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Einrichtung zur Anpassung von gebräuchlichen Nähmaschinen an den Stickereibetrieb.
Die Erfindung betrifft eine Vereinfachung bzw. Verbesserung der durch das Patent Nr. 112409 geschützten Einrichtung zur Anpassung von gebräuchlichen Nähmaschinen an den Stickereibetrieb unter Verwendung eines einrückbaren Vorgeleges und besteht darin, dass eines der beiden auf der Schwungradwelle gelagerten Gegenräder des Vorgeleges mit der Schwungradwelle fest verbunden, das benachbarte auf ihr frei drehbar und durch eine Kupplung ortsfest sperrbar ist, wobei das, mit den Gegenrädern dauernd in Eingriff stehende Vorgelegeräderpaar als Planetenradpaar verdrehbar mit dem kuppelbaren Schwungrad verbunden ist.
In einer anderen Ausführungsform kann das sperrbare Gegenrad auch mit dem Gussgehäuse ortsfest verbunden werden, in welchem Fall das Vorgelegeräderpaar in beliebiger Weise (etwa durch einen exzentrischen Drehbolzen) ausrückbar im Schwungrad gelagert ist.
Diese Anordnung hat gegenüber der im Stammpatent beschriebenen den Vorteil, dass die Anbringung beider Radpaare des Vorgeleges ohne jede Veränderung oder Anordnung am Maschinenkopf (Gussgehäuse) möglich ist, dass daher ein nachträglicher Einbau des Vorgeleges an bereits in Verwendung'stehenden oder auf Lager befindlichen Maschinen bis auf eine geringfügige Bearbeitung des Schwungrades allein ohne jedwede Bearbeitung oder Konstruktionabänderung der Nähmaschine möglich ist. Auch für den Einbau des Vorgeleges in neue Maschinen können alle Einzelbestandteile der bisherigen Maschine unverändert verwendet werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Fig. 1 in Seitenansicht und Schnitt durch das Vorgelege dargestellt, während Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie AB der Fig. 1 darstellt. Bei Maschinen, bei welchen das Schwungrad 3 mit der Maschinenantriebswelle 5 durch einen Schraubzapfen 4 fallweise gekuppelt wird, wird üblicher- weise auf das Ende der Maschinenantriebswelle 5 ein Rohr 5'aufgeschraubt oder verkeilt. das zur Abstützung gegen das Gehäuse und als Widerlager für die auf der Schwungradnabe 3' befestigte Seilscheibe 1 mit einem Flansch 5'versehen ist.
In der bereits im Hauptpatent beschriebenen Art werden die beiden Gegenräder 61 und 71 des Vorgeleges auf die Schwungradwelle 5 bzw. 5'aufgesetzt, wozu im dargestellten Ausführungsbeispiel das Rohr 5'von der Welle 5 abgenommen, das Gegenrad 6'auf die Welle 5 frei drehbar aufgeschoben, sodann das Rohr 5'wieder aufgesetzt und festgeschraubt und das zweite Gegenrad 7'auf das Rohr 5'aufgesteckt und mit diesem starr verbunden wird. An Stelle eines besonderen Gegenrades 7'kann naturgemäss auch der Flansch 5" selbst als Gegenrad ausgebildet werden, indem eine Verzahnung an seinem Aussenumfang eingefräst, oder der Aussenumfang als Reibscheibe ausgebildet wird, je nachdem ob das Vorgelege als Zahnrad-oder Reibradgetriebe ausgebildet werden soll.
Das Vorgelegeräderpaar 6, 7 ist mittels eines Schraubbolzens 14 in der Scheibe 1 des Schwungrades 3 verdrehbar gelagert und mit den Gegenrädern 61, 7' dauernd im Eingriff. Am Unterrand des Lagers der Welle 5 um einen Bolzen 13 verdrehbar ist ein Handgriff 12 gelagert, der eine Sperrklinke 11 in die Scheibe des Gegenrades ss, das mit entsprechenden Ausnehmungen versehen ist, einzurücken gestattet.
