AT110885B - Verfahren zur Verminderung des Nikotingehaltes gebrauchsfertiger Tabakfabrikate. - Google Patents

Verfahren zur Verminderung des Nikotingehaltes gebrauchsfertiger Tabakfabrikate.

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AT110885B
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Austria
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nicotine
tobacco
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Adolf Dr Wenusch
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Gen Direktion Der Oesterr Taba
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Verminderung des Nikotingehaltes gebrauchsfertiger Tabakfabrikate. 



   Die Erfindung benutzt zur Entfernung des Nikotins aus Tabaken das an sich bekannte Erwärmen des Tabaks unter Durchleiten eines   I. uft- oder Dampfstromes   in einer Weise, die alle den Verlauf der Entnikotinisierung hemmenden oder sie ungünstig beeinflussenden Faktoren ausschaltet und unter systematischer Ausnutzung aller günstig wirkenden Faktoren so rasch wie   möglich   bei weitestgehender Schonung des Materials den gewünschten Effekt mit Sicherheit herbeiführt. Durch vollkommene Beherrschung des Prozesses lässt sieh aber, was bisher noch kein Verfahren geleistet hat, ein Nikotinverlust von vorausbestimmter Höhe garantieren. da sich der Prozess so führen lässt, dass der Nikotinverlust nur eine Funktion der Zeit ist. 



     Untersuchungen   haben ergeben, dass beim   Erwärmen   von Tabak nur ein   ganz geringer Perzentsatz   des Nikotins infolge seiner Wasserdampfflüchtigkeit entweicht. Erhebliche Nikotinverluste in verhältnismässig kurzer Zeit treten erst ein, wenn die Feuchtigkeit des Tabaks schon verjagt ist und der Tabak eine weit über   1000 C   liegende Temperatur   angenommen   hat. Das Nikotin entweicht bei diesen Temperaturen infolge der Dissoziation bzw. Sublimation der im Tabak   hauptsächlich   vorliegenden Nikotinsalze (Malat, Zitrat usw). Erhitzt man gewogene Mengen von Nikotinsalzen, so treten erst bei über 130 C liegenden Temperaturen merkbare   Gewiehtsverluste   ein.

   Grössere Mengen dieser Salze   verflüchtigen   innerhalb praktisch   anwendbarer   Zeiten erst über   150) C.   



   Dass die Wasserdampfflüchtigkeit überhaupt für den Effekt keine Rolle spielt, ergibt sich schon daraus, dass im Tabak nur ganz kleine Mengen von freiem Nikotin vorliegen und nur freies Nikotin wasser-   dampfflÜc1Jtig ist. Gebundenes Nikotin (Malat, Zitrat usw. ) ist überhaupt nicht-wasserdampfflfiehtig   und gerade in dieser Form liegt das Nikotin im Tabake fast ausschliesslich vor. 



   Auf (rund dieser Erkenntnis müssen, um zu einer raschen und   weitgehenden Entnikotinisierung   zu kommen, alle Momente ausgenutzt werden, welche die Dissoziation begünstigen und alle auf die Dissoziation ungünstig wirkenden Einflüsse ausgeschaltet werden :
1. Der Tabak muss möglichst trocken zur Entnikotinisierung kommen, um nicht unnütz Wärme zum Verdampfen der Feuchtigkeit zu verlieren und ganz besonders deshalb, weil feuchter Tabak beim Erwörmenstrkleidet. 



   2. Der Tabak soll so rasch wie möglich auf die für die entsprechende Dissoziation erforderliche Temperatur gebracht werden, um ihn nicht unnütz lange solchen Temperaturen auszusetzen, bei welchen er, praktisch genommen, noch kein Nikotin verliert. Man erreicht auf diese Weise Zeit-und Wärmeersparnis und Schonung des Tabakmaterials. 



   3.   Die entweiehenden Nikotinsalze müssen   so rasch wie möglich von   der Tabakoberfläche entlernt   werden. um die Tension des Nikotins herabzusetzen. 



   4. Die Temperatur im Innern des   Apparates muss   an allen Stellen vollkommen gleich gehalten werden, um eine gleichmässige   Entnikotinisierung   zu erreichen. 



   Das Verfahren besteht somit darin, dass man möglichst trockenen Tabak   möglichst rasch auf   jene Temperatur bringt, bei welcher die Nikotinsalze dissoziieren und   verflüchtigen,   wobei für eine rasche 
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 gleichgehalten wird. 



   Hält man diese. Arbeitsweise ein, so erreicht man bei weitgehender Schonung des Materials in   verhältnismässig kurzer   Zeit eine bedeutende   Verminderung des Nikotingehaltes, welche je nach   der 

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 Behandlungsdauer   50-80   % beträgt. Da im Apparate an allen Stellen die gleiche Temperatur hergehen   muss,   ist auch eine vollkommen gleichmässige Entnikotinisierung des ganzen Inhaltes gewährleistet. So 
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   sebr'icht werden.   



