DE1155122B - Verfahren zur Herstellung von neuen alicyclischen Polyaminopolyessigsaeuren bzw. deren komplexen Metallverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen alicyclischen Polyaminopolyessigsaeuren bzw. deren komplexen Metallverbindungen

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DE1155122B
DE1155122B DEG33353A DEG0033353A DE1155122B DE 1155122 B DE1155122 B DE 1155122B DE G33353 A DEG33353 A DE G33353A DE G0033353 A DEG0033353 A DE G0033353A DE 1155122 B DE1155122 B DE 1155122B
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acids
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F15/00Compounds containing elements of Groups 8, 9, 10 or 18 of the Periodic Table
    • C07F15/02Iron compounds
    • C07F15/025Iron compounds without a metal-carbon linkage

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von neuen alicyclischen Polyaminopolyessigsäuren bzw. deren komplexen Metallverbindungen Die Erfindung betrifft die Herstellung neuer alicyclischer Polyaminopolyessigsäuren und deren Metalichelate, insbesondere die Herstellung alicyclischer Triaminopentaessigsäuren, die als Komplexbildner verwendbar sind.
  • Es ist bekannt, daß organische Stickstoffverbindungen, die mehr als einen an ein basisches Stickstoffatom gebundenen Essigsäurerest aufweisen, die Eigenschaft besitzen, die Ausfällung von Erdalkali-und Schwermetallsalzen zu verhindern oder die von diesen Metallen gebildeten Fällungen wieder aufzulösen (s. zum Beispiel das Buch von Chabrek und M artell, »Organic Sequestering Agents«, Verlag Wiley & Sons, Inc., 1959).
  • Solche bisher aus diesem Werk und aus der deutschen Patentschrift 858 096 sowie der deutschen Auslegeschrift 1 010 065 bekanntgewordene synthetische Polyaminopolycarbonsäuren sind Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA), Diäthylentriaminpentaessigsäure (DTPA), Cyclohexyldiamintetraessigsäure (CDTA), N-(o-Hydroxycyclohexyl)-äthylendiamin-N,N',N'-triessigsäure (Chel 124). Ferner ist auch trans- 1 ,2-Diaminocyclopentan-N,N,N',N'-tetraessigsäure (Chemisches Zentralblatt, 1959, S. 7760/ 7761) als Komplexbildner bekannt.
  • Zahlreich und mannigfalig sind die praktischen Verwendungsmöglichkeiten dieser Säuren. Industriell werden sie bei der Herstellung von synthetischem Kautschuk, Seifen und synthetischen Waschmitteln, ferner in der Textil- und Lebensmittelveredlung usw. verwendet. Ihre Eisenchelate sind in der Landwirtschaft zur Behandlung des Eisenmangels bei gewissen Kulturpflanzen nützlich. Sie sind auch medizinisch wirksam bei Vergiftungszuständen, die von radioaktiven oder anderen toxischen Metallen herrühren. Es sind auch zahlreiche andere Ver- wendungen dieser Säuren und ihrer Metallchelate in der wissenschaftlichen und Fachliteratur beschrieben.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß gewisse alicyclische Triaminopentaessigsäuren bedeutend bessere komplexbildende Eigenschaften besitzen als die obenerwähnten bekannten Cycloalkylpolyaminopolyessigsäuren ähnlicher Konstitution.
  • Diese neuen N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl-N - (ß - aminoäthyl) - 1,2 - diaminocycloalkane entsprechen der allgemeinen Formel in der A einen I,ldisubstituierten Cycloalkanring bedeutet, d. h. einen alicyclischen Ring, der die angegebenen Substituenten in o-Stellung zueinander trägt.
  • Bevorzugt werden Verbindungen, die einen Cyclopentyl-, und insbesondere diejenigen, die einen Cyclohexylring aufweisen. Sie werden dadurch her- gestellt, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel in der A die vorstehende Bedeutung besitzt, in an sich bekannter Weise mit der fünffach molaren Menge einer den Essigsäurerest - CH2 - COOH, gegebenenfalls in abgewandelter Form, einführenden Verbindung umsetzt, in der so erhaltenen Verbindung die gegebenenfalls in abgewandelter Form vorliegende Säuregruppe durch Hydrolyse freisetzt und die erhaltene Polyaminopolyessigsäure der allgemeinen Formel I gewünschtenfalls mit koordinativ mehrwertigen Metallionen umsetzt.