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Für die Anbringung des Vorgeleges ist demnach nur erforderlich, die Scheibe 1 des Schwungrades zur Anbringung des Bolzens 14 zu durchbohren und die Nabe 3'an ihrer Vorderfläche um jenen Betrag abzuschleifen, der der Breite der beiden Gegenräder 6', 7' (um welche das Schwungrad vom Maschinengehäuse nach Aufbringung der Räder 61, 7/ weiter absteht) entspricht und überdies muss der Bolzen 13 für die Sperrklinke 11 in irgendeiner beliebigen Art am Maschinengehäuse befestigt werden.
Die Wirkungsweise des Vorgeleges ist folgende : Wenn die Sperrklinke 11 aus dem Gegenrad 6'ausgedrückt ist und das Schwungrad 3 mit der Maschinenwelle durch den Schraubzapfen 4 auf Drehung gekuppelt (festgepresst) ist, bildet das ganze Vorgelege samt dem Schwungrad eine Einheit, welche nach Massgabe der Antriebsgeschwindigkeit des Riemens 2 die Nähmaschine in bekannter Weise antreiben wird. Zur Einschaltung der verminderten Arbeitsgeschwindigkeit wird durch Lösung des Schraubzapfens 4 das Schwungrad von der Maschinenantriebswelle entkuppelt und anderseits das Gegenrad 6'durch Einrückung der Sperrklinke 11 an Ort unverdrehbar festgehalten.
Wird nun die Seilscheibe 1 des Schwungrades umgedreht, so wälzt sich das Vorlegerad 6 als Planetenrad an dem festgehaltenen Gegenrad 61 ab, treibt damit das mit ihm verbundene Vorgelegerad 7 an, welches je nach den Verhältnissen der Durchmesser mit der dadurch bedingten verminderten Geschwindigkeit das mit der Antriebswelle 5 bzw. deren Fortsatz 51 fest verbundene Gegenrad 7' antreibt.
Durch die Entkupplung des Schwungrades und das gleichzeitige Sperren des Gegenrades 61 ist daher die verminderte Arbeitsgeschwindigkeit eingestellt, durch die Freigabe des Gegenrades 6'und die gleichzeitige Kupplung des Schwungrades mit der Antriebswelle, ist die erhöhte (normale) Arbeitsgeschwindigkeit der Nähmaschine eingestellt.
An Stelle der fallweise Sperrung des Gegenrades 6'durch den Sperrbolzen 11 kann das Gegenrad 6'mit dem Gussgehäuse des Lagers der Welle 5 dauernd ortsfest verbunden sein, in welchem Falle das Vorgelegeräderpaar 6,7 ausrückbar im Schwungrad gelagert sein muss. Zu diesem Zweck kann der Bolzen 14 in einer, in der Schwungradscheibe 1 gelagerten Exzenterscheibe verdrehbar sein, durch deren Verdrehung die fallweise Ausrückung des Räderpaares 6,7 beim Normalantrieb der Nähmaschine vorgenommen werden kann.
Die Breite der beiden Gegenräder 6', 7', welche praktisch nur 1 bis 2 mm beträgt, kann, wie bereits erwähnt, entweder durch Abschleifen der Schwungradnabe oder aber durch Abschleifen der Dicke des Flansches 5" bzw. durch Verwendung eines Rohres 5'mit dünnerem Flansch 5" ausgeglichen werden. Falls das Vorgelege nicht wie gezeichnet auf der linken, sondern auf der rechten Seite des Schwungrades 3 aufgebracht wird, kann der Breite der beiden Gegenräder 6', 1/durch Verwendung eines um dieses Mass verlängerten Flanschrohres 51 Rechnung getragen werden. In jedem Falle ist die Einschaltung des Vorgeleges ohne Abänderung der Maschinenkonstruktion möglich. Die Vorgelegeräder können entweder als Reib-oder Zahnräder beliebiger Art ausgebildet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Anpassung von gebräuchlichen Nähmaschinen an den Stickereibetrieb nach Patent Nr. 112409, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden auf der Schwung radwelle gelagerten Gegenräder des Vorgeleges mit der Schwungradwelle fest verbunden, das Benachbarte auf ihr frei drehbar und durch eine Kupplung ortsfest sperrbar ist, wobei das mit den Gegenrädern dauernd in Eingriff stehende Vorgelegeräderpaar als Planetenräderpaar verdrehbar mit dem kuppelbaren Schwungrad verbunden ist.