in das Bad kann auf verschiedene Weise erfolgen ; entweder in einem Ofen oder durch Eintauchen in eine auf die gewünschte Temperatur erhitzte Flüssigkeit, die zweckmässig identisch mit dem Lösungsmittel für das Wachs ist. Infolge des Vorwärmens der Patronen vor dem Eintauchen in das erhitzte Bad kann letzteres in einem Gefäss von verhältnismässig kleinen Abmessungen enthalten sein wegen des Fehlens jeder Temperaturänderung beim Einführen der Patronen.
Da das Eintauchen der Patronen in das Bad nur kurze Zeit zu dauern braucht, besteht durchaus die praktische Möglichkeit, eine Einrichtung vorzusehen, durch die die Patronen in stetiger Bewegung nacheinander durch eine Vorwärmkammer oder ein Vorwärmbad, durch das Tauchbad und durch eine Trockenkammer geführt werden. Durch ein derartiges Arbeiten wird die Arbeitsgeschwindigkeit im Vergleich zu bekannten Arbeitsmethoden erheblich beschleunigt unter gleichzeitiger Erzielung eines gleichmässigen Ergebnisses hinsichtlich der Stärke des Überzuges. Selbstverständlich kann man den Überzug durch wiederholtes Eintauchen und Trocknen verstärken. Auf diese Weise kann man das Verfahren so einstellen, dass jede gewünschte Überzugsstärke erhalten wird.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Überziehen der Metallhülsen von Patronen mit einer dünnen Schichte von Hartwachs, beispielsweise Ceresin, welches auf die Patronenhülse in Form einer erwärmten Lösung aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Patronenhülse auf annähernd dieselbe Temperatur wie die Wachslösung vorgewärmt wird, so dass die Vorwärmung der Patronenhülse die Verdampfung des Lösungsmittels aus der Überzugsschiehte beschleunigt.