  • Monohalogenessigsäuren, wie Monochloressigsäure oder Monobromessigsäure, ihre Salze, Ester, Amide und Nitrile, ferner Formaldehydcyanhydrin (Glykolsäurenitril) bzw. die Mischungen von Alkalicyaniden und Formaldehyd oder von Cyanwasserstoff mit Formaldehyd kommen als den Essigsäurerest einführende Verbindungen in Betracht. Die hierzu erforderliche Menge wird der Zahl der an die basischen Stickstoffatome gebundenen Wasserstoffatome angepaßt und beträgt mindestens 5 Mol. Die Umwandlung von gegebenenfalls modifizierten Carboxylgruppen in freie Carboxylgruppen wird durch saure oder vorzugsweise durch alkalische Hydrolyse bewirkt.
  • Im besonderen werden Verbindungen der oben definierten allgemeinen Formel II in wäßrig-alkalischer Lösung mit wasserlöslichen Salzen von Halogenessigsäuren carboxymethyliert, also z. B. mit den Alkalimetallsalzen von Chlor- oder Bromessigsäure, worauf die freie Polyaminopolyessigsäure der allgemeinen Formel I aus dem entsprechenden Salz freigesetzt werden kann.
  • Eine Modifikation dieses Verfahrens besteht darin. daß man die Stickstoffatome der Aminoverbindungen der allgemeinen Formel II erschöpfend cyanmethyliert und die Cyanogruppen in den so erhaltenen Cyanmethylverbindungen im gleichen Arbeitsgang oder anschließend zu Carboxylgruppen verseift. Die Cyanmethylierung wird vorteilhafterweise mit Cyanwasserstoff und Formaldehyd oder mit Glykolsäurenitril in wäßriger Lösung durchgeführt, wozu beispielsweise die freie Cyanwasserstoffsäure oder ihre Salze in Gegenwart von starken Mineralsäuren Verwendung finden können. Die dabei entstandenen Cyanmethylverbindungen könnenbeispielsweisedurch Erhitzen in wäßrig-saurer oder wäßrig-alkalischer Lösung hydrolysiert werden. Die Cyanmethylierung der Amine der allgemeinen Formel -11 mit Glykolsäurenitril kann aber auch in wäßrigem, stark alkalischem Medium durchgeführt werden, wobei in diesem Falle die Salze der Polyessigsäuren der allgemeinen Formel 1 entstehen, die ihrerseits gewünschtenfalls auf übliche Weise in die freien Säuren übergeführt werden können.
  • Die als Ausgangsstoffe zur Herstellung der neuen Verbindungen dienenden N-(p-Aminoäthyl)- 1 ,2-diaminocycloalkane erhält man durch Umsetzung von 2 - Aminocycloalkanschwefelsäure (Schwefelsäuremono - [2 - aminocycloalkyl - (1)] - ester) mit Äthylendiamin. Man kann sie auch durch Umsetzung von Cycloalkylen-l ,2diamin mit Äthylenimin oder mit ß-Aminoäthylchlorid herstellen.
  • Die neuen Pentaessigsäuren sind weiße Pulver, deren Alkalisalze außerordentlich gut wasserlöslich sind. Wie vorstehend erwähnt, können sie als Komplexbildner verwendet werden, und als solche sind ihre Verwendungsmöglichkeiten sehr vielseitiger Art. Es wurde z. B. gefunden, daß die Cyclohexyl- triaminpentaessigsäure ebensogut wie CDTA und besser als DTPA und EDTA Eisen bindet. In Komplexform mit Eisen findet diese Verbindung als Haematinicum Verwendung, um dem Organismus Eisen zuzuführen, wodurch der Haemoglobingehalt des Blutes erhöht wird. In dieser Komplexform kann sie auch als Mittel gegen die als Eisenchlorose bekannte Erkrankung gewisser Kulturpflanzen verwendet werden.