   Von bekannten Patenten, welche ebenfalls mit Wärme arbeiten, wendet z. B. das amerikanische Patent   Nr.     1304539   Temperaturen zwischen   100-200'Fahrenheit an.   Das deutsche Patent Nr. 197-159 nur solche über 100  aber unter   150c C, ebenso das englische   Patent Nr.   2540ssj1906.   Das englische Patent   Nr.   17265/1914 stellt als Wesen der Erfindung die Verwendung verminderten Luftdruckes auf.   Hiedurch   wird aber nur eine der Verminderung des Druckes entsprechende Verringerung der Tension der Nikotinsalze erreicht. Das deutsehe Patent Nr. 148914 wendet zwar Temperaturen über 150  C an, jedoch in einem geschlossenen Behälter, so dass die die Tension des Nikotins verringernden Nikotindämpfe nur sehr langsam abgeführt werden können.

   Das gleiche gilt   vom osterr. Patent Nr. 15071.   
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 und   verlä#lichen En@nikotinisierung.   



     Zur Durchführung   des Verfahrens kann jede Apparatur benutzt werden. welche die rasche Erreiehung der über   150'C liegenden   Temperaturen und die genaueste Einhaltung dieser Temperaturen an allen Stellen des Nutzraumes der Apparatur gewährleistet und welche ein   rasehes Durchströmen   von Gasen hei gleichmässiger Verteilung gestattet. 



   Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Eutnikotinisierungs- 
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 Querschnitt durch die Vorrichtung. 



   Das schmiedeiserne sehrankförmige Gehäuse       der Vorrichtung ist mit isolierenden Zwischen- 
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 aussen gut geschützt ist. An einer Schmalseite des Gehäuses a ist eine ebenfalls gut isolierte   Tlir   bei d vorgesehen, durch welche die zu entnikotinisierenden Tabakfabrikate eingebracht werden. An den Innen- 
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 Horden   etageniölnig eingeschoben   werden können. Zum Zwecke einer vollkommen   gleichmässigen Heizung   des Innenraumes der   Vorrichtung   ist unterhalb jeder Horde eine   wagreehte   Heizwasserspirale   y mit   mehreren Windungen und überdies an den Längsseiten des Gehäuses eine eben solche lotrechte Heizwasserspirale h angeordnet, so dass der Inhalt jeder Horde sowohl von unten als auch von der Seite erwärmt wird.

   Durch diese Anordnung der Heizwasserröhren einerseits und die Verkleidung des Gehäuses a mit wärmeisolierenden Zwischenschichten b, c anderseits ist es möglich, eine vollkommen gleichmässige und 
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 blech   i   befestigt. Für den Austritt der mit den Nikotinsalzen beladenen Luft oder des Gases aus der Vorrichtung ist an den obersten Teil desselben ein mittels einer einstellbaren Regulierklappe verschliessbarer Abluftstutzen   i   befestigt. 



   Nach der Füllung der Vorrichtung wird die erforderliche Temperatur eingestellt und ein kräftiger auf die   Sehranktemperatur   vorgewärmter Luftstrom oder ein Strom eines inerten Gases oder trockener Dampf durchgeleitet. Diese Temperatur wird solange konstant eingehalten, bis der gewünschte Nikotinverlust, der ; wie bereits erwähnt, durch die Zeitdauer bestimmt ist, erreicht ist. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
Verfahren zur Verminderung des Nikotingehaltes gebrauchsfertiger Tabakfabrikate durch Erwärmen unter dem Einfluss eines Gas-,   Luft-oder trockenen Wasserdampfstromes, dadurch gekenn-   zeichnet, dass die in die Apparatur trocken eingebrachten Tabakfabrikate so rasch als möglich auf Tempe- 
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   150" C   und konstant unter   ständigem   raschen Durehleiten eines auf diese Temperatur gebrachten Luft-,   Gas-oder trockenen Wasserdampfstromes   bis zur   Abwanderung   der   gewünschten Nikotinmenge   erhalten werden.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung zur Dureilführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem mit wärme- EMI2.8 <Desc/Clms Page number 3> EMI3.1 umgeben ist, die für jede Horde zu einer Gruppe zusammengefasst sind, so dass jede Gruppe mittels Absperrorgane einzeln an die Ein- und Rücklaufverteilleitungen für Heizwasser angeschlossen werden kann. EMI3.2
AT110885D 1927-05-09 1927-05-09 Verfahren zur Verminderung des Nikotingehaltes gebrauchsfertiger Tabakfabrikate. AT110885B (de)

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