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Notbrems-nd Sigtialeinrichtung für Persouenautos.
Die Erfindung betrifft eine Notbrems-und Signaleinrichtung für Personenautos, die es dem Passagier in Notfällen, z. B. wenn dem Wagenführer etwas zustösst, so dass der Wagen führerlos wird, oder wenn dem Passagier seitens des Wagenfühlers oder sonst irgendeine Gefahr droht, ermöglicht, den Wagen von seinem Sitze aus unabhängig vom Wagenführer mittels einer besonderen zweiten Bremsen- betätigungsvorrichtung zum Stehen zu bringen und gleichzeitig durch hörbare und sichtbare Signale die Passanten und Sieherheitsorgane darauf aufmerksam zu machen, dass hier etwas nicht in Ordnung ist, bzw. die Wageninsassen in irgendeiner Weise von Gefahr bedroht sind.
Diese von den üblichen, vom Wagenführer zu bedienenden Brems-und Signaleinrichtungen vollständig unabhängige Notbrems- und Signaleinrichtung besteht erfindungsgemä# aus einer mittels eines im Wageninnern im Handbereiche des Passagiers angebrachten, in seiner Ruhelage in der Art, wie die Handhaben der Eisenbahnnotsignale, durch einen im Bedarfsfalle zerreissbaren Plon benversehluss gegen missbräuchliche Betätigung gesicherten Betätigungsorganes in Wirkung setzbr.
ren Vorrichtung, welche einerseits den Zündstromkreis des Motors unterbricht und dadurch den Motor abstellt, anderseits eine Sirene, als hörbares und eine Lampe oder ein sonstiges auffallendes Signal, als sichtbares Notsignal in den Stromkreis einer Batterie oder eines Akkumulators einschaltet und gleichzeitig eine zweite, von der Führerbremse unabhängige Betätigungseinrichtung der Bremsen aus ihrer Ruhelage auslöst und mit irgendeinem sich bewegenden Teile des Wagenantriebes oder mit einem besonderen Elektro-oder Federmotor kuppelt, welcher diese Notbremseinrichtung in eine die vorhandenen Bremsen intermittierend betätigende Bewegung versetzt.
Diese Notbremseinriehtung, welche nicht nur den verschiedenen Wagentypen entsprechend, sondern auch an und für sich in mannigfachster Weise ausgeführt werden kann sowie der abgestellte, aber noch leerlaufende und darum ebenfalls bremsend wirkende Motor ermöglichen es also, den Wagen unabhängig vom Führer in kürzester Zeit zum Stehen zu bringen, während die beiden akustischen und optischen Signale gleichzeitig Hilfe herbeizurufen bestimmt sind.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen, den Erfindungsgegenstand bildenden Notbrems-und Signaleinrichtung schematisch dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 deren Gesamtanordnung an einem Auto in Seitenansicht, Fig. 2 zeigt in schaubildlicher Ansicht die gegenseitige Anordnung der bestehenden Bremseinrichtung und der Notbremseinrichtung in übersichtlicher Weise.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten der Notbremseinrichtung.
In Fig. 1 der Zeichnung ist das Auto und die gewöhnliche, vom Führer zu bedieuende Bremseinrichtung durch dünne Linien, die den Erfindungsgegenstand bildende Notbrems-und Signaleinrichtung durch stärkere Linien angedeutet. Erstere Bremseinrichtung besteht, wie Fig. 1 und ? zeigen, aus den bekannten Vorderradbremsen 1, den Hinterradbremsen 2, dem auf der vorderen Bremswelle 3 sitzenden Fiihrerbremshebel 4, der hinteren Bremswelle 5, der die beiden Bremswellen 3 und 5 verbindenden Zugstange 6, welche an die Hebelarme 7 und 8 der Bremswellen 3 und 5 angeschlossen ist.
Die vordere Bremswelle 3 steht durch zwei auf ihr sitzende Arme 9 und Zugstangen 10 mit den Vorderradbremsen 1, die hintere Bremswelle 5 durch auf ihr sitzende Hebel 11 und Zugstangen 12 mit den Hinterradbremsen 2 in Verbindung. Durch Bewegung des Bremshebels 4 in der Pfeilrichtung a werden somit durch die angeführte Einrichtung alle Bremsen gleichzeitig angezogen. Wird der Hebel 4 freigegeben, so werden die Wellen 3 und 5 sowie der Hebel 4 selbst bekanntlich durch die die Bremsen lösenden Federn im Wege der Zugstangen 10, 12 und 6 wieder in ihre Ruhestellung zurückgespannt, welcher Umstand bei der später beschriebenen Notbremseinrichtung ausgenutzt wird.
Die einen Teil der Erfindung bildende Notbrems-
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einrichtung ist eigentlich eine zweite, aber selbsttätige Betätigungseinrichtung der oben skizzierten, bekannten Bremseinrichtung, welche derart ausgebildet ist, dass sie für gewöhnlich durch eine nur vom
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die normale Betätigung der Bremsen durch den Führer in irgendeiner Weise beeinträchtigen, noch umgekehrt von dieser aus irgendwie beeinflusst werden kann, wogegen sie, aus dieser Ruhestellung ausgelöst, in Wirkung gelangend, ungeachtet des gesperrten Führerbremshebels 4 die ganze Bremseinrichtung selbsttätig bestätigt.