  • Es wurde ferner gefunden, daß diese verhältnismäßig ungiftige Verbindung in Form der freien Säure oder als Calciumkomplexverbindung auf wirksame Weise aus dem Organismus radioaktive Metalle, wie Pu, Y, Sr, ferner toxische Schwermetalle, seltene Erden sowie Cu, Fe oder Pb entfernt. Dadurch kann sie bei Metallvergiftungen als entgiftendes Mittel verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen können auch vorzugsweise in der Form wasserlöslicher Salze mit einem einwertigen Kation, z. B. als Alkalisalze, insbesondere als Natriumsalz, als Hilfsmittel beim Färben von Textilien, bei der Herstellung von Seifen und synthetischen Waschmitteln und insbesondere auch als Stabilisatoren für Ascorbinsäure in Fruchtsäften verwendet werden. Sie können außerdem als Zwischenprodukte bei der Synthese von Weichmachern Verwendung finden. So können z. B. durch Reaktion der Säuregruppen mit Alkoho!en oder Aminen die entsprechenden Ester oder Amide hergestellt werden.
  • Die vorteilhaften Eigenschaften der eründungsgemäß hergestellten Verbindungen gehen aus folgenden Vergleichsversuchen hervcr: 1. Es wurde die Fähigkeit, Eisen in Bohnenpflanzen zu translozieren, die auf alkalischen Böden wachsen, für folgende Verbindungen bestimmt: I. N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl-N-(ß-aminoäthyl)- 1 ,2-diaminocyclohexan (gemäß Beispiel 1 hergestellt), II. Diäthylentriaminpentaessigsäure (DTPA; bekannte Verbindung).
  • Die Eisenaufnahme durch die Bohnenpflanzen betrup für die Verbindung I durchschnittlich 100,1 Teile Eisen pro 106 Teile Pflanzenmaterial, für die Verbindung II hingegen nur durchschnittlich 3,3 Teile Eisen pro 106 Teile Pflanzenmaterial.
  • 2. Untersuchungen über die Stabilisierungsfähigkeit von dreiwertige Eisenionen enthaltenden Ascorbinsäurelösungen in Zitronensäurepuffern haben ergeben, daß die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung I im Gegensatz zu der aus der deutschen Patentschrift 898 096 bekanntgewordenen Cyclohexyldiamintetraessigsäure (CDTA) und im Gegensatz zu der aus der deutschen Auslegeschrift 1 010 065 bekannten N-(o- Hydroxycyclohexyl)- äthylendiamin-N,N',N'-triessigsäure (Chel 124) diese Ascorbinsäurelösungen stabilisiert, indem die Zersetzung nach 40 Stunden erst 39,2010 beträgt, während bei Verwendung von CDTA nach 40 Stunden und bei Verwendung von Chel 124 schon nach 11/2 Stunden eine 1000/oige Zersetzung eintritt.
  • Die folgenden Beispiele geben Einzelheiten zur Herstellung der neuen Verbindungen. Teile bedeuten darin Gewichtsteile, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel 1 N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl-N-(ß-aminoäthyl)-1,2-diaminocyclohexan a) N-(lS-Aminoäthyl)-1,2-diaminocyclohexan 390 Teile 2-Aminocyclohexylschwefelsäure (Schwefelsäure - mono - [2 - aminocyclohexyl - (1)] - ester), 860 Teile 86,50/0 Äthylendiamin und 100 Teile Wasser werden 2 Stunden in einem Autoklav aus rostfreiem Stahl auf 180 erhitzt. Sobald diese Temperatur erreicht ist, wird der Autoklav mit seinem Inhalt auf Zimmertemperatur abgekühlt das Reaktionsgemisch mit 1000 Teilen Wasser verdünnt und mit 320 Teilen 50()/0igem Natriumhydroxyd alkalisch gestellt. Das auskristallisierende Natriumsulfat wird abfiltriert und das Filtrat bei vermindertem Druck destilliert.
  • Die bei 0,5 mm Hg und 78 bis 79 übergehende Fraktion enthält 240 Teile N-(p-Aminoäthyl)-1,2-diaminocyclohexan.
  • Durch Versetzen einer wäßrigen Lösung des Amins mit Salzsäure oder Schwefelsäure und nachfolgendes Eindampfen zur Trockne werden in kristalliner Form die entsprechenden Salze erhalten.
