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verstanden werden.
Will man aus Zirkonerzen das Zirkonium und. Hafnium frei von Verunreinigungen absondern, so kann man das Zirkonerz mit irgendeinem Flussmittel, z. B. mit Schwefelsäure, behandeln und zu den in einem stark sauern Mittel gelösten Hafnium- und Zirkonverbindungen Phosphorsäure zusetzen. Während die Phosphate der ausser Hafnium und Zirkonium in den Erzen vorhandenen Metalle in starker Säure
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trieren diese Hafnium- und Zirkonverbindungen zusammen in reinem Zustande erhalten.
Will man nun ein Gemisch von Hafnium-und Zirkonsalzen in seine Bestandteile trennen, indem man vom Gemisch der Phosphate ausgeht, oder will man das Gemisch der Phosphate in andere Verbindungen überführen, so ist dies, wenn man Schmelzen mit Soda oder ähnliche. Aufschliessungsmethoden vermeiden will, nur dadurch möglich, dass man die Phosphate in lösliche Form bringt.
Es ist nun gefunden worden, dass gewisse Verbindungen, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen in bestimmter Stellung zueinander enthalten, gleichfalls fähig sind, die vorerwähnten Verbindungen von Hafnium und Zirkonium in lösliche Form zu bringen und in komplexe Hafnium-und Zirkonverbindungen
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Verbindungen.
Gemäss der Erfindung besteht das Verfahren zur Überführung von Hafnium-und Zirkonphosphat einzeln oder in Mischung in andere Verbindungen darin, dass man die Bildung komplexer Hafnium-und Zirkonverbindungen herbeiführt, indem man denselben in Gegenwart alkalisch reagierender Stoffe Wasserstoffperoxyd oder eine oder mehrere organische Verbindungen zusetzt, die mindestens eine an Kohlenstoff gebundene Hydroxylgruppe und am benachbarten Kohlenstoffatom eine Hydroxyl-oder eine Karboxylgruppe gebunden, enthalten.
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bindungen in die Oxyde von Hafnium und Zirkonium übergeführt werden. Man kann auch gemäss der Erfindung vor dem Ausfällen der Oxyde aus der Lösung die Phosphorsäure als unlösliches Phosphat fällen.
Die löslichen Verbindungen von Hafnium und Zirkonium, die nach diesem Verfahren hergestellt werden können, sind komplexer Natur ; es hat sich gezeigt, dass in dieser Lösung die gewöhnlichen Reaktionen auf das Zirkon-Jon negativ ausfallen. Zu den organischen Verbindungen, die zur vorerwähnten Klasse gehören, sind die Alkohole zu rechnen, die mindestens zweiwertig sind und deren Hydroxylgruppen an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind, also z. B. Glyzerin, Glukose, Rohrzucker, Brenzkatechin, Pyrogallol usw.; dagegen können keine komplexen Verbindungen mit Hilfe von Hydrochinon, Phlorogluzin usw, gebildet werden, da in diesen Alkoholen die Hydroxylgruppen an nicht nebeneinander liegende Kohlenstoffatome gebunden sind.
Ferner sind CI. -Oxysäuren, z. B. Milchsäure, Weinsäure usw. zu erwähnen, Verbindungen, bei denen
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eine Hydroxylgruppe und eine Karboxylgruppe an zwei nebeneinander liegende Kohlenstoffatome gebunden sind.
Die Erfindung soll an Hand einiger Beispiele besser erläutert werden.
Führt man 2 Zirkit (ein Handelsprodukt bestehend aus einem Gemenge von Baddeleyit und Zirkonium), der annähernd 40% Zirkonoxyd enthält, durch Behandlung des Erzes mit einem Flussmittel und durch nachherige Zusatz von Phosphorsäure in Phosphat über, so kann durch Dekantieren und Auswaschen der grössere Teil der Verunreinigungen, die im wesentlichen aus Eisen bestehen, entfernt werden. Die dabei erhaltene Phosphatsuspension kann nun durch Versetzen mit 3 kg Rohrzucker und soviel Natronlauge, dass eine stark alkalische Reaktion erhalten wird, in Lösung gebracht werden. Je mehr Lauge verwendet wird, desto schneller geht das Phosphat in Lösung. Aus dieser Lösung kann man gegebenenfalls die letzten Spuren Eisen durch Einleiten von Schwefelwasserstoff entfernen.
Aus der so erhaltenen Lösung, die nunmehr neben Phosphorsäure Zirkon und Hafnium enthält, das nahezu frei von anderen Metallverbindungen ist, kann man auf verschiedene Weise Zirkonium und Hafnium frei von Phosphorsäure gewinnen. So kann man erfindungsgemäss in der alkalischen Flüssigkeit die Phosphorsäure mit Hilfe von Bariumchlorid fällen. Nach Abfiltrieren kann man dann Zirkonhydroxyd dadurch ausfällen, dass man die Lösung gerade neutralisiert. Säuert man die phosphatfreie Flüssigkeit an, so kann man den organischen Stoff z. B. mit Kaliumpersulfat wegoxydieren und darauf mit einer Base die Oxyde des Hafniums und des Zirkoniums fällen ; oder man kann die phosphatfreie Flüssigkeit zur Trockne dampfen und auf diese Weise die organischen Verbindungen zersetzen.
Auch kann man nach schwachem Ansäuern der phosphatfreien Lösung mit Wasserstoffperoxyd fällen, wodurch die Peroxyde des Hafniums und des Zirkoniums gefällt werden, oder man kann nach schwachem Ansäuern mit Chromsäure oder Ferrozyanwasserstoffsäure oder Ammoniumoxalat fällen. Schliesslich ist es möglich, die Oxyde des Hafniums und des Zirkoniums ohne vorherige Entfernung des Phosphates z. B. in der Weise zu fällen, dass man vorsichtig ansäuert, bis Phenolphtalein gerade noch alkalische Reaktion anzeigt.
Aus einer Lösung von Hafnium-und Zirkonphosphaten in Glyzerin mit Alkali kann man phosphatfreie Hafnium-und Zirkonverbindungen mit Hilfe von Alkohol fällen.
Die komplexen Verbindungen, die in Gegenwart alkalisch reagierender Stoffe mit Wasserstoffperoxyd gebildet werden, können durch einfache Erhitzung der Lösung zersetzt werden ; hiebei werden die Oxyde des Hafniums und Zirkoniums gefällt.
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1. Verfahren zur Überführung von Hafnium-und Zirkonphosphaten einzeln oder in Mischung in andere Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man denselben in Gegenwart alkalisch reagierender Stoffe Wasserstoffperoxyd oder eine oder mehrere organische Verbindungen zusetzt, die mindestens eine an Kohlenstoff gebundene Hydroxylgruppe und am benachbarten Kohlenstoffatom eine Hydroxyloder eine Karboxylgruppe enthalten, wodurch lösliche komplexe Hafnium-und Zirkonverbindungen gebildet werden.