Diese Notbremseinrichtung besteht im Wesen aus einem an einer der Bremswellen 3 oder 5, hier z. B. an der Welle 5, sitzenden Hebelarm 13, an welchen eine Schubstange 14 angelenkt ist, deren freies Ende in der Ruhestellung von einem Sperrhebel 15 entgegen einer die Schubstange 14 nach abwärts drehenden Feder 16 hochgehalten und in dieser Lage festgelegt wird. Eine den Hebelarm 18 und damit auch die Schubstange 14 gegen den Sperrhebel. M hin spannende Feder 18'sichert die Schubstange 14 in der gesperrten Stellung.
Diese in einem Bügel 17 vertikal geführte Schubstange 14 hat vor ihrem freien Ende eine Nase 18, welche, wenn der Sperrhebel 75 gelost und die Schubstange 14 dann durch die Feder 16 nach unten gedreht wird (Fig. 1 strichpunktiert), mit einem auf der Hinterradachse festgeke'Iten Daumenrad 19 in Eingriff gelangt, wodurch die durch die Feder 13'nach hinten gespannte Schubstange 14 in hin und hergehende Bewegung versetzt wird und so im Wege des Hebelarmes 13 die Bremsen intermittierend betätigt, so lange, bis der Wagen zum Stehen kommt.
Es ist natürlich selbstverständlich, dass diese hin und hergehende Bewegung der Schubstange 14 nach in beliebig anderer Weise von irgendeinem anderen in Bewegung befindlichen Organe des Wagens oder auch von einem besonderen EIektro-oder Federmotor abgeleitet werden könnte, ohne das Wesen der Erfindung zu berühren.
Um nun diese intermittierende Betätigung der Bremsen unabhängig von dem stets gesperrten Führerbremshebel 4 und der mit diesem zusammenwirkenden Übersetzung 6,7, 8 zu ermöglichen, sind die Naben des Bremshebels 4 und des von diesem beeinflussten Hebelarmes 8 der Bremswelle 5 sowie auch die Nabe des Hebelarmes 13 so ausgebildet, dass sich die Bremswellen 3 und 5in diesen Naben entgegen der Pfeilrichtung b (Fig. 3), in welcher
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eingereift, dersieh zufolge der Spannung der Bremswellen in der Richtung b stets an das in der Spannungrichtung vorn liegende Ende des zugehörigen Schlitzes 20 anlegt.
Es sind nun noch die beiden Brems-
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der'durch den Hebelarm 1. 3 eingeleiteten Bremsbewegung auf die Bremswelle 3, in welchem Falle sich letztere in der Nabe des gesperrten Führerbremshebels 4 und die Bremswelle 5 in der Nabe des Hebelarmes 8 frei verdreht, während bei normaler Betätigung der Bremsen mittels des Hebels 4, sich nur die Bremswelle 5 in der Nabe des Hebelarmes 13 der Notbremseinrichtung frei verdreht. Daraus ist also klar ersichtlich, dass beide Bremseinrichtungen voneinander vollständig unabhängig funktionieren können.
Die beschriebene Notbremseinriehtung wird nun hier im Bedarfsfalle mittels eines im Innern des Wagens im Handbereieh des Passagiers drehbar gelagerten Hebels 22 ausgelöst bzw. in Tätigkeit gesetzt.
Zu dem Zwecke ist ein auf der Drehachse des Hebels 22 sitzende, Arm 23 mit dem freien Arme des winkel-
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Handhabung gesichert. Wird der Hebel 22 im Notfalle unter Aufreissen dieses Verschlusses in die strichpunktierte Stellung (Fig. 1) gedreht, so wird der Sperrhebel 15 im Wege des Armes 23 und der Zugstange 24 in die strichpunktierte Lage gedreht und gibt das Ende der Schubstange 14 frei, welche nun in früher beschriebener Weise unter Einwirkung der Feder 16 mit der J) aumenscheibe 19 in Eingriff gelangend, die Bremsen intermittierend betätigt, solange der Wagen noch läuft. Mit dieser beschriebenen Notbremseinrichtung sind auch gleichzeitig mit dieser zur Wirkung gelangende Notsignale und eine den Motor abstellende Einrichtung verbunden.
Die Notsignale bestehen aus einem akustischen und einem optischen Signale, die bei Auslösung der Notbremse durch den Hebel 22 in den Stromkreis eines Akkumulators oder einer Batterie 25 eingeschaltet werden und die den Motor abstellende Einrichtung besteht aus einer in die Zündleitung des Motors eingeschalteten Kontaktvorrichtung, die durch den Hebel 22 unterbrochen werden kann.-Das akustische Notsignal besteht z. B. aus einer elektrischen Sirene 26 und das optische Notsignal z. B. aus einer farbigen elektrischen Lampe 27. Beide sind an den Stromkreis der Batterie 25 in paralleler Schaltung angeschlossen. Der eine Leitungsstrang der Batterie ist durch an einer auf der Drehachse des Hebels 22 sitzenden KommutatorscheibB 28 schleifende KOJltakte 29,. 30 unterbrochen.