  • Wird im vorstehenden Beispiel 2-Aminocyclopentylschwefelsäure verwendet, erhält man das N-(fl-Aminoäthyl)-l ,2-diaminocyclopentan. b) N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl-N-(l,-aminoäthyl)-1,2-diaminocyclohexan In ein mit Rührer, Heiz- und Kühlbad, pH-Indikatorelektroden und Thermometer versehenes Becher glas werden 39,2 Teile N-(j3-Aminoäthyl)-l,2-diaminocyclohexan. 200 Teile Wasser und 204 Teile Chloressigsäure-Natriumsalz gegeben. Im Verlauf von 4 Stunden werden 140 Teile 500/oiges Natriumhydroxyd zugegeben, wobei die Temperaturen zwischen 45 und 701 und der pH-Wert zwischen 12 und 13 gehalten wird. Nach Beendigung der Reaktion enthält die Lösung 96 Teile des Pentanatriumsalzes des N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl-N-(ß-aminoäthyl)-l ,2-diaminocyclohexans.
  • Für Verwendungszwecke, bei denen die Gegenwart von Natriumchlorid und anderen Verunreinigungen nicht stört, kann diese Lösung des Natriumsalzes unmittelbar zur Komplexbildung dienen. In andern Fällen ist es zweckmäßig, die freie Säure zu verwenden. Die Säure kann durch das nachfolgende Ionenaustauschverfahren freigesetzt werden: 583 Teile einer wäßrigen Lösung des obenerwähnten Salzes werden mit 170 Teilen 370/obiger Salzsäure versetzt. Das durch Abdestillieren von 100 Teilen Wasser zur Ausscheidung gebrachte Natriumchlorid wird abfiltriert und das teilweise entsalzte Filtrat in eine mit »Dowex-50« (einem sulfonierten Polystyrolharz) beschickte lonenaustauschersäule gegeben.
  • Zur Entfernung der Salzsäure wird die Säule mit Wasser gewaschen. Die Eluierung der freien Säure erfolgt mit 0,2 m Ammoniak. Das Eluat wird unter vermindertem Druck auf 360 Teile eingeengt. Dieser Rückstand wird mit 110 Teilen Pb(OAc)2 3H20 in 300 Teilen Wasser versetzt und unter vermindertem Druck bis zur völligen Entfernung des Wassers und der Essigsäure erhitzt. Der feste Rückstand wird in 500 Teilen heißem Wasser aufgenommen, abgekühlt, abfiltriert, mit einer kleinen Menge kaltem Wasser nachgewaschen und in 500 Teilen Wasser nochmals suspendiert. Die Suspension wird mit Schwefelwasserstoff gesättigt, das ausgefallene Bleifulfid abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem Druck auf 100 Teile eingeengt. Der Rückstand wird in 500 Teilen Methanol gelöst. Die methanolische Lösung wird in 1800 Teile absolutes Isopropanol gegossen, worauf das N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl - N - (p - aminoäthyl) - 1,2- diaminocyclohexan sich abscheidet.
  • Wird in dem obigen Beispiel N-(/3-Aminoäthyl)-1,2-diaminocyclopentan verwendet, erhält man das N,N',N',N",N" - Pentacarboxymethyl - N - ( - aminomethyl)- ,2-diaminocyclopentan. c) Herstellung von Eisencnelaten Das Eisen(III)-chelat wird hergestellt, indem man eine Lösung von 4,47 Teilen N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl - N - ( - aminoäthyl) - 1,2 - diaminocyclohexan in 10 Teilen Wasser mit 2,70 Teilen Eisen(III)-chloridhexahydrat versetzt. Zur Neutralisation werden 2 Teile Natriumhydroxyd zugegeben.
  • Durch Eindampfen im Vakuum wird ein trockenes Pulver erhalten.
  • An Stelle des Eisen(III)-chlorids können auch andere Eisensalze, wie z. B. Eisen(III-nitrat oder Eisen(III-sulfat, verwendet werden.
  • Frisch gefälltes Eisenhydroxyd führt zu einem Eisenchelat, das frei ist von verunreinigten Salzen.
