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Einrichtung zum Prüfen der Bremswirkung bei in Fahrt befindlichen
Kraftfahrzeugen Zusatz zum Patent 694 123 Bei der Einrichtung zum Prüfen der Bremswirkung
von in Fahrt befindlichen Kraftfahrzeugen nach dem Patent 694123 wirdmit dem Loslassen
der Bremse die Kupplung zwischen den Anzeigegeräten und den Fahrzeugrädern wieder
gelöst, so daß die Zeiger der Anzeigegeräte wieder in ihre Nullstellung zurückgehen
werden. Das ist dann ungünstig, wenn man nach dem Abbremsen des Fahrzeugs die Anzeigegeräte
in Ruhe ablesen will. Man könnte zwar bei der elektrisch betätigten Kupplung mit
an sich bekannten Schaltern arbeiten, die die Stromunterbrechung verzögern. Dadurch
würde aber zugleich die ganze Prüfeinrichtung während der Dauer der eingestellten
Schaltverzögerung immer außer Wirkung gesetzt sein. Die Erfindung sieht deshalb
vor, die Einschaltung der Kupplung auch nach dem Loslassen der Bremse aufrechtzuerhalten,
um sie selbsttätig, also ohne besonderes Eingreifen des Fahrers, jedesmal mit dem
Anfahren des Wagens wieder aufzuheben. Die Anzeigegeräte halten dann das Ergebnis
so lange fest, bis der Wagen wieder anfährt. Nach jedem neuen Anfahren sind auf
diese Weise die Anzeigegeräte wieder in Gebrauchsstellung, so daß jede mögliche
Bremswirkung auch eindeutig erfaßt wird.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß an sich bekannte, mit dem Brems-
bzw. Gashebel des zu prüfenden Fahrzeugs verbundene Mittel angeordnet sind, durch
welche die Anzeigegeräte einerseits in Wirksamkeit gehalten und andererseits bei
dem Wiederanlassen des Fahrzeugmotors (beim Treten des Gashebels) wieder außer Wirkung
gebracht werden.
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Eine einfache Ausführungsform ist dadurch gegeben, daß erfindungsgemäß
der durch das Anziehen der Bremse gesteuerte Schalter beim Wiederanlassen des Motors
durch an sich bekannte, elektrisch wirkende Mittel Nentgegengesetzt geschaltet wird.
Dabei kann man erfindungsgemäß die elektrisch wirkenden Mittel für die Betätigung
der Anzeigegeräte in den Stromkreis für das selbsttätige Schlußlicht einschalten,
der dann beim Festziehen der Fahrzeugbremse geschlossen und beimWiedieranlassen
des Motors geöffnet wird. Das Festhalten des von der Bremse gesteuerten Schar ters
kann nach dem weiteren Merkmal der
Erfindung durch eine Klinke erfolgen,
die durch das Anlassen des Motors wieder ausgelöst wird.
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Die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung ist in der Abbildung beispielsweise
dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Dabei sind alle Teile weggelassen,
die zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlich sind.
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Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung des Brems- und
Gashebels von der Seite gesehen zusammen mit dem elektrischen Schalter und dem Stromkreis.
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Der Bremshebel I ist mit der Achse 2 drehbar gelagert. Er wird durch
die Feder 3 und den festen Anschlag 4 in der gezeichneten Ausgangsstellung gehalten.
Beim Niedertreten zum Bremsen bewegt sich der Bremshebel 1 in Richtung des Pfeiles
a. Entsprechend ist der Hebel 5 (Gashebel) zum Anlassen des Fahrzeugmotors mit der
Achse 6 drehbar gelagert. Er wird durch die Feder 7 und den festen Anschlag S in
seiner gezeichneten Ausgangsstellung gehalten. Beim Niedertreten dieses Gashebels
zwecks Anlassens des Motors bewegt sich der Hebel 5 in Richtung des Pfeiles b.
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Der Strom der Batterie 9 ist in der Ruhestellung der beiden Hebel
I und 5 unterbrochen. Er wird aber geschlossen, sobald das Kontaktstück 10 mit dem
Kontaktstreifen 1 1 in Berührung kommt. Dann fließt der Strom durch die Magnetspule
IZ, welche das Wegmeßgerät mit dem Antrieb kuppelt, und außerdem durch das Schlußlicht
13, welches für die Dauer des Stromschlusses aufleuchtet.
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Das Kontaktstück IO ist an einem Doppelhebel 14 angeordnet, der bei
15 drehbar gelagert ist. Die Feder I6 hält den Doppelhebel gegen einen festen Anschlag
17 in der gezeichneten Ruhestellung. Sobald der Bremshebel 1 in Richtung des Pfeiles
a beim Bremsen niedergetreten wird, nimmt die federnde Verbindung 18 den Doppelhebel
14 in Richtung des eingezeichneten Pfeiles c mit, bis er sich gegen den festen Anschlag
19 anlegt. Dabei legt sich das Kontaktstück 10 gegen das Kontaktstück 1 1, wodurch
der Stromkreis geschlossen wird.
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Bei seiner Drehung in Richtung des Pfeiles c hebt der Doppelhebel
14 die am Hebel 5 drehbar gelagerte I(linke zo an, und bei seiner Anlage gegen Stift
19 fällt die Klinke 20 wieder herunter und sperrt die Rückwärtsbewegung des Doppelhebels
14, sobald der Bremshebel I losgelassen wird; d. h. auch nach dem Loslassen der
Bremse bleibt der Stromkreis zwischen 10 und 1 1 geschlossen.
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Sobald aber der Hebel 5 in Richtung des Pfeiles b bewegt wird, wird
die Klinke zo mitgenommen und gibt dabei den Doppelliebel 14 frei, so daß er sich
unter Wirkung der Feder 16 wieder in die gezeichnete Ausgangsstellung zurückbewegen
kann; d. h. aber, daß mit dem Niedertreten des Gashebels 5 der Stromkreis wieder
ausgeschaltet wird, so daß die Magnetspule 12 und auch das Schlußlicht 13 wieder
stromlos werden. Das Wegmeßgerät geht alsdann unter Wirkung der vorgesehenen Rückdrehfedern
in seine Nullstellung zurück und steht dann für den nächsten Bremsversuch wieder
bereit.
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Man kann den elektrischen Schalter natürlich auch anders ausführen,
man kann an Stelle der elektrischen Kupplung auch eine mechanische Kupplung vorsehen,
man kann die Kupplung auch mit der Öldruckleitung bei Öldruckbremsen betätigen,
wesentlich ist nur, daß die Kupplung auch nach dem Loslassen der Bremse eingerückt
bleibt, während sie selbsttätig ausgerückt wird, sobald der Fahrzeugmotor wieder
angestellt wird. Dabei ist es gleichgültig, welche Art von Motor ein gebaut ist.
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Die neue Anordnung ist von besonderer Bedeutung für ein in die Kraftfahrzeuge
zur dauernden Bremsüberwachung eingebautes Prüfgerät. Mit einem solchen dauernd
eingebauten und angeschlossenen Prüfgerät kann man dann nicht nur bei einer ausdrücklich
und besonders vorgenommenen Bremsprüfung den Zustand der Bremse feststellen, sondern
man kann bei jeder starken Bremsung, wie sie im Gefahrenfalle im praktischen Betrieb
des öfteren vorkommt, das Arbeiten der Bremse auf Grund des Meßergebnisses be urteilen.
Auch bei Unglücksfällen zeigt dann die Meßvorrichtung den Bremsweg an, und zwar
so lange, bis man bewußt durch Niedertreten des Gashebels die Anzeigevorrichtung
entkuppelt hat.