An zwei andere Kontakte, 31 die ebenfalls an der Kommutatorscheíbe.'28 schleifen, ist die Zünd- leitung-M des Motors angeschlossen. Die Kommutatorscheibe 28 hat eine Kontaktplatte 34, welche in der Ruhestellung des Hebeln 22 die Kontakte 37, 32 geschlossen hält und somit die Zündung im Motor
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intakt hält. Die ändern beiden Kontakte 29 und 30 dagegen Hegen an einem isolierenden Teil der Scheibe. M an und sind somit die Notsignale 26 und 27 ausgeschaltet.
Wird jedoch der Nothebel 22 zwecks Auslosung der Notbremse in der Pfeilrichtung in die strichpunktiert angedeutete Stellung verdreht, so wird auch die Scheibe 28 verdreht, die Kontaktplatte') l desselben verlässt die Kontakte-M, 32. unterbricht also dadurch die Zündleitung J J des Motors und stellt diesen dadurch ab und nun gelangt die Kontaktplatte 34 auf die Kontakte 29, 30. welche sie schliesst und dadurch die beiden Notsignale 26 und 27 in den Stromkreis der Batterie 25 einschaltet und betätigt. Die Lampe 27 ist zweckmässig in einem Kasten oder
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versorgt ist, aber bei ihrer Einschaltung bzw. Betätigung gleichzeitig aus dem Kasten hervorgedreht und dadurch erst sichtbar gemacht wird.
Zu dem Zwecke ist ein auf der Drehachse 36 der Lampe 27 sitzender Arm 37 durch eine Stange 38 mit einem zweiten Arm 39 der Drehachse des Nothebels 22 gekuppelt, weicher bei Betätigung des Nothebels 22 die Lampe 27 nach unten aus dem Gehäuse 35 herausdreht und sichtbar macht.
Durch die bei Auslösung der Notbremseinrichtung mittels des Hebels 22 gleichzeitig erfolgende Unterbrechung der Zündleitung des Motors und die damit bewirkte Abstellung des Motors wird noch eine ausgiebige Unterstützung der Notbremseinrichtung erreicht, da der Motor nun durch die noch laufenden Hinterräder angetrieben wird und durch Reibung und fortwährende Kompression selbst ebenfalls stark bremsend wirkt. Die Schubstange j ! ist zweckmässig derart ausgebildet, dass die von ihr ausgeübten. aufeinanderfolgenden, die Bremsen betätigenden Stösse nicht hart, sondern elastisch wirken, um Brüche zu vermeiden und dass diese Stösse anderseits stetig an Stärke zunehmen.
Ersteres wird durch Einschaltung
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dass man den Hub des von der Schubstange 14 betätigten Hebelarmes 13 der Bremswelle 5 durch stetige Verschiebung des Angriffspunktes der Schubstange. M allmählich anwachsen lässt. Zu dem Zwecke ist die Schubstange 14 nicht unmittelbar an den Hebelarm 13, sondern an eine auf diesem verschiebbaren
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tete, durch eine Feder 4 : ? mit an dem Arm 1 :
1 ausgebildeten Sehaltzähnen 43 im Eingriff gehaltene Schaltklinke 44 gelagert, welche die Büchse 41 bei jedem Hube des Armes 1. 3 um ein gewisses Stück am Arm 13 gegen dessen Schwingungsachse hin verschiebt und damit auch den Angriffspunkt der Schubstange 14, so dass der Ausschlag des Hebelarmes l") und damit die Stärke der Bremsung stetig wächst.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Notbrems-und Signaleinriehtung für Personenautos, bei welcher die üblichen Bremsen unabhängig von den vom Wagenführer zu bedienenden Betätigungsvorrichtungen auch mittels einer durch Verstellung eines im Wageninnern angeordneten Schaltorganes auslösbaren, zweiten, selbsttätigen Betätigungsvorrichtung unter gleichzeitiger Unterbrechung des Motorzündstromes und Einschaltung aku- stischer und optischer Notsignale zur Wirkung gebracht werden können, dadurch gekennzeichnet, dass diese zweite Bremsenbetätigungsvorrichtung durch Auslösung des im Wageninnern vorgesehenen Schaltorganes in kraftschlüssige Verbindung mit irgendeinem sich in drehender Bewegung befindlichen Organ des Wagens oder mit einem besonderen Motor gebracht und dadurch in intermittierende,
die Bremsen anziehende Bewegung versetzt wird, wobei das als Kontaktvorriehtung, die den Zündstromkreis unterbricht und gleichzeitig das akustische und optische Notsignal in einen Stromkreis einschaltet, ausgebildete Schaltorgan mit einer Einrichtung verbunden ist, die das eingeschaltete optische Notsignal gleichzeitig in eine sichtbare Stellung bewegt.