  • Das Eisen(II)-chelat wird mit Eisen(II)-sulfat gewonnen. Zur Vermeidung der Oxydation des Eisen(II)-chelats zum Eisen(III)-chelat wird dabei ;n einer sauersiofffreien Atmosphäre gearbeitet. d) Herstellung des Calciumchelats Das Calciumchelat wird hergestellt, indem man 1,00 Teil Calciumcarbonat mit 4,47 Teilen N,N',N', N",N"-Pentacarboxymethyl-N-(p-aminoäthyl- 1 ,2-diaminocyclohexan in 10 Teilen Wasser reagieren läßt. Nach der Auflösung des Calciumcarbonats wird die Lösung mit 2 Teilen Natriumhydroxyd neutralisiert. Die Lösung wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft und liefert so das Natriumsalz des Calciumchelats als weißes Pulver.
  • An Stelle von Calciumcarbonat können auch andere Calciurnverbindungen, wie z. B. Calciumchlorid oder Calciumnitrat, verwendet werden.
  • Dieselben Chelate lassen sich auch aus den erfindungsgemäß hergestellten Cyclopentanverbindungen herstellen. Wasserlösliche Chelatkomplexverbindungen der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen können nicht nur, wie oben erwähnt, mit Calcium und Eisen gebildet werden. Zu demselben Zwecke eignen sich auch andere zwei- und höherwertige Metalle. Beispiel zweiwertiger Metalle sind die Erdalkalien Barium, Calcium, Strontium, außerdem das Magnesium, die Metalle der Eisengruppe Eisen, Nickel und Kobalt, des weiteren Kupfer, Zink, Mangan und viele andere zweiwertige Metalle.
  • Unter den höherwertigen Metallen eignen sich für die Bildung wasserlöslicher Chelate außer drei- bzw. höherwertigem Eisen, Kobalt und Mangan auch Metalle, die nur drei- oder höherwertig auftreten, wie Aluminium.
  • Zur Chelatbildung eignen sich grundsätzlich alle Metalle, vorausgesetzt, daß sie zwei- oder höherwertig auftreten. Die obenerwähnten speziellen Metallkomplexverbindungen sind ohne Ausnahme wasserlöslich.
  • Beispiel 2 N,N',N',N",N"-pentacarboxymethyl-N-(anunoäthyl)- 1 ,2-diaminocyclohexan-pentanatriumsalz 48,1 Teile Glykolsäurenitril (71 0/oil) werden ropfenweise zu einer gerührten Mischung von 15,7 Teilen N-(fl-Aminoäthyl)- 1 ,2-diaminocyclohexan, Teilen 500/oiger NaOH-Lösung und 40 Teilen Wasser innerhalb von 21/2 Stunden bei einer Temperatur von 100 bis 107° zugegeben, wobei das zu einer Kapillare ausgezogene Rohr des Tropftrichters unter die Oberfläche des Reaktionsgemisches taucht.
  • Der Tropftrichter besitzt ein Druckausgleichsrohr, und die Reaktion wird in einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Nach beendeter Zugabe wird das Reaktionsgemisch zur Entfernung des bei der Reak--ion gebildeten Ammoniaks 51/2 Stunden auf 100 bis 105° erhitzt und durch Wasserzugabe der Kolbeninhalt auf konstantem Niveau gehalten. Auf diese Weise werden 204 Teile Reaktionslösung erhalten, deren Titration einen Gehalt von 34,8 Teilen des Pentanatriumsalzes von N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethyl-N-(ß-aminoäthyl)- 1 ,2-diaminocyclohexan ergibt.
  • Die freie Säure kann gemäß Beispiel 1 erhalten werden.
  • Beispiel 3 Eine eisgekühlte Mischung von 45,5 Teilen 36,3 0/oiger Formaldehydlösung, welche 0,1 bis 0,2 Teile 6 n-Schwefelsäure enthält, und 16,7 Teilen 970/oigem flüssigem Cyanwasserstoff wird auf analoge Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben ist, zu einer gerührten Mischung von 15,7 Teilen N-(ß-Aminoäthvl)-1 ,2-diaminocyclohexan, 52 Teilen 500/oiger NaOH-Lösung und 50 Teilen Wasser innerhalb von 21/2 Stunden bei einer Temperatur von 100 bis 1090 zugetropft, wobei die Reaktion unter einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt wird. Nach beendeter Zugabe wird die Reaktionsmischung 25 Minuten auf 100 bis 105° erhitzt, und hierauf werden 2,13 Teile 36,30/oiger Formaldehyd zugegeben.
  • Zur Vervollständigung der Reaktion wird das Gemisch weitere 45 Minuten auf 100 bis 105 erhitzt. Gleichzeitig wird durch Wasserzugabe das 7volumen der Reaktionslösung konstant gehalten.
  • Auf diese Weise werden 175 Teile Reaktionslösung erhalten, deren Titration einen Gehalt von 40,2 Teilen des Pentanatriumsalzes von N,N',N',N",N"-Pentacarboxymethy1 - N - (,B - aminoäthyl) - 1,2- diaminocyclohexan ergibt.
  • Die freie Säure kann gemäß Beispiel 1 erhalten werden.
  • Beispiel 4 15,7 Teile N-(fl-Aminoäthyl)- 1 ,2-diaminocyclohexan werden tropfenweise unter Rühren zu einer eisgekühlten Mischung von 16,7 Teilen 970/obiger flüssiger Cyanwasserstoffsäure, 1,98 Teilen 370/obiger Chlorwasserstoffsäure und 51,7 Teilen 36,30/oigem Formaldehyd gegeben. Die Temperatur steigt dabei von 17 auf 35° an und wird während der weiteren Zugabe mit Hilfe eines Eisbades auf 34 bis 36° gehalten, wobei die Zugabe nach 40 Minuten beendet ist. Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch 1/2 Stunde unter Rühren auf 45" erwärmt, darauf innerhalb von einer halben Stunde unter andauerndem Rühren auf Raumtemperatur abkühlen und über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen.
  • Die wäßrige Lösung wird vom ausgeschiedenen gelben Öl abdekantiert und das Ö1 zweimal mit Wasser gewaschen. Man erhält so 34,5 Teile des öligen Nitrils.
  • Davon werden 30 Teile portionenweise zu einer Lösung von 48 Teilen 500/obiger Natronlauge in 60 Teilen Wasser unter Rühren bei 80 bis 95" gegeben. Diese Zugabe dauert 1 Stunde. Gleichzeitig wird durch Zusatz von tertiärem Butanol die Löslichkeit des Nitrils verbessert. Das Reaktionsgemisch wird dann 1l/2 Stunden bei 77 bis 79" unter Rückfluß gekocht und anschließend unter einem schwachen Stickstoffstrom zur Entfernung des Ammoniaks und des tertiären Butanols 1 Stunde auf 100 bis 105° erhitzt. Durch Wasserzugabe wird das Volumen hierbei konstant gehalten. Dabei erhält man 182 Teile Reaktionslösung, deren Titration einen Gehalt von 32,7 Teilen des Pentanatriumsalzes von N,N',N',N", N" -Pentacarboxymethyl - N - ( - aminoäthyl) -1,2 - diaminocyclohexan ergibt. Die freie Säure kann analog Beispiel 1 erhalten werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von neuen alicyclischen Polyaminopolyessigsäuren der allgemeinen Formel in der A einen 1,2-disubstituierten Cycloalkanring bedeutet, bzw. ihren komplexen Metallverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel in der A die oben angegebene Bedeutung hat, in an sich bekannter Weise mit der fünffach molaren Menge einer den Essigsäurerest - CH2 - COOH, gegebenenfalls in abgewandelter Form, einführenden Verbindung umsetzt, in der so erhaltenen Verbindung die gegebenenfalls in abgewandelter Form vorliegende Säuregruppe durch Hydrolyse freigesetzt und die erhaltene Polyaminopolyessigsäure der allgemeinen Formel 1 gewünschtenfalls mit koordinativ mehrwertigen Metallionen umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als den Essigsäurerest einführende Verbindung ein Salz einer Halogenessigsäure verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als den Essigsäurerest in abgewandelter Form einführende Verbindung Cyan- wasserstoffsäure oder ein Salz davon in Gegenwärmt starker Mineralsäuren und Formaldehyd bzw. Glykolsäurenitril in alkalischer Lösung verwendet. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 858 096; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 010 065; J. allg. Chem., Bd. 28, 1958, S. 1056 bis 1059 (referiert im Chemischen Zentralblatt, 1959, S. 2260/ 2261).
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